Hamburg. „Mobilitätshub“ mit vierstöckigen Busbetriebshof, 600 Fahrradplätzen, Car-Sharing und Leihrädern soll 2029 in Betrieb gehen.

Es soll einer der modernsten Verkehrsknotenpunkte Hamburgs werden: der sogenannte „Mobilitätshub“  direkt an der S-Bahnstation Veddel. Auf rund 20.000 Quadratmetern Fläche soll hier bis 2029 ein mehrstöckiger Betriebshof für 160 Busse entstehen, dazu eine Abstellanlage für 600 Fahrräder, eine neue Bus-Umsteigeanlage, Carsharing- und Moia-Angebote, eine StadtRad-Leihstation und voraussichtlich auch eine Park+Ride-Anlage.

Am Montag stellten Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Hochbahn-Chef Henrik Falk die Pläne vor, abends wurde der Ausschuss Elbbrücken des Bezirks Mitte über das Vorhaben informiert. Demnach soll die Verkehrsanlage auch mit Gewerbe, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangeboten oder Arztpraxen kombiniert werden. Eine wichtige Rolle solle der Betriebshof auch stadtweit für die Einführung des sogenannten „Hamburgtaktes“ spielen, nach dem überall in der Stadt binnen fünf Minuten ein Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs erreichbar sein soll.

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Umsteigebahnhof auf der Veddel: Pläne für Sportarena vom Tisch

„Der Mobilitätshub auf der Elbinsel wird die Mobilitätswende richtig voranbringen“, sagte Verkehrssenator Tjarks. „Natürlich wird der Busbetriebshof für die Hochbahn eine sehr wichtige operative Funktion erfüllen, um zukünftig den Hamburg-Takt anbieten zu können. Wir nutzen die Lage direkt an der S-Bahn Veddel aber gleichzeitig, um ein ganzes Bündel an Mobilitätslösungen an einem Platz anzubieten: Ob Carsharing oder Leihrad, die Menschen werden hier eine sehr gute Auswahl an Mobilitätslösungen abseits des privaten Pkw haben. Solche Alternativen in der gesamten Stadt zu schaffen, ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Mobilitätswende.“ Pläne für eine Sportarena an diesem Standort sind damit vom Tisch.

Der Standort des neuen Bahnhofs auf der Veddel
Der Standort des neuen Bahnhofs auf der Veddel © Hochbahn AG | Unbekannt

Nach Einschätzung des neuen Bezirksamtsleiter von Mitte, Ralf Neubauer (SPD), wird der Stadtteil von der „städtebaulichen Entwicklung des Stadteingangs Elbbrücken“ profitieren. Dabei gehe es um die „Stärkung der Infrastruktur, etwa in den Bereichen Einzelhandel oder medizinische Versorgung“, so Neubauer. „Aber auch die Ansiedelung von nachhaltigen Arbeitsplätzen, behutsamer Wohnungsbau oder neue Möglichkeiten für den Kultur- und Kreativsektor gehören zum Rahmenplan. Komplettiert wird dies durch die Implementierung von cleveren Mobilitätslösungen.“

Baubeginn für den neuen Bahnhof ist für 2025 geplant

Hochbahn-Chef Falk betonte bei der Vorstellung die bisher ungewöhnliche Bauweise. „Erstmalig bauen wir einen Betriebshof in die Höhe – vier Stockwerke, mit Rampen verbunden. Das schafft Platz für den Busbetrieb, aber auch für alle anderen Mobilitätsangebote“, so Falk. „Das Umsteigen zwischen verschiedenen Angeboten wird einfach und attraktiv. Die größere Busumsteigeanlage bietet auch die Voraussetzung für eine engere Taktung von Buslinien und eine bessere Anbindung der Elbinsel an die Innenstadt.“

Von Mittwoch an können Interessierte sich bis zum 14. Februar unter www.hochbahn.de/elbinseln im Internet über die Pläne informieren und auch eigene Vorschläge machen. Parallel soll das Projekt im Stadtteil vorgestellt werden. Noch im Frühjahr starten Stadt und Hochbahn dann einen Architekturwettbewerb, in den auch die Ergebnisse der jetzt beginnenden Bürgerbeteiligung einfließen sollen. Der Baubeginn ist für 2025 geplant, die Inbetriebnahme für 2029.

Über die Kosten des Projekts wollten Verkehrsbehörde und Hochbahn zunächst noch keinerlei Angaben machen. Man wolle aber versuchen, auch Bundesmittel dafür zu bekommen.