Hamburg. Der Überblick: Viele Hamburger infizieren sich im Spanienurlaub. Hagenbeck öffnet Elefantenhaus und Pinguin-Eismeer wieder.

Die Tendenz ist weiter steigend: Seit Tagen nimmt der Inzidenzwert in Hamburg zu und liegt seit Sonnabend auch wieder im zweistelligen Bereich. Am Dienstag wurden mit 35 Corona-Neuinfektionen erstmals wieder minimal weniger Fälle als vor einer Woche gemeldet.

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Auch in Niedersachsen steigen die Zahlen leicht an. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am dritten Tag in Folge über einem Wert von 10, sieht die Corona-Landesverordnung angepasste Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens vor. In einigen niedersächsischen Kommunen wird es wieder strengere Regeln geben. Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 13. Juli:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 5,0
  • Ab Inzidenz von zehn: Strengere Regeln für manche Regionen
  • Corona-Variante breitet sich aus: Mehr Delta-Fälle in Hamburg
  • Inzidenz unverändert: Neue Corona-Zahlen für Hamburg
  • Corona: Viele Hamburger infizieren sich im Spanienurlaub
  • 370 Hamburger Gefangene vollständig gegen Corona geimpft
  • Sieben-Tage-Inzidenz nimmt in Niedersachsen weiter leicht zu

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 5,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag gestiegen – auf 5,0. Am Vortag lag dieser Wert, der die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, bei 4,0. Nach Angaben der Landesmeldestelle gab es 44 registrierte Neuinfektionen im Land, am Vortag waren es neun. Am Dienstag vor einer Woche waren ebenfalls neun Neuinfektionen gemeldet worden und die Inzidenz lag bei 3,3.

Schleswig-Holstein meldet am Dienstag 44 Corona-Neuinfektionen – damit steigt die Inzidenz wieder (Symbolbild).
Schleswig-Holstein meldet am Dienstag 44 Corona-Neuinfektionen – damit steigt die Inzidenz wieder (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Bundesland betrug weiterhin 1627. Im Krankenhaus wurden den Angaben zufolge 19 Covid-19-Erkrankte behandelt, fünf von ihnen liegen auf der Intensivstation. In Neumünster, der Stadt mit der mit Abstand höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land, betrug der Wert am Dienstag 29,9. Danach folgen Lübeck (8,8) und Pinneberg (7,0). Im Kreis Steinburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz den fünften Tag in Folge bei null.

Tierpark Hagenbeck öffnet Elefantenhaus und Pinguin-Eismeer wieder

Die Besucher des Tierparks Hagenbeck können von Mittwoch an wieder den Elefanten beim Frühstücken und den Pinguinen beim Schwimmen zuschauen. Ab dann werden nämlich das Elefantenhaus und der Bereich der antarktischen Pinguine im Eismeer für die Gäste zugänglich sein, wie der Tierpark am Dienstag in Hamburg mitteilte. Beide Bereiche waren nach der Wiedereröffnung im April coronabedingt geschlossen geblieben.

In den Tierhäusern muss aufgrund des geringeren Platzes ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, im Rest des Tierparkes nicht. Vogelhaus, Känguruhaus und Streichelgehege bleiben dennoch vorerst geschlossen, um Menschenansammlungen zu vermeiden.

Ab einer Inzidenz von zehn: Strengere Regeln für manche Regionen

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen nimmt im Schnitt weiter leicht zu. In einigen niedersächsischen Kommunen könnten deshalb bald wieder strengere Corona-Regeln gelten. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner binnen einer Woche zuletzt bei 5,8. Am Montag war ein Wert von 5,4 registriert worden, Anfang voriger Woche waren es noch Werte unter 4.

Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am dritten Tag in Folge über einem Wert von 10, sieht die Corona-Landesverordnung angepasste Regeln zur Eindämmung des Infektionsgeschehens vor. Dies ist etwa in der Region Hannover der Fall. Hier lag der Kennwert am Dienstag am dritten Tag in Folge über 10 (12,2). Die Regionsverwaltung kündigte an, dass die schärferen Regeln von Donnerstag gelten sollen. Gelockert werden können sie laut Landesverordnung dann wieder, wenn der Inzidenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 10 liegt.

Im Falle einer erhöhten Inzidenz gelten folgende Regeln:

  • Es dürfen sich künftig nur noch bis zu zehn Personen privat treffen können - egal, ob drinnen oder draußen. Geimpfte, Genesene und Kinder unter 14 zählen nicht mit. Bei niedrigeren Inzidenzen sind Zusammenkünfte mit bis zu 25 Menschen im Innenraum und 50 im Freien erlaubt.
  • Auf Wochenmärkten gilt wieder die Maskenpflicht, ebenso in den Innenbereichen von Restaurants oder Theatern, bis man auf seinem Platz sitzt.
  • Reisende, die in einer betroffenen Region in einem Hotel übernachten wollen, müssen einen negativen Corona-Test bei Ankunft vorlegen, außerdem sind während des Aufenthalts zwei Tests pro Woche vorgeschrieben.
  • In den Kitas und Schulen ändert sich zunächst nichts.

In drei weiteren niedersächsischen Kommunen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag über der Schwelle von 10: In Wolfsburg (20,9), Salzgitter (14,4) und im Kreis Cloppenburg (12,9). In Wolfsburg hat die Stadt von Mittwoch an strengere Regeln angekündigt.

Liegt die Inzidenz drei Tage in Folge über einem Wert von zehn, gelten in niedersächsischen Regionen wieder strengere Corona-Regeln (Symbolbild).
Liegt die Inzidenz drei Tage in Folge über einem Wert von zehn, gelten in niedersächsischen Regionen wieder strengere Corona-Regeln (Symbolbild). © imago/penofoto | Unbekannt

Landesweit zeigt der Trend bei den Neuansteckungen in vielen Regionen wieder etwas nach oben, die absolute Zahl ist aber noch vergleichsweise gering. In Niedersachsen kamen mit Stand Dienstagmorgen insgesamt 72 weitere Fälle hinzu; die Summe seit Beginn der Pandemie liegt hier nun bei 261 720. Ein weiterer Todesfall wurde gemeldet, insgesamt starben im Zusammenhang mit dem Covid-19-Erreger im Land bisher 5799 Menschen. 60,6 Prozent der Menschen haben derzeit mindestens eine Impfung erhalten.

Senat informiert über aktuelle Corona-Lage in Hamburg

Am Dienstagmittag informierte der Senat auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg. "Das Infektionsgeschehen ist weiter auf einem niedrigen Niveau stabil", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Der R-Wert sei allerdings wieder etwas gestiegen und liege jetzt mit 1,12 etwas höher als noch vergangene Woche.

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante und auch der Reiserückkehrer werde die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln sehr genau beobachtet, so Schweitzer. Weitere Lockerungen oder eine Impfflicht seien derzeit nicht geplant. Gleiches gelte für die Sperrstunde.

Explizite Fragen, wann Gastronomen oder auch Clubbesitzer mit weiteren Perspektiven, Anspassungen oder Lockerungen rechnen können, ließ Schweitzer unbeantwortet.

Corona-Variante breitet sich aus: Immer mehr Delta-Fälle in Hamburg

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich auch in Hamburg immer weiter aus. In 157 Fällen wurde die Delta-Variante B.1.617.2 bereits eindeutig nachgewiesen, wie der Senat am Dienstag mitteilte. Das sind 36 Fälle mehr als noch in der Vorwoche. Darüber hinaus gibt es 335 Verdachtsfälle. Der Senat geht derzeit davon aus, dass mit einer deutlichen Ausweitung des Auftretens dieser Variante zu rechnen ist.

Die Beta-Variante B.1.351 wurde bisher in 34 Fällen eindeutig nachgewiesen, die Gamma-Variante B.1.1.28.1-P.1 in neun Fällen.

