Hamburg. Anzahl der Toten korrigiert. Corona-Grüße von Udo Lindenberg und Linda Zervakis. Gzuz von 187 Strassenbande mit klarer Ansage.

Dieses Ostern 2020 bleibt mit Sicherheit in Erinnerung. Trotz Sonnenschein und sommerlicher Temperaturen fallen große Picknicke an Alster und Elbe sowie Feiern mit der ganzen Familie am Ostersonntag aus. Ein Trost: Die Ostereiersuche kann stattfinden – wenn auch nur im heimischen Garten, ohne die Hilfe von den Großeltern und mit genügend Abstand zu den Nachbarn.

Die Coronakrise hat auch am Ostersonntag Hamburg fest im Griff. Bis Sonntag haben sich seit Ausbreitung der Pandemie 3817 Personen mit der Lungenerkrankung Covid-19 infiziert, die meisten sind bereits wieder gesund. Über die Ostertage kann es laut Gesundheitsbehörde jedoch zu Verzögerungen in der Statistik kommen. Nach derzeitigem Stand befinden sich 260 Hamburger in stationärer Behandlung. Das sind drei Patienten mehr als noch am Ostersonnabend. Davon werden 89 Personen intensivmedizinisch betreut. Die Zahl der Coronatoten wurde vom Institut für Rechtsmedizin am UKE auf 47 korrigiert.

Derweil halten sich die meisten Hamburger an das Kontaktverbot. Wie die Polizei mitteilte, spazierten am Sonnabend und am Ostersonntag zwar viele Menschen im Freien, sie hielten sich jedoch überwiegend an das Abstandsgebot und die weiteren Einschränkungen.

Coronavirus – verfolgen Sie alle Entwicklungen im Newsblog (12. April):

  • Gzuz von 187 Strassenbande postet Corona-Foto
  • Einsatz in Corona-Zeiten: Osterhasen für Polizei
  • Hamburg korrigiert Anzahl der Coronatoten
  • Ein neuer Coronafall in Lüneburg
  • Corona-Maßnahmen: Schwesig fordert Maskenpflicht
  • Insolvenzverwalter zu Corona: Schwere Folgen für Wirtschaft
  • Demonstrationen trotz Kontaktverbot in Niedersachsen
  • Stegner-Forderung: Stellt mehr Medikamente in Deutschland her
  • Coronavirus: Ausbruch in Harburger Altenheim
  • Live aufgezeichnet: LaLeLu in der digitalen Konzertreihe

Linda Zervakis wird melancholisch

Auch Tagesschau- und Tagesthemen-Frau Linda Zervakis hat die Nase voll von Corona. Die Hamburgerin, die ihren Instagram-Account mit witzigen und zum Teil lakonischen Fotos und Botschaften bespielt, hat die Phase der Selbstironie ("Kann nicht kochen") und der Jogginghosen offenbar hinter sich gelassen. Zervakis postete jetzt ein Foto, das sie – leicht unscharf, wenn das Wort erlaubt ist – in einer Bar zeigt. Es sieht noch nicht so aus, als sei es von Edward Hopper ("Nighthakws") inszeniert. Aber es kommt ihrer Stimmung augenscheinlich nahe. Sie schreibt: "Auch wenn es sehr nachdenklich rüberkommt. Anatol Kotte hat es im letzten Jahr von mir gemacht. In einer vollen Bar. Wie schön und normal das war. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich darauf wieder freue. Auch wenn das vermutlich noch sehr lange dauern wird. Ach ja: Frohe Ostern."

Corona-Konzerte: Pohlmann live

Youtube Corona-Konzert von Pohlmann 

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Gzuz von 187 Strassenbande mit klarer Botschaft

An Regeln halten! Is' klar. Logisch! Gesetze beachten! Natürlich. In Zeiten des Coronavirus und der ernsthaften Erkrankung Covid-19 ist das das A und O. Auch in Hamburg. Wo der Rap ein Zuhause hat. Und wo sich Jesus G-z-u-z buchstabiert. Und wo zu Ostern der Kopf der 187 Strassenbande bei Instagram mahnt: Abstand halten! Ja, was sonst Digger.

Man könnte jetzt nachmessen auf dem Foto, das Gzuz gepostet hat. Soundsolang ist der Radstand des Mercedes. Da steht Gzuz, da sein Freund. Aber in Corona-Zeiten soll man bei wichtigen Botschaften nicht päpstlicher sein als der Rap-Papst.

Hamburger halten Corona-Regeln ein

Am sonnigen Ostersonntag waren viele Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein im Freien unterwegs zu einem Spaziergang oder einer kleinen Radtour. Weit überwiegend hielten sie sich dabei an das Abstandsgebot und die weiteren Einschränkungen, die durch den Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgeschrieben sind, teilten die Polizeidienststellen in Hamburg und Schleswig-Holstein mit. Am Ostermontag könnte es etwas kühler werden und das Wetter sich eintrüben.

Die Polizei war mit zusätzlichen Kräften im Einsatz, um den Zugang auf die Nordseeinseln oder nach Fehmarn zu überwachen. Andererseits waren weniger Polizisten zur Verkehrslenkung erforderlich, weil die übliche Oster-Reisewelle ausfiel. Die Straßen waren frei und auch auf den Bahnhöfen waren weniger als halb so viele Reisende unterwegs, wie zu Ostern üblich. Der Flugverkehr für Urlaubsreisende ist ohnehin eingestellt.

In Lübeck und Ostholstein kontrollierte die Polizei am Sonntag 220 Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen und musste davon 30 aus dem Land weisen, weil die Fahrer sich nicht in Schleswig-Holstein aufhalten durften. Die Ausweisung sei von den illegalen Touristen gefasst aufgenommen worden. „Die Menschen haben die Regeln verinnerlicht“, sagte eine Polizeisprecherin. „Sie akzeptieren das.“ Auf der Strecke nach Sylt kontrollierte die Polizei die Züge nach unberechtigt Einreisenden und ebenso die Fähren zu den Inseln in Dagebüll.

Die Hamburger Polizei überwachte mit Beamten und auch mit ihren Videokameras die Hotspots für Ausflügler an Alster und Elbe und war mit dem Ergebnis zufrieden. Die Menschen seien zu zweit unterwegs und achteten auf den Mindestabstand. Zu nennenswerten Vorkommnissen sei es nicht gekommen.

Coronavirus und Covid-19: Interaktive Karte

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Einsatz in Corona-Zeiten: Osterhasen für die Polizei Hamburg

Mit Osterhasen haben sich der Polizeiverein Hamburg, die Deutsche Polizeigewerkschaft und ein Hamburger Unternehmer, der anonym bleiben möchte, bei der Polizei Hamburg für ihren Einsatz in Corona-Zeiten bedankt.

Viele Polizisten hätten sicherlich andere Pläne für die Ostertage geschmiedet, hieß es in dem Dankesschreiben. Die Osterhasen seien eine kleine Geste der Wertschätzung. Die Osterüberraschungen wurden am Sonntag in vielen Dienststellen abgegeben, wie die Deutsche Polizeigewerkschaft über Twitter mitteilte.

Coronakrise: 400 Teilnehmer bei „Drive-In-Gottesdienst“

Etwa 400 Menschen haben am Ostersonntag im niedersächsischen Hildesheim an einem „Drive-In-Gottesdienst“ teilgenommen. Die katholische Messe auf dem Schützenplatz fand laut Veranstalter nach dem Vorbild eines Autokinos statt. Die Teilnehmer durften dem Gottesdienst nur im Auto sitzend beiwohnen. Fenster und Türen mussten geschlossen bleiben, die Predigt konnte über das Radio gehört werden. „Wir sind sehr dankbar, dass wir auf diese Art und Weise diesen Gottesdienst feiern durften“, sagte Mirco Weiß, Sprecher des Diözesanverbandes in Hildesheim.

Sollten die Kirchen für Besucher im Rahmen der Coronakrise noch länger geschlossen bleiben, könnte es solche „Drive-In-Gottesdienste“ häufiger geben. „Das ist ein Modell, was wir uns auch für die Zukunft vorstellen können“, so Weiß.

Familie aus Dockenhuden verbrennt "Corona-Teufel"

Um die Pandemie zu bekämpfen, hat eine Hamburger Familie über Ostern den
Um die Pandemie zu bekämpfen, hat eine Hamburger Familie über Ostern den "Corona-Teufel" verbrannt. Ob diese Maßnahme Wirkung zeigt? © Claus Deimel | Unbekannt

Familie Dohrmann-Deimel aus Hamburg-Dockenhuden (Bezirk Altona) veranstaltete am Sonnabend ein Osterfeuer der besonderen Art: Sie griffen die Tradition des "Judasverbrennens" auf, die noch heute unter anderem in Süd- und Mittelamerika am Ostersonnabend begangen wird. Dabei wird eine Judas-Puppe, die als "Sinnbild des Bösen" gilt, verbrannt.

Um die Pandemie zu bekämpfen, kam statt einer Judas-Puppe der "Corona-Teufel" in das Feuer der Familie. Die Figur sei mittlerweile verbrannt, berichtet Claus Deimel am Sonntag dem Abendblatt.

Hamburg korrigiert Anzahl der Coronatoten

Wie die Gesundheitsbehörde am Ostersonntag mitteilte, sind 78 weitere Menschen in Hamburg an Covid-19 erkrankt. Damit ist die Zahl auf insgesamt 3817 gestiegen. Das bedeutet einen linearen Anstieg von 2,1 Prozent, am Sonnabend waren es 2,7 Prozent (97 Fälle). Es handelt sich allerdings um vorläufige Zahlen: Die Behörde hatte bereits angekündigt, dass es über die Ostertage zu Verzögerungen in der Statistik kommen kann – und bis Dienstag keine Angaben zu den Geheilten gemacht werden.

Relevanter sind daher aktuell die Zahlen der Infizierten, die in Krankenhäusern behandelt werden. Dort werden derzeit 260 Patienten stationär behandelt. Am Vortag waren es 257 Patienten. Davon werden 89 und damit eine Person weniger als noch am Sonnabend intensivmedizinisch betreut. Zudem wurde laut der Gesundheitsbehörde bei fünf bereits verstorbenen Menschen die Covid-19-Infektion als Todesursache festgestellt. Insgesamt hat sich die Zahl der Toten somit auf 47 erhöht. Jedoch sind keine neuen Coronatoten hinzugekommen. Das Robert Koch-Institut (RKI) spricht wie bereits am Sonnabend von insgesamt 56 Toten.

Zum Hintergrund der Zählweise der Todesfälle: Das RKI listet alle Todesfälle mit dem Nachweis einer Coronavirus-Infektion auf. In Hamburg werden alle Todesfälle mit Corona-Infektion durch das Institut für Rechtsmedizin begutachtet. Dadurch wird medizinisch differenziert nachgewiesen, welche nicht nur mit, sondern ursächlich durch eine Covid-19-Erkrankung gestorben sind.

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Ein neuer Coronafall in Lüneburg

Im Landkreis Lüneburg ist die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten um einen weiteren Fall auf insgesamt 145 gestiegen. Aktuell befinden sich zwei an Covid-19 erkrankte Patienten in stationärer Behandlung, am Sonnabend war es noch ein Patient gewesen. Keiner der beiden müsse jedoch beatmet werden, teilte Landkreis-Sprecherin Urte Modlich mit.

Udo Lindenberg sendet Corona-Ostergrüße

Der Hamburger Panikrocker wünscht seinen Fans auf Instagram mit seinem Gemälde frohe Ostern. Darauf gibt ein Hase, der Lindenberg erstaunlich ähnlich sieht, ein Wohnzimmerkonzert.

Trotz Kontaktverbot und Abstandsregelung ist diese Art von Konzert noch erlaubt. "Oberhasinger Wohnzimmerkonzert mit Abstandsei" schreibt der Musiker zu seinem Post und ruft dazu auf, zu Hause zu bleiben.

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Corona-Maßnahmen: Schwesig fordert Maskenpflicht

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat sich für eine generelle Maskenpflicht bei einer Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgesprochen. „Wir werden das öffentliche Leben nur schrittweise hochfahren können. Und wir brauchen zusätzliche Maßnahmen wie Mundschutz für alle“, sagte Schwesig der Zeitung „Bild am Sonntag“.

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat sich für eine Maskenpflicht ausgesprochen (Archivbild).
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat sich für eine Maskenpflicht ausgesprochen (Archivbild). © dpa Picture Alliance/Jens Büttner/ZB | Unbekannt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch über die nächste Phase des Kampfs gegen das neuartige Coronavirus beraten. Dann soll es auch um die Frage gehen, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Kontaktbeschränkungen und weiteren Maßnahmen weitergeht.

Ostersegen von Michelpastor Röder

Ostersegen vom Michelpastor Röder

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Insolvenzverwalter zu Corona: Schwere Folgen für Wirtschaft

Der Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte Christopher Seagon fürchtet nicht beherrschbare Folgen für die deutsche und damit auch die Hamburger Wirtschaft, sollte die Politik die Beschränkungen für Unternehmen wegen der Corona-Krise bis in den Mai oder Juni beibehalten. Er habe „Zweifel, dass das für unsere Wirtschaft verkraftbar ist“, sagte Seagon dem „Spiegel“. Ein längerer Shutdown könne „rasch auch die bisherigen Milliardenhilfspakete der Regierung überfordern“.

Für den Insolvenzverwalter ist die derzeitige Krise „deutlich dramatischer“ als alles bisher Erlebte, einschließlich der Finanzkrise 2008. Seagon plädiert daher dafür, dass der Staat sich in der Not auch an Firmen beteiligen müsse – und zwar in Form einer „Treuhandanstalt 2.0.“. „Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Maßnahmen“, sagte Seagon. Es müsse allerdings von Anfang an klare Exitstrategien für Treuhandbeteiligungen geben. „Eine Verstaatlichung von Konzernen, bei denen der Staat langfristig die Geschicke des Unternehmens lenkt, halte ich für falsch.“

Eine Beteiligung des Staates ermögliche, feindliche Übernahmen von Unternehmen abzuwehren, deren Wert durch die Krise sinke. „Ich bin kein Freund von zu starken staatlichen Eingriffen in das marktwirtschaftliche Geschehen. Ich habe aber Verständnis dafür, wenn in einer solchen Lage der Staat alles dafür tut, Know-how und Arbeitsplätze hierzulande zu sichern.“

Demonstrationen trotz Kontaktverbot in Niedersachsen

Mehr als 50 Personen haben am Sonnabend in Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg) trotz des Kontaktverbots im Zuge der Corona-Krise für ein besseres Gesundheitssystem demonstriert. Die Initiatoren hätten ursprünglich dazu aufgefordert, dass sich ein bis zwei Personen an verschiedenen Orten in der Innenstadt zum Demonstrieren treffen sollten, wie die Polizei mitteilte. An vielen Orten kamen allerdings mehrere Leute zusammen. Auf dem Marktplatz demonstrierten beispielsweise mehr als 20 Personen. Als die Polizei die Versammlung beenden wollte, zeigten sich viele Demonstranten uneinsichtig. Die Beamten lösten die Versammlung auf und stellten am Sonnabend mehrere Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten.

Auch in Hannover hat die Polizei eine nicht genehmigte Demonstration aufgelöst. Etwa 30 bis 40 Personen hätten trotz Versammlungsverbots unter anderem gegen die europäische Flüchtlingspolitik demonstriert, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Als die Polizisten die Versammlung auflösen wollten, wehrten sich einige Teilnehmer dagegen. Auch in Hannover stellten die Beamten stellten am Sonnabend mehrere Anzeigen.

Coronavirus – die Fotos zur Krise

41 Corona-Tote in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2113 gestiegen. Damit habe sich die Zahl der nachgewiesen Infizierten im Vergleich zum Vortag um 44 erhöht, teilte die Landesregierung am Sonntag mit. Am Vortag waren es 39 mehr gewesen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung am Karfreitag von 40 auf 41.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 151 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung, acht weniger als noch am Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein rund 1200 Menschen genesen. Damit wären dann noch ungefähr 900 Personen krank und gemeldet; zusätzlich zu einer unbekannten Dunkelziffer an Infizierten, welche nicht erfasst sind.

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Stegner fordert wegen Corona: Stellt mehr Medikamente in Deutschland her

Deutschland muss aus der Coronakrise nach Auffassung des Kieler SPD-Fraktionschef Ralf Stegner grundsätzliche Konsequenzen ziehen. Aus Stegners Sicht sollten deutsche Pharma-Unternehmen verpflichtet werden, Medikamente zu einem bestimmten Anteil in Deutschland herzustellen. „Das sollte eine Lehre aus der Corona-Krise sein“, sagte er. Es dürfe nicht so weitergehen, dass Konzerne aus Gewinnstreben so viele Arzneien im Ausland produzieren lassen wie bisher. Das gelte auch für andere Dinge wie Schutzmasken, die in Krisenzeiten gebraucht werden.

Es könne auch nicht sein, dass es private Krankenhäuser im Gewinninteresse ablehnen, nicht dringend erforderliche Operationen zu verschieben“, sagte Stegner. „Solche Vorgaben müssen mit Robustheit durchgesetzt werden.“ Krankenhäuser seien ohnehin am besten in öffentlicher Trägerschaft aufgehoben. Er meine dies aber nicht im Hinblick auf Enteignung oder Verstaatlichung, betonte Stegner.

Er forderte auch, Pflegekräfte, Verkaufspersonal, Lastwagenfahrer und andere Berufsgruppen besser zu bezahlen. „Diese Krise zeigt uns ja, wie viel diese Menschen für andere schuften und sie damit oft die wahren Leistungsträger sind.“ Es sollte auch nicht hingenommen werden, dass viele Pflegekräfte aus dem Beruf ausscheiden, weil die Bedingungen für sie so schlecht seien.

Coronakrise: Polizei zufrieden mit Halbzeitbilanz zu Ostern

Zur Halbzeit des langen Oster-Wochenendes zeichnet sich ab, dass die Bevölkerung in Schleswig-Holstein und Hamburg die Vorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus befolgt. Einen sonnigen Sonnabend nutzten viele Menschen im Norden für einen Spaziergang im Freien. Wie bereits am Karfreitag hielten sie sich nach Angaben der Polizei weit überwiegend an das Abstandsgebot und die weiteren Einschränkungen. Lediglich im Bereich Wedel an der Elbe musste die Polizei bei Fahrzeugkontrollen rund ein Viertel der Autos wieder zurückschicken, weil sie zu touristischen Zwecken in einem Naherholungsgebiet unterwegs waren. 

Die Hamburger Polizei kontrollierte an den Hotspots für Ausflügler an Alster und Elbe und war mit dem Ergebnis zufrieden. „Das läuft alles ganz geschmeidig“, sagte ein Sprecher. Die Menschen seien zu zweit unterwegs und achteten auf den Mindestabstand. Zu nennenswerten Vorkommnissen sei es nicht gekommen. In Schleswig-Holstein registrierte die Polizei rund 200 Vorfälle, die mit Verstößen gegen die Corona-Vorschriften zu tun hatten. Für das ganze Land gesehen seien diese Zahl jedoch geringfügig.

Coronavirus: Ausbruch in Harburger Altenheim

Nach zwei Todesfällen in der Seniorenresidenz im Harburger Zentrum in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes sind am Karfreitag und am Sonnabend die Bewohner, darunter Patienten einer Demenzstation, auf das Virus getestet worden. Dabei wurden mehr als 30 Covid19-Erkrankungen festgestellt, schon bevor alle Test ausgewertet waren. Insgesamt leben in der Einrichtung rund 200 Senioren.

Hamburg: Coronavirus in Harburger Altenheim ausgebrochen
Hamburg: Coronavirus in Harburger Altenheim ausgebrochen © André Zand-Vakili | Unbekannt

Die erkrankten Bewohner wurden laut Bezirksamt Harburg in anderen Räumlichkeiten des Trägers untergebracht. Isoliert wurden auch mehrere Bewohner der Demenzstation. Sie hatten einen Test verweigert. Auf eine zwangsweise Durchführung hat das Gesundheitsamt verzichtet.

Die Angehörigen der Bewohner wurden über die aktuelle Situation informiert. Eine 92 Jahre alte Bewohnerin, die wegen einer Vorerkrankungen im Krankenhaus war, verstarb nach Abendblatt-Informationen bereits am vergangenen Sonntag. Die infizierten Mitarbeiter befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Live aufgezeichnet: LaLeLu in der digitalen Konzertreihe