Hamburg. Andrang auf erste Norwegen-Fähre nach vier Monaten. Coronavirus bei Ärztin einer Klinik im Norden nachgewiesen. Der Newsblog.

Während viele Unternehmen im Norden weiterhin unter der Corona-Krise leiden, sprechen andere von einem "bombastischen" Geschäft. So verzeichnen Händler an der Grenze zu Dänemark seit der Aufhebung der Reisebeschränkungen wieder erfreuliche Umsätze: Denn die Dänen zahlen seit kurzem noch höhere Steuern auf Tabakwaren.

Weniger gut läuft es für den HVV in Hamburg. Die Fahrgastzahlen stagnieren seit Wochen und liegen noch immer bei 60 Prozent des sonst üblichen Fahrgast-Volumens im öffentlichen Nahverkehr. Hinzu kommt, dass viele Menschen ihr Abonnement gekündigt haben. Über ein Zuwachs von Fluggästen kann sich wiederum der Hamburg Airport freuen.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Mittwoch, den 15. Juli:

Interaktiv – Deutschlands Urlaubsgebiete im Corona-Vergleich:

Reederei Aida bereitet sich auf Neustart der Kreuzfahrten vor

Am Sonnabend kommen in Rostock erstmals seit dem coronabedingten Zwangsstopp für Seereisen wieder Kreuzfahrtschiffe an. Doch haben sie noch keine Gäste an Bord. Wie die in Rostock ansässige Reederei Aida Cruises am Mittwoch mitteilte, machen die zu ihrer Flotte gehörenden Schiffe "AidaMar" und "AidaBlu" im Überseehafen fest. Dort würden sie auf die Wiederaufnahme der Kreuzschifffahrt im August vorbereitet.

Am 12. August solle AIDAmar die Kreuzfahrtsaison in Rostock-Warnemünde eröffnen. Bis Ende August seien mehrere drei- bis viertägige Kurzreisen geplant. Diese Reisen fänden mit einer „angepassten Passagierkapazität“, unter den gebotenen Hygieneregeln und ohne Anlauf weiterer Häfen statt. Als erstes Schiff der Aida-Flotte werde aber bereits am 5. August die "AidaPerla" von Hamburg aus in See stechen. Die "AidaBlu" starte am 16. August in Kiel.

Wenige Gäste in Timmendorf – Hotels geben Scharbeutz Schuld

Nach den ersten zwei Wochen der Hauptsaison 2020 hat die Gemeinde Timmendorfer Strand eine durchwachsene Bilanz gezogen. Während die Ferienwohnungsvermieter von einer guten Belegung berichteten, seien in einigen größeren Hotels trotz Hochsaison noch Zimmer frei, sagte der Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH, Joachim Nitz, am Mittwoch. Die Rede sei von 15 bis 20 Prozent weniger Buchungen als im Vorjahrzeitraum. „Hoteldirektoren berichten von einer Verunsicherung der Gäste, ob es am Strand genug Platz gebe“, sagte Nitz.

Dazu beigetragen haben offenbar Berichte über Strandsperrungen im Nachbarort Scharbeutz. „Allein in den letzten Tagen hatten wir deshalb mit einer Reihe von Stornierungen zu kämpfen“, sagte Hauke Fuhrmann, Inhaber des Romantik-Hotels „Fuchsbau“. Von ähnlichen Problemen berichtet auch der Chef des Hotels „Yachtclub“, Christian von Oven. „Die Strandsperrungen des Nachbarortes haben dazu beigetragen, dass die Gäste auch bei Neubuchungen zurückhaltend sind“, sagte er.

Timmendorfer Strand und Scharbeutz liegen knapp einen Kilometer voneinander entfernt, sind aber getrennte Gemeinden. Die Bürgermeisterin von Scharbeutz, Bettina Schäfer (parteilos), hatte in der Vergangenheit an zwei Wochenenden Strand und Ortsdurchfahrt wegen Überfüllung sperren lassen.

Die Gemeinde Timmendorfer Strand reagiert auf die Verunsicherung der Gäste mit einem erweiterten Sicherheitskonzept und der garantierten Zusage, dass jeder Übernachtungsgast einen Strandplatz erhält. „Wir haben acht Kilometer Strand, so dass es kein Problem ist, Abstand zu halten“, sagte Nitz.