Kreuzfahrtschiffsbesatzungen werden in Hamburg gegen Corona geimpft

Die Besatzungen von Kreuzfahrtschiffen können sich seit Dienstag während der Liegezeit im Hamburger Hafen gegen Corona impfen lassen. Das teilte der Branchenverband Clia mit. „Den Anfang machen die Hanseaticnature von Hapag Lloyd Cruises und die Aidamar von Aida Cruises, wo insgesamt mehrere hundert Crew- Mitglieder geimpft werden“, heißt es in der Mitteilung. Die Impfungen übernimmt demnach ein mobiles Impfteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

„Die Impfung unserer Besatzungsmitglieder ist ein weiterer Schritt, das Reisen an Bord von Kreuzfahrtschiffen unter Corona-Bedingungen noch sicherer zu machen“, sagte der Clia-Deutschland-Geschäftsführer Helge Grammerstorf. „Gleichzeitig bleibt es natürlich bei den bereits bewährten Sicherheit- und Hygienekonzepten an Bord und in den Terminals.“

Nach monatelanger Corona-Zwangspause war die Kreuzfahrtsaison in Deutschland an Pfingsten gestartet, zunächst nur ab Kiel, später auch ab Hamburg, wo Kreuzfahrten erst seit Mitte Juni wieder erlaubt sind.

Passagiere und Besatzungen müssen sich an strenge Hygiene- und Sicherheitsregeln halten, die bereits im vergangenen Sommer nach den ersten Erfahrungen in der Pandemie entwickelt wurden. So werden die Schiffe geringer als üblich ausgelastet. Corona-Tests sind Pflicht. An Bord gelten Abstandsregeln und Maskenpflicht. Statt am Buffet zu stehen, wird den Gästen das Essen am Tisch serviert.

Inzidenz unverändert: Neue Corona-Zahlen für Hamburg

Am Dienstag hat die Sozialbehörde 35 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind zwar 16 Fälle mehr als am Montag, aber drei weniger als am Dienstag vor einer Woche (38). Damit ändert sich der Inzidenzwert kaum und liegt bei 11,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Vortag: 11,2).

In Hamburg wurden am Dienstag 35 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
In Hamburg wurden am Dienstag 35 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.727 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.600 als genesen. 1.089.938 Menschen sind in Hamburg bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht (Stand: 12.7.). Ihre Zweitimpfung haben 762.086 Bürger bekommen.

In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 33 Corona-Patienten behandelt. 18 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. 13 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1602 Menschen gestorben.

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Corona: Viele Hamburger infizieren sich im Spanienurlaub

In den vergangenen sieben Tagen wurden in Hamburg 211 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Auffällig: Mehr als 15 Prozent der Ansteckungen fanden im Ausland statt, wie der Senat am Dienstag mitteilte. Insgesamt 37 Personen hätten sich die Infektion im Ausland zugezogen, 22 von ihnen in Spanien.

Unter bunten Sonnenschirmen genießen viele Menschen Sonne, Sand und Meer am Strand von Playa de Muro im Norden von Mallorca. Doch für einige Spanienbesucher hat der Urlaub ein Nachspiel.
Unter bunten Sonnenschirmen genießen viele Menschen Sonne, Sand und Meer am Strand von Playa de Muro im Norden von Mallorca. Doch für einige Spanienbesucher hat der Urlaub ein Nachspiel. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Der Senat geht aktuell davon aus, dass diese Zahlen noch steigen werden. "Damit wird deutlich, dass die maßgeblich durch Urlaubsreisen verursachte Mobilität das Infektionsgeschehen erneut erheblich vorantreibt, die hiermit in Zusammenhang stehenden Fälle nehmen deutlich zu", heißt es in einer Mitteilung am Dienstag. Weitere Infektionsorte seien die Niederlande, Afghanistan, Dänemark, Frankreich, Ghana, Griechenland, Italien und Norwegen gewesen.

Zwar könne man nur nach einem negativen Test ins Flugzeug steigen, aber es sei möglich, dass der Schnelltest eine unmittelbar zuvor erfolgte Infektion nicht erkenne, erklärte Helfrich. „Wenn man von einer Reise zurückkommt, dann soll man eine Quarantäne einhalten, zum Teil ist das auch vorgeschrieben“, sagte der Sprecher. Wenn das Gesundheitsamt Anhaltspunkte habe, dass es sich um eine Virusvariante wie Delta handele, müssten auch vollständig Geimpfte in Quarantäne gehen.

Der Hauptansteckungsort in Hamburg sei jedoch weiterhin das private Umfeld, so der Senat. In der vergangenen Woche konnten 20 Ausbrüche mit 56 Fällen zugeordnet werden.

370 Hamburger Gefangene vollständig gegen Corona geimpft

370 Gefangene sind in Hamburg bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Weitere Insassen der sechs Hamburger Haftanstalten hätten sich schon vor ihrem Haftantritt impfen lassen, sagte ein Sprecher der Justizbehörde. An der Impfkampagne beteiligen sich neben den Anstaltsambulanzen auch externe mobile Impfteams. Die Behörde erwartet, dass die Impfquote durch den Einsatz des Mittels von Johnson & Johnson recht kurzfristig steigt. Bei diesem Impfstoff genügt eine Spritze. Wie hoch die Impfquote derzeit ist, konnte der Sprecher nicht sagen. Das sei wegen der hohen Fluktuationen der Gefängnisinsassen nicht möglich.

In der Hamburger Untersuchungshaftanstalt an der Holstenglacis hatte es im April einen Corona-Ausbruch gegeben (Archivbild).
In der Hamburger Untersuchungshaftanstalt an der Holstenglacis hatte es im April einen Corona-Ausbruch gegeben (Archivbild). © picture alliance / dpa | Unbekannt

Die Zahl der geimpften Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalten darf aus Datenschutzgründen nicht erfasst werden. Die Behörde geht aber aufgrund von freiwilligen Rückmeldungen davon aus, dass 75 bis 80 Prozent der Bediensteten immunisiert sind.

Seit mehr als einem Monat sind die Hamburger Gefängnisse coronafrei. Der letzte Covid-19-Fall bei einem Gefangenen sei am 21. Mai aufgetreten, die letzte Infektion bei einem Bediensteten am 11. Mai bekannt geworden. Ende April hatten 50 Insassen und 16 Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalt unter Quarantäne gestanden. 11 Gefangene und 20 Mitarbeiter waren in jenem Monat nach Angaben des Senats positiv getestet worden.

Die Zahl der Hamburger Gefangenen schwankt stark. Mitte Juni saßen 1839 Menschen hinter Gittern. Auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte der Senat erklärt: „Eine vollständige Impfung aller impfbereiten Gefangenen und Untergebrachten ist schon aufgrund der hohen Fluktuation bei den Gefangenen unwahrscheinlich.“

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Sieben-Tage-Inzidenz nimmt in Niedersachsen weiter leicht zu

In Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz erneut leicht gestiegen. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner binnen einer Woche zuletzt bei 5,8. Am Montag war ein Wert von 5,4 registriert worden, Anfang voriger Woche waren es noch Werte unter 4. Für das Land Bremen betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag 9,8 - das bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber dem Montag (10,6).

Insgesamt zeigt der Trend bei den Neuansteckungen in vielen Regionen wieder etwas nach oben, die absolute Zahl ist aber noch vergleichsweise gering. In Niedersachsen kamen mit Stand Dienstagmorgen insgesamt 72 weitere Fälle hinzu, die Summe seit Beginn der Pandemie liegt hier nun bei 261.720. Ein weiterer Todesfall wurde gemeldet, insgesamt starben im Zusammenhang mit dem Covid-19-Erreger im Land bisher 5799 Menschen.

In vier niedersächsischen Kommunen lag die Sieben-Tage-Inzidenz über der Schwelle von 10: In Wolfsburg (20,9), Salzgitter (14,4), dem Kreis Cloppenburg (12,9) und der Region Hannover (12,2). 60,6 Prozent der Menschen haben derzeit mindestens eine Impfung erhalten.

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Bremen stieg am Dienstag um 2 auf 27.551. Neue Todesfälle gab es nicht.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Impfaktionen an Schulen im Kreis Osnabrück gut angenommen

In Niedersachsen bieten weitere Kommunen Impfaktionen an ihren Schulen an, um den Präsenzunterricht auch nach den Sommerferien sicherzustellen. An der IGS Fürstenau und am Gymnasium in Melle wurden am Montag Schüler ab 12 Jahren geimpft. Die Kinder kamen mit ihren Eltern, die vom Kreis Osnabrück organisierte Aktion sei gut angenommen worden, wie Vertreter der Schulen am Dienstagmorgen bilanzierten. In Osnabrück sind außerdem zu Beginn kommender Woche Impfungen an Förderschulen geplant. Auch die Stadt Emden will kurz vor Start der Sommerferien an Schulen impfen lassen.

Einige Kommunen in Niedersachsen bieten Impfaktionen an Schulen an (Symbolbild).
Einige Kommunen in Niedersachsen bieten Impfaktionen an Schulen an (Symbolbild). © imago/Sven Simon | Unbekannt

Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gibt es in der EU eine Zulassung für den Impfstoff von Biontech/Pfizer. Bislang hat jedoch die Ständige Impfkommission (Stiko) keine generelle Empfehlung für der Impfen von Kindern und Jugendlichen ausgesprochen - es sei denn, es liegen bestimmte Vorerkrankungen vor. Dies löste auch Kritik aus, weil junge Menschen nun die einzige Gruppe sind, die den Schutz noch nicht flächendeckend bekommen soll.

Gleichzeitig nehmen Mahnungen an die Bildungspolitik zu, anders als 2020 eine solide Pandemie-Planung für die Zeit nach den Ferien vorzulegen. Befürworter eines vorsichtigen Kurses betonen jedoch, dass man erst belastbare Daten über mögliche Nebenwirkungen brauche.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte begrüßt die Impfangebote. Auch der Landeselternrat zeigte sich zufrieden, berichtet der NDR am Dienstag. Ziel müsse es sein, dass Unterricht in voller Klassenstärke möglich bleibe, selbst falls die Infektionen wieder stärker steigen sollten.

In Emden ist eine gesonderte Impfaktion für Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren am letzten Schultag (21. Juli) und am 22. Juli geplant. Dafür stehen 720 Impfdosen von Biontech/Pfizer zur Verfügung, teilte die Stadt mit. Sie begründete die Sonderaktion mit dem geringen Anteil von geimpften Kindern und Jugendlichen gemessen an der Gesamtheit der geimpften Personen. „Unser Ziel ist der Gemeinschaftsschutz - den haben wir noch nicht erreicht“, so der stellvertretende Leiter des Emder Gesundheitsamtes, Dirk Obes. Eine vom Land Niedersachsen organisierte Impfkampagne für Schülerinnen und Schüler gibt es nicht.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Inzidenz im Norden ist leicht gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Montag leicht gesunken – auf 4,0. Am Vortag lag dieser Wert, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, bei 4,1. Nach Angaben der Landesmeldestelle gab es neun registrierte Neuinfektionen im Land (Sonntag: 12). Am Montag vor einer Woche waren 15 Neuinfektionen gemeldet worden und die Inzidenz lag bei 3,5. An Sonntagen und Montagen sind die Fallzahlen meist niedriger, unter anderem, weil weniger getestet wird.

Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Bundesland stieg um einen Menschen auf 1627. Im Krankenhaus wurden den Angaben zufolge 16 Covid-19-Erkrankte behandelt, fünf von ihnen liegen auf der Intensivstation.

In Neumünster, der Stadt mit der mit Abstand höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land, blieb der Wert bei 22,4. Danach folgen Pinneberg (6,0) und Lübeck (6,0). Im Kreis Steinburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz den vierten Tag in Folge bei null.

Ministerium: Zweitimpfungen im Norden gewährleistet

Gesundheitsministerium und Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) haben Patienten mit einer Erstimpfung mit dem Mittel von Astrazeneca in einer Arztpraxis um Geduld gebeten. Die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff werde in Schleswig-Holstein gewährleistet, teilten Ministerium und KVSH mit. Betroffene müssten nicht eigenständig versuchen, sich auf anderem Wege eine Zweitimpfung zu organisieren.

Wer bereits einen Zweittermin in der Arztpraxis hat, soll diesen wahrnehmen. Die Zweitimpfung könne vier bis zwölf Wochen nach der Erstimpfung mit AstraZeneca erfolgen. KVSH und Ministerium unterstützen sich bei der Organisation der Impfungen den Angaben zufolge in ständigem Austausch. „So wird sichergestellt, dass alle Personen, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten können.“

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag