Hamburg. Der Tag im Überblick: Corona-Zahlen für Hamburg – “Stagnation auf sehr hohem Niveau“. Frühlingsdom fällt erneut aus.

Das Coronavirus hat den Norden weiter fest im Griff: Die Zahlen der Neuinfektionen bewegen sich weiter auf einem hohen Niveau, der aktuelle Inzidenzwert in Hamburg liegt bei 146,2. Noch spiegeln sich keine signifikanten Auswirkungen des harten Lockdowns in den Zahlen wider. Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat auf einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage in der Hansestadt.

Tausende Schüler müssen daheim arbeiten, doch die Technik gerät an ihre Grenzen. Programme haken, Übertragungsgeschwindigkeiten sind zu langsam. Hamburgs Schulsenator verspricht Besserung und verweist gleichzeitig auf Erfolge der Hansestadt bei den Geräten.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 12. Januar:

  • 408 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
  • Bereits 31.400 Schleswig-Holsteiner gegen Covid-19 geimpft
  • Rote Flora: Demo gegen Teile der Corona-Politik
  • Schulsenator Rabe: "Haben Fortschritte gemacht"
  • Senat über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg
  • Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt deutlich
  • 71 Corona-Tote binnen eines Tages in Niedersachsen
  • Corona-Krise in Hamburg: Tafeln schließen einzelne Ausgabestellen
  • Wegen Corona: Hamburger Frühlingsdom wird abgesagt
  • Hamburger Händler weisen mit Plakataktion auf ihre Notlage hin
  • Schule im Lockdown: Rabe will bei Datennetz für Homeschooling weiter zulegen
  • Coronavirus: Alles, was man zum Impfen in Hamburg wissen muss
  • Hamburg hebt Impfstoffdosis nicht mehr auf
  • 216 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
  • Prien verteidigt Präsenzunterricht für Abschlussklassen

Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Lea begrüßt Hamburger Allgemeinverfügung zur Kinderbetreung

Der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung Hamburg (Lea) begrüßt es, dass durch die Hamburger Allgemeinverfügungen für Familien weiterhin keine Nachweispflicht des Betreuungsbedarfes notwendig ist. „Wir sehen darin weiterhin die Elternrechte und vor allem auch das Recht der Kinder auf Bildung gewahrt", sagt Vorstandsmitglied Viola Riedel. "Nichtsdestotrotz appellieren auch wir weiterhin an alle Familien, ihre Kinder soweit möglich zu Hause zu betreuen und bitten die Einrichtungen im Sinne der Allgemeinverfügung zu handeln."

Leider erreichten den Lea weiterhin Berichte von Eltern, denen die Betreuung verwehrt wird und/oder Berichte aus Einrichtungen, welche Nachweise von den Eltern verlangen, um eine Betreuung zu ermöglichen. "Wir rufen erneut alle Beteiligten zum Dialog vor Ort auf. Die derzeitige Ausnahmesituation lässt sich lediglich solidarisch bewältigen, weswegen eine konstruktive Zusammenarbeit unerlässlich ist", heißt es in einer Mitteilung.

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408 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 408 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank weiter auf nun 94,1 (Montag: 98,0). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Dienstagabend veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 25 auf 594.

362 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Montag: 384). 74 werden intensivmedizinisch betreut (Montag: 75) - 49 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 22.400 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland nachgewiesene 29.235 Corona-Infektionen.

Ausgangsbeschränkungen im Kreis Gifhorn – Polizei kontrolliert

Die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Gifhorn sind am Dienstagabend in Kraft getreten. Von 20.00 Uhr bis zum nächsten Morgen um 5.00 Uhr müssen die Menschen zuhause bleiben - das gilt bis Ende Januar. Der Landkreis ist niedersachsenweit am stärksten von der Infektionswelle betroffen. Die Polizei kontrolliert die neuen Regeln verstärkt. „Wir werden unsere Präsenz mit mehr Funkwagen deutlich erhöhen“, sagte ein Polizeisprecher. Wegen der kurzfristigen Änderung der Regeln wolle man zunächst aber mit Fingerspitzengefühl agieren.

Die Zahl der Neuinfektionen gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel von 259,5 am Vortag auf 228,3 am Dienstag. Die Zahl der Infektionsfälle insgesamt stieg um 14 auf 2712, 48 Menschen starben bislang. In den vergangenen sieben Tagen sind 403 Infektionsfälle hinzugekommen.

Nach den neuen Regeln des verschärften Lockdowns könnte der Landkreis ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 auch die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränken. Gifhorn verzichtet aber auf die Begrenzung auf einen Radius von 15 Kilometern rund um die Wohnadresse. Geplant ist ein weitreichendes Verbot, bei dem Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts ab Freitag, spätestens aber vom kommenden Montag an untersagt sind. Treffen in privaten Haushalten soll es dann nicht mehr geben, Ausnahmen etwa für die häusliche Pflege sollen möglich sein. Eine Task Force soll Alten- und Pflegeheime besser überwachen.

Besuchsverbot in den Krankenhäusern in Buchholz und Winsen

In den beiden Krankenhäusern des Landkreises Harburg herrscht ab sofort ein Besucherverbot. Das hat die Krankenhausleitung am Dienstagmittag entschieden. „Wir haben auf einer Station in Buchholz drei Fälle von positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen, zwei Mitarbeiter und einen Patienten“, sagte der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Buchholz, Christian Pott, dem Abendblatt. In der Folge habe man sich dazu entschieden, nun die Besuchszeiten komplett zu streichen. Die Regelung gilt zunächst auf Sicht, also so lange wie notwendig.

Von der Entscheidung ausgenommen sind werdende Väter sowie Angehörige von Palliativ-Patienten. Für solche Ausnahmefälle entscheiden jeweils die behandelnden Ärzte auf den Stationen, was noch möglich ist. Bislang galten Besuchszeiten von einer halben Stunde pro Tag von 13 bis 17 Uhr. Nun muss diese Regelung wie auch in anderen Krankenhäusern vorerst aufgehoben werden. Der Zugang zu den Ambulanzen bleibt weiterhin möglich.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof schließt

Wie der Hamburger Senat am Dienstag mitteilte, wird das Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof zum 15. Januar geschlossen. Nur noch insgesamt 633 Personen ließen sich dort in der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres testen. Nach wie vor stehen die Infektnotfallpraxen Farmsen und Altona sowie die Infektsprechstunden in den Arztpraxen für Menschen mit Symptomen zur Verfügung.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Bereits 31.400 Schleswig-Holsteiner gegen Covid-19 geimpft

n Schleswig-Holstein haben sich bislang mehr als
31.400 Menschen gegen Covid-19 impfen lassen. Am Dienstag wurden weitere 15.500 Termine für die Erst- und Zweitimpfung von 7700 Norddeutschen vergeben, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Nachfrage übersteigt weiterhin die Zahl der verfügbaren Impfdosen. Bereits nach zwölf Minuten waren die Termine in den 15 Impfzentren am Dienstagmorgen via Telefon und Internet für die kommende Woche vergeben.

In den Arm der 81-jährigen Ursula Claassen aus Kiel wird ein Impfstoff gegen das Coronavirus injiziert
In den Arm der 81-jährigen Ursula Claassen aus Kiel wird ein Impfstoff gegen das Coronavirus injiziert © dpa | Unbekannt

Nach Ministeriumsangaben lag der Anteil der Menschen über 80 Jahren in den Impfzentren mit Stand Ende vergangener Woche bei 87 Prozent. Schleswig-Holstein gehöre zu den Bundesländern, die bisher am meisten impften, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Er bat die Schleswig-Holsteiner, die auch am Dienstagmorgen wieder mit einem Anmeldeversuch scheiterten, um Geduld. „Die Situation wird sich dann spürbar entspannen, wenn deutlich mehr Impfstoff verfügbar ist.“ Es werde geprüft, wie die Anmeldesituation für Ältere erleichtert werden kann. Die nächsten Impftermine im Norden sollen am 19. Januar ab 8.00 Uhr buchbar sein.

Schleswig-Holstein hat derweil am Dienstag die erste Lieferung von 2400 Dosen vom Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna erhalten. Der Moderna-Impfstoff werde vorerst für Krankenhäuser und deren impfberechtigtes Personal genutzt, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Bis Ende Februar ist die Lieferung von insgesamt 38.400 Dosen nach Schleswig-Holstein geplant.

Niedersachsen will intensiver auf britische Virus-Mutation testen

Niedersachsen möchte schon bald intensiver auf Infektionen mit der Coronavirus-Mutation aus Großbritannien testen. Das Landesgesundheitsamt baue gerade seine Laborkapazität aus, um stichprobenhaft Tests auf die mutierte Virenform aus Großbritannien vornehmen zu können, sagte die Vize-Chefin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover. Sobald die entsprechenden Laborgeräte geliefert sind, starteten entsprechende Untersuchungen auf die zuerst in Großbritannien nachgewiesene B.1.1.7-Mutation. Bislang werden Tests auf die mutierte Virenform nur anlassbezogen vorgenommen.

Ein solcher anlassbezogener Test habe im Landkreis Vechta nun zum Nachweis einer Infektion mit der britischen Virus-Variante bei zwei Personen geführt, die Ende Dezember von einem Großbritannien-Aufenthalt zurückkehrten. Da die beiden Betroffenen sich unverzüglich in Quarantäne begaben, kamen sie nur mit vier Kontaktpersonen in Berührung, bei denen sich keine Symptome ergaben und deren Quarantäne am Dienstag endete.

Rote Flora: Demo gegen Teile der Corona-Politik

Ein Bündnis linker Gruppen will am kommenden Sonntag in der Innenstadt unter dem „Motto Streiken. Besetzen. Enteignen“ gegen Teile der Corona-Politik demonstrieren. Aus Sicht der Organisatoren gebe der Staat den Belangen der Unternehmen Vorrang vor denen der Menschen, heißt es in einer Mitteilung des autonomen Zentrums Rote Flora. Auch die Profitorientierung im Gesundheitssektor und die Impfstoffverteilung zu Lasten armer Länder müssten ein Ende haben: „Impfstoff für alle, sonst gibts Krawalle“, heißt es. Explizit richte sich die Demo auch gegen die „Verschwörungstheoretiker von Querdenken", die am Sonntag einen „Trauermarsch“ durch die Innenstadt angekündigt hätten. 

Eine solche Aktion ist der Polizei allerdings (noch) nicht bekannt. Für die Demo der linken Gruppen mit 600 bis 800 Teilnehmer sei aber bereits eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden, sagte ein Polizeisprecher. Beginn ist um 11.15 Uhr vor der Roten Flora.

Schulsenator Rabe: "Haben Fortschritte gemacht"

Schulsenator Ties Rabe hat am Dienstag im Hamburger Rathaus über die aktuelle Lage an Hamburgs Schulen informiert. "Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir haben in den letzten neun Monaten verglichen mit der Ausgangslage dramatische Fortschritte gemacht", sagte Rabe. 72 Prozent aller staatlichen Schulen seien mit Stand 31. Dezember mit WLAN ausgestattet, vorher seien es lediglich 16 Prozent gewesen. Doch: "72 Prozent sind nicht 100 Prozent. Da ist immer noch was zu tun." Dennoch stehe Hamburg in dem Bereich laut Rabe besser als alle anderen Bundesländern da.

Um die Digitalisierung an Hamburgs Schulen voranzutreiben, will der Senat von 2019 bis 2023 aus eigenen Mitteln und aus den vier Digitalpakten der Bundesregierung voraussichtlich rund 200 Millionen Euro investieren.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Man sei in den vergangenen Monaten nicht untätig gewesen, versichert Rabe und lobt die große Anzahl an Tablets und Laptops, die den Schülern und Lehrern zur Verfügung gestellt werde: "Wir haben die Zahl der Geräte noch einmal dramatisch gesteigert. Auch das zeigt noch einmal, wie weit wir in Hamburg gekommen sind", so Rabe. Gleichzeitig räumt er Schwierigkeiten mit dem Programm IServ ein – am Montag waren zum Wochenstart die Server derart überlastet, dass Videokonferenzen zwischen Schülern und Lehrern nicht stattfinden konnten.

Rabe weist Kritik an veralteter Technik zurück

"Ausgerechnet dieses bisher über jeden Zweifel erhabene Programm ist jetzt unter dieser Last angeknackst und ins Schlingern gekommen", sagte Rabe. Das sei sehr bedauerlich. Man sei in Gesprächen mit den Anbietern, dass das schnell behoben werde. "Wir gucken uns die Sache noch eine Woche an und werden uns dann überlegen, ob wir für eine befristete Zeit auch andere Maßnahmen möglich machen", erklärte der Schulsenator.

Kritik an zu veralteter Technik an Schulen weist er zurück: "Von unseren 62.000 Tablets sind fast dreiviertel in den letzten Monaten angeschafft worden."

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Rabe mahnte: "Die Schulen haben wirklich viel zu tun. Eine Schule ist ein empfindlicher Kosmos." Daher bräuchten Schulen verlässlich gelernte und geübte Regeln. Sein Lob zum Abschluss: "Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer haben mehr als doppelt so viele Digitalfortbildungen besucht wie noch im Jahr davor. Die letzten Monate haben gewaltige Fortschritte gebracht."

