Hamburg. Der Tag im Überblick: Mitten in der Omikron-Welle: Uni Hamburg lockert Regeln. Feuerwehr Hamburg verimpft hunderte Booster.

Angesichts der nun vorherrschenden Omikron-Variante und rasant steigender Infektionszahlen gelten in Hamburg seit Montag noch einmal verschärfte Corona-Regeln. Sie betreffen Geimpfte und Genesene – und auch den Sport. Auch Schleswig-Holstein hat am Nachmittag mit der Feststellung der epidemischen Lage die Grundlage für weitere Regelverschärfungen gelegt.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

In Hamburg läuft der Schulbetrieb bereits seit vergangener Woche wieder, in Schleswig-Holstein enden die Weihnachtsferien mitten in einer Phase stark zunehmender Corona-Infektionen. Distanzunterricht ist aktuell dennoch kein Thema. Schüler und Lehrer sollen auf andere Weise geschützt werden. In Niedersachsen zum Beispiel müssen sich ungeimpfte Schüler nun auf tägliche Corona-Tests einstellen .Alle Infos in den Corona News für den Norden.

Die Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 10. Januar 2022:

  • "Feuerwehr-Impfzentrum" Hamburg: 743 Booster in drei Tagen
  • Inzidenz in Lübeck vierstellig – Demo gegen Corona-Regeln
  • Inzidenz 1500 auf Sylt – "sicherer Urlaub" trotzdem möglich
  • Kieler Landtag stellt epidemische Lage fest
  • Ungeimpfte Schüler werden täglich getestet
  • Mitten in der Omikron-Welle: Uni Hamburg lockert Corona-Regeln
  • Omikron: Bremen auf traurigem Spitzenplatz
  • Landtag will epidemische Lage für Schleswig-Holstein beschließen
  • Asklepios: Fast alle schwer erkrankten Covid-Patienten nicht geimpft
  • Impfstoff weiterhin knapp: Das Boostern in Hamburg lahmt
  • Schulbeginn nach den Weihnachtsferien mit täglicher Testpflicht
  • Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt rasant
  • Corona-infizierte "Gorch Fock"-Crewmitglieder in Kiel in Isolation
  • CDU-Politiker Ploß für Bundestags-Sondersitzung zu Impfpflicht
  • Corona-Zahlen in Niedersachsen steigen weiter
  • Günther in Quarantäne: Akten werden unter der Tür durchgeschoben
  • In Hamburg gilt bei den Corona-Regeln nun weitgehend 2G plus
  • Schulen im Norden mit schärferen Corona-Auflagen gestartet
  • Schleswig-Holstein meldet leicht sinkende Corona-Inzidenz
  • Corona-Inzidenz auf Sylt knackt 1500er-Marke

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Querdenker ziehen durch Bergedorf

Rund 200 Querdenker, Impfgegner und Corona-Leugner haben am Montagabend in Bergedorf gegen die Corona-Maßnahmen und die schützende Impfung protestiert.

Auch in verschiedenen anderen Gemeinden in Norddeutschland gab es am Montag ähnliche Aufmärsche: In Delmenhorst, wo etwa 540 Menschen demonstrierten, leitete die Polizei zwölf Verfahren wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht ein, dazu weitere Strafverfahren, unter anderem wegen Körperverletzung und Volksverhetzung. Im Gegensatz dazu seien bei der Gegendemonstration von rund 400 Menschen "keine Verstöße gegen die erteilten Auflagen festgestellt" worden.

"Feuerwehr-Impfzentrum" Hamburg: 743 Booster in drei Tagen

Wie die Feuerwehr Hamburg auf Facebook mitteilt, hatte sie in der vergangenen Woche die Möglichkeit, eine größere Menge Impfdosen zur Abgabe an Feuerwehrleute der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren und deren Angehörige zu erhalten. Innerhalb von nur drei Tagen wurden im zum "Feuerwehr-Impfzentrum" umgebauten Feuerwehr-Informationszentrum 743 Booster (sowie sechs Erst-, bzw. Zweitimpfungen) verimpft, "eine tolle Leistung und genau der richtige Weg, gerade im Hinblick auf die uns bevorstehende Welle mit der hochansteckenden Omikron-Variante", so das Fazit der Feuerwehr bei Facebook.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Inzidenz in Lübeck jetzt vierstellig – Demo gegen Corona-Regeln

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein entwickelt sich weiterhin wie die im Nachbarland Hamburg – sie steigt rasant von Rekordwert zu Rekordwert. Am Montag meldete das Land 3440 neue Corona-Fälle. Das sind 2676 mehr als am Sonntag und 1231 mehr als am Montag vor einer Woche. Der Sieben-Tage-Wert liegt nun bei 587,3 (Vortag: 529,5/Vorwoche: 295,5). Am weitaus höchsten ist er weiter in Lübeck, wo er am Montag erstmals vierstellig angegeben wurde (1012,8). Auch Kiel (793,2) und der Kreis Dithmarschen (768,5) haben stark erhöhte Werte. Nur noch zwei Kreise, Schleswig-Flensburg (309,4) und Steinburg (395,5) verzeichnen einen Wert von weniger als 400.

Das Holstentor in Lübeck: Die Inzidenz in der Hansestadt liegt jetzt im vierstelligen Bereich
Das Holstentor in Lübeck: Die Inzidenz in der Hansestadt liegt jetzt im vierstelligen Bereich © imago images/Eibner | Unbekannt

Deutlich erhöht hat sich auch die Zahl der schweren Fälle: Nach 212 am Sonntag meldete das Land am Montag insgesamt 237 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern – die Hospitalisierungsinzidenz sinkt trotzdem auf aktuell 2,89 (Vortag: 3,13). Die Zahl der schwerst Erkrankten auf den Intensivstationen steigt um vier Fälle auf 57. Fünf weitere Todesfälle lassen die Zahl der Corona-Toten innerhalb von einer Woche um 14 auf nun 1903 seit Pandemiebeginn ansteigen.

Gleichzeitig haben am Montag mehr als tausend Menschen in Lübeck friedlich gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Mit Transparenten und Spruchbändern zogen die Teilnehmer durch die Stadtteile St. Jürgen und St. Gertrud in die Lübecker Altstadt. Dort umrundeten sie das Rathaus und kehrten zum Ausgangspunkt zurück. Nach Polizeiangaben hielt sich die Mehrheit der Demonstrationsteilnehmer an die Abstandsregeln und die Pflicht zum Maskentragen.

Inzidenz 1500 auf Sylt – "sicherer Urlaub" trotzdem möglich

Obwohl die Corona-Inzidenz auf der beliebten Urlaubsinsel derzeit bei einem Wert von 1500 liegt und Gastronomie- und Hotelbetriebe reihenweise von außerplanmäßigen Schließungen berichte, rät Sylt Marketing nicht von einem Urlaub auf der Insel ab. "Ein sicherer und in dieser Jahreszeit ohnehin reduzierter Tourismus" sei auch weiterhin möglich, heißt es auf Abendblatt-Anfrage.

Kieler Landtag stellt epidemische Lage fest

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat der Landtag in Kiel am Montag weitere Schritte beschlossen. Das Parlament stellte am Nachmittag die epidemische Lage für das Land fest. Damit kann die Landesregierung zum Beispiel Clubs und Diskotheken schließen. Außerdem sollen Gaststätten von 23.00 bis 5.00 Uhr dichtmachen. Dies ist ab Mittwoch vorgesehen. Die Koalitionsfraktionen CDU, Grüne und FDP hatten sich mit SPD und SSW auf einen Antrag verständigt.

Niedersachsen: Ungeimpfte Schüler werden täglich getestet

Nicht gegen das Coronavirus geimpfte Schüler in Niedersachsen müssen sich auf eine längere tägliche Testpflicht einstellen. Diese soll zunächst bis Ende Januar gelten, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) in einer am Montag verbreiteten Mitteilung sagte. „Die zum Ende des Halbjahres vorzunehmende Lagebeurteilung wird zeigen, wie wir das Testintervall zum Start des zweiten Schulhalbjahres festlegen.“

Niedersachens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD).
Niedersachens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD, Archivbild). © Unbekannt | Unbekannt

Seit Montag müssen Kinder und Jugendliche in Niedersachsen wieder zur Schule gehen - dies ist mit einer täglichen Testpflicht verbunden. Sie gilt laut Kultusministerium nicht, wenn Schüler bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte am Freitagabend angekündigt, dass die tägliche Testpflicht „bis auf Weiteres“ greifen soll. Nach vorherigen Plänen sollte die Testpflicht in der zweiten Schulwoche nach den Ferien auf dreimal wöchentlich gesenkt werden.

Mitten in der Omikron-Welle: Uni Hamburg lockert Corona-Regeln

Während Hamburg die höchsten Infektionszahlen seit Pandemiebeginn verzeichnet, lockert die Uni Hamburg ihre Corona-Regeln: Wie die Hochschule am Montag mitteilt, seien Hochschulen durch die aktuelle Corona-Verordnung "gezwungen, sich zwischen dem 3G-Modell für den Zugang sowie künftig nur noch dem 2G+-Zugangsmodell zu entscheiden". Das 2G-Modell kommt gemäß der aktuellen Fassung der Verordnung nicht infrage.

Das Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee (Archivbild)
Das Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee (Archivbild) © HA | Marcelo Hernandez

"Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die meisten Studierenden bereits eine Boosterimpfung erhalten haben, hat sich die erweiterte Hochschulleitung vorerst gegen das 2G+-Zugangsmodell entschieden", heißt es im Newsroom der Universität. Studierende müssen über den sogenannten Campus Pass ihren Status als geimpft, genesen oder getestet erfassen. Im gesamten Innenbereich der Universität gilt eine Maskenpflicht. In den Veranstaltungsräumen ist die ansonsten verpflichtende Abstandsregel aufgehoben.

Welche Regeln außerdem an der Uni Hamburg gelten, steht in diesem Überblick der Hochschule.

Omikron: Bremen auf traurigem Spitzenplatz

Angesichts der deutschlandweit höchsten Corona-Infektionsrate setzt das Bundesland Bremen auf schnelles Boostern zur Abwehr der besonders ansteckenden Omikron-Variante. Zugleich appellierte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Montag an alle Bürgerinnen und Bürger, private Kontakte zu beschränken. „Die aktuelle Situation ist angespannt, und wir müssen alle an einem Strang ziehen, um uns selbst und andere zu schützen.“ Bernhard rief dazu auf, Impfangebote zu nutzen und in Innenräumen FFP2-Masken zu tragen.

