Hamburg . Die insolvente Einrichtungskette schließt die Filiale in der Innenstadt. 70 Prozent Rabatt auf die letzten Waren.

Jetzt geht es schneller als erwartet: Die Einrichtungskette Habitat schließt noch in dieser Woche die Hamburger Filiale. Der Laden am Großen Burstah ist schon fast leer. Am Dienstagnachmittag gab es 70 Prozent Preisnachlass auf alles. „Alle Filialen schließen spätestens am Sonnabend, den 13. April“, sagte der frühere Deutschland-Geschäftsführer Daniel Lambert auf Anfrage des Abendblatts. Ziel sei, bis zum finalen Schließungstag den Store vollständig leer zu verkaufen.

Wie berichtet befindet sich Habitat Deutschland im Insolvenzverfahren. Die französische Muttergesellschaft liefert seit Mitte März keine Waren mehr an die sechs Standorte in Deutschland. Trotz guter Prognose war der Versuch des Insolvenzverwalters gescheitert, einen Investor zu finden. Als Gründe für das Aus gelten unter anderem eine zu starke Fokussierung auf den französischen Markt, zu hohe Mieten in teuren Innenstadtlagen und ein verändertes Kaufverhalten. In Hamburg verlieren elf Mitarbeiter ihren Job, bundesweit sind es 110.

Angebot kam gut an

In Hamburg wurde das erste Habitat-Geschäft 1996 am Neuen Wall eröffnet. Das Angebot aus interessantem Design zu erschwinglichen Preisen kam gut an. 2001 wechselte die Kette zunächst einige Häuser weiter in den hinteren Teil der Straße. Parallel zu den kleineren Geschäftsräumen betrieb der Möbelhändler an der Großen Elbstraße in Altona einen Outlet-Shop. 2014 schloss das Hauptgeschäft am Neuen Wall für einige Monate und eröffnete im März 2015 neu am Großen Burstah. Aber auch hier erfüllten sich die Umsatzerwartungen nicht.

Wer nach Habitat auf die Fläche am Großen Burstah ziehen wird, ist offen. Es sei immer ein Anliegen, zeitnah eine geeignete Nutzung sicherzustellen und Vorbereitungen für eine mögliche Nachvermietung zu treffen, sagt eine Sprecherin des Fondsmanagers Nuveen, der die Immobilie für einen Luxemburger Fonds verwaltet. Dazu würden Überlegungen angestellt, leere Flächen an den Einzelhandel zu vermieten. Aber auch eine Umnutzung als Coworking-Areal oder ein Mix aus Einzelhandels- und Bürofläche sei denkbar.