Kritik von Linke und FDP an Rabes Digitalisierung

Anna von Treuenfels-Frowein, FDP-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft, zeigt sich weniger überzeugt von den Fortschritten der Digitalisierung an Hamburgs Schulen. "Seit Beginn der Pandemie werden nun hektisch mehr Laptops bestellt – aber der Schulalltag zeigt, dass digitaler Unterricht trotzdem viel zu selten funktioniert. Es gibt kein Konzept, mit dem abgestimmt auf verschiedene Schulformen grundlegende Regeln aufgestellt werden", kritisiert von Treuenfels-Frowein. Es gebe keine sicher funktionierende Technik, ständig würden Server ausfallen und Leitungen zusammenbrechen. Sie findet drastische Worte für Rabe: "Der Amtsinhaber entpuppt sich nach 10 Jahren im 16. Stock an der Mundsburg als Digitalversager."

Auch Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft, bezeichnet die Maßnahmen des Schulsenators als "nicht ausreichend" und "nicht effektiv", die Digitalstrategie sei ein Trümmefeld. "Gegen den miserablen digitalen Standard an unseren Schulen helfen eben auch keine warmen Worte des Senators – da hilft nur ein entschiedenes Klotzen beim Ausbau der Digitalisierung!", so Boeddinghaus.

Senat über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg

Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat über die aktuelle Corona-Lage in der Hansestadt. Mit 146,2 sei die Inzidenz immer noch viel zu hoch, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard. "65 Pflegeeinrichtungen sind von Corona betroffen." Bei den Altersgruppen gebe es vor allem bei den 20- bis 29-Jährigen viele Neuinfektionen.

"Wir erleben eine Stagnation auf einem sehr hohen Niveau. Das Absenken der Zahlen müsste uns jetzt langsam mal gelingen", mahnt die Senatorin. Es sei nicht auszuschließen, dass auch eine Virusmutation Einfluss auf das Infektionsgeschehen habe.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard
Sozialsenatorin Melanie Leonhard © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

In Hamburg seien bis einschließlich gestern 14.150 Impfungen erfolgt. Die Lage mit der Impfstoff-Menge sei jedoch weiter schwierig: "Hätten wir am Freitag keine Lieferung bekommen, hätten wir diese Woche keine Erstimpfungen durchführen können", erläutert Leonhard. Am Sonntag werden die ersten Hamburger ihre Zweitimpfung erhalten.

Bisher hatte Hamburg Impfdosen für den Fall von Lieferengpässe zurückgehalten. "Wir setzen auf Kontinuität, aber das wird uns nun auch anspruchsvoller", erklärt Leonhard und warnt: "Fällt eine Lieferung aus, kommen wir Ende Februar in die Situation, dass wir keine Erstimpfungen durchführen können."

Leonhard: Bei den Impfterminen ist Geduld gefragt

Weiterhin sei Geduld gefragt, was die Impftermine betreffe. Die über 80-Jährigen erhalten in den kommenden Tagen Post von der Sozialbehörde. "Setzen Sie sich mit dem Thema auseinander und nutzen Sie die angegebenen Kontaktmöglichkeiten. Man braucht jedoch ein wenig Geduld", so die Senatorin. Es wird demnach nicht jeder sofort einen Termin bekommen können.

Auch soll in dieser Woche die erste Lieferung des Moderna-Impfstoffs in Hamburg eintreffen. Moderna will laut Leonhard zunächst 1200 Impfdosen in dieser Woche liefern und dann die gleiche Menge alle zwei Wochen. "Das wären 600 Impfungen pro Woche", sagt Leonhard.

Die Notbetreuung an den Hamburger Kitas wird von den Familien stark in Anspruch genommen: Leonhard spricht von einer Auslastung von 41 Prozent. Gleichzeitig appelliert sie erneut an alle Hamburger, sich an die Regeln zu halten: "Wir sind schon in einer sehr angespannten Lage. Wenn wir ein Ampelsystem hätten, stünden im Prinzip alle Ampeln auf Rot oder Orange."

Coronavirus: In Hamburg ist die Inzidenz am Dienstag gesunken (Symbolbild).
Coronavirus: In Hamburg ist die Inzidenz am Dienstag gesunken (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Gesundheitsbehörde: Kein Strategiewechsel bei Zweit-Impfdosis

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) widersprochen, wonach es einen Strategiewechsel bei der Corona-Impfung geben soll. Es treffe nicht zu, dass die für einen vollständigen Impfschutz notwendige Zweitdosis nicht mehr sicherheitshalber im Lagerbestand zurückgehalten werde, sagte Behördensprecher Martin Helfrich am Dienstag. Die KV Hamburg betreibt das Impfzentrum in den Messehallen im Auftrag der Stadt.

Es sei zwar richtig, dass mit dem Vorhaben, die Impfung der Bewohner der Pflegeeinrichtungen bis Mitte Februar abzuschließen, der Lagerbestand an Impfstoff zurückgehen werde, sagte Helfrich. „Es bleibt aber sichergestellt, dass die zweite Dosis auch an alle verimpft werden kann, die schon eine erste erhalten haben.“ Derzeit seien die Lieferungen noch zu unregelmäßig. „Ärgerlich wäre ja, wenn wir aufgrund ausstehender Lieferung einen Impftermin nicht halten könnten.“

Mehr zu dem Thema lesen Sie hier: Impfzentrum: Wird die Hamburger Strategie "ausgehebelt"?

Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt deutlich

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am heutigen Dienstag 390 weitere Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Dienstag waren es 697 Fälle – der bisherige Rekordwert in Hamburg. Somit sinkt die Inzidenz deutlich und liegt nun bei 146,2 (Vortag:162,3) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 41.356 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 31.700 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern liegt bei 571 (Stand: 11.1.). 102 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 83 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts sind keine weiteren Todesfälle zu den bisher registrierten 820 Menschen hinzugekommen (Stand: 11.1.).

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Wie der Senat weiter mitteilt, haben mit Stand Montag, 11. Januar, insgesamt 14.150 Menschen in Hamburg eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Am Sonntag lag die Zahl der Geimpften bei 12.695.

71 Corona-Tote binnen eines Tages in Niedersachsen

In Niedersachsen sind innerhalb eines Tages 71 Corona-Todesfälle gemeldet worden. Wie aus den Daten des Landesgesundheitsamts in Hannover vom Dienstag hervorgeht, wurden binnen 24 Stunden zudem 673 Neuinfektionen übermittelt. Gleichzeitig überwanden geschätzte 909 Menschen ihre Erkrankung.

Damit sank die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt auf 118,8 – so viele Menschen pro 100.000 Einwohner steckten sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem neuartigen Virus an. Am Dienstag vor einer Woche waren 61 Todesfälle bei 672 Neuinfektionen gemeldet worden, die Inzidenz lag bei 91,6.

Derzeit am stärksten von der Infektionswelle betroffen bleibt der Landkreis Gifhorn mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 228,3; tags zuvor lag der Wert allerdings noch bei 259,5. Ebenfalls die Schwelle von 200 überschritt der Landkreis Cloppenburg mit einer Inzidenz von 200,4. Nach den neuen Regeln des verschärften Lockdowns könnte der Landkreis damit die Bewegungsfreiheit der Bewohner auf einen Radius von 15 Kilometern rund um ihre Wohnadresse einschränken. Der Kreis will diese Regelung allerdings nach eigenem Bekunden nicht anwenden.

Corona-Krise in Hamburg: Tafeln schließen einzelne Ausgabestellen

In Hamburg und Umgebung haben einige Anlaufstellen für Bedürftige aufgrund der Infektionsentwicklung nun ihre Türen geschlossen. „Das aktuelle Infektionsgeschehen und die Notwendigkeit, Kontakte auf das absolute Minimum zu reduzieren, lassen uns keine andere Wahl“, schreibt beispielsweise der Vorstand der Schenefelder Tafel. Die gesamte Corona-Zeit hinweg hatte die Ausgabestelle der Tafel, die auch Bedürftige aus Halstenbek versorgt, geöffnet. Nun bleiben die Türen zu, erst einmal bis Ende Januar.

Auch in Hamburg haben einige der Ausgabestellen die Weihnachtsferien verlängert, wie es Julia Bauer als Vorsitzende der Tafeln in Hamburg formuliert. Da viele Helfer zur Risikogruppe zählen und das Ansteckungsrisiko mit den zunehmenden Corona-Infektionen gestiegen sei, hätten sich einzelne Teams dazu entschieden, bis Ende Januar nicht wieder zu öffnen. Bauer spricht von zwei bis drei Standorten. Insgesamt zählen zum Hamburger Netzwerk 27 Ausgabestellen.

Julia Bauer, Vorsitzende der Tafeln in Hamburg (Archivbild).
Julia Bauer, Vorsitzende der Tafeln in Hamburg (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Ursprünglich hätten noch mehr Teams auch der größeren Ausgabestellen diesen Schritt erwogen. „Wir haben unsere Unterstützung angeboten und konnten es so abwenden“, erklärt Bauer. Die Unterstützung: Corona-Schnelltests. Jedes Mal vor einem Ausgabetermin werden die freiwilligen Helfer getestet. „ Das gibt Sicherheit, stellt uns aber auch vor eine finanzielle Herausforderung“, so Bauer. Im Zentrallager werden seit Mitte Januar alle Helfer getestet. „Wir hatten bislang keinen einzigen positiven Test“, freut sich Bauer.

Wegen Corona: Hamburger Frühlingsdom wird abgesagt

Der Frühlingsdom vom 26. März  bis 25. April ​ auf dem Heiligengeitsfeld wird wegen der Corona-Pandemie nach Abendblatt-Informationen abgesagt. Das Volksfest war auch eine der ersten Großveranstaltungen, die bedingt durch Corona bereits im März 2020 ausfallen mussten. Auch der Sommer- und Winterdom im vergangenen Jahr haben nicht statt gefunden.

Auf Abendblatt-Anfrage sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zu der aktuellen Situation: „Corona erfordert verantwortungsvolle Entscheidungen, auch wenn diese schmerzhaft sind. Es ist weiterhin nicht die Zeit für Veranstaltungen mit vielen Tausend Menschen. Darum sind wir gezwungen, nach dem Hafengeburtstag auch den Frühlingsdom abzusagen.“ Es sei nicht absehbar, dass sich die Infektionszahlen bis Anfang März so positiv entwickeln, dass ein Dom stattfinden könnte. Und ein Herauszögern der Entscheidung würde nur weitere Kosten und Aufwand für die beteiligten Schausteller bedeuten, so der Senator weiter. 

Die Schausteller hatten in 2020 so gut wie keine Einnahmen. Auch die für die Branche lukrativen Weihnachtsmärkte wurden abgesagt. Die Hoffnung der Schausteller dürfte nun sein, dass zumindest der Sommerdom vom 30. Juli bis zum 29. August veranstaltet wird.

Auch Hamburg Cruise Days werden verschoben

Unterdessen wird eine weitere Großveranstaltung verschoben. Die Rede ist von den beliebten Hamburg Cruise Days. Eigentlich war das Kreuzfahrtspektakel im Hafen vom 10. bis 12. September geplant. Nach Abendblatt-Informationen wird das Event, das in 2008 Premiere feierte und in der Regel rund eine halbe Million Besucher anzieht, in das Jahr 2022 verlegt.

Eine beliebte Veranstaltung in der Hansestadt: Die Hamburg Cruise Days (Archivbild von 2019).
Eine beliebte Veranstaltung in der Hansestadt: Die Hamburg Cruise Days (Archivbild von 2019). © Marcelo Hernandez | Unbekannt

Die Lizenz für die Durchführung der Hamburg Cruise Days hat die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) an die Agentur Red Roses und die Bergmann Gruppe vergeben. Die HHT unterstützt die Hamburg Cruise Days jeweils mit 135.000 Euro. Doch das reicht bei weitem nicht aus, die Veranstalter sind auf Sponsoren angewiesen. Da die Kreuzfahrtbranche bedingt durch Corona momentan massive finanzielle Verluste macht, gab es für dieses Jahr auch noch keinen Premiumsponsor.               

UVNord fordert Fahrplan aus der Corona-Krise

Wie bereits viele ähnliche Veranstaltungen zuvor musste auch der Neujahrsempfang der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UVNord) in die digitale Welt umziehen - und fand ohne Publikum vor Ort statt. Per Video­stream bedankte sich UVNord-Präsident Uli Wachholtz zwar freundlich bei Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) für die Unterstützung der Wirtschaft in der Pandemie, sparte aber nicht mit scharfer Kritik an der Politik.

„Nach zehn Monaten im ‚Pandemie-Modus‘ muss von Improvisieren auf Strategie umgeschaltet werden. So wie bisher kann es nicht weitergehen. Das Improvisieren war gut für den Moment, jetzt brauchen wir eine Perspektive für die kommenden Jahre“ so Wachholtz. Er kritisierte „jede Menge falsche Signale“ aus Berlin. So lehnte er einen Rechtsanspruch auf Homeoffice, die Einschränkung befristeter Beschäftigung und ein Lieferkettengesetz ab. In Norddeutschland wünsche er sich zudem eine bessere Abstimmung der Bundesländer untereinander, so Wachholtz. Dies gelte vor allem bei Verkehrsprojekten und der Digitalisierung.

Corona-Krise: Händler weisen mit Plakataktion auf ihre Notlage hin

„Wir machen auf...merksam“ lautet der Slogan einer neuen Kampagne, mit der Händler nach der Verlängerung des Lockdowns auf ihre wirtschaftliche Situation hinweisen wollen. Und zwar legal: Die Ladentüren werden nur für ein Foto von dem Plakat der Aktion geöffnet. Start war am gestrigen Montag um 11 Uhr. Innerhalb von wenigen Stunden hatten bereits 1700 Ladenbesitzer ihre Beiträge in sozialen Medien wie Instagram gepostet. Auch Geschäfte in Hamburg beteiligen sich an der Kampagne. So hängen die Protestplakate in den sieben Hamburger Filialen des Modehändlers Gerry Weber. 

Menschenleere Straßen statt Trubel und Kauflust in der Hamburger Innenstadt kurz vor Weihnachten: Wegen des Lockdowns mussten die Geschäfte schließen.
Menschenleere Straßen statt Trubel und Kauflust in der Hamburger Innenstadt kurz vor Weihnachten: Wegen des Lockdowns mussten die Geschäfte schließen. © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

„Wir fordern Gleichbehandlung mit der Gastronomie und eine Wiedereröffnung des derzeit geschlossenen Einzelhandels“, sagt Uwe Bernecker vom Frankfurter Modelabel Funky Staff. Er initiierte den Hilferuf gemeinsam mit Günter Nowodworski von der Agentur Now Communication aus Aichach (Bayern). Bislang sind Händler – im Gegensatz zu Gastronomen – weitgehend von staatlichen Hilfen ausgeschlossen. Nach der Ankündigung, dass die Geschäftsschließungen über den 11. Januar hinaus bis mindestens Ende des Monats verlängert werden, haben die Initiatoren die Idee in nur vier Tagen umgesetzt.

Unterstützung kommt auch von der Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte. „Das ist ein guter Slogan“, sagt sie. „Der Hilferuf drückt die Notlage im Handel aus. Nach den Ausfällen im Weihnachtsgeschäft fehlt vielen die Liquidität für den Einkauf für die Frühjahrssaison.“

Schule im Lockdown: Rabe will bei Datennetz für Homeschooling weiter zulegen

Damit die Schulprogramme fürs Homeschooling in Hamburg noch zuverlässiger eingesetzt werden können, soll die Übertragungsgeschwindigkeit in der Hansestadt noch weiter verbessert werden. In Hamburg sei sie bereits vervierfacht worden, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag dem Radiosender NDR 90,3. „Gemessen daran, wo wir gestartet sind, sind wir sehr weit gekommen. Aber ich gebe zu, die erheblich hohen Nutzungen stoßen jetzt an viele Grenzen.“ Er habe aber große Hoffnungen, „dass wir hier noch zulegen können“.

Schulsenator Ties Rabe (SPD)
Schulsenator Ties Rabe (SPD) © FUNKE Foto Service | Marcelo Hernandez

In den Schulen wird für den Unterricht der Bildungsserver IServ genutzt. Am Montag war dort wegen einer Technikpanne zunächst kein Videounterricht möglich. Aus strengen Datenschutzgründen können staatliche und städtische Einrichtungen Programme wie Zoom oder Microsoft Teams nicht nutzen. „Das ist tatsächlich schade und stellt uns schon vor große Herausforderungen, denn die Ausweichprogramme, die wir wählen müssen, haben eben nicht die Marktpräsenz und damit auch nicht immer diese Störungssicherheit.“

Lesen Sie auch: Schulsenator will schnelle Rückkehr zum Präsenzunterricht

Rabe zufolge hat die Stadt sei März rund 45.000 weitere Laptops und Tablets für die Schulen angeschafft. „Kein anderes Bundesland hat auch nur annähernd so viele Tablets und Laptops gekauft gemessen an der Schülerzahl.“ Mindestens 90 Prozent der insgesamt rund 62.000 Geräte würden seines Wissens nach derzeit auch eingesetzt

Corona-Lehre: Wie Unterricht in Hamburg nun funktioniert

Wie Lehren und Lernen aus der Dis­tanz mit der Aussetzung der Präsenzpflicht an den Schulen funktionieren kann, welche Probleme es gibt und wie die Schüler damit umgehen, zeigen das Gymnasium und die Grundschule Hinter der Lieth in Lokstedt. Das Abendblatt hat den Lehrern beider Schulformen über die Schulter geschaut.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel zum Thema Schule in Corona-Zeiten.

Coronavirus: Alles, was man zum Impfen in Hamburg wissen muss

Im Hamburger Corona-Impfzentrum in den Messehallen: Eine Hamburgerin lässt sich impfen.
Im Hamburger Corona-Impfzentrum in den Messehallen: Eine Hamburgerin lässt sich impfen. © Michael Rauhe | Unbekannt

Es ist die größte Impfaktion der deutschen Geschichte, doch noch gibt es viele Fragen. Wie bekomme ich schnellstmöglich einen Impftermin? Was muss ich beachten, wenn ich unter einer Allergie leide? Wie viel Zeit sollte zwischen der ersten und der zweiten Impfdosis liegen?

Das Abendblatt beantwortet hier die 50 wichtigsten Fragen.

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Hamburg hebt Impfstoffdosis nicht mehr auf

Hamburg hat nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KVH) seine Impfstrategie geändert: Die zweite Dosis Impfstoff, die jeder Geimpfte nach einigen Wochen bekommen soll, wird laut dem KVH-Vorstandsvorsitzenden Walter Plassmann nicht mehr aufgehoben. Dies sei bedauerlich. "Wenn wir dann Ende Januar mit der zweiten Impfung beginnen, müssen wir hoffen, dass wir bis dahin neuen Impfstoff erhalten haben."

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Nach einem Beschluss von Bund und Ländern sollten bis Mitte Februar alle 80-Jährigen in den Pflege- und Altenheimen geimpft werden, sagte Plassmann. "Das hat dazu geführt, dass wir in Hamburg unsere Impfstrategie deutlich überarbeiten mussten. Wir müssen jetzt mit Ausnahme der 500 Impfungen, die wir täglich im Impfzentrum durchführen können, alle anderen Dosen in den Heimen verimpfen."

In Hamburg waren die Schutzimpfungen auch über das Wochenende fortgeführt worden. Nach am Montag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts wurden seit Freitag mehr als 2800 weitere Menschen geimpft. Bis einschließlich Sonntag gab es in der Stadt demnach 12.695 Impfungen.

Weil appelliert an Wirtschaft: Homeoffice ermöglichen

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Unternehmen aufgefordert, alle Beschäftigten, soweit es geht, von zu Hause arbeiten zu lassen. Angesichts der Bedrohung durch die Corona-Mutation erwarte er „von der Wirtschaft eine konsequente Nutzung aller Möglichkeiten zum Homeoffice“, sagte Weil in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstag).

Der Regierungschef wies zugleich Kritik aus dem Bundeskanzleramt zurück, die Haltung der Ministerpräsidenten der Länder sei in der Pandemie- Bekämpfung teilweise zu zögerlich gewesen. Solche Vorwürfe seien „Teil eines Schwarzer-Peter-Spiels“, das niemandem helfe. „Pandemiebekämpfung war, ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe“, betonte Weil.

Als „unbefriedigend“ bezeichnete der Ministerpräsident die fehlende Weiterentwicklung der Corona-Warn-App. Die Politik habe in den vergangenen Monaten in so viele Grundrechte eingreifen müssen, dass sich ihm nicht erschließe, warum das Recht auf informationelle Selbstbestimmung da eine solche Ausnahme bilden müsse. Die Warn-App sei zwar kein Allheilmittel – „aber einen wesentlich größeren Beitrag als bisher könnte sie ganz sicher leisten“.

216 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 216 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank leicht auf nun 98,0 (Sonntag: 99,7). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Montagabend, 11. Januar, veröffentlichte. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 15 auf 569.

384 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern (Sonntag: 364). 75 werden intensivmedizinisch betreut (Sonntag: 66) - 47 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 22.000 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland nachgewiesene 28.827 Corona-Infektionen.

Prien verteidigt Präsenzunterricht für Abschlussklassen

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hält trotz Kritik am Präsenzunterricht für Abschlussklassen während des Lockdowns fest. „Die Vorbereitung der Abschlussjahrgänge auf die Prüfungen ist von großer Bedeutung und kann nicht ohne Präsenzunterricht erfolgen“, sagte Prien. Die Schüler benötigten nicht nur in den Prüfungsfächern Unterricht.

Für die Fächer der Stundentafel soll es einen Präsenzanteil in Kleingruppen mit Maskenpflicht und Abstand geben. „Stundentafel heißt aber nicht Stundenplan“, betonte Prien. Angesichts der Pandemie finde Blockunterricht im Wechsel oder mit allen Schüler gleichzeitig und auf mehrere Räume aufgeteilt statt. „Wichtig ist, dass es neben Anteilen im Lernen auf Distanz auch für alle Fächer einen Präsenzanteil gibt.“ Die Ministerin verwies darauf, dass die Kultusministerkonferenz sowie Ministerpräsidenten und Bundesregierung die Abschlussjahrgänge explizit von den Schulschließungen ausgenommen haben.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU)
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) © Unbekannt | Frank Peter

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte, der Präsenzunterricht sorge an vielen Schulen für Ärger und Durcheinander. „Es ist mehr als bedauerlich, dass das Bildungsministerium weiter an seinem unsinnigen Kurs festhält“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke. Der Ministerin würde „kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie die vielstimmige Kritik von GEW, Personalräten und Schulleitungen beherzigen würde“. Es gebe keinen Grund, alle Schüler aus den Abschlussklassen gleichzeitig in allen Fächern in den Präsenzunterricht zu zwingen.

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