Der Bremer Höchststand ist nach Einschätzung des Epidemiologen Hajo Zeeb nur ein Vorbote dessen, was überall durch Omikron droht: „Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass das auch in anderen Bundesländern kommt.“ Omikron sei „superschwer zu kontrollieren“. „Es sucht jedes offene Fensterchen.“ Die Krankenhäuser in Bremerhaven führten ein Besuchsverbot ein, das ab Mittwoch gelten soll.

Das Robert Koch-Institut (RKI) vermeldete am Montag für das Land Bremen einen Wert von 1028 bestätigten Neuinfektionen auf 100.000 Menschen in einer Woche; am Sonntag hatte der Wert bei 1032,6 gelegen. In Bremen und Bremerhaven wurden 465 neue Infektionen registriert. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gab es auf Montag nicht, die Zahl der Toten seit Beginn der Pandemie blieb bei 613.

Das Rathaus der Stadt Bremen (Archivbild).
Das Rathaus der Stadt Bremen (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

Das Gesundheitsressort wolle nicht spekulieren, warum Omikron Bremen als erstes treffe, sagte Fuhrmann. Es sei kein Zusammenhang mit den Niederlanden belegt. Eine These ist, dass die Nähe zu belasteten Nachbarländern wie Dänemark oder den Niederlanden bei der Ausbreitung von Omikron eine Rolle spielen könnte. Dafür könnte sprechen, dass die Zahlen auch in Schleswig-Holstein und Hamburg steigen. Professor Zeeb, Abteilungsleiter für Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen, schloss diesen Zusammenhang nicht aus.

Fuhrmann wollte auch nicht spekulieren, ob Großveranstaltungen wie der Bremer Freimarkt im Herbst oder der Weihnachtsmarkt zum Anstieg der Infektionen beigetragen haben. Bremen habe auch im November 2020 zu Beginn der zweiten Corona-Welle für einige Tage die höchste Infektionsrate gehabt, erinnerte er.

Karnevalsumzug in Hannover fällt aus

Der für Ende Februar geplante 30. Karnevalsumzug in Hannover fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus. Das derzeitige Infektionsgeschehen durch die Omikron-Variante habe keine andere Entscheidung zugelassen, teilte das Komitee Hannoverscher Karneval am Montag mit. Dies sei umso schwerer gefallen, als das Komitee in diesem Jahr sein 55-jähriges Bestehen feiern wollte. Schon 2021 hatten die Narren coronabedingt nicht durch die niedersächsische Landeshauptstadt ziehen können. Die Karnevalisten in anderen Städten wie Braunschweig hatten bereits zuvor das Aus ihrer für 2022 geplanten Umzüge verkündet. Auch zahlreiche Faschingsveranstaltungen sowie Partys einzelner Vereine wurden schon abgesagt.

Landtag will epidemische Lage für Schleswig-Holstein beschließen

In einer Sondersitzung hat der Landtag in Kiel am Montag weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorbereitet. Das Parlament will die epidemische Lage feststellen, um zum Beispiel Clubs und Diskotheken schließen zu können. Gaststätten sollen von 23.00 bis 5.00 Uhr dichtmachen – dies ist ab Mittwoch vorgesehen. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) sagte in einer Regierungserklärung, das Infektionsgeschehen sei sehr dynamisch. „Wir müssen uns auch in den kommenden Tagen – möglicherweise Wochen – auf weiter steigende Zahlen einstellen.“

Heiner Garg vertrat auf der Sondersitzung Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der derzeit in Quarantäne ist.
Heiner Garg vertrat auf der Sondersitzung Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der derzeit in Quarantäne ist. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Garg vertrat Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der wegen Kontakts zu einer infizierten Person aus seinem engen Arbeitsumfeld derzeit in Quarantäne ist. Schleswig-Holstein gehört momentan zu den Bundesländern mit den höchsten Corona-Zahlen, nachdem es lange die niedrigsten Werte hatte. Weihnachtspartys in Diskotheken und Clubs hatten wesentlich zur Verbreitung des Virus beigetragen. Erst vom 28. Dezember an galt dort Maskenpflicht. Zudem wurde die Kapazität begrenzt.

„Unmittelbar vor und sogar an Weihnachten hatte Schleswig-Holstein die mit Abstand niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz“, sagte Garg im Landtag. „Die Landesregierung hat die damals offenbar bereits stattgefundene Ausbreitung der Omikron-Variante im Land unterschätzt.“ Aus heutiger Sicht hätte man die Maßnahmen der Ministerpräsidentenkonferenz, die bis zum 28. Dezember umgesetzt werden sollten, schon einen Tag vor Weihnachten in Kraft treten lassen sollen.

Asklepios: Fast alle schwer erkrankten Covid-Patienten nicht geimpft

In den Hamburger Krankenhäusern steigt die Zahl der Menschen, die aufgrund oder mit einer Corona-Infektion stationär aufgenommen werden. Wie Asklepios und das UKE bestätigten, folge das dem hamburgweiten Trend der hohen Inzidenzen infolge der grassierenden Omikron-Variante. Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz sagte, die Lage in den sieben Kliniken des Unternehmens sei derzeit stabil, wobei es eine leichte Zunahme bei den Intensivpatienten gebe. Zwei von drei Hamburger Covid-Intensivpatienten werden in Asklepios-Häusern betreut. Fast alle schwer erkrankten Covid-Patienten seien nicht geimpft.

Noch ist die Lage in den Asklepios-Kliniken stabil, aber die Zahl der Corona-Patienten steigt (Archivbild).
Noch ist die Lage in den Asklepios-Kliniken stabil, aber die Zahl der Corona-Patienten steigt (Archivbild). © imago/Hanno Bode | Unbekannt

UKE-Sprecherin Saskia Lemm erklärte, die Lage sei angespannt, aber bewältigbar. „Aktuell befinden sich 52 Covid-Patienten in stationärer Behandlung im UKE, davon werden 18 in der Klinik für Intensivmedizin versorgt. Aufgrund der Infektionszahlen der letzten zwei Wochen in Hamburg rechnen wir für beide Bereiche mit weiter ansteigenden Patientenzahlen.“

Asklepios und UKE bereiten sich mit Krisenplänen darauf vor, dass die Lage sich verschlimmern könnte. Das betrifft die Normal- und Intensivstationen, aber auch die Dienstpläne insgesamt. Für den Fall, dass sich Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte infizieren und in Quarantäne müssen, wurden Szenarien ausgearbeitet. Asklepios hat in der Klinik St. Georg bereits eine Art Besuchsverbot verhängt, in anderen Häusern wurden die Regeln wieder verschärft. In St. Georg mit seinen vielen besonders vulnerablen Patienten werden nur noch im Ausnahmefall Besucher zugelassen.

Entwurf für Verordnung: Tägliche Tests für Schüler bis Ende Januar

Nicht gegen das Coronavirus geimpfte Schüler müssen sich einem Verordnungsentwurf der Landesregierung zufolge auf eine längere tägliche Testpflicht in Niedersachsen einstellen. Diese Pflicht soll zunächst bis zum 31. Januar gelten, wie aus dem Entwurf hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Hannover vorlag.

Seit Montag müssen Kinder und Jugendliche in dem Bundesland wieder zur Schule gehen – dies ist mit einer täglichen Testpflicht verbunden. Dies gilt laut Kultusministerium nicht, wenn Schüler bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte am Freitagabend angekündigt, dass die tägliche Testpflicht „bis auf Weiteres“ greifen soll. Eine genauere Zeitangabe war bislang nicht bekannt. Nach vorherigen Plänen sollte die Testpflicht in der zweiten Schulwoche nach den Ferien auf dreimal wöchentlich gesenkt werden. Die Landesverordnung, in der viele Corona-Regeln enthalten sind, ist nur noch wenige Tage gültig. Daher wird sie derzeit überarbeitet.

Impfstoff weiterhin knapp: Das Boostern in Hamburg lahmt

Das Boostern lahmt: Die Impfstoff-Knappheit hält zu Beginn des neuen Jahres an. Biontech ist aktuell stark rationiert, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Hamburger KV in Informationen an die niedergelassenen Ärzte schreiben. 30 Dosen Biontech (5 Vials) sind derzeit das Maximum dessen, was ein Arzt bestellen kann. Der für Kinder ab fünf Jahren gedachte Impfstoff soll allerdings in ausreichender Menge verfügbar sein.

Vor allem der Impfstoff von Biontech ist in Hamburg aktuell stark rationiert (Symbolbild).
Vor allem der Impfstoff von Biontech ist in Hamburg aktuell stark rationiert (Symbolbild). © imago/NurPhoto | Unbekannt

Von Moderna sowie Johnson & Johnson ist ebenfalls genügend Impfstoff vorhanden. Für die unter 30-Jährigen ist das kein Trost. Sie sollen mit Biontech geimpft oder geboostert werden. Viele wollen sich in diesen Tagen den dritten Piks abholen, um bei 2G plus in Hamburg nicht für Fitness oder Restaurantbesuch zum Test zu müssen. Impfarzt Dr. Dirk Heinrich twitterte am Montag, er bekomme für seine beiden Praxen weniger als die Hälfte des Bestellten an Biontech.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Auch die Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Dr. Jana Husemann erklärte, statt der bestellten fünf Vials pro Ärztin oder Arzt würden nur ein bis zwei ausgeliefert.

Kommunen fordern Ende der „Spaziergänge“ gegen Corona-Maßnahmen

Die Landkreise in Niedersachsen haben ein Ende der sogenannten Spaziergänge gegen die Corona-Maßnahmen gefordert. „Der sprunghafte Anstieg der Inzidenzzahlen sollte auch den Letzten wachrütteln: Wir brauchen jetzt alle verfügbaren Kapazitäten der öffentlichen Verwaltung zum Schutz von Menschenleben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Hubert Meyer, am Montag in Hannover. Darum erwarteten die Landkreise als Versammlungs- und Gesundheitsbehörden, dass die unangemeldeten Versammlungen von Querdenkern und anderen Protestierern aufhören und das Versammlungsrecht respektiert wird.

