Hamburg. Großaufgebot der Polizei hatte am Sonntag einen Mercedes mit zwei verletzen Personen gestoppt. Was dahinter steckt.

Es waren gute Nachrichten, die am Montagvormittag von der Polizei Hamburg vermeldet werden konnten. Zwei Personen, die bei einer Messerstecherei am Sonntag in Lüneburg verletzt wurden, konnten aus einem Hamburger Krankenhaus entlassen werden.

Die Ermittlungen der Hintergründe des Messerangriffs laufen derzeit noch. Ersten Erkenntnissen zufolge gerieten mindestens acht Männer aneinander. Dabei wurde auch ein Messer gezogen. Zudem soll auch eine Schreckschusswaffe abgefeuert worden sein.

Die Polizei hatte am Sonntag einen gesuchten schwarzen Mercedes gestoppt und einen Mann festgenommen. Mit einem Großaufgebot waren die Einsatzkräfte vor Ort. Der Aktion war ein Hilfegesuch der Kollegen aus Lüneburg vorausgegangen. Anlass soll eine Messerstecherei gewesen sein. Um 16.25 Uhr entdeckten die Beamten das gesuchte Auto laut Auskunft des Lagedienstes in Hamburg-Bergedorf. An einer roten Ampel im Bereich der Kreuzung Weidenbaumsweg/Bergedorfer Straße wenige Meter von Bahnhof und ZOB entfernt stoppten sie den Wagen mit mehreren Polizeifahrzeugen.

Polizei Hamburg: Zwei Personen mit Stichverletzungen im Rückenbereich

In dem Auto befanden sich neben vier Personen im Alter von 25, 27, 30 und 34 Jahren. Sie waren teilweise verletzt. Vier weitere Männer zwischen 18 und 21 Jahren meldeten sich am Sonntagabend persönlich bei einer Polizeiwache.

Ein Mann wurde bei dem Einsatz in Hamburg-Bergedorf von der Polizei festgenommen.
Ein Mann wurde bei dem Einsatz in Hamburg-Bergedorf von der Polizei festgenommen. © Funke Services | Michael Arning

Laut Auskunft des Lagedienstes der Polizei Hamburg wiesen zwei Insassen Stichverletzungen im Rückenbereich auf. Sie wurden von Rettungskräften der Feuerwehr versorgt. Die beiden Männer wurden noch im Wagen vom Notarzt erstversorgt und kamen mit Rettungswagen ins Krankenhaus. Bei einem der Verletzten soll nach Auskunft der Lüneburger Polizei Lebensgefahr bestehen. Die beiden anderem Männer wurden vorläufig festgenommen.

Polizei Hamburg: Hintergrund der Tat in Lüneburg noch unklar

Zum genauen Hintergrund der Tat in Lüneburg konnten die Hamburger Kollegen keine Auskunft geben. Laut Pressestelle der Lüneburger Polizei sollen die Verletzungen von einer Auseinandersetzung im Lüneburger Hochhaus-Stadtteil Kaltenmoor stammen, bei der um 15.50 Uhr auch Messer zum Einsatz kamen und mit einer Schreckschusspistole mindestens drei Mal geschossen wurde.

Anschließend sprangen die vier in Bergedorf gefassten Männer in den schwarzen Mercedes und rasten in Richtung Hamburg davon. Die anderen am Streit Beteiligten flüchten zu Fuß. Zu den genauen Hintergründen wollte sich die Lüneburger Polizei am Sonntag unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen noch nicht äußern. Auch zum Alter der Männer gab es keine Angaben. Der Mercedes sowie die Kleidung der Männer und weitere Gegenstände wurden sichergestellt.

Am vermeintlichen Tatort in Lüneburg sichert die Polizei am Sonntag Spuren nach einer Messerstecherei.
Am vermeintlichen Tatort in Lüneburg sichert die Polizei am Sonntag Spuren nach einer Messerstecherei. © Unbekannt | Joto

Großräumig waren Bereiche des St. Stephanus-Platzes im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor am Sonntagabend von der Polizei abgesperrt worden. Den Platz umgeben eine Sparkasse, ein Penny und Hochhäuser. Nach ersten Ermittlungen sollen hier mehrere Personen gegen 15.50 Uhr aneinandergeraten sein. Dabei soll auch mindestens ein Beteiligter ein Messer gezückt haben. Parallel wurde mit einer Schreckschusswaffe vermutlich dreimal in die Luft geschossen, so die Polizei.

Anwohner berichten von Schüssen, Polizei sichert Spuren vor Ort

Von den Schüssen berichteten auch Anwohner am Sonntag. Von den Verletzungen zeugen Blutflecken auf dem abgesperrten Platz. Mehrere Männer sollen nach der Auseinandersetzung dann mit einem Auto, weitere zu Fuß geflohen sein. Dafür spricht auch, dass am Sonntagabend während der Spurensicherung ein Polizeihund eine Fährte aufnahm, die sich bis in einen Park erstreckte. Die Polizei Lüneburg ermittelt unter anderem wegen eines möglich versuchten Tötungsdelikts sowie gefährlicher Körperverletzung.

Die Polizei Hamburg war mit insgesamt sieben Fahrzeugen vor Ort, die Feuerwehr mit drei Rettungswagen und einem Löschfahrzeug. Zudem war ein Notarzt im Einsatz. Für die Festnahmen in Bergedorf wurde der Weidenbaumsweg gesperrt.