Hamburg. Alexandra Klein galt bei der Polizei lange als Aufsteigerin. Der Knick kam mit der Affäre um die Dienststelle „Cold Cases“.
Überraschende Personalie bei der Polizei Hamburg: Alexandra Klein, bislang Chefin der Abteilung gegen Organisierte Kriminalität, ist versetzt worden. Sie übernimmt die Leitung der Ausbildung der Polizisten zum mittleren Dienst an der Akademie der Polizei. Die Polizeidirektorin galt lange als Aufsteigerin.
Nach ihrer Zeit beim Mobilen Einsatzkommando (MEK) leitete sie unter anderem die erfolgreiche Soko „Castle“ gegen Einbruchskriminalität. Später übernahm sie die Abteilung 6 des LKA, die die Organisierte Kriminalität bekämpft.
Nach "Cold Cases": Polizei Hamburg versetzt Ermittlerin
Der Knick kam mit der Affäre um die Dienststelle „Cold Cases“, die alte Fälle aufklären sollte. Es gab Erfolge, aber auch eine schwere Niederlage vor Gericht, als die Richterin den Ermittlern in einem alten Mordfall „fehlerhafte Polizeiarbeit“ vorwarf. In der Folge wurden Arbeitsmethoden um Chefermittler Steven Baack kritisiert. Der damalige LKA-Chef Frank Martin Heise musste gehen. Später gab es Strafanzeigen von Baack gegen führende LKA-Mitarbeiter, darunter auch Alexandra Klein. Es folgte eine zweite Anzeige und interne Kritik.
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Die Anzeigen sind mittlerweile als strafrechtlich nicht relevant bewertet worden. Auch disziplinarrechtlich war Klein nichts vorzuwerfen. Es heißt aber, sie pflege einen selbstbewussten und fordernden Führungsstil.
Polizei Hamburg: Klein leitet juristische Schritte ein
Dass sie jetzt umgesetzt wurde, sehen einige in der Polizei als „Schutzmaßnahme“ für Klein vor weiteren Anfeindungen und Anzeigen – zudem sie auf der Stelle als OK-Chefin Leitende Kriminaldirektorin hätte werden können. Eine Ausschreibung stand an. Eine Beförderung wäre aber womöglich intern auf viel Unverständnis gestoßen. Für Klein ist das ein Karrieredämpfer.
Die neue Stelle sieht keine Beförderung vor. Zuerst hatte die „Welt am Sonntag“ berichtet. Klein selbst hat sich nach Abendblatt-Informationen krank gemeldet und Schritte eingeleitet, um juristisch gegen die Umsetzung vorzugehen. Die Polizei wollte die Personalie nicht kommentieren.