Hamburg. Der Überblick: Weniger Neuinfektionen – Inzidenz in Hamburg sinkt wieder. Kuriose Aktion will Impfgegner zu Impfhelfern machen.

In der Corona-Krise stehen die Zeichen auf Öffnung und Lockerung. Mit dem Wegfall der Kontaktbeschränkung für Geimpfte und Genesene und ohne Sperrstunde sowie Alkoholverkaufsverbot macht sich auch Hamburg locker. Für Schüler wird das Leben ab Montag ebenfalls wieder etwas leichter.

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Studieren in Corona-Zeiten ist auch weiterhin alles andere als normal. Das meiste findet online statt, persönliche Begegnungen auf dem Campus gibt es kaum. Der Leidensdruck ist bei vielen Studierenden groß: Immer mehr suchen psychologische Hilfe. Alle Infos in unserem Corona-Blog.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 21. Februar 2022:

  • Mehr Corona-Patienten in Schleswig-Holsteins Kliniken
  • Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein gestiegen
  • Novavax-Impfungen frühestens ab nächster Woche
  • Hamburger Senat entscheidet am Dienstag über 25.000 Fans im DFB-Pokal
  • Ansteckenderer Omikron-Subtyp BA.2 auch in Niedersachsen festgestellt
  • Bundeswehr beendet Einsatz zur Corona-Kontaktverfolgung in Hamburg
  • Otto Waalkes sagt seine für 2022 geplante Tournee ab – mit einem Lied
  • Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen entspannt sich leicht
  • Weniger Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg sinkt wieder
  • Aktion "Impfpatenschaften für Impfgegner" startet auch in Hamburg
  • Corona-Pandemie: Mehr Studierende suchen psychologische Hilfe
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter leicht schwankend
  • Tschentscher: Inzidenzanstieg ist keine Trendumkehr
  • Novavax-Impfstoff ab März in Hamburg verfügbar

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

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Mehr Corona-Patienten in Schleswig-Holsteins Kliniken

Die Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein ist zu Wochenbeginn deutlich gestiegen. Die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche lag bei 6,22, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel (Stand: 18:43) hervorgeht. Am Wochenende hatte der Wert bei 5,70 gelegen, am vergangenen Montag bei 5,32.

353 Patienten lagen am Montag im Zusammenhang mit Corona in Krankenhäusern - das waren 25 mehr als am Freitag. Weiterhin werden 49 von ihnen auf einer Intensivstation behandelt, 31 dieser Patienten wurden beatmet. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf 2082 - das sind neun mehr als am Freitag. Diese Zahlen werden am Wochenende nicht im Internet aktualisiert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein schwankt weiterhin nur leicht. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in sieben Tagen lag am Montag bei 770,4 (Vortag: 761,7. Am Montag zuvor waren es 755,2 .

Es wurden 3522 Corona-Neuinfektionen registriert. Eine Woche zuvor waren es 3513. Schleswig-Holstein bleibt das Bundesland mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz - vor Bremen und Hamburg. Bundesweit lag diese am Montag bei 1346,8.

Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen wurden für Flensburg (1503,3) und die Kreise Dithmarschen (969,6) und Schleswig-Flensburg (967,7) gemeldet. Am niedrigsten war der Wert im Kreis Plön (405,1).

Weniger Teilnehmer als erwartet bei Corona-Demo in Lübeck

In Lübeck sind am Montag erneut Kritiker der aktuellen Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. Anstelle der angekündigten 2000 Teilnehmer zogen nach Polizeiangaben am frühen Abend rund 800 Demonstranten durch die Lübecker Innenstadt. Die angemeldete Demonstration sei zunächst friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Gegendemonstrationen gab es nicht. In den vergangenen Wochen hatten jeweils montags bis zu 2500 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen und eine mögliche Impfpflicht demonstriert.

Novavax-Impfungen frühestens ab nächster Woche

Der neue Corona-Impfstoff des Herstellers Novavax wird in Niedersachsens Kommunen frühestens ab kommender Woche zur Verfügung stehen. Das hat das Gesundheitsministerium in Hannover am Montag auf Anfrage mitgeteilt. Demnach geht die erste Lieferung voraussichtlich Ende dieser Woche an das Zentrallager des Bundes in Quakenbrück. Wann genau der Landesanteil von zunächst rund 140 000 Impfdosen von dort aus weiter verteilt wird, war noch unklar. „Wir müssen noch ein bisschen Geduld haben“, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Die Landesregierung setzt in das Mittel von Novavax große Hoffnungen, weil es sich anders als die bisherigen Präparate von Biontech oder Moderna um einen Proteinimpfstoff handelt. Das soll insbesondere die noch nicht geimpften Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitsbereich überzeugen, sich doch noch impfen zu lassen. Für sie gilt ab Mitte März eine Impfpflicht.

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„Ich hoffe, dass sich einige Zweiflerinnen und Zweifler doch noch zu einer Impfung entscheiden“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Montag).

Bisher ist das Interesse an Novavax allerdings überschaubar. Auf der zentralen Warteliste des Landes standen am Montag erst 7820 Menschen. Wie viele weitere auf den Wartelisten der kommunalen Gesundheitsämter standen, konnte das Gesundheitsministerium nicht sagen.

Nach den jüngsten Zahlen des Robert Koch-Instituts sind in Niedersachsen rund 78 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Knapp 77 Prozent der Menschen sind grundimmunisiert, knapp 61 Prozent haben eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Hamburger Senat entscheidet am Dienstag über 25.000 Fans im DFB-Pokal

Der Hamburger Senat entscheidet am (morgigen) Dienstag über die vorzeitige Zulassung von maximal 25.000 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion. Dabei geht es um das Viertelfinale im DFB-Pokalwettbewerb zwischen dem Hamburger SV und dem Ligarivalen Karlsruher SC am 2. März, zwei Tage vor den geplanten Lockerungen der Corona-Regeln bei Sport-Großveranstaltungen.

„Es gibt das aufrichtige Bemühen, dem HSV schon für das Pokalspiel am 2. März so viele Zuschauer zu gestatten, wie nach dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz erst für den 4. März vorgesehen sind“, sagte Sportstaatsrat Christoph Holstein am Montag.

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Dabei sei die Entwicklung der Corona-Inzidenzen zu berücksichtigen, die ein „Stück weit Freiheit bei den Lockerungsschritten“ zuließe, betonte der 58 Jahre alte SPD-Politiker. Derzeit sind nur 10.000 Zuschauer in den Fußball-Arenen des HSV und des FC St. Pauli erlaubt.

Eine höhere Kapazität bereits für das Nordderby des HSV gegen Werder Bremen an diesem Sonntag zuzulassen, kommt vermutlich zu früh. „Das wäre aus meiner Sicht eine Abkehr vom MPK-Beschluss“, sagte Holstein. Zudem muss die Politik infolge einer deutlich früheren Lockerung im Profisport auch mit Forderungen anderer Bereiche rechnen.

Das Volksparkstadion in Hamburg (Archivbild). Derzeit sind nur 10.000 Zuschauer in den Fußball-Arenen des HSV und des FC St. Pauli erlaubt.
Das Volksparkstadion in Hamburg (Archivbild). Derzeit sind nur 10.000 Zuschauer in den Fußball-Arenen des HSV und des FC St. Pauli erlaubt. © Witters | Unbekannt

Ansteckenderer Omikron-Subtyp BA.2 auch in Niedersachsen festgestellt

Der nach ersten Erkenntnissen noch ansteckendere Omikron-Subtyp BA.2 ist auch in Niedersachsen bereits nachgewiesen worden. Das hat das Landesgesundheitsamt in Hannover am Montag auf Anfrage mitgeteilt. Es könnten jedoch keine Angaben gemacht werden, wie hoch der Anteil an den Corona-Infektionen im Land ist, weil die für BA.2 vorliegenden Daten nicht repräsentativ seien.

Omikron BA.2 soll noch ansteckender sein und möglicherweise auch zu schwereren Krankheitsverläufen führen (Symbolbild).
Omikron BA.2 soll noch ansteckender sein und möglicherweise auch zu schwereren Krankheitsverläufen führen (Symbolbild). © imago/Pixsell | Unbekannt

Der Subtyp gilt in der Debatte um Corona-Lockerungen, wegen der mutmaßlich höheren Übertragbarkeit, als Unsicherheitsfaktor. Außerdem wird befürchtet, dass BA.2 schwerere Krankheitsverläufe auslösen könnte. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte zuletzt erklärt, wegen BA.2 sei „eine langsamere Abnahme oder eine erneute Zunahme der Fallzahlen nicht auszuschließen“. Um die Eigenschaften hinsichtlich der Krankheitsschwere genauer beurteilen zu können, lägen jedoch noch nicht ausreichend Daten vor, hieß es im Wochenbericht vom Donnerstag.

Bundeswehr beendet Einsatz zur Corona-Kontaktverfolgung in Hamburg

Angesichts sinkender Corona-Zahlen hat die Bundeswehr ihren Hilfseinsatz zur Kontaktnachverfolgung in Hamburg nach knapp sieben Wochen beendet. Für 40 Soldatinnen und Soldaten der Flugabwehrraketengruppe 26 aus Husum sei der Einsatz am Montag zu Ende gegangen – eine Woche zuvor galt das bereits für 60 Uniformträger vom Spezialpionierregiment 164 aus Husum, teilte das Landeskommando Hamburg mit.

Die Soldatinnen und Soldaten hatten die Gesundheitsbehörde seit Jahresbeginn bei der telefonischen Kontaktierung von positiv Getesteten unterstützt. Bis Ende des Monats sind den Angaben zufolge aber noch weitere 34 Soldatinnen und Soldaten in zwei Hamburger Pflegeeinrichtungen im Einsatz, um das Pflegepersonal zu unterstützen.

Otto Waalkes sagt seine für 2022 geplante Tournee ab – mit einem Lied

Komiker und Schauspieler Otto Waalkes hat seine für 2022 geplante Tournee abgesagt. „Nachdem wir die Tournee bereits von 2021 auf 2022 verschieben mussten, sehen wir uns trotz der aktuellen Lockerungen dazu gezwungen, die rund 86 Shows in insgesamt fünf europäischen Ländern abzusagen“, teilte der Veranstalter in Kiel mit. Die aktuellen Maßnahmen, die unterschiedlichen Verordnungen und Bestimmungen von Europa wie auch in den Bundesländern, würden für die Tour keine Planungssicherheit garantieren. Die sei jedoch für die Durchführung einer Tour dieser Größenordnung unverzichtbar.

„Lachen auf Abstand, Singen mit Masken, Feiern mit angezogener Spaßbremse – das wären gerade für eine Otto-Show keine guten Voraussetzungen.“ Auch eine Verschiebung der Tournee um ein weiteres Jahr sei aus organisatorischen Gründen nicht umsetzbar. „Viele Konzerthallen sind für die kommenden Jahre nahezu ausgebucht.“

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Otto überbrachte seinen Fans die schlechte Nachricht mit einem Lied auf Instagram. In einem gut einminütigen Video singt er so beispielsweise: „Bei Regen und Schnee geh' ich gern auf Tournee. Aber dieses Jahr geht's leider nicht.“ Dabei trägt er einen roten Trainingsanzug, eine Ottifanten-Mütze und begleitet sich selbst mit der Gitarre. Für seine Follower hat er auch tröstende Worte in Reimform: „Schon der Gedanke, dass ich jetzt nicht für euch spielen darf, macht mich für die nächste Tour jetzt sogar doppelt scharf. Drum seid nicht traurig, denn bald ist Zeit endlich wieder reif. Und dann gibt's bestimmt Otto live.“

Die Tour wäre am 2. April in Emden gestartet. Die Tickets können seit Montag zurückgegeben werden.

Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen entspannt sich leicht

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen hat sich zum Wochenanfang leicht entspannt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 1107,6 nach 1113,4 am Sonntag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich innerhalb einer Woche neu mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg leicht von 10,6 auf 10,7. Der Wert gibt an, wie viele infizierten Patientinnen und Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche neu in Kliniken aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die wegen einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus kommen. Die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten sank von 5,8 auf 5,4 Prozent der Intensivbetten am Montag.

Am Montag wurden für Niedersachsen nach RKI-Angaben insgesamt 4619 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 2 auf 7327. Die höchste Inzidenz hatte der Landkreis Celle mit 1782,7, gefolgt vom Landkreis Cloppenburg (1692,0) und vom Landkreis Gifhorn (1557,3). Die Region Hannover mit ihren knapp 1,2 Millionen Einwohner hatte ebenfalls einen vergleichsweise hohen Wert (1449,0). Die niedrigste Inzidenz im Land hatte der Landkreis Wittmund mit 383,4.

Im Bundesland Bremen sank die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag auf 845,6. Es wurden 382 Neuinfektionen und ein weiterer Todesfall registriert.

Weniger Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg sinkt wieder

Am Montag meldete die Hamburger Sozialbehörde 1165 Corona-Neuinfektionen. Das sind 315 Fälle weniger als am Vortag (1480) und 968 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche (2133). Damit sinkt die Inzidenz nach einem Anstieg am Sonntag wieder und liegt nun bei 1060,8 (Vortag 1111,8). Ende Januar hatte die Omikron-Welle mit einer Inzidenz von knapp 2200 ihren Höchststand erreicht. Die Behörde weist jedoch weiterhin darauf hin, dass sich Meldungen aufgrund der hohen Fallzahlen verzögern könnten. Deshalb liege die tatsächliche Sieben-Tage-Inzidenz wohl höher.

Auf anderer Berechnungsgrundlage gab das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 945,8 an – der drittniedrigste Wert hinter Bremen (845,6) und Schleswig-Holstein (762,0).

Am Montag wurden 1165 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Hamburg gemeldet (Symbolbild).
Am Montag wurden 1165 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Hamburg gemeldet (Symbolbild). © imago/Sven Simon | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 336.589 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 225.700 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.516.758 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 20.02.), 1.502.042 Personen sind vollständig geimpft (Stand 20.02.).

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 422 Corona-Patienten behandelt. 56 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2268 Menschen gestorben.

Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – stieg laut RKI von Freitag auf Montag von 3,02 auf 3,40. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

Aktion "Impfpatenschaften für Impfgegner" startet auch in Hamburg

Mit einer Spendenaktion will die Aktion "Impfpatenschaften für Impfgegner" die weltweite Impfkampagne der Weltgesundheitsorganisation unterstützen. Das Konzept sieht so aus: Spender verpflichten sich im Vorfeld, für jeden Teilnehmer der sogenannten "Spaziergänge" gegen die Corona-Maßnahmen und eine allgemeine Impfpflicht einen selbst festgelegten Betrag zu spenden. Das Geld soll an die internationale Impfkampagne Covax gehen, die Menschen in armen Ländern den Zugang zu Corona-Impfstoffen ermöglichen will.

Etwa 130 Impfgegner haben am Donnerstagnachmittag gegen die Corona-Politik demonstriert.
Immer wieder demonstrieren Impfgegner demonstrieren gegen die Corona-Politik (Archivbild). © Michael Arning | Unbekannt

Das Motto lautet "Je mehr ihr spaziert, desto mehr impfen wir": Impfgegner werden so zu unfreiwilligen Impfhelfern. In Hamburg startet die erste Impfpatenschaft-Aktion am heutigen Montag, in Anlehnung an die etwa 120 "Montags-Spaziergänger" in Bergstedt, die sich dort seit einiger Zeit jede Woche zum Protest treffen. Die Aktion hofft, Spendengelder für 60 Impfdosen sammeln zu können. Hier kommen Sie zu den Spendenmöglichkeiten.

Mit großem Erfolg läuft die Aktion seit Ende Januar in Goslar: Der Landkreis hat inzwischen bereits über 17.000 Euro für die internationale Impfkampagne Covax gesammelt.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona-Pandemie: Mehr Studierende suchen psychologische Hilfe

Während der Corona-Pandemie haben sich mehr Studierende an eine psychologische Beratungsstelle gewandt als zuvor. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter vier Einrichtungen ergeben. In Braunschweig etwa gab es im Jahr 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 rund 31 Prozent mehr Anfragen, wie eine Psychologin des Studentenwerks Ostniedersachsen mitteilte. Die Beratungsstelle der Universität Hannover verzeichnete im selben Zeitraum einen Anstieg um 14 Prozent. Auch in Osnabrück verzeichnete die Anlaufstelle einen gestiegenen Bedarf. In Oldenburg blieb die Zahl der Anfragen in etwa auf demselben Niveau.

Die Pandemie verstärke die Probleme bei denjenigen, die schon instabil seien, treffe aber auch vermehrt psychisch sonst robuste junge Menschen, teilte die Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle in Osnabrück mit.

Die Psychologin des Studentenwerks Ostniedersachsen erklärte: „In Verbindung mit der Klimakrise und der damit verbundenen existenziellen Bedrohung hat die Pandemie und deren Auswirkungen, besonders die notwendige soziale Isolation, vielen jungen Menschen den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Die Pandemie habe demnach in fast jeder Beratung eine Rolle gespielt.

Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter leicht schwankend

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein schwankt seit mehr als einer Woche nur leicht. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in sieben Tagen lag am Sonntag bei 761,7 (Vortag: 767,4). Am Sonntag zuvor hatte der Wert bei 752,6 gelegen. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel weiter hervorgeht, wurden am Sonntag 1049 Corona-Neuinfektionen registriert. Eine Woche zuvor waren es 1091. Schleswig-Holstein bleibt das Bundesland mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz. Bundesweit lag diese am Sonnabend bei 1350,4.

Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche, lag zuletzt bei 5,70. 328 Patienten lagen am Freitag mit Corona in Krankenhäusern, 49 von ihnen auf einer Intensivstation. 32 Intensiv-Corona-Patienten wurden beatmet. Die Zahl der Corona-Toten lag am Freitag bei 2073. All diese Zahlen werden am Wochenende nicht im Internet aktualisiert. Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen wurden für Flensburg (1445,5), den Kreis Dithmarschen (974,1) und Nordfriesland (934,5) gemeldet. Am niedrigsten war der Wert im Kreis Pinneberg (535,8).

Tschentscher: Inzidenzanstieg ist keine Trendumkehr

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) macht sich wegen des leichten Anstiegs der Infektionszahlen am Sonntag keine Sorgen: „Tagesaktuelle Schwankungen haben wir immer mal gesehen“, sagte er dem Abendblatt am Rande eines Besuchs im Impfzentrum in Harburg. Der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt und der in Hamburg seit Tagen deutlich unter 1 liegt, zeige klar ein rückläufiges Infektionsgeschehen an, so Tschentscher: „Ich sehe hier keine Trendumkehr.“

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erläutert die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz vom Montag (Archivbild).
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gibt sich angesichts des leichten Inzidenz-Anstiegs am Sonntag gelassen (Archivfoto). © HA | Roland Magunia

Dennoch wies er darauf hin, dass der sehr starke Rückgang der Infektionszahlen – am 29. Januar hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 2197 gelegen, an diesem Sonntag liegt sie bei 1111 – sich nicht ewig fortsetzen werde: „Es ist nicht zu erwarten, dass es in dieser Geschwindigkeit weiter runtergeht, sondern dass nach der steilen Aufwärts- und dann Abwärtsbewegung irgendwann ein Plateau erreicht wird.“

Auch aus dem Grund rührte Tschentscher am Sonntag die Werbetrommel für das Impfen. Vor dem Hintergrund der bis zum 20. März schrittweise geplanten Öffnungen dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Pandemie sei beendet. „Sie ist es nicht. Die Viren sind noch aktiv“, sagte er in den Harburg Arcaden.

Novavax-Impfstoff ab März in Hamburg verfügbar

Noch immer ist knapp jeder siebte Erwachsene in Deutschland nicht gegen Corona geimpft. Einige dieser Menschen misstrauen den vier bislang verfügbaren Impfstoffen. An diesem Montag sollen laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die ersten 1,4 Millionen Dosen des Impfstoffes des US-Herstellers Novavax in Deutschland ankommen – kann der Impfstoff mit dem Namen Nuvaxovid helfen, die Impflücke zu schließen? Er beruht auf eher klassischer Technologie – und die Hoffnung ist, dass sich deshalb mehr bislang ungeimpfte Menschen immunisieren lassen. In Hamburg soll der Novavax-Impfstoff laut einer Sprecherin des Gesundheitsministeriums Anfang März ausgeliefert werden.

Der Novavax-Impfstoff soll bald auch in Hamburg verfügbar sein.
Der Novavax-Impfstoff soll bald auch in Hamburg verfügbar sein. © dpa/Michael Bihlmayer | Unbekannt

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