Das überarbeitete Sicherheitskonzept sieht nach Angaben der Gemeinde eine vorausschauende Besucherlenkung und zusätzliches Sicherheitspersonal vor. „Mit diesen Maßnahmen sind wir sicher, dass in Timmendorfer Strand keine Strandsperrungen notwendig sind“, sagte der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde, Andreas Müller.

Fähre nach Norwegen: Ansturm auf die „Color Magic“ Richtung Oslo

Nach viermonatiger Pause wegen der Corona-Krise sind am Mittwoch erstmals wieder rund 500 deutsche Norwegen-Touristen mit der Fähre von Kiel nach Oslo gefahren. Das skandinavische Land hatte in der vorigen Woche seine Reisebeschränkungen für Menschen aus zahlreichen europäischen Staaten zum 15. Juli aufgehoben. Die Quarantäneanforderungen bei der Einreise wurden außer Kraft gesetzt.

„Wir freuen uns sehr, dass es wieder losgeht“, sagte der Geschäftsführer der deutschen Color Line GmbH, Dirk Hundertmark, vor Abfahrt der gut 224 Meter langen „Color Magic“. Das Schiff war mit 1500 Passagieren ausgebucht, darf aber wegen der Corona-Restriktionen nur mit halber Kapazität fahren. Kurz vor 14 Uhr legte die „Color Magic“ in Kiel überpünktlich ab.

Passagiere stehen an Deck der MS Color Magic. Erstmals darf die Oslo-Fähre nach den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder mit deutschen Touristen an Bord Kurs Norwegen nehmen.
Passagiere stehen an Deck der MS Color Magic. Erstmals darf die Oslo-Fähre nach den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder mit deutschen Touristen an Bord Kurs Norwegen nehmen. © Carsten Rehder/dpa

Die Fahrgäste mussten beim Einchecken Mund-Nasen-Schutz tragen - auf dem Schiff durften sie ihn abnehmen: „Wir haben keine Maskenpflicht an Bord, weil wir ausreichend Abstand gewährleisten können“, sagte Hundertmark. Auch die beliebten Buffets seien wieder erlaubt; Plexiglas-Abtrennungen sorgten für Schutz. Einschließlich der Wellnessbereiche – mit Hygienevorgaben – seien bis auf den Nachtclub alle Einrichtungen geöffnet. Auch das Showprogramm kann stattfinden, nur jeweils mit weniger Zuschauern. Dafür gibt es am Tag drei statt zwei Veranstaltungen.

„Auch in den nächsten Tagen sind wir mit weiter reduzierter Kapazität komplett ausgebucht“, berichtete Geschäftsführer Hundertmark. „Wir haben gleich nach der Wiederöffnung gesehen, dass wir sehr treue Kunden haben - sie zeigen, dass sie unseren Sicherheitsvorkehrungen vertrauen.“

Volkswagen verhängt Einstellungsstopp bis zum Jahresende

Volkswagen muss beim Personal noch mehr sparen und will den steigenden Kostendruck für eine klarere Schwerpunktsetzung im Umbau zu E-Mobilität und Digitalisierung nutzen. „Der Vorstand fährt wegen Corona und Liquiditätssicherung einen Einstellungsstopp bis mindestens Ende des Jahres“, sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh der VW-Firmenzeitung „Mitbestimmen“. „Ich denke, das bringt Druck auf ein Thema, was wir dringend brauchen: nämlich Transformation. Wir müssen uns überlegen, was wesentlich ist.“ Der neue VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter sagte, Auslieferungen und Umsatz brächen derzeit vielfach weg. „Daher haben wir uns entschieden, zunächst einmal keine neuen Menschen an Bord zu holen.“

Der Manager, der Konzernchef Herbert Diess kürzlich in der Leitung der Hauptmarke abgelöst hatte, betonte, grundsätzlich gelte im Unternehmen die Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2029. Durch den vorläufigen Verzicht auf externe Neueinstellungen werde nun aber eine bessere Priorisierung der Personalressourcen sowie eine Balance zwischen dem Wegfall alter und dem Aufbau neuer Jobs angestrebt.

Moia-Sammeltaxis rollen bald wieder durch Hannover

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© Imago/Manngold

Der Sammeltaxi-Dienst Moia geht nach der Corona-Auszeit in Hannover wieder an den Start. Mit verkleinerter Flotte werde der Betrieb am 21. August aufgenommen, teilte die Volkswagen-Tochter am Mittwoch mit. Das Angebot gelte im gesamten Stadtgebiet - an Wochentagen und sonnabends zunächst ab 14 Uhr, sonn- und feiertags ab 10 Uhr. Für Fahrgäste gelte eine Maskenpflicht, der Fahrgastraum werde per Folie vom Fahrer abgetrennt. Zum Neustart in Hannover sollten zunächst maximal 40 Fahrzeuge gleichzeitig eingesetzt und die Flottengröße flexibel an die Nachfrage angepasst werden. Bereits am 25. Mai begann der reguläre Betrieb in Hamburg wieder.

Schritt für Schritt solle der Service wieder hochgefahren werden, kündigte Moia-Chef Robert Henrich an. Schon zum 1. August sollten die rund 100 Fahrer an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, um im Online-Training für den Infektionsschutz geschult zu werden. Moia hatte den regulären Betrieb in der Landeshauptstadt zum 1. April wegen der Corona-Pandemie vorübergehend eingestellt und Kurzarbeit für die Fahrer angemeldet. Die Kurzarbeitsregelung werde zunächst zu 50 Prozent beibehalten.

Corona-Krise: Niedersachsen investierte weitere 8,4 Milliarden Euro

Niedersachsen will mit weiteren 8,4 Milliarden Euro die Folgen der Corona-Krise in den Griff bekommen. Etwa die Hälfte des Geldes wird benötigt, um Steuerausfälle zu kompensieren, von den weiteren Milliarden sollen Wirtschaft, Gesundheit, Kommunen sowie gesellschaftliche Bereiche wie Sport und Kultur profitieren. Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) sprach am Mittwoch im Landtag in Hannover von einer „Jahrhundertaufgabe“.

Während die Regierungsfraktionen SPD und CDU für den zweiten Nachtragshaushalt stimmten, lehnte die Opposition aus Grünen, FDP und AfD ihn geschlossen ab. Das erste Krisenpaket über 4,4 Milliarden Euro zu Beginn der Corona-Krise war Ende März noch einstimmig beschlossen worden. Zur Einordnung: Ursprünglich sollte der Jahresetat 34,7 Milliarden Euro umfassen.

Zu stemmen ist der Nachschlag nur mit neuen Schulden. Insgesamt summieren sich die neuen Kredite für die beiden Hilfspakete auf rund 8,8 Milliarden Euro. Von 2024 an soll der Schuldenberg binnen 25 Jahren abgetragen werden. Während FDP und AfD die Neuverschuldung für zu hoch halten, hatten die Grünen und der Deutsche Gewerkschaftsbund noch mehr Investitionen über einen landeseigenen Fonds gefordert.

Tesa spendet eine Million Euro für Corona-Hilfe

Der Klebestoff-Spezialist Tesa hat eine Spende in Höhe von einer Million Euro an „Ärzte ohne Grenzen“ angekündigt. Damit soll die Hilfsorganisation im Kampf gegen die Corona-Pandemie unterstützt werden, sagte Tesa-Chef Norman Goldberg. Die Spende ist Teil eines größeren Unterstützungsprogramms in Höhe von fünf Millionen Euro der Beiersdorf-Tochter. Tesa hat bereits 3000 Rollen Warnklebebänder mit einer Länge von 100 Kilometern an Kliniken in Deutschland geliefert.

Schleswig-Holstein erlaubt Veranstaltungen mit 500 Teilnehmern

An Veranstaltungen mit sitzendem Publikum dürfen in Schleswig-Holstein vom nächsten Montag an im Freien bis zu 500 Besucher teilnehmen und damit doppelt so viele wie bisher. Dies hat die Landesregierung angesichts anhaltend niedriger Zahlen von Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus beschlossen. Dabei geht es zum Beispiel um Konzerte. Darüber hinaus treten laut Mitteilung vom Mittwoch weitere Lockerungen für Veranstaltungen und Schwimmbäder in Kraft.

So sind sogenannte Veranstaltungen mit Gruppenaktivitäten ohne dauerhafte Sitzplätze künftig mit bis zu 150 Personen im Freien möglich. Innerhalb geschlossener Räume bleibt es bei 50 Teilnehmern. Veranstaltungen mit Marktcharakter sind künftig mit bis zu 500 Personen außerhalb und 250 Personen innerhalb geschlossener Räume unter erhöhten Sicherheitsanforderungen zulässig. Bei Veranstaltungen in privaten Räumen dürfen künftig auch mehr als zehn Teilnehmer dabei sein, sofern die gleichen Voraussetzungen erfüllt werden, wie sie für Veranstaltungen im öffentlichen Raum mit Gruppenaktivitäten ohne dauerhafte Sitzplätze gelten. Also dürfen maximal 50 Personen drinnen teilnehmen und 150 draußen.

Einige Veränderungen gibt es auch bei Regeln für Schwimmbäder, mit besonderer Bedeutung für Spaßbäder. Dort dürfen künftig alle Bereiche und Becken genutzt werden, sofern ein Hygienekonzept vorliegt. Hier gelten besonderen Anforderungen an die Hygiene. Sofern es das Konzept ermöglicht, dass mehr als 250 Gäste gleichzeitig im Bad anwesend sein können, muss der Betreiber das Hygienekonzept vor Betriebsaufnahme dem örtlichen Gesundheitsamt melden.

Coronavirus bei Ärztin einer Klinik in Schleswig-Holstein nachgewiesen

Eine Ärztin der Sana Klinik Eutin ist positiv auf Corona getestet worden. Das berichtet der NDR. Der Kreis Ostholstein habe den Fall bestätigt. Betroffen sei eine internistische Notfallmedizinerin.

Laut Bericht prüfe das Gesundheitsamt in Eutin, wer mit der Medizinerin Kontakt hatte und ob das Hygienekonzept im Krankenhaus eingehalten wurde. Unklar ist bislang noch, ob sich andere Krankenhausmitarbeiter oder gar Patienten bei der Ärztin angesteckt haben.

Corona: Hamburg registriert zwei Neuinfektionen binnen 24 Stunden

In Hamburg ist bei zwei weiteren Einwohnern das Coronavirus nachgewiesen worden. Laut der Gesundheitsbehörde haben sich damit seit Ausbruch der Pandemie 5232 Hamburger mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. Rund 4900 davon gelten inzwischen als geheilt.

231 Menschen aus Hamburg haben die Covid-19-Erkrankung jedoch nicht überlebt. Neue Todesfälle gab es innerhalb der vergangenen 24 Stunden laut der Behörde nicht.

Weiterhin auf einem niedrigen Niveau sind die Zahlen der Menschen, die in einem Hamburger Krankenhaus wegen einer Infektion mit dem Coronavirus behandelt werden müssen. Stationär werden derzeit 16 Menschen (auch Nicht-Hamburger) versorgt. Davon liegen sieben auf einer Intensivstation.

Hamburg Airport zählt wieder täglich mehr als 10.000 Passagiere

Aufwind für den Hamburger Flughafen: Nachdem coronabedingt wochenlang kaum Flugzeuge in der Hansestadt ankamen oder abhoben, nimmt der Flugbetrieb allmählich wieder zu. Laut dem Hamburg Airport landen oder starten täglich 140 Flugzeuge in Hamburg.

Zudem zählt der Flughafen erstmals seit Ausbruch der Pandemie und dem Lockdown wieder täglich mehr als 10.000 Passagiere. Damit habe sich das Verkehrsaufkommen seit Beginn der Ferien nahezu verdoppelt.

„Wir sind erleichtert, dass unsere Hygienemaßnahmen so gut angenommen werden und wir wieder mehr Urlauber in unseren Terminals begrüßen können", sagt Airport-Sprecherin Katja Bromm, fügt jedoch hinzu: „Trotz des kontinuierlich leicht gestiegenen Verkehrsaufkommens sind wir von einem Normalbetrieb noch weit entfernt. Die Passagierzahlen liegen erst bei 20 Prozent des Ferien-Aufkommens der Vorjahre."

Der Hamburger Flughafen bereitet sich auf mehr Reisende vor

Am Flughafen Hamburg bereitet man sich mit dem Ende der Reisewarnungen für die meisten Länder Europas auf mehr Fluggäste vor.
Am Flughafen Hamburg bereitet man sich mit dem Ende der Reisewarnungen für die meisten Länder Europas auf mehr Fluggäste vor. © picture alliance/Christian Charisius/dpa
Zurzeit gibt es  auf dem Hamburger Flughafen 15 bis 20 Starts (Stand 12.06.2020)
Zurzeit gibt es auf dem Hamburger Flughafen 15 bis 20 Starts (Stand 12.06.2020) © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services
Hamburg Airport hat die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Start- und Landebahn 05/23 (Niendorf/Langenhorn) früher als geplant abgeschlossen.
Hamburg Airport hat die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Start- und Landebahn 05/23 (Niendorf/Langenhorn) früher als geplant abgeschlossen. © Oliver Sorg, Hamburg Airport
Von Freitag (12.06.2020) stehen beide Bahnen wieder für den Flugverkehr zur Verfügung.
Von Freitag (12.06.2020) stehen beide Bahnen wieder für den Flugverkehr zur Verfügung. © Oliver Sorg, Hamburg Airport
Der Gummiabrieb an den Aufsetzpunkten muss beseitigt, Sielleitungen gespült, Beton- und Asphalt ausgebessert und Markierungen erneuert werden.
Der Gummiabrieb an den Aufsetzpunkten muss beseitigt, Sielleitungen gespült, Beton- und Asphalt ausgebessert und Markierungen erneuert werden. © Oliver Sorg, Hamburg Airport
Automaten mit Mund-Nasen-Bedeckungen stehen unter anderem direkt an der Zentralen Sicherheitskontrolle (Airport Plaza).
Automaten mit Mund-Nasen-Bedeckungen stehen unter anderem direkt an der Zentralen Sicherheitskontrolle (Airport Plaza). © Oliver Sorg/Hamburg Airport
Die Airport Lounge im Sicherheitsbereich der Airport Plaza wurde neu gestaltet.
Die Airport Lounge im Sicherheitsbereich der Airport Plaza wurde neu gestaltet. © Stefan Knaak/Hamburg Airport
Nahezu menschenleer sind die Check-In Schalter und die Abflughalle im Terminal 1 in der Corona-Krise am Flughafen Hamburg.
Nahezu menschenleer sind die Check-In Schalter und die Abflughalle im Terminal 1 in der Corona-Krise am Flughafen Hamburg. © Christian Charisius/dpa
Im Mai standen die Gepäckbänder am menschenleeren Hamburger Flughafen still.
Im Mai standen die Gepäckbänder am menschenleeren Hamburger Flughafen still. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services
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Um die Reislust der Hamburger zu wecken, hat auch der Reisemarkt im Terminal 1 wieder geöffnet und biete für Kurzentschlossene eine große Auswahl an Last-Minute-Reisen. Um die steigende Zahl an Passagieren besser abfertigen zu können, wurden am heutigen Mittwoch im Terminal 2 auch zehn weitere Self-Bag-Drop-Automaten in Betrieb genommen.

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Hapag-Lloyd verdient operativ mehr trotz Corona-Krise

Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat im ersten Halbjahr trotz der Corona-Krise besser abgeschnitten als im Vorjahreszeitraum. So stieg das operative Ergebnis (Ebitda) von 0,96 Milliarden auf etwa 1,15 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente Hapag-Lloyd mit etwa 500 Millionen Euro ebenfalls mehr als ein Jahr zuvor, als 389 Millionen Euro erreicht wurden.

Die Jahresprognose bekräftigte der Konzern. Das Ebitda soll weiter bei 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro liegen, das Ebit bei 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro. Die Prognose sei wegen der Pandemie weiter mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Hapag-Lloyd erwartet früheren Aussagen zufolge in Folge der Corona-Krise ein niedrigeres Transportvolumen als im Vorjahr, aber auch geringere Treibstoffkosten. Die ausführlichen Zahlen sollen am 14. August vorgelegt werden.

Schleswig-Holstein registriert acht weitere Corona-Infektionen

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um 8 auf 3229 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Homepage unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut mit Stand Dienstagabend weiter berichtete, blieb die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen bei 154.

Rund 3000 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt vier an Covid-19 Erkrankte behandelt.

Bundeswehrsoldat in Vorpommern positiv auf Corona getestet

In einer Kaserne in Vorpommern ist ein Bundeswehrsoldat aus Schleswig-Holstein positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Wie ein Sprecher der Panzergrenadierbrigade 41 am Mittwoch sagte, handelt es sich um einen Angehörigen des Panzergrenadierbataillons 411 in Viereck (Vorpommern-Greifswald). Zuvor hatte der Rundfunksender Ostseewelle Hitradio Mecklenburg-Vorpommern darüber berichtet.

Nach Angaben des Bundeswehrsprechers hatte der Soldat am Wochenende Symptome gezeigt und war am Montag getestet worden. Das Ergebnis sei am Dienstag bekannt geworden. Der Mann sei vor allem in der Verwaltung einer Sanitätseinheit tätig. Es seien 13 Kameraden aus dem Bereich sicherheitshalber in Quarantäne geschickt worden.

Da in den Kasernen wegen der Corona-Krise auch das Personal reduziert wurde und Urlaubszeit sei, seien die Auswirkungen insgesamt sehr gering. „Die Kasernen sind derzeit wie leergefegt“, sagte der Sprecher.

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

HVV leidet weiter unter niedriger Fahrgastzahl und Abo-Kündigungen

Besitzer eines HVV-Profi-Tickets oder eines Vollzeit-Abos profitieren von den neuen Angeboten des HVV wegen der Corona-Krise.
Nur wenige Hamburger nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Laut HVV liegt die Auslastung bei 60 Prozent im Vergleich zur Anzahl der Fahrgäste vor der Corona-Krise. © Marcelo Hernandez

Obwohl in den vergangenen Wochen zahlreiche Corona-Regeln in Hamburg wieder gelockert wurden, hat sich die Auslastung der Busse und Bahnen nicht weiter erhöht. So seien seit Anfang Juni noch immer nur etwa 60 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr der Hansestadt unterwegs, sagte eine Sprecherin des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Das entspreche etwa 1,6 Millionen Fahrgästen pro Tag. Von Mitte März an waren die Fahrgastzahlen im HVV coronabedingt vorübergehend deutlich zurückgegangen. Im Mai waren sie wieder spürbar angestiegen.

Die Corona-Krise hatte auch Auswirkungen auf die bestehenden HVV-Abos, so die Sprecherin weiter. So haben etwa 150.000 Kundinnen und Kunden mit ihrem Abo eine Corona-Pause eingelegt. Das entspricht etwa 24 Prozent aller HVV-Abonnenten. Inzwischen kehre aber eine zunehmende Anzahl wieder zurück.

Gleichzeitig aber haben sich die Kündigungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum enorm erhöht. So haben von März bis Juni dieses Jahres rund 44.000 Menschen ihr Abo gekündigt, 2019 waren es im gleichen Zeitraum nur 29.000 Kundinnen und Kunden. Auch hier gebe es aber bereits wieder Rückkehrer, so die Sprecherin.

Dänemark: Geschäfte der Grenzhändler laufen wieder bombastisch

Grenzhändler auf schleswig-holsteinischer Seite an der deutsch-dänischen Grenze sind einen Monat nach der Wiederöffnung der Grenze zufrieden mit dem Anlaufen des Geschäfts. Die Kunden seien zunächst verhalten in die Läden gekommen und „dann sehr bombastisch“, sagte Bernd Christiansen, Geschäftsführer der Grenzwarenvertriebsgesellschaft, zu der die Grenzmärkte Poetzsch und Otto Duborg gehören. Auch die Umsatzzahlen seien gut. Vor allem Getränke und auch Tabakwaren - auf diese wurden in Dänemark jüngst die Steuern erhöht - würden verstärkt nachgefragt.

Auf den Kundenansturm haben die Grenzhändler reagiert, Hygienekonzepte sowie Abstandsregeln eingeführt. Zudem hätten die Märkte Otto Duborg und Poetzsch beispielsweise von 7 Uhr bis 23 Uhr geöffnet, sagte Christiansen. Dies entspreche den Öffnungszeiten des nahen Grenzüberganges Padborgs. Der Fleggaard-Markt im gleichen Gewerbegebiet in Harrislee hat rund um die Uhr geöffnet.

Trotz des aktuell gut laufenden Geschäfts rechnet Christiansen nicht damit, das eigentlich anvisierte Ergebnis erreichen zu können. Diesem liefe man deutlich hinterher. Wenn das Geschäftsjahr ausgeglichen abgeschlossen werden könne, sei dies gut. Drei Monate lang bis Mitte Juni konnte die Grenze zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein aufgrund der Corona-Pandemie nur mit einem triftigen Grund passiert werden - der beliebte Einkaufstourismus gehörte nicht dazu. Die Umsätze brachen nach früheren Angaben Christiansens um 80 bis 85 Prozent ein.

Landtag stimmt über zweites Corona-Krisenpaket ab

Der niedersächsische Landtag entscheidet am Mittwoch über das zweite Corona-Krisenpaket der Landesregierung. Dieses soll mit 8,4 Milliarden Euro zum einen Steuerlöcher stopfen, zum anderen aber auch die Wirtschaft, das Gesundheitswesen und die Kommunen unterstützen. Anders als beim ersten Nachtragshaushalt über 4,4 Milliarden Euro, den der Landtag Ende März einstimmig beschlossen hatte, droht der Regierung diesmal Gegenwind: Während die Grünen noch mehr Investitionen fordern, halten FDP und AfD die Neuverschuldung für zu hoch. Auch der Landesrechnungshof hatte die geplante Schuldenaufnahme kritisiert.

Die Landesregierung hatte bei der Vorstellung des Pakets nicht an Superlativen gespart. „Es handelt sich um das mit Abstand größte Hilfsprogramm, das das Land jemals auf den Weg gebracht hat“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) Ende Juni. Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) bezeichnete die Corona-Krise bei der Gelegenheit als „eine Jahrhundertaufgabe“. Und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sagte in Anspielung auf das Konjunkturprogramm des Bundes: „Wenn Sie so wollen, folgt dem Wumms des Bundes quasi jetzt der Rumms aus Niedersachsen.“

Fast die Hälfte der 8,4 Milliarden Euro wird benötigt, um Steuerausfälle zu kompensieren. Das restliche Geld soll auf vier Säulen verteilt werden: Wirtschaft (1,9 Milliarden Euro), Kommunen (1,1 Milliarden Euro), Gesundheit (600 Millionen Euro) sowie gesellschaftliche Bereiche wie Sport und Kultur (700 Millionen Euro). Ohne neue Schulden ist das nicht zu finanzieren. Die geplante Kreditermächtigung beläuft sich auf 7,8 Milliarden Euro. Vom Jahr 2024 an will die Regierung den neue Schuldenberg binnen 25 Jahren abbauen. Die FDP hält diesen Zeitplan allerdings für „illusorisch“.

Coronavirus – die Bilder zur Krise:

Allianz-Studie: Sicherheit auf Schiffen leidet unter Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie setzt die weltweite Schifffahrt nicht nur wirtschaftlich stark unter Druck, auch die Schiffssicherheit kann im erheblichen Maße gefährdet sein. Das ist das Ergebnis einer Studie des Hamburger Industrieversicherers AGCS, einer Tochter der Allianz, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Hintergrund ist nach Ansicht des AGCS-Experten für die Schiffs- und Transportversicherung, Volker Dierks, dass Schiffseigner durch den Wirtschaftsabschwung einem zusätzlichen Kostendruck ausgesetzt sind. „Wir wissen aus früheren Rezessionen, dass die Budgets für Besatzung und Wartung zu den ersten Bereichen gehören können, die gekürzt werden“, so Dierks.

Eine der Folgen sei das Aussetzen von turnusmäßigen Crew-Wechseln, was sich negativ auf Wohlergehen und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirken kann. Unter anderem wegen des nahezu kompletten Ausfalls des Luftverkehrs hätten die Wechsel oft nicht erfolgen können. „Die Crews sind nun teilweise schon zehn oder zwölf Monate an Bord, das kann zu Ermüdungserscheinungen führen.“ Eine Zunahme menschlicher Fehler könne die Folge sein, sagte Dierks. Menschliches Versagen sei mit einem Anteil von 75 bis 96 Prozent die Hauptursache für Schadenfälle in der Schifffahrt.

Lesen Sie hier den Newsblog von Dienstag, 14. Juli