Auch interessant

Erneut haben am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt fast 14.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert.
Von Alexander Josefowicz und André Zand-Vakili

Für „kindisch anmutende Katz-und Maus-Spiele“ sei die Lage viel zu ernst, sagte Meyer. Wer öffentlich für seine Meinung eintreten möchte, solle das mit offenem Visier tun, eine Versammlung anmelden und sich an die Regeln halten. „Es ist nicht zu verantworten, dass eine zahlenmäßig sehr überschaubare Minderheit sich und andere mutwillig gefährdet.“

Die seit fast zwei Jahren an den Grenzen der Belastbarkeit arbeitenden Gesundheitsbehörden forderten ein Mindestmaß an Respekt vor der Rechtsordnung ein. Wer dazu nicht bereit sei, müsse konsequent zur Verantwortung gezogen werden, unterstrich Meyer.

Höchster Corona-Infektionswert: Bremen setzt aufs Boostern

Angesichts der höchsten Corona-Infektionsrate in Deutschland setzt das Bundesland Bremen auf schnelles Boostern zur Abwehr der besonders ansteckenden Omikron-Variante. Das sagte ein Sprecher des Gesundheitsressorts. Das Robert Koch-Institut (RKI) teilte am Montag für Bremen einen Wert von 1028 bestätigten Neuinfektionen auf 100.000 Menschen in einer Woche mit. Am Sonntag hatte der Wert bei 1032,6 gelegen. In Bremen und Bremerhaven wurden 465 neue Infektionen gemeldet. Weitere Todesfälle gab es auf Montag nicht, die Zahl der Toten seit Beginn der Pandemie blieb bei 613.

Auch interessant

Auch interessant

Das Impfzentrum in den Hamburger Messehallen schloss im August – die Booster-Kampagne startete danach langsam.
Von Jens Meyer-Wellmann und Christoph Rybarczyk

Das kleinste Bundesland rechne damit, die Quote von Auffrischungsimpfungen rasch steigern zu können, sagte der Sprecher. Es sei wichtig, „dass wir aufs Impfen und aufs Boostern setzen“, hatte auch Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) dem Deutschlandfunk am Samstag gesagt. „Bremen wird als erstes Bundesland von der Omikron-Welle in vollster Wucht getroffen.“

In Bremen haben nach RKI-Angaben bis Montag 46,5 Prozent der Bevölkerung eine Booster-Impfung bekommen. Das ist weniger als beim Spitzenreiter Saarland (51,7 Prozent), aber mehr als der bundesweite Durchschnitt von 42,9 Prozent. Bei vollständig geimpften Menschen liegt Bremen seit langem vorn und hat eine Quote von 84,2 Prozent.

Niedersachsen: Schulbeginn nach Ferien mit täglicher Testpflicht

Der Schulbeginn nach den Weihnachtsferien in Niedersachsen wird mit einer täglichen Testpflicht begleitet. Seit Montag müssen sich die Schülerinnen und Schüler sowie Beschäftigten jeden Tag auf das Coronavirus testen. Dies gilt laut Kultusministerium nicht, wenn Schüler und Lehrer bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind.

In Niedersachsen hat am Montag der Schulbetrieb wieder begonnen. Die Schüler müssen sich zunächst jeden Tag testen (Symbolbild).
In Niedersachsen hat am Montag der Schulbetrieb wieder begonnen. Die Schüler müssen sich zunächst jeden Tag testen (Symbolbild). © imago/ZUMA Wire | Unbekannt

Die Betroffenen sollen sich zu Hause vor Beginn des Unterrichts testen – damit soll verhindert werden, dass bei einem positiven Test eine mögliche Corona-Infektion in die Schule getragen wird. Die Tests werden von den Schulen gestellt.

Ebenfalls seit Montag müssen alle an der Schule mindestens eine OP-Maske tragen, auch während des Unterrichts. Zuvor waren für jüngere Schüler auch Stoffmasken ausreichend.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte am Freitagabend angekündigt, dass die tägliche Testpflicht „bis auf Weiteres“ greifen soll. Eine genauere Zeitangabe ist bislang nicht bekannt. Nach vorherigen Plänen sollte die Testpflicht in der zweiten Schulwoche nach den Ferien auf dreimal wöchentlich gesenkt werden.

Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz steigt rasant

Am Montag meldete die Hamburger Sozialbehörde 1898 Corona-Neuinfektionen. Das sind 1196 Fälle mehr als am Vortag (702) und 916 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche (982). Damit steigt die Inzidenz weiter an und liegt nun bei 659,7 (Vortag 611,6).

Corona in Hamburg: Jeder vierte PCR-Test fällt inzwischen positiv aus. Doch die Labore kommen mit der Auswertung nicht mehr hinterher (Symbolbild).
Auch am Montag wurden in Hamburg sehr viele Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 156.906 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 126.900 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.478.811 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.436.320 Personen sind vollständig geimpft (Stand 09.01.).

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 328 Corona-Patienten behandelt. 73 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2030 Menschen gestorben.

Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, stieg über das Wochenende in Hamburg deutlich von 3,40 am Freitag auf 5,34 am Montag.

Die aktuellen Corona-Regeln in Hamburg

  • 2G-Modell: Ab dem 10. Januar wird das 2G-Modell nahezu flächendeckend zum 2G-plus-Modell: Bei fast allen Veranstaltungen und Angeboten im kulturellen, gastronomischen und allgemeinen Bereich, sowie bis auf wenige Ausnahmen bei körpernahen Dienstleistungsbetrieben (Friseure und Fußpflege) wird dann neben dem Nachweis über Impfung oder Genesung auch ein aktueller negativer Corona-Test verpflichtend. Auch Sportbetriebe wie Schwimmbäder und Fitnessstudios müssen das Modell einführen. Nur im Einzelhandel bleibt es beim bisherigen 2G-Modell, außer in Geschäften des täglichen Bedarfs, die für alle zugänglich bleiben.
  • Ausnahmen: Wer bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, ist von der Pflicht zum Nachweis eines negativen Tests befreit, ebenso wie Schulkinder, die regelmäßig im Schulbetrieb getestet werden.
  • Veranstaltungen: Die Teilnehmerzahl wird für Veranstaltungen in Innenräumen auf 200, für Veranstaltungen unter freiem Himmel auf 1000 begrenzt. Für Kulturstätten wie Konzerthäuser und Theater können Sondergenehmigungen beantragt werden, die eine höhere Auslastung zulassen.
  • Bundesliga-Spiele: Überregionale Großveranstaltungen wie zum Beispiel Spiele der Fußball-Bundesliga müssen laut der neuen Regeln wieder ohne Zuschauer ausgetragen werden.

Corona-infizierte "Gorch Fock"-Crewmitglieder in Kiel in Isolation

Mit Corona infizierte Crewmitglieder des Marine-Segelschulschiffs „Gorch Fock“ sind im Marinestützpunkt Kiel in Isolation gegangen. „Denen geht es allen gut“, sagte „Gorch Fock“-Kommandant Nils Brandt am Montag. Die Crewmitglieder würden dort gut betreut. „Ich stehe in Kontakt mit ihnen per Whatsapp.“ Er erwarte die Soldaten voraussichtlich in der kommenden Woche zurück an Bord.

In einem Spezialflugzeug A310 MedEvac waren die Betroffenen von den Kanaren aus nach Deutschland geflogen worden. Am Samstagabend landete der Airbus mit 14 Personen an Bord in Hamburg. Am vergangenen Mittwoch hatte die Marine von acht infizierten Crew-Mitgliedern ohne oder mit nur leichten Symptomen berichtet. Knapp 20 Frauen und Männer waren als Kontaktpersonen identifiziert und in Quarantäne in einem Hotel untergebracht worden.

Auf dem Segelschulschiff
Auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" haben sich mehrere Mitglieder mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild). © imago/penofoto | Unbekannt

Die Corona-Fälle in der Stammbesatzung der „Gorch Fock“ hatten den Beginn der ersten Ausbildungsfahrt des Segelschulschiffs nach jahrelanger Restaurierung verzögert. Ursprünglich sollten die ersten Kadetten bereits zu Jahresbeginn an Bord gehen. Stattdessen sollten sie nun noch am Montag mit der Fregatte „Sachsen-Anhalt“ von Wilhelmshaven aus in Richtung Kanaren starten. In zwei Wochen werden sie voraussichtlich auf der „Gorch Fock“ sein, wie ein Marinesprecher am Montag der dpa sagte. Noch im Januar soll der erste Ausbildungstörn starten.

Das Schulschiff liegt derzeit im Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Anfang Oktober 2021 war der runderneuerte Dreimaster nach jahrelanger Werft-Zeit nach Kiel zurückgekehrt. Die Kosten für die Sanierung waren in den vergangenen Jahren von zunächst geplanten 10 auf 135 Millionen Euro gestiegen. Im Heimathafen Kiel werden Schiff und Crew im März zurückerwartet.

CDU-Politiker Ploß für Bundestags-Sondersitzung zu Impfpflicht

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß hat eine Sondersitzung des Bundestages ins Gespräch gebracht, um einen Beschluss über eine allgemeine Impfpflicht zu beschleunigen. „Eine Entscheidung darüber darf nicht um Wochen geschoben werden – zur Not brauchen wir eine Sondersitzung des Bundestages“, sagte der Hamburger CDU-Landesvorsitzende dem „Spiegel“. Man brauche jetzt keine langwierige Orientierungsdebatte, sondern eine schnelle Entscheidung.

Der Hamburger CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploss (Archivbild).
Der Hamburger CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß (Archivbild). © Andreas Laible | Unbekannt

Über eine Impfpflicht soll der Bundestag ohne Fraktionsvorgaben abstimmen. Im Gespräch ist zunächst eine „Orientierungsdebatte“ im Januar. Die SPD strebt nach bisherigen Angaben den Abschluss eines Gesetzgebungsprozesses „im ersten Quartal“ an, also bis Ende März.

Corona-Zahlen in Niedersachsen steigen weiter

Nach wie vor gibt es keine Entspannung bei der Corona-Lage in Niedersachsen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag betrug die Sieben-Tage-Inzidenz 308,6. Sie gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gemeldet wurden. Am Sonntag lag der Wert bei 296,0. Die Zahl der registrierten neuen Ansteckungen stieg um 1552. Weitere Todesfälle mit oder an einer Corona-Infektion gab es aber nicht.

Auch der Indikator für die Krankenhausaufnahmen stieg weiter an – er kletterte nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums von 4,5 am Wochenende auf 4,6 am Montag. Dieser Wert zeigt, wie viele Covid-19-Patienten innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten nahm ebenfalls von 6,8 auf 6,9 Prozent zu.

Im Bundesland Bremen ging die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen am Montag auf 1028,0 zurück, nachdem sie am Sonntag den Wert von 1032,6 erreicht hatte. Nach wie vor ist Bremen damit Spitzenreiter bei den Inzidenzen unter den Bundesländern. Im Vergleich zum Vortag wurden dort 465 neue Ansteckungen gemeldet. Weitere Todesfälle gab es nicht.

Günther in Quarantäne: Akten werden unter der Tür durchgeschoben

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hofft auf ein schnelles Ende seiner Quarantäne. Für ihn gelte im Moment das, was für alle gelte, sagte der CDU-Politiker am Sonntag im R.SH-Interview. „Zehn Tage Quarantäne ist fest. Da bleibt einem ja gar nichts anderes übrig.“ Wie viele andere sogenannte Kontaktpersonen baue auch er darauf, „dass die Neuregelung zu Quarantäne jetzt möglichst bald greift, denn ab dem Tag – ich bin ja geboostert – muss ich nicht mehr in Quarantäne sein.“

In Quarantäne: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat ein Selfie aus seinem Hotelzimmer geschickt.
In Quarantäne: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat ein Selfie aus seinem Hotelzimmer geschickt. © Daniel Günther | Unbekannt

Wegen eines positiven Corona-Tests im unmittelbaren Umfeld musste sich Günther am Donnerstag in Quarantäne begeben. Seither führt er die Amtsgeschäfte aus einem Kieler Hotel. „Das ist wirklich ein ganz normales Hotelzimmer, mit Bett und Sessel und zumindest einem Schreibtisch, an dem ich arbeiten kann ... Alles nicht riesig groß, aber so, dass ich zumindest keine Platzangst bekommen muss.“ Mittlerweile habe er sich schon daran gewöhnt, von hier aus zu arbeiten, sagt der CDU-Politiker. „Aber es ist natürlich völlig ungewöhnlich: keine Menschen um einen herum. Aber ich bin technisch so gut ausgestattet, dass bis jetzt zumindest noch nichts schiefgelaufen ist.“

Von außen sei sein Hotelzimmer nicht von den anderen zu unterscheiden. Er sei „richtig inkognito“, sagte Günther. Wenn er etwas zu essen bekomme oder die Sachen, die seine Frau ihm gepackt habe, gucke er „verstohlen über den Flur, ob auch keiner da ist. Und dann wird das, was da draußen liegt, reingeholt.“ Alles mit Maske natürlich. Schriftstücke würden unter der Tür durchgeschoben. Langweilig werde ihm im Hotelzimmer nicht. Neben Akten habe er auch „ein paar Bücher“ mitgenommen. „Ab und zu mache ich auch mal etwas, das nichts mit Arbeit zu tun hat“, sagt Günther im R.SH-Interview.

 In Hamburg gilt bei den Corona-Regeln nun weitgehend 2G plus

Weite Teile des gesellschaftlichen Lebens in Hamburg unterliegen angesichts weiter rasant steigender Corona-Zahlen jetzt den 2G-plus-Regeln. Damit dürfen seit Montag Menschen mit einer Grundimmunisierung sowie Genesene zahlreiche Bereiche nur noch dann betreten, wenn sie zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen. Davon ausgenommen sind nur Hamburgerinnen und Hamburger, die bereits eine Auffrischungsimpfung oder einen gleichwertigen Schutz vor der Pandemie haben.

Ungeimpfte sind schon seit dem 20. November 2021 fast vollständig vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Mehr zu den neuen Corona-Regeln in Hamburg erfahren Sie hier.

Schulen im Norden mit schärferen Corona-Auflagen gestartet

In Schleswig-Holstein hat am Montagmorgen für Hunderttausende Kinder und Jugendliche die Schule nach den Weihnachtsferien wieder begonnen. Weil der Start des Unterrichts mitten in eine Phase stark zunehmender Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante fällt, hat das Bildungsministerium in Kiel strenge Auflagen erlassen. Ein Wechsel in den Distanzunterricht soll es nach Angaben von Ministerin Karin Prien (CDU) nur geben, wenn mehr als die Hälfte der Schüler in einer Gruppe von einer Quarantäne-Anordnung oder ein Drittel der Lehrkräfte betroffen sind.

Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen vor einer Viren-Übertragung gehört nach Überzeugung des Ministeriums die Mund-Nasen-Bedeckung. Eine Pflicht zum Maskentragen gelte daher für alle Schularten und alle Jahrgänge, hatte Prien angekündigt. Von Ausnahmen sollte zurückhaltend Gebrauch gemacht werden. Zunächst für zwei Wochen wird die Testpflicht ausgeweitet. Statt wie bisher zwei seien jetzt drei Tests pro Woche vorgesehen. Mit der nächsten Schul- und Corona-Verordnung soll die Testpflicht auch auf Genesene und Geimpfte ausgeweitet werden.

An Grundschulen und Förderzentren werden wieder Kohorten gebildet, die möglichst klein sein sollen, bei klassenübergreifendem Unterricht oder zur Umsetzung von Ganztags- und Betreuungsangeboten aber auch mehrere Lerngruppen oder sogar Jahrgänge umfassen dürfen. Sport- und Musikunterricht soll es weiterhin geben – allerdings so, dass die Infektionsgefahr minimiert wird. Wettkämpfe, Singen und Musizieren mit Blasinstrumenten werden nach Priens Worten daher vorerst nicht möglich sein.

Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW reichen drei Tests pro Woche nicht aus, es sollte vielmehr täglich getestet werden. Außerdem hätte die Gewerkschaft lieber weniger hohe Hürden zum Wechsel von Präsenz- in den Distanzunterricht. In Schleswig-Holstein besuchen nach Angaben des Bildungsministeriums fast 362.000 Schülerinnen und Schüler 794 öffentliche allgemeinbildende Schulen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Landtag entscheidet in Sondersitzung über weitere Corona-Schritte

Die zum Jahreswechsel in die Höhe geschnellten Corona-Zahlen drängen die Landespolitik in Schleswig-Holstein zum Handeln. In einer Sondersitzung wird der Landtag am Montag die Situation aufarbeiten und Konsequenzen ziehen. Zur Debatte stehen eine Regierungserklärung und der Antrag der Koalitionsfraktionen, für das Land die epidemische Lage festzustellen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wird fehlen, da er wegen Kontakts zu einer infizierten Person aus seinem engen Arbeitsumfeld in Quarantäne ist. Deshalb soll Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) die Regierungserklärung halten.

Die Feststellung der epidemischen Lage wird den Instrumentenkasten des Landes im Kampf gegen das Virus erweitern. Damit kann die Landesregierung zum Beispiel Freizeitveranstaltungen untersagen und Freizeitstätten schließen, Clubs und Diskotheken inklusive. Große Weihnachtspartys dort mit infizierten Besuchern hatten die Lage angefacht.

Außerdem könnte die Regierung ein Abstandsgebot im öffentlichen Raum anordnen. Darüber hinaus wäre es möglich, Ausgangsbeschränkungen zu erlassen. Die Feststellung der epidemischen Lage auf Landesebene wurde für solche Maßnahmen erforderlich, weil die Feststellung für Deutschland insgesamt Ende November ausgelaufen war.

Landkreise beklagen fehlende Mittel zum Ausbau der Gesundheitsämter

Die Landkreise in Deutschland fordern angesichts der heranrollenden Omikron-Welle des Coronavirus Finanzierungszusagen für den Stellenausbau in den Gesundheitsämtern. Entscheidend für die Einstellung von Amtsärzten und anderem Personal seien verlässliche Zusagen der Länder, die nötigen Stellen auch über 2026 hinaus zu bezahlen, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Erst dann können flächendeckend und in deutlich größerem Umfang die notwendigen Ausschreibungen und Neueinstellungen erfolgen, vorher nicht.“

Schon jetzt arbeiteten die Gesundheitsämter der Landkreise am Anschlag. Er sei besorgt, dass es zu Engpässen kommen könnte, wenn die Inzidenzen hochschnellen, sagte Sager.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

Nach 764 neuen Corona-Fälle ist die Inzidenz in Schleswig-Holstein am Sonntag von 536,8 auf 529,5 leicht gesunken. Am höchsten liegt der Sieben-Tage-Wert in Lübeck (891,8) und im Kreis Dithmarschen (789,5), die niedrigste Inzidenz wird derzeit aus Schleswig-Flensburg (230,9) gemeldet, nach wie vor der einzige Kreis, der unter der Marke von 300 liegt.

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern des Landes hat sich gegenüber Freitag mit 212 nicht verändert (Vorwoche: 163),  53 Covid-Patienten werden auf Intensivstationen behandelt (Vorwoche: 46). Die Zahl der Corona-Toten wird mit 1898 angegeben. Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt bei 3,13.

Corona-Inzidenz auf Sylt knackt 1500er-Marke

Das Corona-Virus mit der Omikron-Variante hat die Insel Sylt fest im Griff. Am Sonntag meldete der Kreis Nordfriesland 476 Corona-Fälle auf der Nordseeinsel, 572 Personen befänden sich in Quarantäne. Die Insel knackt damit die 1500er-Inzidenz-Marke. Das berichtete unter anderen die "Sylter Rundschau".

An Heiligabend gab es auf Sylt laut offizieller Zahlen gerade einmal 30 Infizierte. Zu Silvester wurden schon 140 Corona-Fälle gemeldet. Grund für die nach oben schnellenden Zahlen sind Corona-Ausbrüche in verschiedenen Hotels und Restaurants und nach Partys. Im Club "Rotes Kliff" in Kampen kam es beispielsweise nach einer großen Weihnachtsparty mit 120 Gästen zu zahlreichen Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Corona-Ausbruch auf Sylt: Heiligabend haben sich Gäste des Clubs
Corona-Ausbruch auf Sylt: Heiligabend haben sich Gäste des Clubs "Rotes Kliff" in Kampen mit dem Virus infiziert. Die Omikron-Zahlen auf der Nordsee-Insel schnellen in die Höhe. (Archivbild) © picture alliance / dpa | v

Inzwischen haben zahlreiche Gastronomiebetriebe auf der Insel geschlossen, darunter auch das Hotel Stadt Hamburg. Auch das „Gosch am Kliff“ in Wenningstedt und die „Alte Friesenstube“ in Westerland wollen vorerst ihre Türen nicht mehr öffnen. Sylt verordnet sich also selbst eine Corona-Pause.

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag