Hamburg. Auf St. Pauli gerieten Zivilfahnder und mutmaßliche Hooligans aneinander. Die Beamten zogen ihre Dienstwaffen.
Schon im Vorfeld hatte die Polizei vor Gewaltbereitschaft von Anhängern der Gruppierung „Rotsport“ gewarnt, die zum Umfeld des FC St. Pauli gehören. Das hat sich nach dem Hamburger Stadtderby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli am vergangenen Freitag bestätigt. Zwei Männer, die „Rotsport“ zugerechnet werden, gerieten wenige Stunden nach Abpfiff auf St. Pauli mit Zivilfahndern aneinander. Nach Angaben der Polizei schlug einer der Männer dabei einem der Beamten ins Gesicht. Die Polizisten zogen ihre Waffen.
Polizei Hamburg: Zivilfahnder durch Schlag verletzt
Zu der Auseinandersetzung kam es gegen 23 Uhr an der Budapester Straße. Dort hatte es laut Polizei zunächst einen kurzen Wortwechsel gegeben. Dann habe einer der Männer zugeschlagen. Die Beamten hielten die beiden mit ihren Schusswaffen in Schach bis Peterwagen-Besatzungen eintrafen, die das Duo abführten. Ermittelt wird gegen die beiden Männer nun wegen Körperverletzung. Gegenstand der Ermittlungen ist auch, ob sie wussten, dass sie Zivilfahnder vor sich hatten.
Laut Schätzungen gehören etwa 150 Personen zu „Rotsport“. Sie gelten als Fans der Kategorie C. Damit sind sie als Fußballanhänger eingestuft, die gezielt die gewaltsame Auseinandersetzung mit Hooligans anderer Vereine suchen. „Rotsport“ war vor vier bis fünf Jahren aus den „New Kids St. Pauli“ hervorgegangen, die auch schon durch Gewalttaten, auch gegen Polizisten auffielen.
„Rotsport“-Anhänger sehen St. Pauli als „ihr Viertel“
Bei den der Gruppierung „Rotsport“ zugerechneten Personen handelt es sich den Erkenntnissen der Ermittler zufolge oft um Kampfsportler. Sie nehmen nicht an Fanmärschen teil, haben eigene Treffpunkte. Die Besonderheit: Die „Rotsport“-Mitglieder sehen St. Pauli offenbar als „ihr Viertel“, das sie gegen als politisch rechts eingestufte Personen verteidigen.
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Der Zivilfahnder, den der Faustschlag traf, ist einer von acht Polizisten, die rund um das Stadtderby leicht verletzt wurden. Ein Beamter erlitt durch einen Flaschenwurf Prellungen, drei Kollegen von ihm mussten wegen eines Knalltraumas nach Böllerwürfen behandelt werden. Ein Polizist bekam Reizgas ab, der Zivilfahnder erlitt Prellungen. Ein weiterer Beamter erlitt bei einem Verkehrsunfall leichte Verletzungen, ein anderer stürzte ohne Fremdverschulden und erlitt Knieverletzungen.
Polizei Hamburg: Vier Festnahmen rund um Stadtderby
Insgesamt registrierte die Polizei rund um das Stadtderby 33 Straftaten, die angezeigt wurden. 28 Personen kamen in Gewahrsam, mehrere davon im Zusammenhang mit einer offenbar geplanten Schlägerei auf dem Kiez. Vier Personen nahm die Polizei fest.