Hamburg. Laut Behörde ist die Zahl der Unfälle deutlich zurückgegangen. Doch nicht nur Radfahrer profitieren von den breiten Streifen.

Verkehrsversuch in Hamburg geglückt: Der Pop-up-Radweg am Schlump soll noch in diesem Jahr verstetigt werden. Vor etwa eineinhalb Jahren hatten die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die gelben Linien ziehen lassen, die den temporären breiten Radweg an der Straße Beim Schlump kennzeichnen.

Seitdem soll die Zahl der Unfälle auf dem Abschnitt zwischen Gustav-Falke-Straße und Bogenstraße deutlich zurückgegangen sein, so die Ergebnisse eines Evaluationsberichts, den die Behörde bereits im Oktober veröffentlichte. Im Untersuchungszeitraum 2020/21 wurden zehn Unfälle gezählt – im Vergleichszeitraum 2019/20 waren es mit 22 Unfällen mehr als doppelt so viele.

Pop-up-Radweg am Schlump bleibt – weniger Unfälle und Konflikte

Auch die Auswertung einer Onlinebeteiligung komme zu dem Schluss, dass der breite Radweg mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden bietet, heißt es in der aktuellen Mitteilung des Senats.

Kirsten Pfaue, Koordinatorin für die Mobilitätswende, und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) auf der neu eingerichteten Pop-up-Bikelane am Schlump.
Kirsten Pfaue, Koordinatorin für die Mobilitätswende, und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) auf der neu eingerichteten Pop-up-Bikelane am Schlump. © HA | Marcelo Hernandez

Nicht nur Fahrradfahrer profitieren demnach vom Ausbau der Radwege. Die einjährige Evaluation habe ergeben, dass insbesondere Fußgänger sicherer unterwegs sind, da es zu deutlich weniger Konflikten auf den Bürgersteigen komme. Der Anteil der Radfahrenden auf der Nebenfläche sei von 49 auf zwölf Prozent zurückgegangen.

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Pop-up-Radweg am Schlump wird für Bauarbeiten aufgehoben

Fahrradfahrer müssen sich jedoch noch ein wenig gedulden – und sogar für eine kurze Zeit komplett auf den breiten Streifen verzichten. Zwischen April und Herbst müsse die Pop-up-Bikelane für Siebauarbeiten von Hamburg Wasser aufgehoben werden, schreibt die Behörde.

Auch der Verkehrsversuch an der Max-Brauer-Allee verlief erfolgreich, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Wie schon beim Pop-up-Radweg am Schlump sei die Zahl der erfassten Unfälle mit daran beteiligten Radfahrern gegenüber den Vorjahren zurückgegangen.

Der bisher temporäre Radfahrstreifen auf dem Abschnitt zwischen Holstenstraße und Stresemannstraße soll nun ebenfalls verstetigt werden. Bereits Mitte April werden dazu die gelben durch weiße Markierungen ersetzt, kündigte die Behörde an. Zudem sei geplant, den Radfahrstreifen teilweise mit baulichen Leitelementen von der Fahrbahn abzutrennen.

Pop-up-Bikelanes auch an der Hallerstraße und in HafenCity

Derweil dürfen sich Radler über eine weitere gute Nachricht freuen: Für die Querverbindung innerhalb des Bezirks Eimsbüttels als auch zu den Stadtteilen Harvestehude und Schanzenviertel sollen "anforderungsgerechte Radverkehrsanlagen" errichtet werden. Zudem sollen der Campus Bundesstraße der Universität Hamburg sowie weitere nahegelegene Bildungseinrichtungen für den Radverkehr erschlossen werden, so die Behörde weiter.

Die Verkehrsbehörde evaluiert derzeit auch die temporären Radwege an der Hallerstraße und der HafenCity. Erste Ergebnisse seien im April beziehungsweise im Mai zu erwarten.