Hamburg. Hat der Fluglärmschutzbeauftragte sein Wort gebrochen? EM-Mannschaften wollen nachts abfliegen – und die Fans bleiben zurück.

Die Nationalmannschaften von Portugal und Frankreich wollen nach dem EM-Viertelfinale am 5. Juli mit dem Flugzeug zurück in ihre EM-Quartiere fliegen, berichtet der NDR. So weit kein Problem, wäre da nicht die späte Uhrzeit des Spiels: Anpfiff ist um 21 Uhr, Abpfiff entsprechend frühestens um 22.45 Uhr.

Im Vorhinein der EM wurde seitens der Behörden beteuert, dass voraussichtlich alle relevanten Flüge innerhalb der üblichen Betriebszeiten von sechs bis 23 Uhr stattfinden würden. Wegen der späten Terminierung des Spiels soll es jetzt aber mit Nachtflügen zurückgehen.

Flughafen Hamburg: Portugal und Frankreich dürfen Hamburg via Nachtflügen verlassen

Die französische Mannschaft will laut NDR um 0.45 Uhr mit einer Sondermaschine vom Flughafen in Fuhlsbüttel nach Paderborn fliegen, die Portugiesen um ein Uhr nach Münster. Wenn es zur Verlängerung und zum Elfmeterschießen kommt, könnten sich diese Sonderflüge sogar noch nach hinten verschieben.

Martin Mosel, Vorsitzender des Dachverbands der Fluglärminitiativen in Hamburg und Schleswig-Holstein, äußerte sich gegenüber dem NDR enttäuscht: Der Verein habe sich auf die Zusage des Fluglärmschutzbeauftragten verlassen, dass es während der EM keine Nachtflüge geben werde.

Sonderflüge bei der EM: Fan-Flüge weiterhin nicht zugelassen

Erst vor Kurzem sorgte während der EM ein Flug der türkischen Nationalmannschaft für Ärger: Für einen 27-minütigen Flug von Hamburg nach Hannover wurde ein Charterflugzeug der Turkish Airlines genommen, Kritiker bezeichneten das als „inakzeptabel“.

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Fan-Flüge wiederum seien laut NDR-Bericht weiterhin verboten. Es gebe also keine Sonderflüge, mit denen die Fans der Nationalmannschaften in der Nacht nach dem Spiel nach Hause fliegen können.