Hamburg. Der Überblick: Stormarn und Pinneberg lösen Notbremse. Lockerungen in Niedersachsen. Hamburger Inzidenz wieder über 100.
Am Montag war es soweit: Die Inzidenz in Hamburg hat das erste Mal seit Mitte März den kritischen Grenzwert von 100 unterschritten. Doch schon am Dienstag meldete die Sozialbehörde wieder 253 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, der Sieben-Tage-Wert stieg auf 100,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Dennoch: Der Hamburger Senat beriet am Dienstag über mögliche Lockerungen und informierte auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in der Hansestadt.
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Auch in Schleswig-Holstein entwickeln sich die Zahlen bislang weiter erfreulich – trotz des Starts der Modellprojekte. Zahlreiche Urlauber kamen am Wochenende unter anderem nach Sylt, Amrum und St. Peter-Ording. Nordfriesland mit den Inseln und Halligen gehört zu den touristischen Modellregionen in der Corona-Pandemie. Alle Infos im Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 4. Mai:
- Schleswig-Holstein: Inzidenz nur knapp über Grenzwert
- Stormarn und Pinneberg lösen Corona-Notbremse
- Niedersachsen beschließt Lockerungen
- Geimpfte brauchen in Bremen keine Tests mehr
- Ausbruch auf Spargelhof: Landkreis zieht Notbremse
- Impfungen, Tests, Corona-Fälle in Pflegeheimen: Zahlen für Hamburg
- Für Unternehmen und Soloselbständige: Härtefallhilfen in Hamburg starten
- Lockerungen? Senat über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg
- Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg überschreitet die 100 wieder
- Kurz nach Start des Modellprojekts: Erste positive Tests auf den Inseln
- Mehrere Corona-Fälle in Mehrfamilienhaus auf Sylt
- Medien: Hannover will Abwasser auf Coronaviren untersuchen
- Schleswig-Holstein: Inzidenz sinkt weiter
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Schleswig-Holstein: Inzidenz nur noch knapp über Grenzwert
Der Inzidenzwert in Schleswig-Holstein ist erneut gesunken und liegt mit Stand Dienstagabend nur noch knapp über dem letzten Grenzwert von 50. 296 neue Fälle wurden den Behörden gemeldet, damit liegt der Sieben-Tage-Wert nun bei 54,5. Nur die Stadt Neumünster liegt mit einer Inzidenz von 92,3 nah am 100er-Grenzwert, ab dem die Corona-Notbremse greift.
Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern hingegen steigt: Derzeit werden 168 Menschen in Kliniken behandelt – sechs mehr als am Montag. Auch die Zahl der schwerst Erkrankten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, steigt um fünf auf nun 53. Mehr als die Hälfte von ihnen (30) müssen beatmet werden.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um zwei Fälle auf 1517.
Neues Corona-Testzentrum im Hauptbahnhof
Der Hamburger Hauptbahnhof bekommt ein eigenes Corona-Testcenter. Von kommenden Montag (10. Mai) an bietet das Unternehmen Testcenter-Corona in der Wandelhalle kostenlos Schnelltests, sogenannte Bürgertests, an. Bis vor kurzem war im dem Ladenlokal eine Filiale des insolventen Dienstleisters Mister Minit, der deutschlandweit alle Standorte geschlossen hat.
Hinter dem Testcenter steht die Eventus Media International aus Dortmund, die deutschlandweit Testcenter in Franchise betreibt. In Hamburg gibt es Standorte in der Krüsistraße in Barmbek sowie in der Karolinenstraße. Das Testcenter in der Wandelhalle ist Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr geöffnet und am Wochenende von 10 bis 20 Uhr. Termine können online unter hamburg3.testcenter-corona.de gebucht werden.
Pinneberg und Stormarn lösen Corona-Notbremse
Die Kreise Pinneberg und Stormarn wollen die Corona-Schutzmaßnahmen lockern, nachdem die Infektionszahlen gesunken sind. Sofern die Zahlen nicht wieder steigen, können sie die sogenannte Bundes-Notbremse wieder aufheben. Diese greift ab 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Stormarn gab seinen aktuellen Inzidenzwert am Dienstag mit 70,0 an, Pinneberg stand am Montagabend bei 71,8. Stormarn will seine Lockerungen am Donnerstag in Kraft treten lassen, Pinneberg am Freitag.
Konkret geht um die Erweiterung von Kontaktmöglichkeiten, die Lage in Schulen und Kitas, die Öffnung weiterer Geschäfte, die Aufhebung von Ausgangsbeschränkungen sowie um Erleichterungen in den Bereichen Sport, Freizeit und Kultur. Auch die Außengastronomie kann öffnen.
In Stormarn gehen die Schulklassen 1 bis 6 am Donnerstag wieder in den Präsenzunterricht, die höheren Jahrgänge in den Wechselunterricht. Abschlussklassen erhalten Präsenzangebote unter Corona-Hygienebedingungen. Kindertagesstätten und Kindertagespflege gehen in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Die offiziellen Regelungen für den Schulbesuch im Kreis Pinneberg ab Freitag stehen noch nicht fest.
Niedersachsen plant Lockerungen
Nach monatelangem strikten Lockdown will Niedersachsen vom kommenden Montag (10.5.) an mit einem Stufenplan in Lockerungen einsteigen. In Landkreisen und Großstädten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 sollten Handel, Gastronomie, Tourismus sowie Kulturveranstaltungen im Freien wieder anlaufen, kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Hannover an. Voraussetzung ist ein tagesaktuell negativer Corona-Schnelltest oder der Nachweis einer vollständigen Impfung gegen das Coronavirus.
Der Stufenplan für den weiteren Weg aus den Corona-Beschränkungen befindet sich noch in der Erarbeitung, die ersten Lockerungsschritte werden in die neue Corona-Verordnung des Landes aufgenommen. Im Landesdurchschnitt sank die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag geringfügig auf 98,6. Von den 45 Landkreisen und Großstädten galten 16 weiterhin als Hotspot, in den übrigen lag die Inzidenz unter 100.
Diese Lockerungen plant Niedersachsen im Einzelnen
Bremen beschließt Lockerungen für Geimpfte
Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder in den vergangenen sechs Monaten eine Infektion überstanden haben, sind künftig im Bundesland Bremen von allen Testpflichten ausgenommen. Eine entsprechende Regelung beschloss der Senat am Dienstag. Die Betroffenen benötigten keine Tests mehr. Ein vollständiger Impfschutz bestehe ab dem 15. Tag nach der abschließenden Impfung, hieß es. Die Bürgerschaft muss der Änderung in dieser Woche noch zustimmen.
Geändert wurden auch die Regeln zur Vorlage von Corona-Tests etwa für einen Friseurbesuch. Als Nachweis über einen negativen Test gelten sowohl PCR-Tests, als auch Antigen-Schnelltests und auch Selbsttests. Damit aber ein Selbsttestergebnis akzeptiert werde, müsse der Test vor Ort und unter Aufsicht vorgenommen werden.
Dabei sei eine fachkundige Anleitung oder Aufsicht nicht notwendig. Aber es müsse eine Person beim Testen anwesend sein, die für den jeweiligen Bereich, wie Friseur, Zoo oder Fußpflege zuständig sei. Damit solle sichergestellt werden, dass das Testergebnis tatsächlich aktuell sei und nur die Person Zugang erhalte, die tatsächlich den Test gemacht habe.
Nach Ausbruch auf Spargelhof: Landkreis zieht Notbremse
Der Landkreis Diepholz zieht wegen eines Corona-Ausbruchs unter Saisonarbeitern auf einem Spargelhof ab Mittwoch die Notbremse. Dann gelten in dem Landkreis nächtliche Ausgangsbeschränkungen, die Schulen stellen auf Online-Unterricht um. Der Ausbruch hatte die Ansteckungsrate über mehrere Tage auf rechnerisch über 100 Infektionen je 100 000 Menschen binnen einer Woche getrieben und aus dem Landkreis eine Hochinzidenzkommune gemacht. Am Dienstag lag die Inzidenz bei 143,3, wie das Robert Koch-Institut in Berlin mitteilte.
Auf dem betroffenen Spargel- und Beerenhof in Asendorf gab es am Dienstag 104 aktive Corona-Fälle, wie Kreissprecherin Mareike Rein sagte. Am Montag seien noch einmal fast 900 ausländische Arbeitskräfte getestet worden. Bis Dienstag gab es für etwa die Hälfte der Tests ein Ergebnis, acht weitere Infektionen seien zutage gefördert worden. Gleichzeitig würden auf dem Hof auch schon die ersten Betroffenen aus der Quarantäne entlassen.
Ein Supermarkt in Asendorf beklagte nach Polizeiangaben am Montag, dass einige der Arbeiter trotz Quarantäne weiter zum Einkaufen kämen. Die Polizei führte das teils auf mangelnde Sprachkenntnisse der Betroffenen, teils auf ein bewusstes Ignorieren der Regeln zurück. Am Dienstag habe es aber keine Verstöße mehr gegeben, sagte ein Sprecher.
Für die Schulen im Landkreis könnte die Entwicklung nach Reins Angaben ein Hin und Her bedeuten. Die Schulen müssen ab Mittwoch schließen. Das Land Niedersachsen will aber die Grenze zwischen Wechselunterricht und Fernunterricht an eine Inzidenz von 165 knüpfen, wie es auch das Bundesgesetz vorsieht. Wenn dies in Kraft tritt, könnten die Schulen im Kreis Diepholz bereits am Montag wieder zum Wechselunterricht übergehen. Dabei wird im Wechsel eine Hälfte der Klasse in der Schule, die andere zuhause online unterrichtet.
Barmer Hamburg: Viele Krebsfälle bleiben wegen Pandemie unentdeckt
Wegen der Corona-Pandemie meiden viele Menschen wichtige Vorsorgeuntersuchungen – in der Folge kommt es vor, dass in Deutschland Tausende Krebserkrankungen zu spät oder gar nicht entdeckt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Barmer Hamburg, die die Zahl größerer Krebsoperationn in einem bestimmten Zeitraum in 2020 mit den entsprechenden Zahlen aus den Vorjahren verglichen hat. Besonders häufig sei demnach Brustkrebs betroffen. Die Analyse bezieht sich auf Daten der ersten Welle der Corona-Pandemie.
"Dass viele Patientinnen und Patienten Vorsorgeuntersuchungen meiden und damit Krankheiten später erkannt werden, ist eine weitere gravierende Folge der Corona-Pandemie", sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer Hamburg. "Das ist bei Krebs umso dramatischer, weil er im Frühstadium am besten therapierbar ist. Deshalb ist es immens wichtig, dass die gängigen Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden.“
Zeit sei hier ein wesentlicher Faktor: Die verzögerten Diagnosen würden laut Barmer zu verschlechterten Heilungsaussichten führen. Zudem sei zu befürchten, dass auch während der zweiten und dritten Welle der Corona-Pandemie Krebserkrankungen unentdeckt blieben.
Impfungen, Tests, Corona-Fälle in Pflegeheimen: Zahlen für Hamburg
Wie der Hamburger Senat am Dienstag mitteilte, haben in Hamburg inzwischen knapp 535.200 Menschen ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten, 134.800 davon auch die notwendige Zweitimpfung. Welche Personen- und Berufsgruppen derzeit dazu aufgerufen ist, einen Impftermin zu vereinbaren, erfahren Sie unter www.hamburg.de/corona-impfung.
In der kommenden Woche können sich zudem gehörlose und taubblinde Menschen in den Messehallen gegen das Coronavirus impfen lassen. Eine Terminvereinbarung ist nicht notwenig, da für sie ein bestimmtes Kontingent an Impfungen bereitgehalten wird. Je nach Altersgruppe ist ein bestimmter Tag vorgesehen. Das Impfangebot besteht jeweils in der Zeit von 16 bis 20 Uhr, und zwar am
- Montag: 71-80 Jahre
- Dienstag: 61-70 Jahre
- Mittwoch: 51-60 Jahre
- Donnerstag: 41-50 Jahre
- Freitag: 31-40 Jahre
- Sonnabend: 16-30 Jahre.
Erfreulich ist weiterhin die Entwicklung in den Hamburger Pflegeheimen. Mit Stand vom Dienstag sind aktuell in fünf Einrichtungen fünf Corona-Infektionen gemeldet. Es handelt sich dabei um Einzelfälle. Auch die Zahl der infizierten Beschäftigten von Pflegeeinrichtungen befindet sich auf einem niedrigen Niveau: Sie liegt derzeit bei neun Fällen.
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Die Anzahl der täglichen PCR-Tests in Hamburg liegt derzeit bei etwa 15.700. Die Positiv-Rate ist dabei von 5,7 Prozent auf 4,9 Prozent gesunken. Zusätzlich zu den PCR-Tests werden in Hamburg noch zahlreiche Schnelltests in Apotheken, Testzentren und Arztpraxen durchgeführt. Gibt es dort einen positiven Befund, muss im Anschluss ein obligatorischer PCR-Test vorgenommen werden.
Derweil breitet sich die britische Mutante des Coronavirus weiter in Hamburg aus. Bei 95 Prozent der Corona-Fälle handelt es sich inzwischen um die britische Mutation. Wie der Senat mitteilte, wird sie daher nicht mehr gesondert aufgeführt. Die südafrikanische Variante B.1.351 wurde 16-mal nachgewiesen, die brasilianische Variante B.1.1.28 zweimal. Bei letzterer gibt es aktuell drei Verdachtsfälle.
Keine kostenlosen Taxifahrten mehr zum Impfzentrum in Hamburg
Die kostenlosen Taxifahrten zum Impfzentrum für über 80-jährige Hamburgerinnen und Hamburger sind ausgelaufen. Eine Übergangslösung wird kurzfristig für diejenigen Personen angeboten, die im Alter von über 80 Jahren sind und für die Erstimpfung das Transportangebot genutzt haben, für die allerdings die Zweitimpfung im Impfzentrum noch aussteht, heißt es aus der Gesundheitsbehörde. Nur für diese Fahrten werden die Kosten noch übernommen.
In der Vergangenheit seien mehrere 10.000 Fahrten ermöglicht worden. Doch mittlerweile wurden die über 80-Jährigen bereits geimpft. Auch gebe es inzwischen die Möglichkeit, sich vor Ort beim Hausarzt oder einem der teilnehmenden Krankenhäuser impfen zu lassen, so die Behörde zur Begründung. Bereits gebuchte Fahrten fänden noch statt, neue Buchungen für Erstimpfungen würden nicht mehr angenommen.
Für Unternehmen und Soloselbständige: Härtefallhilfen in Hamburg starten
Ab Mitte Mai können Unternehmen und Soloselbständige in Hamburg, die bislang keine finanzielle Unterstützung in der Corona-Krise erhalten konnten, eine Förderung aus dem Härtefallfond beantragen. Die sei über die Internetseiten www.haertefallhilfen.de und www.ifbhh.de möglich, teilte der Senat am Dienstag mit. Die Kosten des Hilfspakets tragen der Bund und die Stadt Hamburg zu gleichen Teilen.
"Gemeinsam mit dem Bund haben wir ein Paket geschnürt, mit dem wir auch die unterstützen wollen, die bisher leider leer ausgegangen sind", erklärte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. "Denn obwohl Hamburg, abgestimmt auf die Maßnahmen des Bundes, im Laufe des letzten Jahres verschiedene maßgeschneiderte Hilfen auf den Weg gebracht hat, gab es immer wieder Fälle, die durchs Raster gefallen sind. Das sind Härten, die wir im Rahmen einer Einzelfallprüfung abmildern wollen."
Finanzsenator Andreas Dressel ergänzte: "In Hamburg können Soloselbständige die Härtefallhilfe entweder direkt, oder mit der Hilfe sogenannter ,prüfender Dritter', also beispielsweise Steuerberaterinnen und -berater, beantragen." Jeder anerkannte Härtefall solle die Hilfe bekommen, die ihm nach diesem Programm zustehe. Und wenn das bereit gestellte Geld für die Härtefälle nicht ausreiche, werde aus dem Hamburger Haushalt nachgelegt werden, versprach Dressel.
Kritik gab es vom Bund der Steuerzahler Hamburg. "7.500 Euro stehen jeweils zur Verfügung. Für viele Betroffene dürfte dies allerdings weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Man mag sich kaum vorstellen, wie existenzgefährdend die Situation für viele Hamburger ist", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Jürgen Nielsen. "Aus diesem Grund fordert der Bund der Steuerzahler Hamburg, dass der Senat endlich die Geschäfte öffnet."
Lockerungen? Senat über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg
Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat auf einer Landespressekonferenz über den aktuellen Corona-Stand in der Hansestadt. Können sich die Hamburger angesichts sinkender Infektionszahlen auf erste Lockerungsschritte freuen?
"Der R-Wert liegt aktuell bei 0,9", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die Inzidenz liegt mit 100,8 etwas niedriger als in der Vorwoche. Eine Erstimpfung haben inzwischen 28,5 Prozent der Hamburger erhalten, eine Zweitimpfung 7,1 Prozent. "Es ist uns gelungen, die dritte Welle zu brechen. Gegen den Trend haben wir die Inzidenz in den vergangenen vier Wochen von 150 auf etwa 100 gedrückt", so Schweitzer.
Schweitzer: Wollen Jojo-Effekt in Hamburg vermeiden
Allerdings: "Die Inzidenz befindet sich derzeit schnell kurz drunter, kurz drüber – wir befinden uns in einer heiklen Lage." Ein Jojo-Effekt solle vermieden werden, der Senat wolle eine verlässliche Perspektive bieten, erläuterte der Senatssprecher. Lockerungen wären denkbar, wenn der Inzidenzwert an fünf Tagen in Folge unter 100 bleibe. Dann werde als erste Maßnahme die Ausgangssperre aufgehoben. Auch im Bereich Schule und Kita soll es dann weitere Lockerungen geben. Konkreter äußerte sich der Senatssprecher jedoch nicht. Am Freitag wolle sich der Senat erneut zu einer Sondersitzung treffen, die aktuelle Lage bewerten und einen Fahrplan erstellen, so Schweitzer. Der Senat befasse sich dann auch mit dem Thema Öffnung der Gastronomie.
Die Rechnung beginne immer ab dem ersten Tag einer Inzidenz von unter 100. "Heute sind wir wieder bei 100,8. Sollte der Wert morgen wieder niedriger sein, beginnt die Zählung der fünf Tage ab morgen", erklärte Schweitzer. Er betonte noch einmal: Dem Senat sei bewusst, wie einschneidend die Ausgangssperre für die Hamburger sei. Daher solle das auch die erste Maßnahme sein, die bei einer stabilen Lage zurückgenommen werde. Eine stabile Lage ergebe sich laut Senatssprecher aus dem Zusammenspiel von Inzidenz, R-Wert und der Situation in den Krankenhäusern.
Beim Thema Click&Meet und Startzeit der Ausgangssperre verteidigte Schweitzer die strengeren Regeln in Hamburg: "Die letzten zwei Wochen haben gezeigt, dass die strengere Auslegung in Hamburg Wirkung zeigt." Das System Click&Meet sei in der Vergangenheit eine Lockerung gewesen, so Schweitzer. Wann dieses in Hamburg wieder möglich sei, ist noch unklar.
Zu der Strategie Hamburgs, sich an den eigenen und nicht an den RKI-Zahlen zu orientieren, betonte Schweitzer, dass viele Kommunen das so handhaben würden. "Die lokale Inzidenz ist fast immer höher als die RKI-Inzidenz." Sie sei aber auch aktueller. Darüber hinaus seien es zwei Berechnungsmethoden, aber bei einer Langzeitbetrachtung gebe es nur minimale Abweichungen zwischen RKI-Zahlen und lokalen Zahlen. Auch in der rückwirkenden Betrachtung des RKI sei die Inzidenz in Hamburg bis gestern noch nicht unter 100 gerutscht.
Gleichstellung von Geimpften und Getesteten in Hamburg?
In Aussicht stellte Schweitzer, dass Geimpfte und Getestete gleichgestellt werden. In einigen anderen Bundesländern sei das schon der Fall. Am Freitag sei das Thema im Bundesrat. Eine Testpflicht für die Nutzung bestimmter Dienstleistungen wäre für Geimpfte in Hamburg dann nicht mehr nötig, wenn der Senat Geimpfte und Getestete gleichstellt.
Kommende Woche sollen Gehörlose und Taubblinde über Impftermine informiert werden. Welche weiteren definierten Gruppen wann geimpft werden, dazu können laut Schweitzer noch keine Angaben gemacht werden, weil nicht klar sei, wann wieviel Impfstoff geliefert werde.
Wechselunterricht in Schulen bis Inzidenz von 165 geplant
Niedersachsen verabschiedet sich von seinem strikten Corona-Kurs an Schulen und ermöglicht Wechselunterricht wieder für alle Schulen unterhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165. Auch die Kindertagesstätten wechseln unterhalb dieser Inzidenz wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb, kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag in Hannover an. Die Lockerungen greifen vom kommenden Montag an. Niedersachsen setzt damit die erweiterten Möglichkeiten für den Schulunterricht um, die die Bundesregeln für Hotspots bereits ermöglichen.
Wechselunterricht, das sogenannte Szenario B, bedeutet, dass eine Hälfte der Schüler in der Schule unterrichtet wird, während die andere Hälfte zu Hause lernt. Viele Schüler in Niedersachsen befinden sich inzwischen seit knapp fünf Monaten im reinen Distanzunterricht und haben ihre Schule seit Mitte Dezember nicht mehr besucht.
Corona-Zahlen: Inzidenz in Hamburg überschreitet die 100 wieder
Am Dienstag hat die Sozialbehörde 253 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 63 Fälle mehr als am Montag (190 neue Fälle), vor einer Woche waren es am Dienstag mit 210 zudem etwas weniger Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und steigt auf nun 100,9 (Vortag: 98,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Hier erfahren Sie, wie hoch die Inzidenzwerte in den einzelnen Stadtteilen sind.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 72.835 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 64.200 als genesen.
Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ist wieder gesunken und liegt jetzt bei 247 (Stand 03. Mai). 106 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 82 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1504 Menschen gestorben.
Die Zahl der mindestens einmal Geimpften erhöhte sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde (Stand Montag) um 5083 auf 433.602. Zweimal geimpft und damit vollständig geschützt sind den Angaben zufolge in Hamburg 133.128 Frauen und Männer (plus 2673).
Große Mehrheit der Deutschen hat keine Angst vor Corona-Impfungen
Die große Mehrheit der Deutschen hat einer Umfrage zufolge keine Bedenken wegen einer Corona-Impfung. Wie eine am Dienstag in Hamburg veröffentlichte Befragung der Techniker-Krankenkasse ergab, haben 83 Prozent keine oder eher keine Angst vor der Immunisierung. Je älter die Befragten sind, desto unbesorgter sind sie tendenziell.
So haben 90 Prozent der Menschen im Alter ab 60 Jahren keine oder eher keine Angst, bei den 18- bis 39-Jährigen ist der Anteil mit 76 Prozent etwas niedriger. Von allen Befragten haben nur zehn Prozent eher Bedenken, sechs Prozent empfinden konkret Angst. An der Umfrage des Instituts Forsa nahmen im März 1000 Menschen teil.
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Corona lässt Einnahmen des Zolls in Hamburg um 5 Milliarden sinken
Weniger Verkehr auf den Straßen und in der Luft, weniger Gäste in den Kneipen und Restaurants: Wegen der Corona-Pandemie sind die Einnahmen des Zoll in Hamburg 2020 gegenüber dem Vorjahr gesunken. So sind im vergangenen Jahr allein die Steuereinnahmen um 4,93 Milliarden Euro zurückgegangen, wie die Hauptzollämter Hamburg und Itzehoe am Dienstag in Hamburg mitteilten. Dabei seien vor allem die Einnahmen durch Verbrauchsteuern für beispielsweise Mineralöl, Alkohol und Kaffee gesunken, sagte ein Zollsprecher in Hamburg.
Allein die Einnahmen durch die Energiesteuer gingen demnach von fast 17 Milliarden Euro in 2019 auf rund 14,6 Milliarden zurück. Bei der Kaffeesteuer sanken sie um 14,5 Millionen auf 272 Millionen Euro, und es wurden 23,1 Millionen Euro weniger Branntweinsteuern eingenommen.
Am Ende des Jahres hatten das Hauptzollamt Hamburg und das Hauptzollamt Itzehoe, zu dem der Zoll am Hamburger Flughafen gehört, rund 27 Milliarden Euro eingenommen. Das Geld fließt fast komplett in den Bundeshaushalt, rund 1,3 Milliarden der Zolleinnahmen gehen an die Europäische Union. An beiden Standorten sind den Angaben zufolge rund 2260 Menschen beschäftigt.
Kurz nach Start des Modellprojekts: Erste positive Tests auf den Inseln
In den Modellregionen in Schleswig-Holstein ist der Tourismus seit Sonnabend wieder unter strengen Auflagen erlaubt. Daraufhin reisten viele Urlauber auf die beliebten Nordseeinseln Amrum, Föhr und Sylt. Teil der Bedingungen: Ein negativer Corona-Test bei der Anreise und alle 48 Stunden ein weiterer Test auf den Inseln. Schon wenige Stunden nach dem Start des Modellprojekts gab es auf Amrum bereits den ersten positiven Schnelltest. Nun soll ein PCR-Test zeigen, ob sich der Corona-Fall bestätigt.
"Insgesamt sind auf den Inseln bislang fünf Corona-Tests positiv ausgefallen – Stand gestern", bestätigte Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreises Nordfriesland, dem Abendblatt. "Ein Test auf Amrum war positiv, vier auf Sylt." Die Ergebnisse der PCR-Tests stünden noch aus. "Vielleicht gab es gestern weitere positive Tests, die aktuellen Zahlen liegen noch nicht vor. Insgesamt sind fünf positive Schnelltests seit Sonnabend aber nicht so furchtbar viel", so Slopianka.
- Lesen Sie dazu auch: Niedersachsen will wieder Tourismus ermöglichen
Mehrere Corona-Fälle in Mehrfamilienhaus auf Sylt
In einem Mehrfamilienhaus in Westerland auf Sylt wurden mehrere Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Es gab neun positive PCR-Befunde, 19 weitere Bewohner wurden unter Quarantäne gestellt. Zuerst hatte die SHZ darüber berichtet.
"Von der zweiten Aprilhälfte bis jetzt fielen neun PCR-Tests positiv aus", bestätigte Kreissprecher Hans-Martin Slopianka dem Abendblatt auf Anfrage. Es hätten sich Erwachsene und Kinder infiziert. "Es kamen ab Mitte April immer weitere positive Tests hinzu. Am Wochenende haben wir dann mit den Bewohnern gesprochen, die Kontaktketten nachvollzogen und zusätzlich zu den neun infizierten Personen 19 weitere Bewohner unter Quarantäne gestellt."
In dem Mehrfamilienhaus wohnen zwischen 70 und 100 Personen. "Man begegnet sich ja trotz aller Vorsicht zum Beispiel auch im Treppenhaus. Daher steht für alle Bewohner heute eine PCR-Testung an", so Slopianka. Wie das Virus Einzug in das Haus finden konnte, sei bislang noch unklar.
Hamburger Senat berät über Folgen der sinkenden Corona-Inzidenz
Angesichts der sinkenden Zahl von Corona-Neuinfektionen berät der Hamburger Senat am Dienstag über das weitere Vorgehen. Laut Bundesinfektionsschutzgesetz müsste die sogenannte Notbremse mit nächtlicher Ausgangsbeschränkung aufgehoben werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Werktagen in Folge unter 100 liegt. Das dürfte am Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts der Fall sein.
Der Hamburger Senat hält seine eigene Zählung der Neuinfektionen jedoch für genauer und will sich darum nach der selbst errechneten Inzidenz ríchten. Diese war am Montag das erste Mal seit Mitte März unter 100 gefallen.
Inzidenz für Niedersachsen bleibt unter 100 – 540 Neuinfektionen
Die Corona-Lage in Niedersachsen scheint sich weiter etwas zu entspannen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sank die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag von 99,5 auf 98,6. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Infektionen es binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner gab. Zudem wurden 540 Neuinfektionen mit dem Coronavirus ausgewiesen. 20 weitere Todesfälle wurden registriert – damit sind nun 5344 Menschen in Niedersachsen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben.
Die höchsten Inzidenzen wurden für den Landkreis Vechta (238,8), die Städte Salzgitter (199,4) und Delmenhorst (194,7) sowie den Landkreis Grafschaft Bentheim (164,0) ermittelt. Im Landkreis Diepholz stieg die Inzidenz nach einem Ausbruch auf einem Spargelhof weiter an auf 143,3 (Montag: 132,7). Am niedrigsten waren die Infektionszahlen in den Landkreisen Wittmund (47,4) Uelzen (45,5) und Friesland (40,5).
Medien: Hannover will Abwasser auf Coronaviren untersuchen
Um größere Corona-Ausbrüche zu erkennen, will die Stadt Hannover künftig Abwasserproben auf Coronaviren untersuchen. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und die „Neue Presse“ am Dienstag berichteten, sollen die Untersuchungen bis zum Jahresende vorgenommen werden. Die Kosten in Höhe von 130.000 Euro übernimmt das Umweltministerium.
„Wir planen zweimal pro Woche an den beiden größten Klärwerken Niedersachsens sowie an verschiedenen Punkten im Kanalnetz Proben zu entnehmen und diese untersuchen zu lassen“, sagte der Leiter der Stadtentwässerung, Matthias Görn, der „Neuen Presse“. Beteiligt ist auch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH).
Mit den Proben soll der Pandemie-Verlauf bei den rund 750.000 Hannoveranern untersucht werden. Den Berichten zufolge wird die Abwasseruntersuchung in anderen Ländern und anderen Teilen Deutschlands bereits eingesetzt. Demnach würden erste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Entwicklung der Corona-Pandemie mithilfe der Abwasseranalyse früher erkennbar sei.
Die EU-Kommission hatte erst vor einigen Tagen die EU-Staaten aufgefordert, Abwasser systematisch auf Coronaviren zu untersuchen. „Die Überwachung von Abwasser kann eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung“, sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius kürzlich der „Welt am Sonntag“.
Schleswig-Holstein: Inzidenz sinkt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Montag leicht weiter gesunken. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 56,9 (58,0 am Sonntag), wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel zu den Corona-Neuinfektionen hervorgeht (Stand: 3. Mai, 20.11 Uhr). Am Sonntag hatte der Wert bei 58,0 gelegen, am Samstag bei 58,6. Innerhalb eines Tages kamen 133 neue Infektionen hinzu.
Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg um 2 auf 1515. In Kliniken lagen wegen Covid-19 am Montag den Angaben nach 162 Menschen – 4 mehr als am Vortag. 47 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 26 Corona-Patienten und -Patientinnen wurden beatmet.
Die kritische Schwelle von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschritt weiterhin kein Kreis. Die höchsten Werte verzeichneten Stormarn (84,8) und Neumünster (81,1). Die niedrigsten Zahlen gab es in Schleswig-Flensburg (32,3) und Flensburg (32,2).
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag.