Hamburg. Der Überblick: Dänemark verlängert Lockdown. Zwei Hamburger Bezirke wären Hochrisiko-Gebiete. Inzidenz sinkt, aber 31 weitere Tote.

Deutliche Effekte des harten Corona-Lockdowns in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bleiben bislang aus. Die Nordländer registrieren weiterhin mehrere Hundert Neuinfektionen am Tag. Ist nun eine Verbesserung zu erwarten? Am Mittwoch ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg erneut deutlich gesunken und liegt nun bei 136,5, gleichwohl wurden 31 weitere Corona-Tote gemeldet.

Über die Maßnahmen hat die Hamburgische Bürgerschaft am Mittwoch diskutiert.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 13. Januar:

  • Corona: Inzidenz in Pinneberg steigt drastisch
  • Niedersachsens Schulleiter fordern Kurswechsel
  • Dänemark verlängert seinen Lockdown
  • Millionen-Rückzahlungen von Corona-Hilfen im Norden
  • 46 Menschen an deutsch-dänischer Grenze abgewiesen
  • AfD-Niedersachsen startet Kampagne gegen Corona-Lockdown
  • Moderna-Impfstoff in Schleswig-Holstein unbedenklich
  • Jurastudenten in Hamburg haben mehr Zeit für Freiversuch
  • Wer mit Corona infiziert war, wird vorerst nicht geimpft
  • Inzidenz über 200: Diese Bezirke wären Hochrisikogebiete
  • Debatte in der Bürgerschaft: Die wichtigsten Redebeiträge hier
  • Ärzte-Chefs: Debatte um Impfpflicht für Pfleger "irreführend"
  • Corona: IFB Hamburg kann Novemberhilfe nun auszahlen
  • Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt erneut – 31 weitere Tote
  • SPD und SSW kritisieren „Märchentante“ Prien
  • UKE bekommt 17,4 Millionen Euro aus Corona-Sondermitteln
  • Ausbruch im UKE: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein
  • Elternbeirat startet Umfrage zu Problemen beim Distanzlernen
  • Kammer: Impfpflicht für Pflegekräfte ist „nicht notwendig“
  • FFP2-Maskenpflicht: UKE-Professor zweifelt an Effekt
  • Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof schließt
  • 408 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
  • Corona: Alles, was man zum Impfen in Hamburg wissen muss

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona in Schleswig-Holstein: Pinnebergs Inzidenz steigt deutlich

Die Hintergründe für den Sprung sind noch nicht bekannt – die Auswirkung ist unmittelbar sichtbar: Nachdem die Inzidenz am Dienstag noch bei 150 lag, ist sie durch 133 gemeldete neue Fälle am Mittwoch sprunghaft auf 177,2 gestiegen. Das geht aus den aktuellen Infektionszahlen für Schleswig-Holstein hervor, die am Mittwochabend veröffentlicht wurden.

Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Sollte die Tendenz weiter so anhalten, droht der Kreis als erster in Schleswig-Holstein den Grenzwert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen zu erreichen. Dann droht die Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort.

In ganz Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 484 neue Corona-Fälle registriert worden, die Gesamtzahl der registrierten Fälle bleibt knapp unter der Markt von 30.000 Fällen bei 29.719. Die Inzidenz  sank landesweit leicht auf nun 92,3 (Dienstag: 94,1). Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 15 auf 609.

373 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Dienstag: 362). 68 werden intensivmedizinisch betreut (Dienstag: 74) - 47 mit Beatmung.

Niedersachsens Schulleiter fordern einen "großen Wurf"

Der Schulleitungsverband Niedersachsen hat angesichts der Corona-Pandemie einen grundlegenden Kurswechsel für das gesamte Schuljahr gefordert. Auf Abiturprüfungen solle verzichtet und dafür eine Durchschnittsnote gebildet werden. Auch auf Abschlussarbeiten in den Jahrgängen 9 und 10 solle verzichtet werden, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme des Schulleitungsverbandes Niedersachsen (SVLN). Sowohl bei Abiturienten als auch für die Jahrgänge 9 und 10 könnten aber freiwillige Prüfungsersatzleistungen durchgeführt werden.

Der SLVN forderte konsequente Lösungen, ein „Ende der Flickschusterei“ und einen „großen Wurf“. Es sei Zeit, der Pandemie Covid-19 mit konsequenten Maßnahmen zu begegnen, um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen zu schützen. Dies müsse präventiv und perspektivisch geschehen und mit Weitblick auf das gesamte Schuljahr. Der Verein plädierte zudem dafür, Schulleitungen und ihre Stellvertretungen von der Unterrichtsverpflichtung im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21 vollständig zu befreien.

Die Pandemie habe den Schulbetrieb nachhaltig gestört und seit März 2020 für Unterrichtsausfälle und große Verunsicherungen in den Schulgemeinschaften gesorgt. „Ein Ende der Misere ist derzeit nicht ersichtlich“, hieß es weiter. „Immer wieder angepasste Erlasse und Richtlinien versuchen zu halten, was nicht mehr zu halten ist: Dieses Schuljahr 2020/21 hinterlässt Defizite, die es nun mal zu akzeptieren gilt.“ Es werde Zeit, diesem Umstand angemessen Rechnung zu tragen.

Dänemark verlängert seinen Lockdown bis in den Februar

Die im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geltenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Dänemark werden um drei Wochen verlängert. Das gab Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Bei der Verlängerung der Maßnahmen bis zum 7. Februar gehe es vor allem darum, eine zunächst in England aufgetretene und sich auch in Dänemark verbreitende Mutation des Coronavirus an der weiteren Ausbreitung zu hindern, sagte er. Es sei ein Wettlauf mit der Zeit.

"Dieses Geschäft ist vorübergehend geschlossen" steht auf einem Schild in der Fußgängerzone von Kopenhagen. © AFP | Unbekannt

Die Verlängerung der Corona-Maßnahmen bedeutet, dass Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants und andere Lokale sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Kinos und Museen nach wie vor geschlossen bleiben müssen. Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte und Apotheken bleiben offen. Zugleich werden Schüler der in Dänemark bis zur neunten Klasse gehenden Folkeskole weiter aus der Distanz unterrichtet.

Die maximal erlaubte Teilnehmerzahl für Zusammenkünfte ist auf fünf Personen herabgesetzt worden, auch der Reiseverkehr in und aus dem Ausland wurde von der dänischen Regierung stark eingeschränkt. All diese Maßnahmen wären ohne Verlängerung am Sonntag ausgelaufen. 

Dänemark hat bei den jüngsten Zahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC auf die Bevölkerung gerechnet zuletzt fast doppelt so viele Neuinfektionen gehabt wie Deutschland; die Zahl ist aber rückläufig. Besonders die britische Corona-Variante B.1.1.7 bereitet den Dänen große Sorgen - sie ist mittlerweile bei 208 Menschen im Land nachgewiesen worden, wie Heunicke sagte. Die Variante sei nicht gefährlicher, jedoch ansteckender.

 Corona-Krise: Schwierige Gespräche bei Meyer-Werft

Beim kriselnden Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft in Papenburg an der Ems streiten Geschäftsführung und Belegschaft über die künftige Arbeitsauslastung. Der Betriebsrat und die IG Metall hätten Gespräche nach einem Tag abgebrochen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Führung sei mit Plänen zum Abbau von 1800 Jobs in die Verhandlungen gegangen, sagte Betriebsratschef Nico Bloem auf Anfrage. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Kollegen.“

Weil die Kreuzfahrtbranche in der Corona-Pandemie stillsteht, muss die Meyer-Werft den Bau ihrer bunten Ozeanriesen drosseln. Mit den Reedereien ist nach Angaben eines Sprechers noch vergangenes Jahr eine verzögerte Ablieferung vereinbart worden. So sollen nur zwei statt drei Schiffe jährlich fertiggestellt werden.

Rechnerisch solle die Arbeit um 40 Prozent reduziert werden, teilte die Geschäftsführung mit. Das würde 1800 von 4500 Stellen betreffen. Man hoffe jedoch auf intelligente Lösungen, um den Jobverlust möglichst gering zu halten. „Wir haben gute Chancen, den Standort insgesamt zu sichern, wenn wir zeitnah richtig und gemeinsam handeln“, sagte Geschäftsführer Thomas Weigend. Die Werft hat eine Stammbelegschaft von etwa 3600 Personen und beschäftigt in Papenburg weitere 900 Personen bei einer Dienstleistungstochter.

Die Arbeitnehmerseite fordere einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, sagte Bloem. Er kritisierte, dass die Werft weiter einen Teil der Arbeit an Werkvertragsfirmen auslagere. Die Stammbelegschaft sei stattdessen in Kurzarbeit. „Es ist nicht so, dass wir keine Arbeit haben“, sagte der Betriebsratsvorsitzende. Ende November war unter Vermittlung der Landespolitik vereinbart worden, dass es bis Ende Juni 2021 keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll. Für die Zeit danach soll bis Ende März ein Zukunftstarifvertrag von 2021 bis 2025 abgeschlossen werden.

Millionen-Rückzahlungen von Corona-Hilfen im Norden

Rund 2800 Antragsteller haben Corona-Soforthilfen des Bundes aus dem vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein ganz oder teilweise zurückzahlen müssen. Die Anträge seien widerrufen worden, teilweise hätten Empfänger Beträge auch freiwillig zurückgezahlt, teilte ein Sprecher der Investitionsbank Schleswig-Holstein am Mittwoch mit. Der Umfang der Soforthilfe im nördlichsten Bundesland habe sich dadurch um etwa 17 Millionen Euro auf 394 Millionen Euro reduziert.

Die Hilfe im Frühjahr 2020 konnten einzelne Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen bis Ende Mai beantragen. Die Höchstsummen betrugen einmalig bis zu 9000 Euro bei maximal fünf Beschäftigten und bis zu 15.000 Euro bei höchstens zehn Beschäftigten.

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46 Menschen an deutsch-dänischer Grenze abgewiesen

Die Lage an der deutsch-dänischen Grenze hat sich einige Tage nach der Verschärfung der Einreisebestimmungen nach Dänemark entspannt. Nach Angaben der Polizei von Süd- und Süderjütland wurden in der Zeit von Dienstag, 7 Uhr, bis Mittwoch, 7 Uhr, 46 Menschen bei Stichprobenkontrollen an der Grenze abgewiesen. In den 24 Stunden zuvor waren es noch 207 Menschen. Von Sonntag- bis Montagmorgen waren 595 Personen abgewiesen worden.

Schon im Frühjahr hatte Dänemark die Grenze für Deutsche geschlossen – und damit Proteste der Bevölkerung hervorgerufen.
Im Frühjahr 2020 hatte Dänemark die Grenze für Deutsche sogar ganz geschlossen – und damit Proteste der Bevölkerung hervorgerufen. © Imago/Ritzau Scanpix | Unbekannt

Aus Sorge vor mutierten Coronavirus-Varianten und der Corona-Lage weltweit hatten die Dänen ihre Einreisebestimmungen am Freitag nochmals verschärft. So muss bei der Einreise nach Dänemark unter anderem ein negativer Corona-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 24 Stunden ist. Grenzpendler müssen einen solchen aktuellen Test einmal in der Woche vorlegen.

AfD-Niedersachsen startet Kampagne gegen Corona-Lockdown

Die AfD in Niedersachsen hat eine Kampagne gegen die aus ihrer Sicht zu harten Beschränkungen in der Corona-Krise gestartet. „Wir fordern, dass die überzogenen Corona-Maßnahmen der Landesregierung sofort ein Ende haben müssen und der Mittelstand so die Chance bekommt zu überleben“, sagte AfD-Landeschef Jens Kestner am Mittwoch. Die Kampagne trägt den Titel „Niedersachsen wieder #AUFMACHEN“.

Risikogruppen müssten geschützt und die Wirtschaft am Leben erhalten werden, forderte der AfD-Landtagsabgeordnete Stephan Bothe. Trotz guter Hygienekonzepte seien Gastronomie, Einzelhandel, Friseure, Kosmetikstudios, Sporteinrichtungen und die Veranstaltungsindustrie von Einschränkungen mit gravierenden Langzeitfolgen betroffen.

Moderna-Impfstoff in Schleswig-Holstein unbedenklich

Schleswig-Holstein erwartet mehrere Tausend Dosen des Moderna-Impfstoffs (Archivbild).
Schleswig-Holstein erwartet mehrere Tausend Dosen des Moderna-Impfstoffs (Archivbild). © AFP | Unbekannt

Anders als in anderen Bundesländern sind in Schleswig-Holstein keine Zweifel an dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna aufgekommen. „In Schleswig-Holstein ergaben die Temperaturkontroll-Ausdrucke des Lieferfahrzeuges keinen Grund zur Beanstandung, da das zulässige Temperaturintervall danach eingehalten wurde“, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium nach Zweifeln an der Kühlung von Impfstoffen des Herstellers für Berlin und Brandenburg Entwarnung gegeben.

Schleswig-Holstein erhielt am Dienstag die erste Lieferung von 2400 Dosen Moderna-Impfstoff. Dieser sollte vorerst für Krankenhäuser und deren impfberechtigtes Personal genutzt werden. Bis Ende Februar sollen 38.400 das Land erreichen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Jurastudenten in Hamburg bekommen mehr Zeit für Freiversuch

Wer sein Jurastudium zügig absolviert, kann bei der ersten juristischen Prüfung am Ende des Studiums einen Freiversuch unternehmen. Das teilte der Senat am Mittwoch mit. Wegen der Corona-Pandemie werde das laufende Wintersemester 2020/2021 nicht auf den sogenannten „Freischuss“ angerechnet. Im Semester erbrachte Leistungen werden hingegen anerkannt. Diese Regelung sei bereitsvergangenes Jahr im Sommersemester angewendet worden. Dazu strebt die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz eine kurzfristige Änderung des Hamburgischen Juristenausbildungsgesetzes an.

Protest an der Universität Hamburg: Lehrende von Hamburgs größter Hochschule fordern in einem offenen Brief das Uni-Präsidium dazu auf, die geplanten Präsenzveranstaltungen „im vollen Umfang“ zu ermöglichen. Sie setzen auf extra entwickelte Hygienekonzepte (Archivbild).
Jura-Studierende an der Uni Hamburg bekommen mehr Zeit für den Freiversuch. © picture alliance / dpa Themendienst / Bodo Marks | Unbekannt

"Doch die Corona-Pandemie hat auch bei den angehenden Juristinnen und Juristen für Anpassungen im gewohnten Semesterbetrieb und Lernumfeld gesorgt. Vieles kann nicht wie gewohnt stattfinden", begründet Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) den Schritt. "Das wollen wir so gut es geht ausgleichen."

Wer mit Corona infiziert war, wird vorerst nicht geimpft

Die Sozialbehörde hat bestätigt, dass Personen, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben, aufgrund der Impfstoffknappheit vorerst grundsätzlich nicht geimpft werden: Hamburg halte sich damit an die Vorgaben der Ständigen Impfkommission (STIKO), sagte Behördensprecher Martin Helfrich dem Abendblatt: „Weil der derzeit noch außerordentlich knappe Impfstoff stark priorisiert werden muss, werden die Schutzimpfungen damit auf diejenigen Personen konzentriert, bei denen davon auszugehen ist, dass noch keine Antikörper gebildet werden konnten und die volle Schutzwirkung erforderlich ist.“

Diese sei aber ausdrücklich keine dauerhafte, sondern nur eine der Knappheit geschuldete, vorübergehende Regelung: „Sobald mehr Impfstoff vorhanden ist, können auch Personen mit einer bereits durchgemachten Infektion geimpft werden.“

Das Abendblatt beantwortet hier die 50 wichtigsten Fragen zum Impfen

Inzidenz über 200: Diese Hamburger Bezirke wären Hochrisikogebiete

Wie Daten der Sozialbehörde zeigen, ist das Infektionsgeschehen innerhalb Hamburgs nach wie vor sehr unterschiedlich. So gab es im Bezirk Hamburg-Nord vom 5. bis zum 11. Januar 396 neue Fälle, was einer Sieben-Tage-Inzidenz von 125,7 entspricht – deutlich unter dem gesamtstädtischen Niveau, das am 11. Januar noch bei 162,3 lag. Auch der Bezirk Wandsbek hatte mit 585 Neuinfektionen und einer Inzidenz von 132,7 einen deutlich positiveren Wert.

Während Bergedorf (196 Fälle / Inzidenz 150,8), Altona (443 / 161,1) und Eimsbüttel (434 / 162,5) in etwa im Schnitt lagen, ragten Harburg (340 / 201,2) und Hamburg-Mitte (689 / 228,1) negativ heraus. Würde Hamburg vom RKI nicht als Einheitsgemeinde betrachtet, wären beide Bezirke aufgrund der Inzidenz von mehr als 200 Hochrisikogebiete, in denen nach dem Beschluss von Bund und Ländern zum Beispiel die Bewegungsfreiheit der Menschen eingeschränkt werden müsste.

Der Bezirk Hamburg-Mitte wäre derzeit Corona-Hochrisikogebiet.
Der Bezirk Hamburg-Mitte wäre derzeit Corona-Hochrisikogebiet. © Unbekannt | Marcelo Hernandez

Allerdings schwanken diese Werte stark. Während Mitte über fast die gesamte Pandemie die höchsten Infektionswerte hatte, rangierte Harburg zeitweise immer mal unter den Bezirken mit der niedrigsten Inzidenz. Aussagekräftiger sind daher die Langzeit-Daten: Seit Beginn der Pandemie haben sich in Mitte 2923 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Mit deutlichem Abstand folgen die Bezirke Harburg (2368), Wandsbek (2230) und Altona (2025). Bergedorf, viele Monate der Primus unter den sieben Bezirken, ist mit 1878 Infektionen pro 100.000 Einwohner auf Rang drei abgerutscht hinter Hamburg-Nord (1779) und Eimsbüttel (1718).

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Schlagabtausch in der Bürgerschaft über Corona-Lockdown

Die Hamburgische Bürgerschaft debattiert am Mittwoch von 13.30 Uhr an über die Verlängerung und Verschärfung des Corona-Lockdowns bis Ende Januar. Die fünf Fraktionen haben in der ersten Runde der Sitzung jeweils zehn Minuten Redezeit und in der zweiten Runde jeweils noch einmal fünf Minuten. Sehen Sie die Sitzung hier im Video.

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SPD-Fraktionschef Kienscherf verteidigt Schulsenator Rabe

"Die aktuelle Pandemie-Situation stellt Hamburg, stellt Deutschland, stellt Europa nach wie vor vor große Herausforderungen", sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. "Auch wenn einige müde oder erschöpft sind, zwei Dinge gilt es jetzt zu tun: Kontakte aufs Notwendigste zu minimieren und auf der anderen Seite zügig zu impfen – so können wird das Virus bewältigen." Er sprach sich für ein einheitliches Vorgehen in Deutschland aus und lobte das "verantwortungsvolle Handeln in Hamburg" anstelle von "bayrischem Aktionismus".

Das Vorgehen des bayerischen Ministerpräsidenten bei den Themen Impfpflicht und Maskenpflicht hält Kienscherf für "verantwortungslos". "Das spielt eher den Impfgegnern und die Hände", sagte er.

SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf verteidigt Schulsenator Ties Rabe.
SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf verteidigt Schulsenator Ties Rabe. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Außerdem sollen die Kinder nicht die Leidtragenden sein. Der Distanzunterricht könne jedoch nicht den Präsensenzunterricht ersetzen. "Es geht darum, Nachteile zu minimieren", so Kienscherf. Persönliche Angriffe auf Schulsenator Ties Rabe seien nicht gerechtfertigt, betonte Kienscherf. Zudem wehret sich der SPD-Politiker gegen die Kritik der CDU in Bezug auf die Auszahlung der Novemberhilfen. Dabei habe das Bundeswirtschaftsministerium versagt.

Grünen-Abgeordneter Lorenzen: "Haben die Lage im Herbst unterschätzt"

"Wir haben die Lage im Herbst unterschätzt", räumte der Grünen-Abgeordnete Dominik Lorenzen ein. "So bitter das ist." Er sprach sich dafür aus, dass auch die Politik in dieser Situation selbstkritisch sein müsse. Trotz des Impfstarts "werden die nächsten Wochen sehr schwer". Lorenzen: "Auch das gehört zur Wahrheit dazu." Wichtig sei, dass die Politik den Hamburgern die Regeln verständlich vermitteln. "Wir müssen die Regeln gut erklären", so Lorenzen. Was Lorenzen "schwer nervt", sei das Hickhack beim Thema Impfkampagne.

CDU-Fraktionschef Thering: Rabe halte "unbeirrt an seinen Märchen" fest

CDU-Fraktionschef Dennis Thering greift Schulsenator Ties Rabe an. Dieser halte
CDU-Fraktionschef Dennis Thering greift Schulsenator Ties Rabe an. Dieser halte "an einem Märchen" fest. © Roland Magunia | Unbekannt

CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte: "Die Situation in Hamburg ist leider nach wie vor extrem angespannt, die Inzidenz zu hoch, die Einschnitte ins private Leben eine außerordentliche Belastung." Der verschärfte Lockdown sei eine notwenige Maßnahme. Thering griff erneut Schulsenator Rabe an, der "unbeirrt an seinen Märchen" festhalte. Er forderte Bürgermeister Peter Tschentscher auf, das Thema zur Chefsache zu machen.

"Impfung ist der Schlüssel zur Bekämpfung des Virus", so Thering. Die Terminvergabe für die Impfung müsse einfacher gerade für die älteren Menschen gestaltet werden. Das Thema zum Wahlkampfthema zu machen, sei ungeeignet, sagte Thering und nannte in dem Zusammenhang SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz.

Linken-Abgeorgneter Celik: "Armutszeugnis für Hamburg"

"Die Situation ist dramatischer denn je", sagte der Linken-Abgeordnete Deniz Celik. Hinzu kämen unter anderem der Personalmangel in Kliniken und das Chaos an Schulen. "Im Privaten sollen wir uns isolieren, aber zugleich sollen Zehntausende Arbeitnehmer sich täglich dem Risiko der Ansteckung aussetzen", so Celik. Das Recht auf Homeoffice sollte in der Verordnung festgehalten werden, fordert er. Und: Das Kinderkrankengeld sollte unbefristet ausgezahlt werden.

Das langsame Tempo beim Impfen mache fassungslos, sagte Celik. Er sprach von einem "Armutszeugnis für Hamburg".

Nockemann (AfD): "Eine ganze Gesellschaft geknechtet"

Er verfolge die Debatte nur mit Unwillen, sagte der AfD-Abgeordnete Dirk Nockemann und sprach von unverhältnismäßigen Einschnitten. Nockemann prangerte an, dass "eine ganze Gesellschaft mit einem Lockdown geknechtet" werde. FFP2-Masken seien für viele Menschen zu teuer.

Mit den Änderungen der Verordnung bliebe man auf einem "Irrweg", sagte Nockemann. Er rechne mit einem Anstieg der Suizide. Die Akzeptanz der Corona-Regeln würden bei nicht betroffenen Bevölkerungsgruppen massiv einbrechen und ganze Jahrgänge würden um ihre Bildungschancen gebracht.

Treuenfels-Frowein: "Rot-Grün verliert Maß und Mitte"

Rot-Grün verliert in diesen schwierigen Zeiten Maß und Mitte. Härtere Kontaktbeschränkungen im Lockdown werden vom Bürgermeister erst als ausnahmefrei deklariert, dann plötzlich gibt es sehr wohl Sonderregelungen für Kinder und Pflegebedürftige – ein Kommunikationsdesaster", sagte FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.

FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein
FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein kritisiert den Senat für seine Corona-Politik (Archivbild). © Mark Sandten | Unbekannt

"Der Schulsenator versagt bei der dringend nötigen Digitalisierungsoffensive des Unterrichts auf ganzer Linie", sagte sie und kritisierte auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Diese verheddere sich beim Versuch einer effizienten Planung der Impfkampagne. Währenddessen lasse Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zu, dass im Haushalt "unter dem Vorwand der Corona-Nottfinanzierung grüne Umweltprojekte quersubventioniert werden, die nichts mit den Pandemiefolgen zu tun haben". Dies lasse die sichere Hand und den klugen Weitblick vermissen, den eine Millionenmetropole in schwierigen Zeiten dringend brauche.

Leonhards Appell an Eltern: "Kinder zu Hause betreuen"

Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) verteidigt die Entscheidung des Senats, den Lockdown zu verschärfen (Archivbild).
Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) verteidigt die Entscheidung des Senats, den Lockdown zu verschärfen (Archivbild). © Mark Sandten | Unbekannt

"Die Situation ist auch nach elf Monaten hoch angespannt", sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Man könne höchstens von einer Stagnation auf zu hohem Niveau sprechen. "Es war nicht unser Wunsch, dass wir zu diesen einschneidenden Regeln gekommen sind", so Leonhard. "Es ist eine schlichte Notwendigkeit." Viele Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz, viele sind müde, so die Senatorin.

"Umso dankbarer sind wir, dass wir inzwischen einen Impfstoff zur Verfügung haben, der eine hohe Wirksamkeit hat", so Leonhard. In Hamburg seien bisher 15.000 Menschen geimpft. "Ich bitte alle um Geduld", sagte sie zum Thema Impfen. "Es wird noch einige Monate dauern." Leonhards Appell an die Eltern: "Nehmen Sie die Einschränkungen im Regelbetrieb der Kitas ernst und betreuen Sie Ihre Kinder wenn möglich zu Hause."

Blumenthal: "Ältere Menschen sterben in Einsamkeit"

SPD-Gesundheitsexpertin Claudia Loss, die auch Krankenschwester ist, hob hervor, dass auch jüngere Corona-Patienten schwere Verläufe haben. "Ich bitte Sie inständig, minimieren Sie Ihre Kontakte."

Maryam Blumenthal, Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen: "Wir werden die Folgen der Corona-Pandemie noch lange zu spüren bekommen." Ältere Menschen würden derzeit häufig in Einsamkeit sterben.

Boeddinghaus: "Schluss mit Hangeln von Woche zu Woche"

"Dieser Senat hat beim Krisenmanagement in großen Teilen versagt", sagte der CDU-Abgeordnete Stephan Gamm. Schlecht gelaufen seien unter anderem: Ausstattung der Gesundheitsämter, der Corona-Ausbruch im UKE, nur ein Impfzentrum ohne Mobilitätsangebot für Ältere, Chaos bei der Impfterminvergabe. Ebenfalls monierte er schlechte Abstimmungen bei der Impfstrategie.

"Es muss Schluss sein mit dem Fahren auf Sicht und Hangeln von Woche zu Woche", forderte Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus. "Wir brauchen jetzt klare Konzepte." Auch sie griff Schulsenator Rabe an und warf ihm eine "private Behördenkampagne" vor.

Hamburger Ärzte-Chefs: Debatte um Impfpflicht für Pfleger "irreführend"

Der medizinische Leiter des Hamburger Impfzentrums und der Präsident der Ärztekammer haben die Debatte um eine Impfpflicht für Pflegemitarbeiter als unsinnig und irreführend bezeichnet. Dr. Dirk Heinrich, der auch der Vorsitzende des Virchowbundes und der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung ist, sagte am Mittwoch: „Die aktuelle Diskussion um eine Impfpflicht für Pflegekräfte ist medizinischer Unsinn. Es ist derzeit wissenschaftlich nicht erwiesen, dass eine Impfung vor Übertragung schützt. Bislang zeigen die wissenschaftlichen Studien nur, dass eine Impfung schwere und tödliche Verläufe meist verhindern kann.“ Bis neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorlägen, müssten alle Hygienemaßnahmen in den medizinischen und pflegerischen Einrichtungen eingehalten werden. Nur so könnte man Menschen schützen, die nicht geimpft werden können.

Ärztekammer-Präsident Dr. Pedram Emami meinte: „Noch wissen wir nicht sicher, ob Geimpfte das Virus nicht trotzdem weitergeben. Die ersten Daten hierzu erwarten wir in den kommenden Wochen. Bis dahin handelt es sich um eine virtuelle Diskussion, die nur noch mehr Unruhe in eine ohnehin aufgeheizte Stimmungslage bringt“.

Corona: IFB Hamburg kann Novemberhilfe nun auszahlen

Mit mehr als einem Monat Verspätung sollen die von Selbstständigen und Kleinunternehmern sehnlichst erwarteten Novemberhilfen nun von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) ausgezahlt werden. Wie der Hamburger Senat am Mittwoch mitteilte, sei dies nach der Beseitigung von Software-Fehlern durch das zuständige Bundeswirtschaftsministerium nun möglich. "Die gestern nach der Mitteilung aus Berlin durchgeführten Tests verliefen positiv, der erste Bescheid konnte noch am Abend erstellt werden", heißt es weiter.

Andreas Dressel
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) ist erbost über die Verzögerungen bei den November-Hilfen im Bundeswirtschaftsministerium. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Unbekannt

Seit dem 25. November können Unternehmen, Betriebe, Selbständige sowie Vereine und Einrichtungen, die von den November-Schließungen besonders stark betroffen waren, Anträge für die finanzielle Corona-Hilfe stellen. 10.000 Menschen haben dies in Hamburg bereits getan und ein Fördervolumen von insgesamt mehr als 185 Millionen Euro beantragt. „Die ärgerlichen vom Bundeswirtschaftsministerium verantworteten Verzögerungen dürfen sich bei der Dezemberhilfe und der Überbrückungshilfe 3 nicht wiederholen", sagte Finanzsenator Andreas Dressel. "Unsere Teams bei der IFB Hamburg sind einsatzbereit, um die Hilfe jetzt schnellstmöglich auszuzahlen."

Die Infos zur Novemberhilfe im Überblick:

  • Die Novemberhilfe kann noch bis zum 31. Januar 2021 beantragt werden. Antragsberechtigt sind direkt und indirekt von den temporären Schließungen im November betroffene Unternehmen.
  • Mit der Novemberhilfe werden im Grundsatz Zuschüsse von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus November 2019 anteilig für die Anzahl an Tagen der Schließung im November 2020 gewährt. Das europäische Beihilferecht erlaubt eine Förderung von derzeit insgesamt bis zu einer Million Euro ohne konkrete Nachweise eines Verlustes.
  • Soweit es der beihilferechtliche Spielraum der betroffenen Unternehmen angesichts schon bislang gewährter Beihilfen zulässt, wird für die allermeisten Unternehmen der Zuschuss in Höhe von bis zu 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats auf dieser Grundlage gezahlt werden können.
  • Die Höhe der Zahlungen betrug zunächst maximal 10.000 Euro und wurde in der Zwischenzeit auf maximal 50.000 Euro erhöht.
  • Die Antragstellung erfolgt über die bundesweit einheitliche IT-Plattform der Überbrückungshilfe ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de. Der Antrag soll über Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder andere Dritte erfolgen. Soloselbstständige, die nicht mehr als 5000 Euro Förderung beantragen, können die Anträge mit ihrem ELSTER-Zertifikat direkt stellen.

Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt erneut – 31 weitere Tote

Erneut sinkt der Inzidenzwert in Hamburg: Die Sozial- und Gesundheitsbehörde hat am Mittwoch 396 Corona-Neuinfektionen gemeldet (390 am Vortag). Am vergangenen Mittwoch waren es 579 Fälle. Damit sinkt die Inzidenz nach Dienstag erneut und liegt nun bei 136,5 (Vortag:146,2) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 41.752 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 32.300 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern liegt bei 570 (Stand: 13.1.). 103 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 84 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts sind 31 weitere Menschen mit oder am Coronavirus gestorben. Damit liegt die Gesamtzahl der Todesfälle nun bei 851 (Stand: 13.1.).

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SPD und SSW kritisieren „Märchentante“ Prien

Als „Märchentante“ haben SPD und SSW Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) wegen ihres Informationsverhaltens zu den Schulen in der Corona-Krise kritisiert. Die Ankündigungen der Ministerin im Landtag „stimmen nicht einmal für denselben Tag mit den Handlungen ihres Ministeriums überein“, kritisierten die beiden Oppsitionsfraktionen am Mittwoch in Kiel. „Wir wollen nicht eine Märchentante, die irgendetwas erzählt, sondern eine Ministerin, die in der Lage ist, das Handeln ihres Hauses zu bestimmen oder wenigstens für wenige Stunden vorauszusagen und zu erklären.“

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) erfährt harsche Kritik der Opposition.
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) erfährt harsche Kritik der Opposition. © dpa | Markus Scholz/dpa

Das neue Jahr habe für die Schulen mit neuen Informationen des Bildungsministeriums zur Corona-Lage an den Schulen begonnen – und zwar jeden Tag mit einer anderen, sagte der SPD-Bildungsexperte Martin Habersaat. „Das ist den Schulen nicht länger zuzumuten.“ Und die SSW-Landtagsabgeordnete Jette Waldinger-Thiering kritisierte: „Die Schulen dürfen nicht täglich mit neuen Hühs und Hotts drangsaliert werden.“ In den vergangenen Tagen hatte es Verwirrung um die Vorgaben des Bildungsministeriums über das Ausmaß und die Gestaltung des Präsenzunterrichts in den Abschlussklassen der Schulen gegeben.

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UKE bekommt 17,4 Millionen Euro aus Corona-Sondermitteln

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erhält aus den Corona-Sondermitteln des Senats 17,4 Millionen Euro als Ausgleichszahlung für die Einnahmeeinbußen im Zuge des Infektionsanstiegs seit dem Spätsommer 2020. Das teilte der Senat am Mittwoch mit. "Die Eindämmung der Corona-Pandemie erfordert seitens der Hamburger Kliniken einen erheblichen finanziellen und personellen Mehraufwand: So war und ist das UKE dazu angehalten, seine OP-Kapazitäten zeitweise deutlich herunterzufahren und die Bettenauslastung auf bis zu 65 Prozent der regulären Auslastung zu reduzieren", heißt es zur Begründung.

Das UKE in Hamburg will ein eigenes Corona-Impfzentrum eröffnen.
Das UKE hat wegen der Corona-Pandemie erhebliche finanzielle Verluste gemacht. © FUNKE Foto Service | Michael Rauhe

Bereits im September hatte der Senat 40,8 Millionen Euro an Sondermitteln bereitgestellt, um die bis dahin entstandenen Einbußen zu kompensieren. Doch seitdem sei durch die zweite Corona-Infektionswelle ein weiteres Defizit in Höhe von etwa 17,4 Millionen Euro entstanden. Sollte das UKE allerdings rückwirkend gewährte Ausgleichszahlungen Dritter noch bekommen, müsse die Klinik die von der Stadt gewährten Sondermittel rückerstatten.

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Staatsanwaltschaft stellt Verfahren zu Corona-Ausbruch im UKE ein

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat drei Verfahren im Zusammenhang mit dem schweren Corona-Ausbruch auf den Krebsstationen des UKE eingestellt. Der zuständige Oberstaatsanwalt Lars Mahnke sagte dem Abendblatt, der genaue Ablauf des Ausbruchs habe sich nicht detailliert genug rekonstruieren lassen.

Im Frühjahr 2020 verbreitete sich das Coronavirus in der Onkologie: 60 Menschen infizierten sich, elf Patienten starben infolge der Infektion. Ihre Angehörigen erhoben teilweise schwere Vorwürfe gegen die Klinik. Das Abendblatt hat den Ausbruch in einem großen Dossier rekonstruiert.

Elternbeirat startet Umfrage zu Problemen beim Distanzlernen

Der Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein hat eine online-Umfrage zu Problemen beim Distanzlernen gestartet. Das Ziel sei, echte und ungefilterte Informationen von den direkt Betroffenen zu erhalten, teilte der Beirat mit.

„Wir haben seit Wochenbeginn unzähligen Rückmeldungen über nicht funktionierende Lernmanagementsysteme erhalten“, sagte der Vorsitzende Thorsten Muschinski. „Dem gegenüber stehen Hersteller, die von kleinen Problemen sprechen und das Bildungsministerium, das von gelungener und problemloser Arbeit mit itslearning berichte.“ Um möglichst aussagekräftige Daten zu erhalten, wünscht sich der Beirat eine umfangreiche Beteiligung unter diesem Link. Die Umfrage endet am Freitag.

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Kammer: Impfpflicht für Pflegekräfte ist „nicht notwendig“

Eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte ist nach Einschätzung der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein „nicht notwendig“. „Die Impfbereitschaft liegt aus unserer Sicht in Schleswig-Holstein sehr hoch“, sagte Kammer-Präsidentin Patricia Drube. „Viele große Einrichtungen melden eine Bereitschaft von 90 Prozent des medizinischen und pflegerischen Personals.“ Es scheine aber auch einzelne Einrichtungen zu geben, die eine geringe Quote haben, sagte Drube. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte eine Debatte über eine Impfpflicht für Pflegepersonal in Heimen angestoßen.

FFP2-Maskenpflicht: UKE-Experte zweifelt an Effekt

Die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr und Einzelhandel wird die Infektionslage in Bayern nach Einschätzung eines Hygieneexperten nicht merklich verbessern. „Ich glaube nicht, dass das einen großen Unterschied macht“, sagte Prof. Dr. Johannes Knobloch, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Im schlimmsten Fall kann sich die Lage sogar verschlechtern, weil sich die Leute geschützter fühlen und weniger vorsichtig sind.“

Eine Frau trägt eine FFP2-Maske. In Bayern ist das nun im Nahverkehr und im Einzelhandel Pflicht.
Eine Frau trägt eine FFP2-Maske. In Bayern ist das nun im Nahverkehr und im Einzelhandel Pflicht. © picture alliance / ZB | Unbekannt

Es bedürfe bei einer FFP2-Maske großer Expertise, sie komme aus dem Arbeitsschutz und sei nicht für Laien gedacht. „Wenn sie nicht absolut dicht aufgesetzt wird, wirkt sie nicht besser als eine einfache Einwegmaske“, so Knobloch. Der Atemwiderstand sei bei den dichteren FFP2-Masken größer als bei den einfachen Kunststoff- oder selbstgenähten Stoffmasken. „Durch eine Stoffmaske atme ich immer zumindest zum Teil hindurch, aber wenn bei einer FFP2-Maske irgendwo am Gesicht eine kleine Lücke bleibt, geht fast alle Luft dort hindurch – und mit ihr das Virus.“

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Unklar sei vielen Menschen auch, dass sich Bartträger eine FFP2-Maske nicht dicht aufsetzen können, erklärte Knobloch. „Sie ist bei Männern nur mit glattrasierter Haut zu tragen.“ Schon beginnender Bartwuchs könne ein Problem darstellen, weil sich ein Abstand zwischen Haut und Maske bilde, durch die Luft ungefiltert ein- und ausströme. „Bei einer FFP2-Pflicht dürften Bartträger in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln also eigentlich nicht zugelassen werden.“ Die Maßnahme sei vielleicht gut gemeint, letztlich helfe aber nur eines wirklich gut: zu Hause bleiben.

„Prinzipiell finde ich die Idee gut“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es müssten aber zwingend Angebote damit verbunden sein: zum einen der kostenlose Zugang zu solchen medizinischen Masken, zum anderen Anleitungen zur richtigen Benutzung. „Ohne solche Angebote sehe ich das kritisch.“

Virologe Schmidt-Chanasit befürwortet die Pflicht

Auch der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut betont, dass eine FFP2-Maske nur schütze, wenn sie korrekt angelegt und verwendet werde. Korrekt verwendet biete eine solche Maske anders als die einfachen Einweg- und Baumwollmasken viel Eigenschutz. „Ich kann mich selbst schützen und bin weniger darauf angewiesen, dass die Menschen in meiner Umgebung sich richtig verhalten.“

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. © HA | Roland Magunia

Trage man eine FFP2-Maske, sei es für einen selbst weniger riskant, wenn andere Menschen im Raum nur einen Schal oder einen falsch angelegten Mund-Nasen-Schutz trügen. Kaum beurteilen lasse sich allerdings, wie viel weniger Infektionen es etwa in einem Bus geben würde, trügen die Menschen darin alle korrekt angelegte FFP2-Masken anstelle korrekt angelegter einfacher Einwegmasken. „Das ist spekulativ, dazu gibt es keine Daten.“

NDR baut sein Schulfernsehen im Internet aus

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will Schüler und Eltern beim Homeschooling mit einem neuen Onlineangebot auf ndr.de/bildungsangebote unterstützen Die zentrale Internet-Seite bietet nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders „multimediale Inhalte zu klassischen Schulfächern sowie spannende Angebote zu diversen Kompetenzfeldern“.

Das Lernangebot werde von den NDR-Programmen in Radio, Fernsehen und online gemeinsam erstellt und fortlaufend aktualisiert. Auch die „Sesamstraße“ produziert aktuelle Sondersendungen. Die Zusammenstellung der Angebote orientiere sich an einzelnen Schulfächern und werde ergänzt durch aktuelle Themen wie Corona und Nachrichten für Kinder, teilte der NDR mit. Die Wissenssammlungen seien in den Kategorien Mathematik, Deutsch, Sprachen, Geschichte und Geografie, Musik, Sport, Wissenschaft und Vermittlung von Medienkompetenz geordnet.

Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof schließt

Wie der Hamburger Senat am Dienstag mitteilte, wird das Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof zum 15. Januar geschlossen. Nur noch insgesamt 633 Personen ließen sich dort in der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres testen. Nach wie vor stehen die Infektnotfallpraxen Farmsen und Altona sowie die Infektsprechstunden in den Arztpraxen für Menschen mit Symptomen zur Verfügung.

408 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 408 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank weiter auf nun 94,1 (Montag: 98,0). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Dienstagabend veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 25 auf 594.

362 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Montag: 384). 74 werden intensivmedizinisch betreut (Montag: 75) - 49 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 22.400 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland nachgewiesene 29.235 Corona-Infektionen.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag