Hamburg. Der Überblick: Inzidenz im Norden nur noch knapp zweistellig. Handelskammer eröffnet Impfzentrum – fast ohne Impfstoff.
Die Corona-Zahlen für Hamburg bleiben weiterhin stabil, die Inzidenz liegt seit Tagen nur knapp über 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Nach den Schulen kehren ab heute auch die Kitas in den Normalbetrieb zurück, darüber hinaus darf seit Freitag die Innengastronomie wieder öffnen. Und in der Hansestadt stehen weitere Lockerungen an: Über die Details will der Senat nach seiner regulären Sitzung am morgigen Dienstag informieren.
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Seit Montag ist in Deutschland die Impfpriorisierung aufgehoben. Auch in den Hamburger Arztpraxen kann nun jeder versuchen, eine Corona-Schutzimpfung zu erhalten. Doch der Impfstoff ist knapp und Unmut gilt als sicher. Für Hamburgs Gesundheitssenatorin kommt die Aufhebung zu früh. Alle Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 7. Juni:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein nur noch bei 11
- Diese Lockerungen will Hamburg beschließen
- Corona-Entsorgungstipps von der Stadtreinigung
- Schnelltests: Moritz Fürste verärgert über geplante Reform
- Hamburg: Corona-Impfzentrum in Handelskammer eröffnet
- Nach Corona-Ausfall: Sommerdom in Hamburg findet statt
- Corona-Inzidenz in Hamburg stagniert auf niedrigem Niveau
- Corona in Hamburg: Schnelltests sollen nun länger gültig sein
- Leonhard bittet Impfwillige um Geduld – Kritik an Priorisierungs-Ende
- Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 11,9
- 83 Prozent aller niedersächsischen Lehrer geimpft
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein nur noch bei 11
In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen weiter gesunken - auf nun 11,0. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel vom Montagabend hervor. Am Vortag hatte der Wert bei 11,9 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche gelegen, am Montag vergangener Woche bei 17,0. Bundesweit lag der Wert am Montagmorgen laut Robert Koch-Institut bei 24,3.
In Schleswig-Holstein kamen am Montag innerhalb eines Tages 23 neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 42 gewesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion beträgt nun 1606. Das sind zwei mehr als am Vortag.
Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge am Montag bei 45, tags zuvor waren es 52. 19 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt, 18 von ihnen wurden beatmet - das waren jeweils zwei weniger als am Vortrag.
Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Pinneberg (19,6), Stormarn (18,8) und Nordfriesland (16,3). Am niedrigsten sind die Zahlen in Steinburg (2,3) und Plön (3,1).
Diese Lockerungen will Hamburg am Dienstag beschließen
Angesichts weiterhin sehr niedriger Inzidenzen plant der rot-grüne Senat weitere Lockerungen der bestehenden Corona-Beschränkungen. Vom kommenden Freitag an sollen nach Abendblatt-Informationen Hotels, Pensionen und Campingplätze ihre Kapazitäten unter den bestehenden Auflagen zu 100 Prozent auslasten können. Bislang gilt eine Grenze von 60 Prozent. Auch für Hafen- und Stadtrundfahrten soll das Platzangebot komplett genutzt werden können.
In Theatern, Konzerthäusern und Kinos sollen die Sitzplätze nach dem „Schachbrettmuster“ besetzt werden. Das heißt: Um einen besetzten Platz herum muss jeweils ein Sitz freibleiben. Paare dürfen zusammensitzen. Bislang galt ein Mindestabstand von zwei Plätzen. Individual- und Gruppensport sowie größere Sport- und Kulturveranstaltungen mit mehr als 650 Personen unter freiem Himmel und in Hallen werden dann wieder erlaubt sein. Chor- und Blasmusikproben dürfen auch in Innenräumen stattfinden. Saunen, Dampfbäder, Wellness- und Prostitutionsangebote werden dann wieder erlaubt sein. Außerdem wurde die Gültigkeit von Schnelltests von zwölf auf 24 Stunden erweitert.
Clubs, Diskotheken und andere Tanzlokale sollen hingegen zunächst weiter geschlossen bleiben.
Stadtreinigung startet Mitarbeiterimpfung - und gibt Corona-Entsorgungstipps
Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat mit der Impfung ihrer rund 4000 Mitarbeiter begonnen, das teilte das städtische Unternehmen am Montag mit. Eine interne Abfrage hatte zuvor eine Impfbereitschaft von mehr als 40 Prozent ergeben. "Wir sind sehr zufrieden, dass uns der Impfstoff nun endlich erreicht hat", sagte SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau. Man hofft nun auf eine Lieferung von bis zu 600 Impfdosen pro Woche – die SRH rechnet aber ebenso wie andere Hamburger Unternehmen mit deutlich geringeren Lieferungen.
Wohin mit dem Corona-Test? Die SRH gibt Tipps: Das benutzte Testkit gehört in die Restmülltonne und soll nicht lose, sondern in einer Plastiktüte, über die ein Abfallsack gestülpt und verknotet wird, weggeworfen werden – das Gleiche gelte für Handschuhe, Masken und Schutzkleidung. Da der Restmüll "thermisch verwertet" (in einer der beiden Müllverbrennungsanlagen verbrannt) werde, bestehe durch die Abfälle nach der Abholung keine Infektionsgefahr mehr, so die SRH.
Schleswig-Holstein bei Corona-Impfungen im Vorderfeld
Schleswig-Holstein kommt bei den Impfungen gegen das Coronavirus im Bundesvergleich gut voran und liegt derzeit auf dem vierten Platz unter den Bundesländern. Bis einschließlich Sonntag wurden im nördlichsten Bundesland 2.014.508 Impfungen verabreicht, wie aus Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montag hervorgeht. 1.376.518 Erstimpfungen bedeuten eine Quote von 47,4 Prozent der Bevölkerung und damit ebenso den vierten Platz wie 23,1 Prozent bei den vollständig Geimpften (671.102).
In Deutschland wurden insgesamt bisher 54,9 Millionen Impfungen verabreicht. 38 Millionen Menschen (45,7 Prozent) wurden mindestens einmal geimpft, 17,7 Millionen (21,3 Prozent) vollständig.
Seit Montag darf sich in Deutschland jeder ab 16 Jahre um einen Termin in einer Arztpraxis bemühen. Die Priorisierung wurde aufgehoben. Allerdings gibt es weiterhin nicht genügend Impfstoff, um den Bedarf zu decken. In den Impfzentren in Schleswig-Holstein wird die Priorisierung anders als bei den Vertragsärzten weiterhin umgesetzt. Auch Betriebsärzte sind in Deutschland mittlerweile dabei. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb am Montag auf Twitter: „Ab heute impfen die Betriebsärzte flächendeckend mit – das hilft, manchen Unentschlossenen besser zu erreichen.“
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kiel haben sich bis Montagmittag rund 80.000 Menschen in Schleswig-Holstein für Termine in einem der 28 Impfzentren registriert. Sie würden nun bei Verfügbarkeit eines Termins per E-Mail über diesen informiert. Wer keine Email-Adresse hat, erfährt den ihm zugewiesenen Termin telefonisch. Die ersten Mails mit Bestätigungen für Impftermine ab diesem Mittwoch sollten noch am Montag versandt werden. Weitere Termine würden nach Verfügbarkeit des Impfstoffes vergeben, hieß es.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Schnelltestzentren: Betreiber Fürste verärgert über geplante Reform
Moritz Fürste betreibt mit seinem Kompagnon, dem Eventmanager Christian Toetzke, seit Anfang März mehrere Corona-Schnelltest-Stationen, an denen Hamburgerinnen und Hamburger sich umsonst testen lassen können. Ein Geschäft, das bislang äußerst lukrativ war.
Doch eine geplante Reform bei den Vergütungen der Tests sorgt nun für Ärger bei dem Unternehmer. Statt wie bisher 12 Euro soll es zukünftig nur noch acht Euro pro Test geben, allerdings hat das Bundesgesundheitsministerium bislang noch keinen aktuellen Entwurf der neuen Honorar-Verordnung veröffentlicht.
"In unserem Fall, mit professionellem Setup, Datenschutz-konformer Infrastruktur (...) sowie mit sehr fairen ca. 25 Euro Stundenlohn pro Mitarbeiter (...) bleiben uns am Ende 4 Euro pro Test an Marge übrig", macht Fürste auf der Plattform Linkedin seinem Ärger Luft. "Bei einer Reduzierung auf 8 Euro hätte ich bei 550 festangestellten Mitarbeitern, mit seriösen Arbeitsverträgen, also quasi keine andere Wahl, als alles dichtzumachen".
Er prangert zudem an, dass Bedingungen, die zuvor abgesprochen worden seien, nun nachträglich einfach verändert würden. "Allein arbeitsrechtlich nimmt uns diese Veränderung die Entscheidung ab. Wir werden unsere 100 Zentren zum 1.7. schließen (müssen)", schließt er seinen Beitrag ab.
Hamburg: Corona-Impfzentrum in Handelskammer eröffnet
Die Handelskammer hat mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ein überbetriebliches Corona-Impfzentrum eröffnet – passend zum Start der Impfungen durch Betriebsärzte. „Mit unserem Impfzentrum schaffen wir ein bundesweit einzigartiges Angebot, um gerade kleinen und mittleren Unternehmen ohne eigene Betriebsärzte das Impfen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu ermöglichen“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Montag.
Für das Impfzentrum in der Handelskammer stellt das UKE-Ambulanzzentrum das medizinische Personal sowie einen Teil der nötigen IT-Struktur, um die Belegschaft von Mitgliedsunternehmen gegen das Coronavirus impfen zu können, wie dessen Kaufmännischer Geschäftsführer Tillmann Halbuer sagte. Unternehmen, die ihre Beschäftigten in der Handelskammer impfen lassen wollen, können sich per Mail auf eine Warteliste setzen lassen.
Aust sagte, die größte Bremse bei den Impfungen sei nach wie vor das Fehlen von Impfstoff. Das Engagement der Wirtschaft und des Handelskammer-Impfzentrums werde nur erfolgreich sein, „wenn (...) bei den Betriebsärztinnen und -ärzten nicht nur vereinzelnde Impfdosen ankommen“.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, es werde zunächst nur schrittweise vorangehen können. „Die Betriebsärztinnen und -ärzte erhalten ihren Impfstoff wie die Arztpraxen auch über die Apotheken von den Impfstoffherstellern – und deren Liefermengen sind derzeit leider noch sehr begrenzt.“
Nach Corona-Ausfall: Sommerdom in Hamburg findet statt
Es wird in diesem Jahr nach Abendblatt-Informationen einen Sommerdom auf dem Heiligengeistfeld geben. In der Wirtschaftsbehörde laufen bereits die Planungen, und die Plätze an die Schausteller sind vergeben. Hier erfahren Sie mehr zum Sommerdom in Hamburg und wann genau er stattfinden soll.
Hoffnung für 2021 und 2022 :Schiffbau-Zulieferer lassen Corona-Tal hinter sich
Die deutschen Zulieferer für die Schiffbau- und Offshore-Industrie rechnen nach dem Corona-Rezessionsjahr 2020 mit einer spürbaren Erholung. Auch wenn in Teilen der Branche die Auslastung noch nicht ausreichend sei, „geben doch die steigenden Bestellungen für neue Schiffe mehr als Hoffnung für 2021 und 2022“, sagte der Vorsitzende der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft (AG) im Maschinenbauverband VDMA, Martin Johannsmann, am Montag in Hamburg.
Impulse verzeichnet die Industrie demnach vor allem aus den großen Schiffbaunationen in Asien, allen voran China. Zudem kämen vermehrt Aufträge im Zusammenhang mit dem weltweiten Ausbau der Offshore-Windenergie.
Die Industrie sieht sich als weltweiter Marktführer in den meisten Segmenten der Schiffstechnik und lebt zum größten Teil vom weltweiten Export. Wie die Werftindustrie selbst kämpfen auch deren Zulieferer allerdings mit immer härter Konkurrenz aus China, das selbst immer größere Teile der Wertschöpfungsketten im Schiffbau selbst abdeckt.
Die Schiffbauzulieferer mit derzeit 63.000 Beschäftigten (minus 2,5 Prozent gegenüber 2020) haben im vergangenen Jahr einen Umsatzeinbruch von knapp 5 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro verkraften müssen, so wenig wie seit 2006 nicht mehr. Die Bestellungen gingen sogar um knapp 11 Prozent zurück. „Nach Überbrückung der Auftragsflaute in der Fertigung sind mit steigendem Auftragseingang im laufenden Jahr 2021 die weiteren Aussichten für 2022 sehr positiv“, berichtet die AG Marine Equipment and Systems.
Auch Finanzwirtschaft in Niedersachsen beginnt mit dem Impfen
Zum Ende der Priorisierung haben jetzt auch Versicherer und Banken in Niedersachsen das Impfen von Beschäftigten gegen das Coronavirus gestartet. In Hannover nahm am Montag eine eigens eingerichtete „Impfstraße“ den Betrieb auf. Hier können sich unter anderem die Belegschaften von Talanx, HDI, Hannover Rück, VGH, VHV und Swiss Life gegen den Covid-19-Erreger immunisieren lassen.
Bei der NordLB nahmen Betriebsärzte ebenfalls die hausinterne Impfkampagne auf, auch Beschäftigte der NBank und der LBS Nord können hier den „Piks“ bekommen. Die Norddeutsche Landesbank hatte dafür Impfzentren aufgebaut – neben dem Hauptsitz Hannover auch in Braunschweig und Oldenburg sowie in Bremen, Magdeburg und Schwerin.
Das Tempo hängt in der Finanzwirtschaft – wie in anderen Branchen – von der Menge des gelieferten Serums ab. In den vergangenen Wochen hatten einige Firmen schon an Pilotprojekten teilgenommen, um Erfahrungen bei der Organisation und Terminvergabe zu sammeln. Bei Volkswagen beginnt das großflächige Impfen am Donnerstag (10. Juni).
Corona-Inzidenz in Hamburg stagniert auf niedrigem Niveau
Am Montag hat die Sozialbehörde 26 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 5 Fälle mehr als am Sonntag (21 neue Fälle) und ebenfalls fünf mehr als am Montag vor einer Woche. Damit steigt der Inzidenzwert nur unwesentlich auf 20,7 (Vortag: 20,4) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 76.624 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 73.500 als genesen. In Hamburg haben bislang 797.951 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 386.205 Personen sind vollständig geimpft (Stand 6.6.). Mit Impfquoten von 43,2 beziehungsweise 20,9 Prozent liegt Hamburg jeweils unter dem Bundesdurchschnitt.
In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 78 Corona-Patienten behandelt. 38 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, 22 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1572 Menschen gestorben.
Corona in Hamburg: Schnelltests sollen statt zwölf Stunden einen Tag gelten
Angesichts weiterhin sehr niedriger Inzidenzen plant der rot-grüne Senat weitere Lockerungen der bestehenden Corona-Beschränkungen. Vom kommenden Freitag, 11. Juni, an sollen Hotels, Pensionen und Campingplätze ihre Kapazitäten unter den bestehenden Auflagen zu 100 Prozent auslasten können. Bislang gilt eine Grenze von 60 Prozent. Auch für Hafen- und Stadtrundfahrten soll das Platzangebot komplett genutzt werden können.
In Theatern, Konzerthäusern und Kinos sollen die Sitzplätze nach dem „Schachbrettmuster“ besetzt werden. Das heißt: Um einen besetzten Platz herum muss jeweils ein Sitz freibleiben. Paare dürfen zusammensitzen. Bislang galt ein Mindestabstand von zwei Plätzen. Individual- und Gruppensport sowie größere Sport- und Kulturveranstaltungen mit mehr als 650 Personen unter freiem Himmel und in Hallen werden dann wieder erlaubt sein. Auch die allgemeinen Regeln für Veranstaltungen und Versammlungen sollen angepasst werden.
- Lesen Sie auch: Corona-Verstoß: 22-Jähriger prügelt Polizist ins Krankenhaus
Chor- und Blasmusikproben dürfen auch in Innenräumen stattfinden. Saunen, Dampfbäder, Wellness- und Prostitutionsangebote werden dann wieder erlaubt sein. Über die Details will der Senat nach seiner regulären Sitzung am morgigen Dienstag informieren. Außerdem wurde die Gültigkeit von Schnelltests von zwölf auf 24 Stunden erweitert. Diese Regelung gilt bereits seit vergangenem Freitag und entspricht dem Vorgehen anderer Länder.
Seit Freitag darf auch die Innengastronomie wieder öffnen – allerdings nur bis 23 Uhr (wir berichteten). Für die Außengastronomie gilt diese Beschränkung nicht. An den Wochenenden ist der Außer-Haus-Verkauf von Alkohol zwischen 23 und 5 Uhr verboten. Von 20 bis 6 Uhr ist es nicht erlaubt, Alkohol mit sich zu führen. Am heutigen Montag kehren nach den Schulen auch die Kitas in den Normalbetrieb zurück.
Leonhard bittet Impfwillige um Geduld – Kritik an Priorisierungs-Ende
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hat die Bürger angesichts der aufgehobenen Impfpriorisierung um Geduld gebeten und den Kurs der Bundesregierung kritisiert. „Wir kommen nun in einige Wochen, in denen wir keine Priorisierung haben und keinen Impfstoff“, sagte die SPD-Politikerin. In Hamburg sei „kurzfristig fast jede einzelne Dose vergeben“, im Impfzentrum wie in Arztpraxen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die nach der Gefährdung gestaffelte Priorisierung der Impfberechtigten zum Montag aufgehoben.
„Es ist zwar schön, eine solche Ankündigung zu machen“, sagte Leonhard, damit werde aber auch der Eindruck erweckt, dass nun alle Interessierten eine Impfung erhalten könnten. „Aber es können noch nicht alle – schlicht, weil Impfstoff fehlt.“ Hunderttausende Menschen hätten sich lange sehr geduldig verhalten und Risikogruppen den Vortritt gelassen. Nun wollten sie verständlicherweise auch zum Zug kommen.
„Entweder hätte jetzt schon mehr Impfstoff vorhanden sein müssen oder die Priorisierung müsste noch weiter gelten“, sagte die Senatorin. „Aufgabe der Politik ist es auch, verlässliche Ansagen zu machen. Und in der aktuellen Situation lautet diese Ansage leider, dass die meisten noch einige Wochen Geduld brauchen, bis sie ein Impfangebot bekommen können.“
Da noch immer viele Impfberechtigte aus den Priorisierungsgruppen eins bis drei keine Impfung erhalten haben, behält Hamburg die Reihenfolge im zentralen Impfzentrum weiter bei. Die Arztpraxen müssen sich hingegen nicht mehr an die Priorisierung halten.
Hamburgs Kitas wechseln in den Regelbetrieb – wieder offen für alle
Hamburgs Kitas haben von Montag an wieder für alle Kinder und ohne zeitliche Begrenzungen geöffnet. Wegen der inzwischen niedrigen Corona-Zahlen wechseln die Einrichtungen in den normalen Regelbetrieb. Nach Angaben der Sozialbehörde müssen die Hygieneregelungen und Infektionsschutzvorkehrungen aber weiter eingehalten werden.
Die Kitas waren wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März im eingeschränkten Regelbetrieb mit teils verkürzten Betreuungszeiten. Während der Einschränkungen hat die Sozialbehörde nach eigenen Angaben die Familieneigenanteile übernommen und Familien mit rund 59 Millionen Euro unterstützt. Zudem sei die Finanzierung der Kitas selbst gesichert worden, so dass diese nun im selben Umfang wie zuvor zur Verfügung stünden.
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 11,9
In Schleswig-Holstein ist die Corona-Inzidenz auf 11,9 gesunken. Am Vortag hatte der Wert bei 12,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelegen, am Sonntag vergangener Woche bei 18,1. Bundesweit liegt der Wert laut Robert Koch-Institut bei 24,7.
In Schleswig-Holstein sind 22 neu gemeldete Infektionen hinzugekommen, eine Woche zuvor waren es 39 gewesen. Die Zahl der Corona-Toten ist um eine Person auf 1604 gestiegen. Unverändert 52 Covid-19-Patienten werden aktuell in Krankenhäusern behandelt. Davon befinden sich nach wie vor 21 auf Intensivstationen, 20 werden beatmet.
Die Regionen mit der höchsten Inzidenz im Land sind die Kreise Pinneberg (21,5) und Nordfriesland (21,1). Am niedrigsten sind die Zahlen in Steinburg und Plön (beide 3,1).
Niedersachsen: 83 Prozent aller Lehrer geimpft
Ein Großteil der Lehrer und Lehrerinnen in Niedersachsen ist bereits mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft worden. Dies teilte das Kultusministerium der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit. Demnach seien etwa 83 Prozent von ihnen zumindest einmal geimpft. An den Grundschulen liege die Quote sogar bei 100 Prozent. Bei der landesweiten Erhebung hatten sich demnach bisher 93 Prozent aller Schulen beteiligt.
„Ich bin sehr froh, dass die Angebote so stark von den Lehrkräften angenommen werden“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Damit sei ein wichtiger Grundstein für mehr Sicherheit und möglichst viel Präsenzunterricht im kommenden Schuljahr gelegt.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Wochenende