Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg und Schleswig-Holstein stabil. Lockerungen in Kraft getreten – so verlief das erste Wochenende.

Zum Wochenende sind in Hamburg weitere Lockerungen bei den Corona-Auflagen in Kraft getreten. So müssen in geschlossenen Räumen von Publikumseinrichtungen nur noch FFP2-Masken getragen werden. Das bislang geltende 2G-plus-Zugangsmodell entfällt. In Clubs und Diskotheken ist zudem das Tanzen ohne Maske wieder erlaubt.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Derweil haben die Pflegekräfte der Intensivstationen und der Notaufnahme des UKE erneut auf ihre Situation aufmerksam gemacht: Bereits im vergangenen Jahr hatten sie in Brandbriefen eine Überlastung beklagt. Alle Infos in unseren Corona-News.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 4., 5. und 6. März 2022:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter stabil
  • Elf Testzentren in Hamburg kontrolliert – fast überall Mängel
  • Inzidenz in Hamburg stagniert – sechs weitere Todesfälle
  • Infektionsgeschehen in Niedersachsen weiter auf hohem Niveau
  • Lockerungen in Hamburg: So verlief das erste Wochenende
  • Niedersachsen: Corona-Testpflicht in Schulen wird reduziert
  • Corona-Hilfe der Bundeswehr wegen Krieg auf der Kippe
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt minimal
  • Großkontrolle: Polizei und Amt schließen zwei Testzentren
  • Hamburg meldet mehr Neuinfektionen – aber weniger Patienten
  • Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern steigt deutlich
  • Schleswig-Holstein verhängt keine automatischen Sanktionen
  • Drosten geht juristisch gegen Hamburger Physiker vor
  • Pflegekräfte überlastet – Protestaktion vor dem UKE

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter stabil

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein verharrt weiter auf dem Niveau der vergangenen Tage: Am Sonntag meldete das Land 448 Neuinfektionen, rund 150 weniger als vor einer Woche (616) – entsprechend sinkt die Inzidenz leicht, liegt mit 954,2 (Vortag: 963,7) aber merklich über dem Niveau der Vorwoche (833,8). Die höchsten Zahlen verzeichnen weiter Flensburg (1889,2) und die Kreise Nordfriesland (1512,4) und Schleswig-Flensburg (1435,0), am niedrigsten ist die Inzidenz in den Hamburger Nachbarkreisen Pinneberg (545,6), Herzogtum Lauenburg (593,0) und Stormarn (693,9).

Die Zahl der mit Sars-CoV-2 infizierten Krankenhaus-Patienten wird weiterhin mit 392 angegeben, davon 43 auf Intensivstationen. Auch die Zahl der Corona-Toten liegt weiter bei 2141.

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Elf Testzentren in Hamburg kontrolliert – fast überall Mängel

In den elf Hamburger Testzentren, die am Sonnabend bei einer Großkontrolle unter die Lupe genommen worden sind, wurden fast überall Mängel festgestellt, wie Bezirksamtsprecherin Sorina Weiland am Sonntag auf Nachfrage mitteilte. Meistens habe es sich jedoch um Mängel gehandelt, die schnell behoben werden konnten.

Anders sah es bei den beiden Testzentren am Steindamm und an der Stadthausbrücke aus: diese wurden beide geschlossen – "bis zum 19. März", so Weiland. Ein weiteres Testzentrum in der Innestadt musste wegen Mängeln für drei Stunden schließen.

Inzidenz in Hamburg stagniert – sechs weitere Todesfälle

Nachdem die Gesundheitsbehörde am Sonnabend das dritte Mal in Folge einen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet hatte, stagniert der Wert nun nahezu auf einem Niveau. Am Sonntag sank die Inzidenz nur leicht auf 681,9 (Vortag: 689,7). Vor einer Woche betrug die Sieben-Tage-Inzidenz 681.

Die Behörde meldete 1153 Corona-Neuinfektionen. Das sind 1220 Fälle weniger als am Vortag (2373) und 148 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche (1481). Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 361.381 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten 291.900 Infizierte als genesen.

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Die Zahl der Covid-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern sank um 18 auf 279 Corona-Patienten (Stand Freitag). 34 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete am Sonntag zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2319 Menschen gestorben.

Infektionsgeschehen in Niedersachsen weiter auf hohem Niveau

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen bleibt auf hohem Niveau: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Sonntag bei 1172,8 nach 1171,4 am Vortag – so viele Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen wurden registriert. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, wurden für Niedersachsen innerhalb eines Tages 10.370 neue Corona-Fälle und drei weitere Todesfälle erfasst. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI bei 1231,1.

Die Hospitalisierungsinzidenz ging im Vergleich zum Vortag leicht zurück – nämlich von 10,5 auf 10,4. Der Wert drückt die Zahl der Neuaufnahmen von Patientinnen und Patienten in Kliniken je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche aus. Es können auch Menschen mit positivem Corona-Test darunter sein, die wegen anderer Erkrankungen in der Klinik sind. Die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten sank am Sonntag ebenfalls leicht auf 5,7 Prozent nach 5,8 Prozent am Sonnabend.

Corona-Lockerungen in Hamburg: So verlief das erste Wochenende

Ohne Maske im Club tanzen: Was lange Zeit kaum mehr vorstellbar schien, ist seit Freitag in Hamburg wieder erlaubt. Das führte am Wochenende zu langen Schlangen vor den Hamburger Clubs. Insgesamt sind am Sonnabend etwa 20.000 Personen im Bereich St. Pauli unterwegs gewesen, teilte der polizeiliche Lagedienst auf Abendblatt-Nachfrage mit. Zu besonderen Zwischenfällen sei es jedoch nicht gekommen, die Lage war ruhig, so der Sprecher.

Zahlreiche Partygänger standen am Wochenende dicht gedrängt auf der Großen Freiheit bei mehreren Clubs an.
Zahlreiche Partygänger standen am Wochenende dicht gedrängt auf der Großen Freiheit bei mehreren Clubs an. © picture alliance/dpa | Unbekannt

„Die Sehnsucht nach Zerstreuung war auf jeden Fall spürbar“, sagte der Geschäftsführer des Hamburger Clubkombinats, Thore Debor. Vor vielen Clubs hätten sich lange Schlangen gebildet. „Gerade an der Sternbrücke war es sehr voll.“ Von anderen Orten habe er aber auch Berichte gehört, dass es nicht ganz so voll gewesen sei. Insgesamt habe eine gute, ausgelassene Stimmung geherrscht, sagte Debor. „Es war durchaus ein befreiender Moment.“ Aber es gebe auch Berichte, nach denen es zunächst Unsicherheiten der Menschen beim Tanzen gegeben habe.

Die Sehnsucht nach Zerstreuung sei auf eine große Welle der Solidarität mit der Ukraine getroffen. Es habe in den Clubs vielfältige Spendensammlungen für die verschiedensten Aktionen, Initiativen und Hilfsorganisationen gegeben.

Niedersachsen: Corona-Testpflicht in Schulen wird reduziert

Von der neuen Woche an müssen sich viele Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen seltener auf Corona testen. Die Testpflicht wird nach Angaben des Kultusministeriums von Montag an von fünf auf dreimal wöchentlich reduziert. Dies gilt demnach bis zum 1. April.

Ausgenommen sind von dieser Pflicht nur Schüler, die bereits dreimal gegen das Coronavirus geimpft sind. Die dreimaligen Tests pro Woche sind dann in der Regel montags, mittwochs und freitags vorgesehen. Die Tests sollen immer zu Hause gemacht werden, damit mögliche Infektionen nicht in die Schule getragen werden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben rund 35 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Niedersachsen eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Corona-Hilfe der Bundeswehr wegen Krieg auf der Kippe

Die Bundeswehr wird angesichts des Kriegs in der Ukraine wieder stärker in ihrer eigentlichen Funktion benötigt – ihre Unterstützung in der Corona-Pandemie könnte deshalb deutlich zurückgefahren werden. Die Fortsetzung der Amtshilfe sei derzeit abhängig von der weiteren sicherheitspolitischen und militärischen Entwicklung an der Nato-Ostflanke und in der Ukraine, erklärte das Landeskommando Niedersachsen der Bundeswehr auf Anfrage. „Zurzeit werden die Kommunen gebeten, sich auf eine Reduzierung einzustellen und, wenn möglich, bereits eingesetzte Soldaten freizustellen.“

Anfang März unterstützte die Bundeswehr die Kommunen in Niedersachsen nach eigenen Angaben noch bei 41 Corona-Hilfseinsätzen mit rund 350 Soldaten. Die meisten von ihnen (rund 320) wurden demnach in den Gesundheitsämtern eingesetzt, meist zur Kontaktnachverfolgung. Aber auch bei Impfkampagnen, in Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen waren die Helfer in Uniform gefragt.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt minimal

Am Sonnabend ist die Inzidenz in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vortag minimal gesunken; vor einer Woche lag sie jedoch merklich niedriger. Das Land meldete 1332 neue Corona-Fälle, das sind deutlich weniger als am Freitag (4565) und etwas weniger als am Sonnabend vor einer Woche (1426). Entsprechend wird der Sieben-Tage-Wert nun mit 963,7 (Vortag: 971,6/Vorwoche: 853,8) angegeben.

Die Lage in den Krankenhäusern wird unverändert mit 392 Covid-19-Patienten angegeben, davon liegen 43 auf Intensivstationen. Auch die Zahl der Corona-Toten bleibt mit 2141 stabil.

Großkontrolle: Polizei und Amt schließen zwei Corona-Testzentren

Am Sonnabend haben Polizei, Zoll und Bezirksamt Mitte gemeinsam diverse Testzentren im Innenstadtbereich kontrolliert. Wie Bezirkssprecherin Sorina Weiland auf Abendblatt-Anfrage erklärt, seien bis zum Nachmittag sechs der geplanten elf Objekte überprüft worden – zwei Testzentren wurden von Amts wegen geschlossen. Die Kontrolle konzentriert sich auf die City, unter anderem an der Mönckebergstraße und in St. Georg werden Zentren überprüft.

Am Sonnabend kontrollierten Polizei, Zoll und Bezirksamt rund ein Dutzend Testzentren im Innenstadtbereich.
Am Sonnabend kontrollierten Polizei, Zoll und Bezirksamt rund ein Dutzend Testzentren im Innenstadtbereich. © Michael Arning | Unbekannt

Die meisten festgestellten Mängel seien im Bereich Hygiene aufgetreten: Unter anderem wurden Medizinprodukte und Testkits nicht richtig gelagert. Darüber hinaus wurden zwei illegal Beschäftigte festgestellt. Die Aktion läuft noch bis zum Abend weiter.

Hamburg meldet mehr Neuinfektionen – aber weniger Patienten

Der wochenlange Sinkflug der Corona-Zahlen hat sich in Hamburg nicht nur stark verlangsamt, am Sonnabend hatte die Gesundheitsbehörde das dritte Mal in Folge einen Anstieg der Werte zu vermelden. Die Behörde meldete 2373 Corona-Neuinfektionen. Das sind 541 Fälle mehr als am Vortag (1832) und 892 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche (1481). Damit steigt die Inzidenz erneut und liegt nun bei 689,7 (Vortag: 642,9). Vor einer Woche lag der Wert bei 686,7.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 380.228 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 289.800 Infizierte als genesen.

Die Zahl der Covid-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern sank um 18 auf 279 Corona-Patienten. 34 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen – das sind acht weniger als am Vortag. Die Behörde meldete einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2313 Menschen gestorben.

Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern steigt deutlich

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Freitag erneut leicht angestiegen und nähert sich wieder der Marke von 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb von sieben Tagen. 4565 neue Corona-Fälle sind zwar knapp 500 weniger als am Donnerstag (5038), aber auch rund 800 mehr als vor einer Woche (3777). Entsprechend wird der Sieben-Tage-Wert nun mit 971,6 angegeben (Vortag: 954,8; Vorwoche: 883,2).

Am höchsten liegt die Inzidenz weiter in Flensburg (1907,0) und den Kreisen Nordfriesland (1515,4) und Schleswig-Flensburg (1408,4), am niedrigsten in Pinneberg (584,4), Stormarn (693,9) und dem Herzogtum Lauenburg (729,1).

In den Krankenhäusern werden derzeit 392 Patienten mit einer Sars-CoV-2-Infektion behandelt, 43 von ihnen auf Intensivstationen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vortag, als die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten noch mit 343 angegeben wurde. Die Zahl der Corona-Toten steigt um fünf Fälle auf 2141 seit Pandemiebeginn.

Schleswig-Holstein verhängt keine automatischen Sanktionen

Gegen Beschäftigte von Einrichtungen, in denen ab 16. März die Corona-Impfpflicht gilt, wird bei Fehlen eines entsprechenden Nachweises nicht automatisch ein Betretungs- oder Tätigkeitsverbot verhängt. Darauf hat das Gesundheitsministerium in Kiel am Freitag aufmerksam gemacht. Vielmehr werde zunächst der Fall dem jeweiligen Gesundheitsamt gemeldet und ein Verwaltungsverfahren eingeleitet.

So dürfen die Mitarbeiter auch nach dem 15. März in den Einrichtungen vorerst weiterarbeiten, bis die Prüfung ihres Falls abgeschlossen ist. Dann trifft das Amt eine Ermessensentscheidung und kann im Einzelfall ein Betretungs- oder Tätigkeitsverbot anordnen. Beschäftigte in Pflege, Krankenhäusern, Eingliederungshilfe, Rettungsdiensten und Arztpraxen sind gesetzlich verpflichtet, bis zum 15. März nachzuweisen, dass sie geimpft oder genesen sind oder aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden sollen. Ist dies nicht der Fall, tritt das beschriebene Verfahren in Kraft. Wer die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt, darf ab 16. März in den betroffenen Einrichtungen auch nicht neu anfangen. Zur Umsetzung der sogenannten einrichtungsbezogenen Impfpflicht hat das Gesundheitsministerium am Freitag Leitlinien veröffentlicht.

Drosten geht juristisch gegen Hamburger Physiker vor

Der Berliner Virologe Christian Drosten geht juristisch gegen Behauptungen vor, er habe die Öffentlichkeit bei der Frage nach dem Ursprung der Corona-Pandemie gezielt in die Irre geführt. Nach Informationen von NDR, WDR und der „Süddeutschen Zeitung“ fordert der Wissenschaftler von der Berliner Charité eine Unterlassung vom Physiker Roland Wiesendanger und vom Magazin „Cicero“.

Eine Charité-Sprecherin bestätigte am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein juristisches Vorgehen durch Drosten. Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur von „Cicero“, bestätigte am Freitag den Eingang des Schreibens. „Wir prüfen die einzelnen Punkte derzeit juristisch und werden zu gegebenem Zeitpunkt darauf reagieren.“ Anfang Februar war im „Cicero“ ein Interview mit dem Hamburger Professor Wiesendanger erschienen, in dem dieser Drosten vorgeworfen hatte, die Gesellschaft zum Ursprung der Corona-Pandemie gezielt zu täuschen. Auch anderen internationalen Virologen, die von einem Ursprung des Virus aus dem Tierreich ausgehen, warf er bewusste Irreführung und Vertuschung vor.

Der Berliner Virologe Christian Drosten geht juristisch gegen einen Hamburger Physiker vor, der behauptet hatte, Drosten täusche die Öffentlichkeit.
Der Berliner Virologe Christian Drosten geht juristisch gegen einen Hamburger Physiker vor, der behauptet hatte, Drosten täusche die Öffentlichkeit. © picture alliance | Unbekannt

Wiesendanger selbst vertritt die These, Sars-CoV-2 stamme aus einem Labor in Wuhan. Er beruft sich dabei auf eine Telefonkonferenz in einer sehr frühen Phase der Pandemie, bei der sich Drosten und andere Virologen angeblich auf einen natürlichen Ursprung des Coronavirus verständigt hätten. Die Charité-Sprecherin teilte mit: „Das von "Cicero" veröffentlichte Interview mit Herrn Wiesendanger enthält eine Vielzahl von unzutreffenden Tatsachenbehauptungen, durch die die Persönlichkeitsrechte von Professor Drosten verletzt werden.“ Das Magazin und der Wissenschaftler seien daher „insbesondere aufgefordert worden, falsche Behauptungen zu unterlassen, dass Professor Drosten die Öffentlichkeit über den Ursprung des Virus getäuscht und sich an angeblichen Vertuschungsaktionen beteiligt habe“.

Pflegekräfte überlastet – Protestaktion vor dem UKE

Die Pflegekräfte der Intensivstationen und der Notaufnahme des UKE hatten bereits im vergangenen Jahr in Brandbriefen eine Überlastung beklagt. Sie fordern eine Betreuung am Bett von im Schnitt nicht mehr als zwei Patienten pro Pflegekraft. Schon seit Mitte Dezember weigern sich Pflegekräfte, aus dem „Frei“ einzuspringen. Mit einer Kundgebung um 14.30 Uhr vor dem UKE wollen sie heute erneut auf ihre Situation aufmerksam machen.

"Wir stehen mit 100 Kolleg*innen & solidarischen Hamburger*innen vorm #UKE. Erfahrungsberichte von Pflegekräften werden verlesen. Gemeinsam mit @_verdi fordern wir: Entlastung jetzt! Bedarfsgerechte Personalschlüssel jetzt! @Senat_Hamburg & UKE-Leitung stehen in der Verantwortung!", schreibt das Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus über Twitter.

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Tierpark Hagenbeck: Schaufütterungen starten wieder

Nicht nur in der Gastronomie, auch im Tierpark Hagenbeck treten am Wochenende Änderungen in Kraft. So öffnet der Tierpark zum Start in die Hauptsaison ab dem 5. März wieder bis 18 Uhr. Zudem kann der Nebeneingang am Gazellenkamp von den Besuchern zusätzlich genutzt werden, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

Nach knapp zwei Jahren Pause starten von Sonnabend an im Tierpark und Tropen-Aquarium außerdem wieder die beliebten Schaufütterungen. Den Start machten die Pfleger der Asiatischen Elefanten, die von heute an täglich um 14 Uhr den sogenannten Keeper-Talk durchführen.

„Durch die Schaufütterungen haben unsere Besucher endlich wieder den direkten Kontakt zu unseren Tierpflegern. Sie erfahren neben den Ernährungsgewohnheiten der Tiere auch viel über die Trainingsmöglichkeiten und das vielseitige Beschäftigungsprogramm“, sagt Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck.

Elefant Yashoda und Pfleger Frank Mangels freuen sich über Besucher.
Elefant Yashoda und Pfleger Frank Mangels freuen sich über Besucher. © Götz Berlik | Unbekannt

Corona-Impfstelle in Niebüll schließt

Die stationäre Impfstelle in Niebüll stellt Ende März ihren Betrieb ein. Mit ihr schließe das Land Schleswig-Holstein auch die Impfstellen in Brunsbüttel und Heiligenhafen, teilte der Kreis Nordfriesland am Freitagmittag mit. Insgesamt wurden seit der Eröffnung der stationären Impfstelle in Niebüll insgesamt 11.363 Impfungen vor Ort durchgeführt, darunter 897 Erst-, 1427 Zweit-, 8918 Dritt- und 121 Viertimpfungen.

Auch nach dem 31. März 2022 sollen sich Bürgerinnen und Bürger im nördlichen Teil des Kreises am vertrauten Standort in der Jugendherberge in Niebüll impfen lassen können – dann von mobilen Impfteams des Landes. Offene Impfaktionen im April finden an den folgenden Tagen statt:

  • 6. April
  • 8. April
  • 9. April
  • 16. April
  • 22. April
  • 23. April
  • 29. April
  • 30. April

Corona Hamburg: Lage in den Kliniken entspannt sich weiter

Wie der Senat in seinem aktuellen Corona-Briefing mitteilt, sind in der 8. Kalenderwoche insgesamt 14.499 Corona-Infektionen von den Gesundheitsämtern erfasst worden. Die Altersverteilung stellt sich dabei wie folgt dar: 932 Fälle gehen auf die unter Fünfjährigen zurück, 2187 Fälle auf die sechs bis 14-Jährigen, 840 Fälle auf die 15- bis 19-Jährigen.

Die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen ist mit 2294 Fällen betroffen; die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen mit 2932 Fällen. 2217 Fälle gehen auf die 40- bis 49-Jährigen zurück, 1558 Fälle beziehen sich auf die 50- bis 59-Jährigen. 701 Fälle dieser Woche lassen sich den 60- bis 69-Jährigen zuordnen, weitere 684 Fälle den über 70-Jährigen.

Auf den Intensivstationen in Hamburg werden derzeit 42 Corona-Patienten behandelt (Symbolbild).
Auf den Intensivstationen in Hamburg werden derzeit 42 Corona-Patienten behandelt (Symbolbild). © picture alliance/dpa/Boris Roessler | Unbekannt

Mindestens 82,7 Prozent der gesamten Bevölkerung und 93,3 Prozent der Erwachsenen in Hamburg haben eine oder mehr Schutzimpfungen erhalten. Eine Auffrischungsimpfung erhielten rund 68,4 Prozent der Erwachsenen, bei den über 60-Jährigen liegt dieser Anteil bei rund 77,7 Prozent.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ist im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken. In 23 Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 297 Patienten mit einer Coronavirus-Infektion stationär behandelt, darunter ist für 42 Personen eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich. 29 Prozent der aktuell in Behandlung befindlichen Corona-Patienten haben ihren Wohnsitz außerhalb Hamburgs.

In den Pflegeheimen sei die Zahl der Fälle weiterhin rückläufig: Insgesamt seien derzeit 243 Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Virus infiziert, in fünf Einrichtungen gibt es mehr als zehn Fälle. Die Anzahl der PCR-Tests, die in Laboren ausgewertet werden, ist in der zurückliegenden Kalenderwoche leicht zurückgegangen und liegt bei rund 14.800 Testungen pro Werktag, so der Senat. Die Rate der positiven Testungen liegt mit 32,1 Prozent weiter auf einem sehr hohen Niveau.

Inzidenz in Hamburg steigt erneut leicht – und weitere Tote

Der wochenlange Sinkflug der Coronazahlen hat sich in Hamburg nicht nur stark verlangsamt, am Freitag hatte die Gesundheitsbehörde das zweite Mal in Folge einen leichten Anstieg der Werte zu vermelden. Die Behörde meldete 1832 Corona-Neuinfektionen. Das sind zwar 928 Fälle weniger als am Vortag (2760), aber 44 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche (1788). Damit steigt die Inzidenz erneut und liegt nun bei 642,9 (Vortag: 640,6).

Ende Januar hatte die Welle ihren Höhepunkt erreicht, danach fielen die Werte kontinuierlich. Zuletzt aber verharrten sie im Großen und Ganzen auf einer Art Plateau, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) es im Abendblatt-Interview vorhergesagt hatte.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 357.855 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 287.500 Infizierte als genesen.

Die Corona-Zahlen in Hamburg stagnieren derzeit (Symbolbild).
Die Corona-Zahlen in Hamburg stagnieren derzeit (Symbolbild). © picture alliance/dpa/Georg Wendt | Unbekannt

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 297 Corona-Patienten behandelt. 42 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2312 Menschen gestorben.

Zahl der mit Corona infizierten Schüler geht weiter zurück

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Schülerinnen und Schüler geht in Niedersachsen weiter zurück. Am Freitag konnten 11.150 von ihnen wegen eines positiven Tests nicht in die Schule gehen, wie ein Sprecher des Kultusministerium in Hannover mitteilte. Am Freitag vergangener Woche waren es noch 12.870 Schüler gewesen, am Freitag vor zwei Wochen 15.570 und vor drei Wochen rund 16.800. Eine Schule im Landkreis Peine ist wegen vieler Corona-Fälle demnach derzeit im Distanzlernen.

An diesem Freitag waren den Angaben zufolge 1270 Schulbeschäftigte von einem positiven Corona-Test betroffen, darunter rund 900 Lehrkräfte. Vor einer Woche waren es noch rund 1400 Schulbeschäftigte gewesen.

Etwa 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler besuchen laut Ministerium die rund 3000 Schulen in Niedersachsen, etwa 100.000 Menschen arbeiten dort.

27 weitere Corona-Todesfälle in Niedersachsen

In Niedersachsen sind bis Freitag 27 weitere Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gestorben. Die Gesamtzahl der Covid-19-Todesfälle erhöhte sich damit nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf 7546. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut auf 1148,6. 28 890 bestätigte Neuinfektionen wurden gezählt. Seit Pandemie-Beginn vor rund zwei Jahren zählte das Robert-Koch-Institut 1.116.990 Corona-Infektionen im Bundesland.

Die niedersächsische Hospitalisierungsinzidenz lag am Freitag bei 10,5. Es können auch Menschen mit positivem Corona-Test darunter sein, die andere Erkrankungen haben. Die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten lag wie am Vortag bei 5,7 Prozent.

Die höchste Inzidenz hatte die Grafschaft Bentheim mit 2119,1, gefolgt von der Stadt Wolfsburg (1813,6) und dem Landkreis Emsland (1539,5). Den niedrigsten Wert hatte der Landkreis Wesermarsch mit 610,0.

Pfleger suchen Arbeit – keine Kündigungswelle

In Niedersachsen haben von Dezember bis Februar mehr Menschen aus Pflegeberufen nach Arbeit gesucht als im Winter vor der Corona-Pandemie. Der Anstieg bei den Arbeitssuchenden aus von einer Impfpflicht betroffenen Einrichtungen liege bei 89 Prozent oder 1353 Menschen, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. „Wie viele davon jedoch auf die angekündigte Impfpflicht oder auf Protestaufrufe in sozialen Medien oder andere Gründe zurückzuführen sind, ist nicht eindeutig zu beantworten“, sagte Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit.

Im Land Bremen habe der Anstieg im Vergleich zum Winter vor der Pandemie bei 84 Prozent gelegen - oder 94 Menschen mehr. Der Anteil der Arbeitssuchenden aus der Pflege an der Gesamtzahl der Pflegebeschäftigten sei mit 0,8 Prozent in Niedersachsen und 0,6 Prozent im Land Bremen allerdings gering. Eine Kündigungswelle sei nicht zu erkennen.

Pfeiffer betonte: „Es ist auch wichtig, zu unterscheiden: arbeitssuchend heißt nicht arbeitslos. Wer sich arbeitssuchend meldet, ist in Beschäftigung. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang sich Beschäftigte tatsächlich arbeitslos melden werden.“

Pflegekräfte überlastet – Protestaktion vor dem UKE

Die Zahl sogenannter Überlastungsanzeigen von Intensivpflegekräften des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ist im zweiten Corona-Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt 161 Mal wurden 2021 von den Mitarbeitern entsprechende Anzeigen geschrieben, wie aus der Antwort des rot-grünen Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 waren es dagegen nur 74. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sind es bereits 28.

Für den gesundheitspolitischen Sprecher der Linken, Deniz Celik, ergibt sich aus den Zahlen ein Widerspruch: „In praktisch jeder Corona-Debatte in der Bürgerschaft wird anerkennend auf den Einsatz der Pflegekräfte hingewiesen. Und trotzdem nimmt der Senat die Überlastung der Pflegekräfte einfach so hin und beobachtet den Konflikt vom Spielfeldrand aus“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Ich erwarte vom Senat, dass er sich endlich einmischt und sich für eine Dienstvereinbarung zur Entlastung der Pflegekräfte einsetzt.“

Pflegedirektor und UKE-Vorstandsmitglied Joachim Prölß.
Pflegedirektor und UKE-Vorstandsmitglied Joachim Prölß. © Bertram Solcher/ UKE | Unbekannt

Die Pflegekräfte der Intensivstationen und der Notaufnahme des UKE hatten bereits im vergangenen Jahr in Brandbriefen eine Überlastung beklagt. Sie fordern eine Betreuung am Bett von im Schnitt nicht mehr als zwei Patienten pro Pflegekraft. Schon seit Mitte Dezember weigern sich Pflegekräfte, aus dem „Frei“ einzuspringen. An diesem Freitag wollten sie bei einer Kundgebung vor dem UKE erneut auf ihre Situation aufmerksam machen.

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Impfpflicht in der Pflege – ab Mitte März drohen Bußgelder

Wer im Pflegeheim oder Krankenhaus arbeitet und sich nicht gegen Corona impfen lassen will, muss von Mitte März an mit Bußgeld oder Arbeitsverbot rechnen. Niedersachsen müsse „das Gesetz umsetzen“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens mit Blick auf die von Bund und Ländern beschlossene Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. „Ab 16. März sind die Einrichtungen verpflichtet, alle, bei denen der Impfstatus unsicher ist, zu melden“, sagte die SPD-Politikerin. In der kommenden Woche soll demnach ein Meldeportal freigeschaltet werden, auf das die Gesundheitsämter zugreifen können.

Wer im Pflegeheim oder Krankenhaus arbeitet und sich nicht gegen Corona impfen lassen will, muss von Mitte März an mit Bußgeld oder Arbeitsverbot rechnen (Symbolbild).
Wer im Pflegeheim oder Krankenhaus arbeitet und sich nicht gegen Corona impfen lassen will, muss von Mitte März an mit Bußgeld oder Arbeitsverbot rechnen (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Fabian Sommer | Unbekannt

Nach Angaben der stellvertretenden Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, sollen die Gesundheitsämter gemeldete Personen zunächst auffordern, einen Impfnachweis oder ein Attest vorzulegen. Geschehe das nicht, folge eine Anhörung mit einer Zwangsgeldandrohung. Ein Zwangsgeld belaufe sich auf 1500 Euro bei einer Vollzeittätigkeit. Zeige auch das keine Wirkung, werde ein Bußgeld von bis zu 2500 Euro angedroht und auch verhängt. Danach könne das Gesundheitsamt entscheiden, ob ein Zutrittsverbot oder eine „Tätigkeitsuntersagung“ verhängt werde.

Dem Bericht zufolge sind etwa 95 Prozent der rund 90 000 Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen in Niedersachsen geimpft. In den Krankenhäusern ist die Quote nach Angaben des Gesundheitsministeriums ähnlich hoch. Die Zahl der ungeimpften Mitarbeiter sei trotzdem unbekannt, sagte Behrens. Das Land werde Ende April Bilanz ziehen.

SPD will Digitalunterricht im Norden stärken

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie hat sich die SPD für eine Anpassung des Schulrechts im Norden ausgesprochen. „Die digitalen Möglichkeiten müssen den Instrumentenbaukasten der Schulen regelhaft erweitern“, sagte der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat. Neben der SPD-Forderung nach eigenen Endgeräten für alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 müssten alle Schulen in die Lage versetzt werden, den Stand der Technik zu nutzen. „Dazu gehören auch Möglichkeiten des Distanzlernens und des Hybridunterrichts.“

Die SPD in Schleswig-Holstein will den Digitalunterricht der Schulen weiter stärken (Symbolbild).
Die SPD in Schleswig-Holstein will den Digitalunterricht der Schulen weiter stärken (Symbolbild). © dpa picture alliance / Fotostand / K. Schmitt | Unbekannt

Habersaat kritisierte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern hätten sich über unterschiedliche Verfahren und sehr unterschiedliche Nutzung der technischen Möglichkeiten im Land beschwert. Mit einer Handreichung habe das Bildungsministerium den Umgang Mitte Februar zwar vereinheitlicht. „Die Teilhabe kann aber nur in Einzelfällen durch die Übertragung von Unterrichtseinheiten per Videokonferenz ermöglicht werden.“ Zudem müssten Lehrkräfte dies freiwillig anbieten und Einverständniserklärungen aller Eltern beziehungsweise aller volljährigen Schülerinnen und Schüler vorliegen.

Corona-Lockerungen in Hamburg treten heute in Kraft

Ohne Maske im Club tanzen – von heute an ist das in Hamburg unter 2G-plus-Bedingungen wieder möglich. Der Senat setzt damit den zweiten Öffnungsschritt um, wie Julia Offen, stellvertretende Senatssprecherin bereits am Dienstag angekündigt hatte.

Auch Tanzen in Clubs und Diskotheken ist ab heute wieder erlaubt – sogar ohne Mund-Nasen-Schutz, es gilt aber das 2G-plus-Modell.
Auch Tanzen in Clubs und Diskotheken ist ab heute wieder erlaubt – sogar ohne Mund-Nasen-Schutz, es gilt aber das 2G-plus-Modell. © IMAGO / Shotshop | Unbekannt

Weitere Lockerungen betreffen unter anderem das 2G-Plus-Zugangsmodell. Dieses wird weitestgehend durch eine FFP2-Maskenpflicht  ersetzt. In Gaststätten, Beherbergungsbetrieben, bei körpernahen Dienstleistungen und Sport in geschlossenen Räumen gilt allerdings zusätzlich 3G. Zutritt erhalten demnach nur Geimpfte, Genesene oder frisch Getestete. Morgen wird zudem das Verkaufsabgabe- und Mitführverbot von Alkohol an bestimmten Hotspots aufgehoben, auch der Alkoholkonsum ist dann dort wieder gestattet.

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 954,8

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Donnerstag erneut gestiegen – auf 954,8. Am Vortag hatte die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in sieben Tagen bei 941,0 gelegen, am Donnerstag vergangener Woche bei 877,3. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel weiter hervorgeht, wurden 5038 Corona-Neuinfektionen registriert. Am vergangenen Donnerstag waren es 4770.

Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag wie am Vortag bei 6,12. Vor einer Woche waren es 5,91. 343 Patienten lagen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Krankenhäusern – das waren 39 weniger als am Vortag. Von ihnen wurden weiterhin 41 auf einer Intensivstation behandelt und 24 dort beatmet. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg im Vergleich zum Mittwoch um 6 auf 2136.

In weiterhin sechs Städten und Kreisen lag die Inzidenz über der Schwelle von 1000: in Flensburg (1752,4), Nordfriesland (1474,2), Schleswig-Flensburg (1411,3), Dithmarschen (1300,6), Steinburg (1118,5) und Neumünster (1052,5). Am niedrigsten war der Wert weiterhin im Kreis Pinneberg (611,5).

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag