Hamburg. Im Überblick: Inzidenz in Hamburg und Schleswig-Holstein steigt erneut leicht. Schüler kritisieren “zu späte“ Impfung.
Impfen mal eben in der Mittagspause? Nicht in jedem Job ist es möglich, langfristig vereinbarte Termine dann auch tatsächlich einzuhalten. Für Handwerker wird es in Hamburg ab sofort leichter, an eine Impfung gegen das Coronavirus zu kommen.
>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<
Derweil steigen die Corona-Zahlen in den nördlichen Bundesländern wieder - auf niedrigem Niveau. Während die Inzidenz in Hamburg bereits wieder im zweistelligen Bereich liegt, werden auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen mehr Neuinfektionen registriert. Alle Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 14. Juli:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht
- Dräger mit Gewinnrückgang in der Corona-Krise
- Bund fördert Luftfilter für Schulen mit Millionen
- Neustart: Hamburger Kultursommer beginnt
- Bremer Freimarktsumzug fällt wegen Corona aus
- Corona-Fall nach Party in Disko mit knapp 400 Gästen
- Mann will keinen Mundschutz tragen und rastet komplett aus
- Coronavirus: Wieder deutlich mehr Neuinfektionen in Hamburg
- Philologenverband in Niedersachsen fordert flexiblen Schulstart
- HVV-Kulturticket unterstützt Hamburger Künstlerinnen und Künstler
- Landesschülerrat kritisiert: Impfung für Schüler zu spät
- Impfungen für Hamburger Handwerker ab sofort ohne Termin
- Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 5,0
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch leicht gestiegen, bleibt aber weiter auf niedrigem Niveau: 47 neue Corona-Fälle lassen den Sieben-Tage-Wert von 5,0 am Dienstag auf 5,6 steigen. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern hat sich im gleichen Zeitraum um fünf auf 14 Fälle verringert, aktuell werden vier der Patienten auf Intensivstationen behandelt.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus hat sich nicht erhöht und liegt weiter bei 1627 seit Pandemie-Beginn.
Drägerwerk mit überraschendem Gewinnrückgang in der Corona-Krise
Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk hat im zweiten Quartal wegen höherer Kosten beim operativen Ergebnis unerwartet schwach abgeschnitten. Vor Zinsen und Steuern lag der Gewinn laut vorläufigen Zahlen bei rund 80 Millionen Euro und damit auch deutlich unter dem Vorjahreswert von 102 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Allerdings hatte der Hersteller von FFP-Masken und Beatmungsgeräten vor einem Jahr wegen brummender Geschäfte im Zuge der Pandemie sehr stark abgeschnitten. Der Umsatz kletterte hingegen um 6,7 Prozent auf rund 841 Millionen Euro.
Bei den Aufträgen schnitt das Unternehmen dank der hohen Nachfrage im Zusammenhang mit der Pandemie etwa auf dem Niveau des ersten Quartals ab. Angaben zum Nettogewinn machte Dräger zunächst nicht. Am 29. Juli will das Unternehmen den Zwischenbericht zum ersten Halbjahr vorlegen.
Steuereinbruch in Niedersachsen weniger drastisch als befürchtet
Der coronabedingte Steuereinbruch ist in Niedersachsen im vergangenen Jahr geringer ausgefallen als befürchtet, weshalb das Land sich weniger stark verschulden muss. Das Volumen des Landeshaushalts lag 2020 bei 40,8 Milliarden, wie das Finanzministerium in Hannover bei der Vorlage des Jahresabschlusses am Mittwoch mitteilte.
Die Ausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr vor allem wegen der Finanzierung des Covid 19-Sondervermögens um 19,6 Prozent. Dabei handelt es sich um ein schuldenfinanziertes Finanzpolster, mit dem die Folgen der Corona-Krise abgefedert werden sollen. Die Steuereinnahmen des Landes gingen 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent zurück. Sie lagen damit jedoch höher als zu Beginn der Pandemie befürchtet und im Nachtragshaushalt dargestellt.
Dadurch kann das Land auf Kreditermächtigungen in Höhe von 641 Millionen Euro verzichten. Die Neuverschuldung beträgt damit – einschließlich der ins Folgejahr übertragenen Kreditaufnahme – 8,1 Milliarden Euro. Der Landtag hatte zunächst im Juli 2020 eine notsituationsbedingte Kreditaufnahme von insgesamt rund 8,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Haushaltsabschluss steht nun fest, dass 641 Millionen Euro davon dauerhaft nicht gebraucht werden.
Millionen vom Bund für Luftfilter in Schulen im Norden
Schleswig-Holstein erhält sieben Millionen Euro Bundesmittel für den Kauf mobiler Luftfilteranlagen für Schulen. „Das ist ein gutes Signal, das wir als Land aufnehmen, indem wir uns im Rahmen der Kofinanzierung an den Beschaffungskosten der Schulträger beteiligen werden“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch. Die Luftfilter ersetzten nicht das Lüften, Impfen und Testen, würden aber helfen, für alle Schüler wieder dauerhaft Präsenzunterricht zu ermöglichen.
Die Bundesregierung fördert nun auch den Einbau mobiler Luftfilter in Schulen. Dazu sollen den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, wie das Wirtschaftsministerium nach einem Beschluss des Kabinetts am Mittwoch mitteilte. Bisher fördert der Bund nur den Einbau fester Anlagen. Der Bund beteiligt sich mit 50 Prozent an den Kosten. Die Jamaika-Koalition will 3,5 Millionen Euro des Landesanteils tragen. Ebenso viel Geld müssten die Kommunen als Schulträger beisteuern.
Laut Regierung sind Gespräche mit den Kommunalen Landesverbänden bereits initiiert. „Die Landesregierung wird dem Parlament vorschlagen, den Landesanteil für das Programm aus dem Notkredit mitzufinanzieren“, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Sozial-Staatssekretär Matthias Badenhop sagte, eine möglichst gute Raumluft sei für Kinder jeden Alters ein Beitrag zur Infektionsprävention. Die SPD forderte die Übernahme der kompletten sieben Millionen Euro durch das Land. „Im Herbst 2020 wurde landauf, landab die Forderung nach Luftfiltern erhoben“, sagte der Schulpolitiker Kai Vogel. Das habe die Regierung damals abgelehnt. „Jetzt auf einmal ließ Frau Prien sich den Wind der Filter um die Nase wehen – natürlich wie immer unter der Voraussetzung, dass der Bund es bezahlt.“
Für Hamburg stellte Finanzsenator Andreas Dressel eine Fördersumme von 5,2 Millionen Euro zur Anschaffung von Luftfiltern in Aussicht.
Neustart für die Kultur - Hamburger Kultursommer wird eröffnet
Ein Monat voller Kultur in der ganzen Stadt: Am Donnerstag (18.00 Uhr) wird auf dem Spielbudenplatz der Startschuss für den Hamburger Kultursommer gegeben. So soll Moderator Michel Abdollahi laut Kulturbehörde durch einen Abend voller überraschender Gesichter und Vorführungen führen, der einen Vorgeschmack auf die Kultur in der Hansestadt in den darauffolgenden Wochen bieten soll.
Man wolle „mit voller Kraft“ in „einen kulturell berauschenden Sommer starten“, sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Vorfeld dazu. Der Kultursommer solle Kunst, Lebenslust und Energie zurück in die Stadt bringen, so Brosda weiter.
Mehr als 700 Veranstaltungen an über 100 Orten in 39 Stadtteilen und meist unter freiem Himmel stehen für einen starken Impuls nach vielen Monaten der Stille. Bis zum 16. August gibt es Kunst und Kultur in Parks, Gärten, Hinterhöfen, Parkplätzen, zu Wasser oder vor dem Rathaus. Die Behörde unterstützt die Aktionen, Projekte, Vorstellungen und Veranstaltungen finanziell mit voraussichtlich acht bis zehn Millionen Euro.
Lesen Sie auch: Dem Reeperbahn Festival reicht es: „Rückkehr zur Normalität“
Schausteller sagen Bremer Freimarktsumzug im Oktober ab
Der Bremer Freimarktsumzug 2021 fällt aus. Die Schausteller sagten am Mittwoch den Festumzug im Rahmen des 986. Freimarktes vom 15. bis 31. Oktober ab. Eigentlich sollte der Umzug aus Festwagen und Fußgruppen zur Halbzeit am Samstag, den 23. Oktober, durch die Innenstadt ziehen.
Auch wenn die aktuelle Entwicklung des Pandemie-Geschehens positiv sei, lasse sie eine verlässliche Planung für den Oktober nicht zu, hieß es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte. Auch die Bewerberlage habe gezeigt, dass die Teilnehmenden die Situation ähnlich einschätzen. Die Planungen für den Freimarkt auf der Bürgerweide gehen aber ungehindert weiter. Der Umzug 2022 soll am 22. Oktober stattfinden.
Öffentlich-rechtliche Sender steigern Marktanteil in Corona-Zeit
In der Corona-Zeit sind die öffentlich-rechtlichen Radiosender in Niedersachsen und Bremen gegenüber den Privatsendern populärer gewonnen. Dies geht aus der repräsentativen Umfrage ma 2021 Audio der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) hervor, die am Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht wurde. Mit all seinen Radioprogrammen erreichte der NDR in Niedersachsen einen Marktanteil von 49,0 Prozent, alle Privatsender kommen auf 38,5 Prozent. Der Rest sind etwa Sender benachbarter Bundesländer. Im Land Bremen erreichte Radio Bremen einen Marktanteil von 57 Prozent mit seinen Hörfunkprogrammen.
In Niedersachsen steigerte NDR 1 seinen Marktanteil (Montag bis Freitag) im Vergleich zur vorherigen Erhebung, die im Juli 2020 vorgestellt wurde, von 20,2 auf 22,6 Prozent. NDR 2 legte von 15,8 auf 18,5 zu. Meistgehörter Privatsender in Niedersachsen ist auf Rang drei der Beliebtheitsskala Radio ffn, dessen Marktanteil von 15,7 auf 13,4 Prozent sank. Der Marktanteil der Nummer zwei unter den Privatsendern, Antenne Niedersachsen, sank von 6,3 auf 5,4 Prozent.
Im kleinsten Bundesland Bremen ist Bremen Eins mit einem Marktanteil von 28,8 Prozent der meistgehörte Radiosender, Bremen Vier kommt auf einen Marktanteil von 19,8 Prozent. Beliebtester Privatsender blieb Energy Bremen.
Corona-Fall nach Party in Disko mit knapp 400 Gästen
Nach einer nicht genehmigten Party in einer Essener Diskothek mit knapp 400 Menschen ist ein Gast positiv auf das Coronavirus getestet worden. Knapp die Hälfte der Feiernden kam bei der Party aus Essen, weitere waren aus anderen Ruhrgebietsstädten, Niedersachsen oder dem Rheinland angereist, sagte eine Stadtsprecherin am Mittwoch. Gesundheitsämter der jeweiligen Städte seien momentan dabei, die Gäste zu kontaktieren und eventuell in Quarantäne zu schicken – sofern sie noch nicht vollständig geimpft oder genesen sind. In Essen betreffe das bislang über 40 Menschen, sagte die Sprecherin. Man habe aber noch nicht jeden erreichen können.
Bei der Feier in dem Club in der Essener Innenstadt hätten zwar alle Teilnehmer einen negativen Test zeigen müssen – allerdings lag den Angaben der Stadt zufolge im Vorfeld kein Hygienekonzept vor, das für solche Veranstaltungen benötigt werde. Das Ordnungsamt prüfe nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Betreiber. Bereits nach der Feier habe es mehrere Verdachtsfälle auf eine Corona-Infektion gegeben, am Mittwoch fiel ein PCR-Test bei einem Gast positiv aus.
- Lesen Sie auch: Modellprojekt: Clubs und Discos im Norden können öffnen
Der Betreiber hatte die Diskothek am Freitag wieder geöffnet, nachdem in NRW eine entschärfte Corona-Schutzverordnung in Kraft getreten war. In Städten mit der „Inzidenzstufe Null“ dürfen demnach zum Beispiel wieder Diskobesuche, Sportveranstaltungen oder Volksfeste stattfinden.
Mann will keinen Mundschutz tragen und rastet komplett aus
Am Mittwochvormittag kam es am Bahnhof Ohlsdorf zu einem Streit zwischen zwei Männern, bei dem der eine von ihnen verletzt und der andere vorübergehend festgenommen wurde.
Gegen elf Uhr trafen die beiden Männer (26 und 27 Jahre alt) in einem Bus des Schienenersatzverkehrs zwischen den Haltestellen Elbbrücken und Ohlsdorf aufeinander. Der 26-Jährige wies den 27-Jährigen darauf hin, dass er eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen müsse. Der Ältere ärgerte sich so über diesen Hinweis, dass er am Bahnhof Ohlsdorf mitausstieg, Beleidigungen ausstieß, dem 26-Jährigen plötzlich unvermittelt mit der Faust ins Gesicht schlug und dessen T-Shirt zerriss.
Auch die herbeigerufenen Bundespolizisten konnten den Mann nicht beruhigen. Er schlug und trat um sich, beleidigte alle umherstehenden Personen und drohte ihnen mit dem Tod. Die Beamten legten ihm schließlich Hand- und Fußfesseln um und brachten ihn aufs Bundespolizeirevier im Hauptbahnhof.
Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,8 Promille. Gegen den Mann wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt.
Bei Inzidenz über 10: Verschärfte Regeln auch für Abifeiern
Die verschärften Corona-Auflagen bei einer Inzidenz über 10 haben in der Region Hannover auch Auswirkungen auf Abipartys und Abibälle. Bei Feiern mit einem offiziellen Veranstalter seien Masken zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten, sagte ein Behördensprecher am Mittwoch.
Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 100 Gästen, die teilweise auch stehen, müssen vorab genehmigt werden. Das geht aus der neuen Allgemeinverfügung der Region Hannover hervor, die an diesem Donnerstag in Kraft tritt. Vor rund zwei Wochen hatten sich bei privaten Abipartys in Hannover und Burgdorf jeweils drei beziehungsweise vier junge Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Glücklicherweise seien nicht mehr Fälle hinzugekommen, sagte der Sprecher.
Coronavirus: Wieder deutlich mehr Neuinfektionen in Hamburg
Am Mittwoch hat die Sozialbehörde 49 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 14 Fälle mehr als am Dienstag und 21 mehr als am Mittwoch vor einer Woche (28). Damit ändert sich der Inzidenzwert wieder und steigt an auf 12,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Vortag: 11,1).
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.776 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.700 als genesen. 1.099.037 Menschen sind in Hamburg bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht (Stand: 13.7.). Ihre Zweitimpfung haben 769.617 Bürger bekommen.
In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 32 Corona-Patienten behandelt. 18 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1602 Menschen gestorben.
Philologenverband in Niedersachsen fordert flexiblen Schulstart
Der niedersächsische Philologenverband (PHVN) fordert angesichts der Corona-Pandemie für das neue Schuljahr eine flexible Einführungswoche mit reduziertem Stundenplan gefordert. Die soll unter anderem dazu genutzt werden, dass die verschiedenen schulischen Gremien wie der Eltern- und Schülerrat über Unterrichtszenarien informiert und in die weitere Planung einbezogen werden.
Auch sollen Lehrkräfte Gelegenheit haben, mit ihren Schülern über mögliche Unterrichtseinschränkungen zu sprechen und Ängste abzubauen. „Die Kommunikation unter allen Beteiligten muss nach den Ferien deutlich besser laufen als das seit Beginn der Krise geschehen ist“, sagte der PHVN-Vorsitzende Horst Audritz. Der letzte Schultag vor den großen Ferien ist kommende Woche (21.7.), Schulstart dann wieder Anfang September.
Ziel sei es, den Unterricht nach den Sommerferien ab 2. September auch unter Pandemiebedingungen sicher und reibungslos zu gestalten. Dafür notwendig ist aus Sicht der Lehrervertretung auch eine technische Nachrüstung an den Schulen mit Lüftungsanlagen.
„Nur gelegentlich die Fenster zu öffnen, reicht nicht aus. Wir unterstützen daher die Pläne, die Klassenräume mit fest installierten oder mobilen Lüftungsanlagen bzw. Luftreinigungsanlagen auszustatten und fordern unbürokratische Hilfen bei der Finanzierung“, sagte Audritz. Wichtig sei auch, die Teststrategie beizubehalten.
HVV-Kulturticket unterstützt Hamburger Künstlerinnen und Künstler
Am 15. Juli startet der Hamburger Kultursommer. Um die von der Pandemie besonders getroffenen Künstler zu unterstützen, hat der HVV eine besondere Aktion ins Leben gerufen. Fahrgäste können über die HVV-App oder die switch-App das Kulturticket erwerben: Von dem Preis der Fahrkarte geht dann ein Euro an den Verein MenscHHamburg e.V., der das Geld wiederum gezielt an förderungsbedürftige Solokünstler und Solokünstlerinnen weiterleitet.
Der HVV wolle dazu beitragen, das Leben wieder zurück in Stadt und Region zu bringen, erklärt Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt. "Wir hoffen, dass in den kommenden Wochen viele unserer Fahrgäste das Kulturticket nutzen werden und unser Vorhaben damit unterstützen.“
Zahlreiche Prominente wie Reinhold Beckmann, Olivia Jones und Eve Champagne beteiligen sich an der Kampagne. "Initiativen wie das Kulturticket des HVV helfen dabei, dass die großartigen kreativen Ideen der Hamburger Künstlerinnen und Künstler Realität werden können", freut sich Kultursenator Carsten Brosda. Hamburg könne nicht nur auf seine außerordentliche Kulturszene stolz sein, sondern auch auf das vielfältige Engagement für die Kulturstadt.
Landesschülerrat kritisiert: Impfung für Schüler zu spät
Der Landesschülerrat begrüßt die angekündigte Impfaktion für Kinder und Jugendliche, kritisiert allerdings den Zeitpunkt. Das Angebot komme für Schülerinnen und Schüler zu spät. „Es hätte bereits früher ein generelles Angebot inklusive Aufklärung der Erziehungsberechtigten gebraucht“, teilte der Landesschülerrat am Mittwoch in Hannover mit.
Auch wenn der Termin großflächig angenommen werde, werde der vollständige Impfschutz für die geimpften Kinder frühestens Wochen nach dem Schulstart seine Wirkung entfalten. Mit mehr Angeboten an mehr Orten könnten mehr Kinder erreicht werden. Spätestens zu Beginn des neuen Schuljahres sollten Pläne für so viel Präsenzunterricht wie möglich präsentiert werden.
Vor dem Ferienstart organisiert Niedersachsen am kommenden Sonntag eine landesweite Impfaktion für Kinder und Jugendliche, in die fast die Hälfte der 50 Impfzentren eingebunden sind. Rund 27.000 Impfdosen gegen das Coronavirus stehen für den Aktionstag bereit.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist weiter gestiegen. Am Mittwoch lag der Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 6,1, nachdem sich am Dienstag noch 5,8 Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit Corona neu infiziert hatten. Auch im Land Bremen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz wieder – von 9,8 auf 11,5.
In Niedersachsen kamen mit Stand Mittwochmorgen 123 neue Corona-Fälle hinzu bei nun insgesamt 261 843 registrierten Fällen. Es wurde kein neuer Todesfall registriert, insgesamt starben im Zusammenhang mit dem Covid-19-Erreger im Land bisher 5799 Menschen.
Die Städte Wolfsburg mit einem Wert von 16,9 und Salzgitter mit 14,4 waren am Mittwoch die beiden Kommunen mit den höchsten Inzidenzwerten im Land. In der Region Hannover lag der Inzidenzwert bei 12,2.
Im Land Bremen kamen am Mittwoch 25 Neuinfizierte hinzu, die Gesamtzahl stieg auf 27 576. In der Stadt Bremen lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 13,4 in Bremerhaven bei 1,8.
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
Impfungen für Hamburger Handwerker ab sofort ohne Termin
In Hamburg können sich ab sofort Handwerker ohne Termin zur Corona-Schutzimpfung im zentralen Impfzentrum einfinden. Bis Dienstag kommender Woche stünden für diese Aktion pro Tag 1000 zusätzliche Impfdosen zur Verfügung, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich.
Impfwillige könnten einfach während der regulären Öffnungszeiten zwischen 8.00 und 19.00 Uhr in dem Zentrum in den Messehallen vorbeikommen. Mitzubringen seien lediglich ein gültiger Personalausweis und ein formloser Nachweis, dass man als Handwerker tätig ist.
„Mit diesem Pilotversuch wollen wir es Personengruppen, die ansonsten feste Termine schwer einhalten können, erleichtern, an eine Impfung zu kommen“, sagte Helfrich. Ganz terminlos geht die Aktion aber nicht vonstatten: Für die Zweitimpfung würden die Handwerker beim ersten Piks einen fixen Termin im Impfzentrum erhalten, der dann auch einzuhalten sei.
Bei entsprechender Nachfrage komme eine Verlängerung infrage. Auch könne dann überlegt werden, die Aktion auf andere Berufsgruppen auszuweiten, sagte Helfrich.
Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 5,0
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag gestiegen – auf 5,0. Am Vortag lag dieser Wert, der die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, bei 4,0. Nach Angaben der Landesmeldestelle gab es 44 registrierte Neuinfektionen im Land, am Vortag waren es neun. Am Dienstag vor einer Woche waren ebenfalls neun Neuinfektionen gemeldet worden und die Inzidenz lag bei 3,3.
Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Bundesland betrug weiterhin 1627. Im Krankenhaus wurden den Angaben zufolge 19 Covid-19-Erkrankte behandelt, fünf von ihnen liegen auf der Intensivstation. In Neumünster, der Stadt mit der mit Abstand höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land, betrug der Wert am Dienstag 29,9. Danach folgen Lübeck (8,8) und Pinneberg (7,0). Im Kreis Steinburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz den fünften Tag in Folge bei null.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag