Hamburg. Prostituierte stellen Hygienekonzept vor. Lage der Hamburger Wirtschaft ist “sehr ernst“. Pflegekräfte erhalten Corona-Prämie.

Der Senat hat am Donnerstag keine weiteren Corona-Fälle in Hamburg gemeldet, Schleswig-Holstein meldete sechs Neuinfizierte. Auch eine Ärztin in Eutin ist positiv auf Corona getestet worden. Nahezu alle Tests möglicher Kontaktpersonen der Ärztin wurden jedoch bereits ausgewertet, keiner der Befunde war positiv.

Derweil wird das Vorgehen bei regionalen Corona-Ausbrüchen debattiert. Die FDP im Kieler Landtag hat sich gegen pauschale Ausreisebeschränkungen für ganze Landkreise ausgesprochen. Auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hält lokale Ausreisebeschränkungen, für die unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel geworben hatte, für kaum umsetzbar.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Donnerstag, den 16. Juli:

  • Hamburgs Kitas öffnen wieder für alle Kinder
  • Rotlicht-Konzept: Sex mit strikten Hygieneregeln möglich
  • Kiel begrüßt Einigung auf lokale Corona-Beschränkungen
  • Schweden-Rückkehrer müssen nicht mehr in Quarantäne
  • Beschäftigte in der Pflege erhalten Corona-Prämie
  • Corona: Lage der Hamburger Wirtschaft ist "sehr ernst"
  • Wegen Corona: Hamburger Hochbahn startet Pilotprojekt
  • Eutiner Klinik kehrt nach Corona-Fall zum Regelbetrieb zurück
  • Corona-Krise: Hamburg nullt erneut
  • Niedersachsen startet in Corona-Ferien
  • Corona-Krise: Nordex-Auftragseingang bricht ein
  • Nord-FDP gegen Ausreisebeschränkungen für ganze Kreise
  • Ärzte-Kundgebung vor Staatskanzlei in Hannover

Interaktiv – Deutschlands Urlaubsgebiete im Corona-Vergleich:

Interaktiv - Deutschlands Urlaubsgebiete im Corona-Vergleich

Hamburgs Kitas öffnen wieder für alle Kinder

Darauf haben Tausende Eltern gewartet: Die rund 1100 Hamburger Kitas werden nach dem Ende der Sommerferien am 6. August die Betreuung für alle Kinder in vollem Umfang wieder aufnehmen. Drei Monate lang hatten die Kitas wegen der Corona-Pandemie nur eine Notbetreuung organisiert. Für viele Familien bedeutete die Schließung der Einrichtungen eine große Herausforderung. Erst seit dem 18. Juni gilt ein eingeschränkter Regelbetrieb mit einer mindestens 20-stündigen Betreuung an drei Tagen pro Woche.

„Das geringe Infektionsgeschehen ermöglicht es, dass die Kitas zum 6. August zum uneingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren – allerdings weiterhin unter Hygieneauflagen“, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, dem Abendblatt. „Eltern können in jedem Fall auf die vollständige Betreuungszeit zurückgreifen.“ Damit müssten Väter und Mütter auch wieder die Beitragszahlungen in voller Höhe entrichten. Während der Notbetreuung und des eingeschränkten Regelbetriebs hatte die Stadt die Elternanteile zu den Betreuungskosten im Rahmen des Kita-Gutscheinsystems übernommen.

Auch bei möglichen Covid-19-Erkrankungen von Kita-Kindern hat die zuständige Behörde nun eine Entscheidung getroffen. „Es gilt weiterhin die Prämisse, dass kranke Kinder nicht betreut werden. Um Klarheit für Eltern und Fachkräfte zu schaffen, sind die Ausschlusskriterien nun konkretisiert: Bei Husten und/oder Fieber, spätestens von 38 Grad Temperatur an, darf keine Betreuung stattfinden“, sagte der Behördensprecher. Im Klartext: Ein Schnupfen ist kein Hinderungsgrund, die Kita zu besuchen.

Wenn die Kindertageseinrichtungen in drei Wochen den regulären Betrieb wieder aufnehmen, gelten weiterhin Corona-bedingte Hygieneregeln. Eltern müssen eine Mund-Nasen-Maske tragen, wenn sie ihre Kinder in die Kita bringen oder sie abholen. Die Einrichtungen sollen nach Möglichkeit sogenannte Übergabebereiche schaffen, um die Zahl der Begegnungen gering zu halten. Wenn während der Betreuungszeit bei Beschäftigten oder Kindern Covid-19-typische Krankheitssymptome wie Husten oder Fieber auftreten, muss das zuständige Gesundheitsamt umgehend informiert werden.

Eutiner Klinik nach Corona-Fall wieder im Regelbetrieb

Nach der Infektion einer Ärztin mit dem Coronavirus hat die Sana-Klinik in Eutin wieder den Regelbetrieb aufgenommen. Die Tests an 200 Kontaktpersonen – Mitarbeitern und Patienten – seien durchweg negativ ausgefallen, teilte ein Kliniksprecher am Donnerstag mit. Der Verdacht, dass sich auch weitere Personen im Klinikumfeld infiziert haben könnten, habe sich ebenfalls nicht erhärtet.

Nach Bekanntwerden des Falls am Mittwoch hatte die Klinik zur Sicherheit ein Besuchsverbot verhängt und zunächst keine neuen Patienten mehr aufgenommen, sondern zwischenzeitlich nur noch Notfälle behandelt. Das Besuchsverbot wurde mittlerweile auch aufgehoben.

Am Mittwoch hatte der Kreis Ostholstein bestätigt, dass eine Ärztin positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war. Nach Angaben der Klinik war bei der Frau am Dienstag ein Abstrich vorgenommen worden, weil sie im Laufe des Tages erkältungsähnliche Symptome entwickelt hatte. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt habe sich die Ärztin nach Vorliegen des Ergebnisses unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben. Alle direkten und indirekten Kontaktpersonen im Klinikumfeld wurden den Angaben zufolge identifiziert und getestet. Sie kamen ebenfalls in häusliche Quarantäne.

Das Gesundheitsamt lobte den Umgang der Klinik mit dem Infektionsfall. Wo sich die Mitarbeiterin mit dem Virus angesteckt hatte, sei noch unklar. Es müsse außerhalb der Klinik passiert sein.

Corona-Tests: 45 Spätaussiedler dürfen Quarantäne beenden

45 Spätaussiedler aus der Landesaufnahmebehörde in Braunschweig dürfen nach zwei Wochen die Quarantäne verlassen. Keiner habe Symptome des Coronavirus gezeigt, alle Kontrollen vom Mittwoch seien negativ, deswegen dürfte die Menschen die Quarantäne mit Ablauf des Donnerstags beenden, teilte die Stadt Braunschweig mit.

Bei ihrer Ankunft Anfang Juli waren 13 der Spätaussiedler aus Kasachstan positiv auf das Virus getestet worden. Sie kamen mit dem Flugzeug nach Frankfurt/Main, bevor sie dann mit einem Bus nach Braunschweig gebracht wurden. Das bundesweit zuständige Grenzdurchgangslager Friedland im Landkreis Göttingen war zu dem Zeitpunkt aufgrund dortiger Infektionsfälle bereits voll.

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Rotlicht-Konzept: Sex mit strikten Hygieneregeln möglich

Hamburger Sexarbeiterinnen aus der Herbertstraße haben auf St. Pauli ein eigenes Konzept für die Corona-Zeit vorgestellt.
Hamburger Sexarbeiterinnen aus der Herbertstraße haben auf St. Pauli ein eigenes Konzept für die Corona-Zeit vorgestellt. © Marcelo Hernandez | Unbekannt

Bei einem Tag der offenen Tür haben Hamburger Sexarbeiterinnen aus der Herbertstraße auf St. Pauli ein eigenes Konzept für die Corona-Zeit vorgestellt. Mit Masken, Kondomen, strikten Hygieneregeln und abstandswahrenden Sexstellungen könnten ihre Dienstleistungen ohne erhöhtes Infektionsrisiko angeboten werden, sagten Mitglieder der Gruppe „Sexy Aufstand Reeperbahn“, die eine Wiederzulassung des Bordellbetriebs fordern.

Der Leiter des Bezirksamts Mitte, Falko Droßmann (SPD), äußerte Verständnis. Durch das coronabedingte Verbot verlagere sich das Sexgeschäft in die Illegalität. „Aber die einzigen, die es sauber machen, die es legal machen, die sozialversichert sind und es freiwillig machen, die dürfen nicht.“

Coronavirus – die Bilder zur Krise:

Kiel begrüßt Einigung auf lokale Corona-Beschränkungen

Schleswig-Holsteins Staatskanzleichef Dirk Schrödter hat die Verständigung von Bund und Länder auf zielgenauere lokale Corona-Beschränkungen begrüßt. Ein- und Ausreisesperren soll es demnach geben können, wenn die Zahl der Infektionen weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten bereits unterbrochen sind. Das steht in einem nach Beratungen von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Staatskanzleichefs der Länder gefassten Beschluss.

Schleswig-Holsteins Staatskanzleichef Dirk Schrödter bei einer Sitzung im Landeshaus Kiel (Archivbild).
Schleswig-Holsteins Staatskanzleichef Dirk Schrödter bei einer Sitzung im Landeshaus Kiel (Archivbild). © dpa picture alliance/rtn - radio tele nord | Unbekannt

Staatskanzleichef Schrödter nannte die Einigung ein Zeichen eines funktionierenden Föderalismus. Ziel sei es, solche Ausbrüche räumlich präzise zu managen, sagte Schrödter nach einer Telefonkonferenz der Chefs der Staatskanzleien der Länder mit dem Kanzleramtschef. In solchen Fällen sollten erforderliche Maßnahmen „schnell ergriffen, aber auch schnell wieder aufgehoben werden, wenn das Infektionsgeschehen eingrenzbar ist und Infektionsketten präzise nachvollzogen werden können“.

Das vereinbarte bundeseinheitliches Vorgehen folge der bereits beschlossenen grundlegenden Strategie, sagte Schrödter. Hierzu gehöre „eine gegebenenfalls erforderliche Beschränkung nicht notwendiger Mobilität“. Also Reisesperren. Schrödter zufolge wird der Bundesgesundheitsminister mit seinen Länderkollegen prüfen, wie die nationale Teststrategie im Hinblick auf Reiserückkehrer weiterentwickelt werden soll. Die Ressortchefs sollen Kriterien dafür erarbeiten, ob, wann und in welchem Umfang Tests für diese sinnvoll sind.

Hamburg Airport befragt Reisende zu Corona-Urlaub

Der Hamburger Flughafen hat seine Passagiere zur Reisesituation in Corona-Zeiten befragt. Viele Reisende äußerten Bedenken, "weil man nicht weiß, was auf einen zukommt", so eine Hamburgerin. Einige der Urlauber waren frühzeitig angereist, eine gebürtige Finnin, die in Hamburg wohnt und arbeitet, hatte sicherheitshalber ein Foto ihrer Meldebescheinigung eingepackt.

Alle Urlauber freuten sich trotz der Einschränkungen auf ihre Reise. "Jetzt muss es sein!", sagte eine Frau.

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Reiserückkehrer aus Schweden müssen nicht mehr in Quarantäne

Wer aus Schweden nach Schleswig-Holstein zurückkehrt, muss künftig nicht mehr für 14 Tage in häusliche Quarantäne. Bislang hatte das nördlichste Bundesland die Quarantäneverordnung restriktiver ausgelegt und auf den Zeitpunkt des auswärtigen Aufenthalts und die damals gültige Einstufung abgestellt. „Der Beschluss der Gesundheitsminister-Konferenz ist ein wichtiger Schritt, um in dieser für viele Urlauber bedeutsamen Frage zu einer einheitlichen Handhabung im Bundesgebiet zu kommen“, sagte Staatssekretär Matthias Badenhop.

Wegen der damaligen Überschreitung der Grenze von 50 Fällen je 100.000 Einwohner in Schweden mussten Rückkehrer seit Anfang Juni im nördlichsten Bundesland in häusliche Quarantäne. Ein- und Rückreisende aus Schweden mussten sich unverzüglich nach der Einreise auf direktem Weg in die eigene Wohnung oder eine andere geeignete Unterkunft begeben und das Gesundheitsamt informieren.

Bund und Länder hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, künftig zielgenauer auf lokale Ausbrüche der Corona-Pandemie zu reagieren. Ein- und Ausreisesperren soll es geben können, wenn die Zahl der Infektionen weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten bereits unterbrochen sind. Das steht in einem nach Beratungen von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Staatskanzleichefs der Länder gefassten Beschluss. „Diese Maßnahmen sollen zielgerichtet erfolgen und müssen sich nicht auf den gesamten Landkreis bzw. die gesamte kreisfreie Stadt beziehen“, heißt es darin.

Neue Campingplatzverordnung berücksichtigt Corona-Erfahrungen

Die Campingplätze in Schleswig-Holstein können „krisenfester“ werden. In die neue Campingplatzverordnung, die am 31. Juli in Kraft tritt, hat die Landesregierung auch Erfahrungen aus der Corona-Zeit aufgenommen. So dürfen auf den Standplätzen künftig mobile Toiletten und Duschkabinen aufgestellt werden. „Das erhöht nicht nur den Komfort eines Campingplatzes“, erklärte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). „Dadurch kann ein Campingplatz auch dann weiter betrieben werden, wenn die gemeinschaftlich genutzten Sanitäranlagen aus welchem Grund auch immer geschlossen werden müssen.“ Nach Ausbruch der Corona-Krise war das zeitweise der Fall.

Sabine Sütterlin-Waack (CDU) Innenministerin aus Schleswig-Holstein, auf einem Termin (Archivbild).
Sabine Sütterlin-Waack (CDU) Innenministerin aus Schleswig-Holstein, auf einem Termin (Archivbild). © dpa picture alliance/Martin Schutt | Unbekannt

Mit den Änderungen würden die Campingplätze im Land noch attraktiver, sagte die Ministerin. Im Vergleich zum ersten Entwurf sei die zulässige Grundfläche von Campinghäusern auf Wochenendplätzen von 40 auf 50 Quadratmeter erweitert worden. Die Möglichkeit, zusätzlich Zelte und Wohnwagen aufzustellen, sei von den Sommerferien auf die Oster-, Himmelfahrts- und Pfingstwochenenden erweitert worden.

Auch der Insektenschutz kommt zum Tragen. So sollen für die Beleuchtung von Campingplätzen künftig „insektenfreundliche“ Lampen verwendet werden, um ein Verenden der Tiere an Leuchtkörpern zu vermeiden. Alte Lampen müssen aber nicht sofort ausgetauscht, sondern können bei Bedarf entsprechend ersetzt werden. Die Verordnung stellt auch klar, dass ständiges Wohnen auf Camping- und Wochenendplätzen nicht zulässig ist - aufgrund des Baurechts des Bundes. Dies betrifft Zelte, Wohnwagen sowie sogenannte Tiny Houses und Mobilheime auf Standplätzen der Campingplätze ebenso wie unbewegliche Campinghäuser auf Wochenendplätzen.

Hamburg zahlt Corona-Prämie für Pflegekräfte

Die Stadt Hamburg zahlt gemeinsam mit den Pflegeversicherungen 8,7 Millionen Euro an die rund 25.300 Beschäftigten in der Pflege, wie der Senat mitteilte. Beschäftigte, die mindestens 35 Stunden in der Woche in Pflegeheimen, Tagespflegeeinrichtungen und bei ambulanten Diensten in Hamburg arbeiten, erhalten einen steuerfreien Bonus von 1500 Euro.

Eine Pflegerin schiebt eine Bewohnerin im Rollstuhl durch einen Gang in einem Pflegeheim (Symbolbild).
Eine Pflegerin schiebt eine Bewohnerin im Rollstuhl durch einen Gang in einem Pflegeheim (Symbolbild). © dpa picture alliance/Marcel Kusch | Unbekannt

Mitarbeiter, die mindestens 25 Prozent Arbeitszeit in der Pflege vorweise können, erhalten 1000 Euro, für Auszubildende beträgt der Bonus 900 Euro, für sonstige Arbeitnehmer 500 Euro. Arbeitnehmer, die bis Ende Juni einen Antrag gestellt haben, erhalten die steuerfreie Corona-Prämie mit ihrer nächsten Gehaltszahlung, so die Sozialbehörde.

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Corona: Lage der Hamburger Wirtschaft ist "sehr ernst"

Wegen der Corona-Pandemie ist die konjunkturelle Lage der Hamburger Wirtschaft einer Umfrage der Handelskammer zufolge weiter schlecht. „Die Lage der Hamburger Wirtschaft ist trotz einiger Lockerungen und staatlicher Konjunkturmaßnahmen weiterhin sehr ernst“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust laut Mitteilung. „Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden uns noch lange begleiten. Wir müssen die Unternehmen jetzt wieder in die Lage versetzen, selbst Umsätze zu generieren.“

Handelskammer-Präses Norbert Aust äußerte sich zur Lage der Hamburger Wirtschaft (Archivbild).
Handelskammer-Präses Norbert Aust äußerte sich zur Lage der Hamburger Wirtschaft (Archivbild). © dpa picture alliance/Daniel Reinhardt | Unbekannt

Fast die Hälfte der Unternehmen (47,7 Prozent) bewerte die aktuelle Geschäftslage als schlecht, hieß es. 42 Prozent rechnen erst im Verlauf des Jahres 2021 mit einer Rückkehr zur Normalität. In Hamburg nahmen nach Angaben der Handelskammer 685 Unternehmen an der Befragung teil. Den Angaben zufolge gibt es bei den Unternehmen kaum Spielraum für Investitionen. Fast die Hälfte der Antwortenden (48,7 Prozent) plane geringere Investitionen, jedes dritte Unternehmen (33,9 Prozent) habe vor, seine Beschäftigtenzahl in den nächsten zwölf Monaten zu verringern.

Erste Lichtblicke gebe es bei den Hamburger Exporten in der zweiten Jahreshälfte. Die Unternehmen würden die Aussichten weniger ungünstig als noch vor drei Monaten bewerten. Dieses Ergebnis sei allerdings sehr unsicher, weil derzeit keine Prognosen über den weiteren Verlauf der Pandemie in einzelnen Regionen möglich seien.

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Uniklinik Göttingen: Darth Vader warnt vor dem Coronavirus

Die Uniklinik Göttingen wirbt mit dem Star-Wars-Bösewicht Darth Vader für die Maskenpflicht. Gemeinsam mit seinen Stormtroopern zieht er in dem Video der Werbekampagne durch die Klinik und weist Studenten und Mitarbeiter zurecht. "Die 'erste Corona-Episode' ist noch nicht vorbei. Wir wollen auch keine zweite. Nutzt eure Macht, andere zu schützen" lautet das Motto des YouTube-Videos, das bereits über 13.000 Aufrufe hat.

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Wegen Corona: Hamburger Hochbahn startet Pilotprojekt

Die Hamburger Hochbahn startet wegen der Corona-Krise ein Pilotprojekt, um Fahrgastströme auf dem Weg zum Bahnsteig zu entzerren. Die Wegeleitung ist nun an der U1-Haltestelle Wandsbek Markt und an der U2-Haltestelle Hagenbecks Tierpark zu finden, wie die Hochbahn mitteilte. Das System lehnt sich den Angaben zufolge an die Verkehrsführung von Straßen an. Das Ziel sei, die Fahrgäste zum Rechtsgehen zu bewegen, damit sie sich nicht in die Quere kommen.

Die neu angebrachten Pfeile und Linien weisen den Fahrgästen im U-Bahnhof Wandsbek Markt die optimale Laufrichtung.
Die neu angebrachten Pfeile und Linien weisen den Fahrgästen im U-Bahnhof Wandsbek Markt die optimale Laufrichtung. © dpa picture alliance/Daniel Reinhardt | Unbekannt

Mit gestrichelter Mittellinie und Pfeilen auf den Treppenstufen und Flächen der Schalterhallen soll das neue System die Fahrgäste ohne Gegenverkehr von der Oberfläche zu den Bahnsteigen und zurück leiten, hieß es. In einigen Wochen werde entschieden, ob das Projekt auf weitere U-Bahn-Haltstellen ausgerollt wird.

Die Fahrgastzahlen sind laut Hochbahn wieder angestiegen. Die aktuelle Quote liege bei 60 Prozent der Vor-Corona-Zeit. Ein deutlicher Schub werde nach dem Sommer erwartet.

Ostsee statt Mittelmeer: Tietjen im Corona-Urlaub

Strahlend blauer Himmel, weiter Sandstrand und Meer: Ein solches Urlaubsfoto postete NDR-Moderatorin Bettina Tietjen auf Instagram. Sie verbringt ihren Urlaub im "Corona-Sommer" nicht etwa an der Côte d'Azur sondern an der Ostsee. "Es geht auch ohne Mittelmeer", schreibt Tietjen dazu. Ihre Follower stimmen ihr zu.

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Eutiner Klinik kehrt nach Corona-Fall zum Regelbetrieb zurück

Nach der Infektion einer Ärztin mit dem neuartigen Coronavirus kehrt die Eutiner Sana-Klinik wieder zum Regelbetrieb zurück. Etwa 200 Kontaktpersonen seien getestet worden, sagte ein Kliniksprecher. „Der Großteil der Tests ist ausgewertet, und wir haben bislang nur negative Ergebnisse.“

Nach Bekanntwerden des Falls am Mittwoch hatte die Klinik zur Sicherheit ein Besuchsverbot verhängt und zunächst keine neuen Patienten mehr aufgenommen, sondern zwischenzeitlich nur noch Notfälle behandelt. Das Besuchsverbot ist mittlerweile auch aufgehoben worden.

Ein Arzt nimmt in einer Hausarztpraxis mit einem Tupfer einen Abstrich bei einer Frau für einen Coronatest.
Ein Arzt nimmt in einer Hausarztpraxis mit einem Tupfer einen Abstrich bei einer Frau für einen Coronatest. © dpa picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand | Unbekannt

Am Mittwoch hatte der Kreis Ostholstein bestätigt, dass eine Ärztin positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war. Nach Angaben der Klinik war bei der Frau am Dienstag ein Abstrich vorgenommen worden, weil sie im Laufe des Tages erkältungsähnliche Symptome entwickelt hatte. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt habe sich die Ärztin nach Vorliegen des Ergebnisses unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben. Alle direkten und indirekten Kontaktpersonen im Klinikumfeld wurden den Angaben zufolge identifiziert und getestet. Sie befinden sich ebenfalls in häuslicher Quarantäne.

Meck-Pomm gegen Ausreiseverbot aus Corona-Gebieten

Mecklenburg-Vorpommern lehnt nach den Worten von Vize-Regierungschef Lorenz Caffier (CDU) Ausreiseverbote für Bewohner von Regionen ab, in denen es einen starken Corona-Ausbruch gibt. „Das ist für ein Flächenland unpraktikabel. Und außerdem sollte man nicht vergessen, dass Ausreiseverbote gerade für Ostdeutsche mit besonderen Erfahrungen verbunden sind. Wir machen das auf keinen Fall“, sagte der Schweriner Innenminister.

Lorenz Caffier (CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, lehnt Ausreiseverbote ab (Archivbild).
Lorenz Caffier (CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, lehnt Ausreiseverbote ab (Archivbild). © dpa picture alliance/Martin Schutt | Unbekannt

Es sei wichtig Infektionsherde rasch zu erkennen und auch zu isolieren, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden. „Und das haben wir auch schon gemacht, mit einzelnen Gebäuden wie etwa Pflegeheimen. Aber eine ganze Region festzusetzen, wer soll das kontrollieren“, sagte Caffier. Eine Vielzahl kleiner Dörfer sei viel schwerer zu überwachen als die Ausfallstraßen größerer Städte.

In Mecklenburg-Vorpommern war am Mittwoch nach fast zwei Wochen erstmals wieder ein Bewohner des Landes positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mit bislang etwa 49 Infizierten je 100.000 Einwohner weist der Nordosten die niedrigste Infektionsquote aller Bundesländer auf. Um das Einschleppen des Virus zu unterbinden, sind individuelle Tagesreisen aus dem übrigen Bundesgebiet nach Mecklenburg-Vorpommern weiterhin untersagt, Urlauber dürfen das Küstenland seit Ende Mai aber wieder besuchen.

Corona-Krise: Hamburg nullt erneut

Der Senat hat am Donnerstag keine weiteren Corona-Fälle in Hamburg gemeldet. Die Zahl der Gesamtinfektionen ist sogar zurückgegangen, da ein Fall aus dem April gelöscht wurde. Laut der Gesundheitsbehörde haben sich damit seit Ausbruch der Pandemie 5231 Hamburger mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. Rund 4900 davon gelten inzwischen als geheilt.

231 Menschen aus Hamburg haben die Covid-19-Erkrankung nicht überlebt. Neue Todesfälle gab es innerhalb der vergangenen 24 Stunden laut der Behörde nicht.

Weiterhin auf einem niedrigen Niveau sind die Zahlen der Menschen, die in einem Hamburger Krankenhaus wegen einer Infektion mit dem Coronavirus behandelt werden müssen. Stationär werden derzeit 15 Menschen aus Hamburg und dem Umland versorgt. Davon liegen sechs auf einer Intensivstation, fünf von ihnen sind Hamburger.

Trotz Corona-Pandemie: "Lust auf Sommer" in Eppendorf

Eppendorfer können sich über das erste Event seit Beginn der Corona-Pandemie freuen: Unter dem Motto "Lust auf Sommer" können Bewohner des Hamburger Stadtteils ab dem 24. Juli an sieben Tagen die Wochen bei "kühlen Drinks" und "schmackhafter Gastronomie" mit Nachbarn, Freunden und Familie anstoßen.

Der neue Nachbarschaftstreff auf dem Marie-Jonas-Platz soll unter Beachtung der höchsten Hygiene- und Infektionsmaßnahmen stattfinden. Im Mittelpunkt stehe das gesellschaftliche Miteinander, wie die veranstaltende Agentur mitteilte.

Niedersachsen startet in Corona-Ferien

Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht, Schulschließungen - viele Menschen in Niedersachsen haben in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie noch sehnsüchtiger als sonst auf die Sommerferien gewartet. Angesichts der Epidemie verbringen viele Familien ihren Urlaub in Deutschland. Zum Ferienbeginn am Donnerstag dürften die Straßen daher voll sein, erwarten Landesverkehrswacht und ADAC.

Innenminister Boris Pistorius (SPD) rief zu Toleranz und Nachsicht im Verkehr auf: „Im Straßenverkehr gelten die gleichen Regeln wie aktuell im Alltag: Abstand halten, Geduld haben und Ruhe bewahren“, betonte er.

Ein Spielzeug-LKW steht im Sand vor dem Strandkorb von Familie Kunz am Nordstrand der Insel.
Ein Spielzeug-LKW steht im Sand vor dem Strandkorb von Familie Kunz am Nordstrand der Insel. Der heutige Donnerstag ist für die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen der erste Ferientag der sechswöchigen Sommerferien. © dpa picture alliance/Hauke-Christian Dittrich | Unbekannt

„Die letzten Wochen und Monate haben die allermeisten über die Maßen gefordert“, sagte Pistorius. „Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag nachhaltig verändert - Urlaub wird da jedem guttun.“ Er appellierte an die Autofahrer: „Fahren Sie vorsichtig, nehmen Sie sich Zeit und gönnen Sie sich die nötige Ruhe, um entspannt in den Urlaub zu starten.“ Mit einem defensiven Verhalten im Straßenverkehr könne jeder dazu beitragen, Unfälle zu verhindern.

Sechs weitere Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um 6 auf 3235 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Homepage unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut mit Stand Mittwochabend weiter berichtete, blieb die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen bei 154. Rund 3000 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt vier an Covid-19 Erkrankte behandelt.

Corona-Krise: Nordex-Auftragseingang bricht ein

Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat die Corona-Pandemie voll zu spüren bekommen. Zwischen April und Ende Juni bestellten Kunden 217 Windenergieanlagen für Projekte mit einer Leistung von zusammen 888 Megawatt, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 56 Prozent.

Beim Windkraftanlagenhersteller Nordex sind deutlich weniger Aufträge eingegangen (Symbolbild).
Beim Windkraftanlagenhersteller Nordex sind deutlich weniger Aufträge eingegangen (Symbolbild). © dpa picture alliance/abaca | Unbekannt

Über die ersten sechs Monate ging der Auftragseingang im Bereich Projekte - ohne Servicegeschäfte - um 17 Prozent auf 2,5 Gigawatt zurück. „Die globale Wirtschaft wird weiterhin erheblich von der Corona-Pandemie beeinträchtigt, das trifft natürlich auch auf uns, unsere Kunden und Zulieferer zu“, sagte Unternehmenschef José Luis Blanco.

Musiker können Freiluftbühne kostenlos nutzen

Der Musikpavillon in der Parkanlage Planten un Blomen wird Musikern vom Bezirk Mitte in diesem Sommer kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Das Interesse ist groß. Unsere Eventmanagerin im Park hat bereits diverse Anfragen erhalten.

Jetzt werden wir gemeinsam mit Interessierten über das Programm in den nächsten Monaten sprechen“, sagte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD). Voraussetzung für die Nutzung sei, dass die Nutzer der Open-Air-Bühne Rücksprache mit der Parkleitung halten und ein Sicherheits- und Hygienekonzept vorlegen. Die Beachtung der Corona-Bedingungen sei für die Veranstalter selbstverständlich verpflichtend, so Droßmann weiter.

Nord-FDP gegen Ausreisebeschränkungen für ganze Kreise

Im Tauziehen um mögliche Ausreisesperren bei regionalen Corona-Ausbrüchen fordert die FDP im Kieler Landtag Augenmaß. „Die diskutierten pauschalen Ausreisebeschränkungen für ganze Landkreise, die die Bundeskanzlerin fordert, halte ich für problematisch“, sagte Fraktionschef Christopher Vogt. „Ich sehe auch nicht, dass sie umsetzbar und sinnvoll wären.“

Christopher Vogt (FDP), Stellvertretender Landesvorsitzender, spricht während einer Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtags (Archivbild).
Christopher Vogt (FDP), Stellvertretender Landesvorsitzender, hat sich gegen mögliche Ausreisesperren ausgesprochen (Archivbild). © dpa picture alliance/Frank Molter | Unbekannt

Die Größe der Landkreise sei bundesweit auch relativ unterschiedlich. „An Corona-Hotspots müssen gezieltere Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel verstärktes und auch präventives Testen“, sagte Vogt. „Wenn Bund und Länder bei der Bekämpfung der Pandemie weiter erfolgreich sein und die hohe Akzeptanz erhalten wollen, sollte man es bei der Einschränkung von Grundrechten nicht übertreiben.“ Die Gerichte würden zu Recht immer kritischer.

Auch aus Sicht der Jamaika-Landesregierung sollten regionale Corona-Ausbrüche räumlich differenzierter betrachtet werden und nicht nur auf Ebene einzelner Landkreise bezogen. Dabei seien Ausreisebeschränkungen aus solchen Gebieten besser und sinnvoller als Beherbergungsverbote oder Quarantänelösungen, hatte Staatskanzleichef Dirk Schrödter am Dienstag aber auch gesagt. Schrödter hatte sich zuversichtlich gezeigt, dass die Länder gemeinsam mit dem Bund zu einer gemeinsamen Verständigung auf Reaktionen bei regionalen Corona-Ausbrüchen kommen werden.

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Ärzte-Kundgebung vor Staatskanzlei in Hannover

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat Beschäftigte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) für Donnerstagnachmittag zu einer Kundgebung für bessere Arbeitsbedingungen an der niedersächsischen Staatskanzlei aufgerufen.

Mediziner und Pflegekräfte wollten Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor dessen Amtssitz an einen Forderungskatalog erinnern, der ihm bei einem Besuch der MHH zu Beginn der ersten Corona-Welle überreicht wurde. Den Vorschlägen müsse Nachdruck verliehen werden, hieß es. „Zu den Zielen zählten, eine gute Patientenversorgung sicherzustellen, bessere Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte zu schaffen, dem Pflegefachkräftemangel entgegenzuwirken sowie die ungenügende Finanzierung der Hochschulmedizin zu beenden.“

Bislang warte man auf eine konkrete Antwort auf diese Punkte, so der Marburger Bund. „Parallel hatte das Präsidium der MHH vom Ministerium auch Verbesserungen für die Beschäftigen eingefordert, diese wurden abgelehnt.“ Gemeinsame Ansätze seien aufgrund der Belastung in der Pandemie-Bekämpfung offenbar wieder in den Hintergrund geraten.

Lesen Sie hier den Newsblog von Mittwoch, 15. Juli