Hamburg. Der Tag im Überblick: Inzidenz in Schleswig-Holstein überschreitet 200er-Marke. Mehrere Ausbrüche nach Partys.
Die Omikron-Welle hat Norddeutschland im Griff: Auch in Hamburg ist die hochansteckende Variante des Coronavirus jetzt dominant. Aus Schleswig-Holstein werden gleich zwei Omikron-Ausbrüche gemeldet. Hunderte Gäste einer Disko in Henstedt-Ulzburg, eines Clubs auf Sylt und eines Clubs in Meldorf sowie nach zwei Weihnachtspartys in Trittau (Kreis Stormarn) sich nun in Quarantäne begeben.
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Die norddeutschen Bundesländer setzen spätestens seit Dienstag die verschärften Maßnahmen um, die der Bund-Länder-Gipfel in der vergangenen Woche beschlossen hat. Das bedeutet unter anderem, dass sich nur noch Gruppen von bis zu zehn Geimpften und Genesenen treffen dürfen – auch an Silvester.
Kurz vor dem Jahreswechsel bereitet sich Hamburg auf ein ruhiges Silvester vor, mit Böllerverbot, Sperrstunde und Kontaktbeschränkungen. Alle Infos in unseren Corona News.
Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 30. Dezember:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein überschreitet 200er-Marke
- Bundeswehr hilft Hamburger Gesundheitsämtern
- Weihnachtspartys: Omikron-Ausbruch in Stormarner Disko
- Daniel Günther mahnt zur Vorsicht am Silvesterabend
- Boostern statt Neujahrsempfang: Rathaus wird zum Impfzentrum
- Dithmarschen: Corona-Ausbruch nach Party in Meldorf
- Hamburg meldet 1622 Neuinfektionen und 14 Tote
- Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt deutlich
- Bürgermeister: Müssen uns an regelmäßige Impfungen gewöhnen
- Corona-Ausbruch nach Party in Kampen: Offenbar Omikron
- Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein klettert weiter
- 820 Disko-Besucher müssen wegen Corona in Quarantäne
- Hochansteckende Omikron-Variante in Hamburg jetzt dominant
- Impfaktion von Asklepios zu Silvester
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein überschreitet 200er-Marke
Die Corona-Lage in Schleswig-Holstein verschärft sich weiter: Die Sieben-Tage-Inzidenz übersprang am Donnerstag die Marke von 200. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus stieg erneut auf nun 1675. Am Vortag lag dieser Wert bei 1451 Fällen, am Dienstag waren es 1131.
Nach Angaben der Landesmeldestelle kletterte die Inzidenz am Donnerstag auf 209,3. Am Mittwoch betrug dieser Wert 181,8. Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz sank am Donnerstag noch einmal leicht auf 2,4 (Mittwoch: 2,58). Im Krankenhaus lagen den Angaben nach 163 Covid-Patienten. Es wurden 46 Covid-19-Schwerkranke auf Intensivstationen betreut. Die Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie stieg um 1 auf 1884.
Im Vergleich der Städte und Kreise sticht bei der Sieben-Tage-Inzidenz der Kreis Dithmarschen mit 416,5 negativ heraus. Danach folgen Herzogtum Lauenburg (267,1) und Stormarn (258,4) sowie Segeberg (258,3). Den niedrigsten Wert gibt es - wie zuvor – in Lübeck mit 102,9.
Kontaktnachverfolgung: 100 Soldaten für Hamburg
Omikron beschleunigt die Rückkehr der Eingreif-Truppe in die Ämter: Um die überlasteten Gesundheitsämter zu stärken, setzt Hamburg wieder auf die Bundeswehr. Von Montag an werden 100 Soldatinnen und Soldaten „für zunächst vier Wochen zentral eingesetzt“, wie ein Sprecher der Wissenschaftsbehörde von Katharina Fegebank (Grüne) sagt, die auch für die Bezirke zuständig ist. Ihr Auftrag: Kontakte nachverfolgen.
Schulstart in Hamburg mit voller Präsenz
Ungeachtet der verschärften Omikron-Lage sollen Hamburgs Schulen nach den Ferien mit vollem Präsenzunterricht ins neue Jahr starten. Das sagte Schulsenator Ties Rabe nach einer Präsidiumssitzung der Kultusministerkonferenz. Sorge bereiten dem SPD-Politiker indes die möglichen Folgen der raschen Omikron-Ausbreitung für den Schulbetrieb. Mehr zum Schulstart 2022 lesen Sie hier.
Weihnachtspartys: Omikron-Ausbruch in Stormarner Disko
In der Diskothek Fun-Parc Trittau hat es bei zwei Weihnachtspartys einen Corona-Ausbruch mit der Omikron-Variante gegeben. Das hat das Gesundheitsamt des Kreises Stormarn am Donnerstagmittag bekannt gegeben. Demnach wurden bislang neun Gäste des Clubs positiv auf eine Infektion mit der Mutation getestet. Sie hatten an Heiligabend und am ersten Weihnachtstag im Fun-Parc gefeiert.
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Das ist nach Henstedt-Ulzburg, Sylt, Meldorf nun der vierte Corona-Ausbruch nach einer 2G-Plus-Party in Schleswig-Holstein.
Günther mahnt zur Vorsicht am Silvesterabend
Ministerpräsident Daniel Günther hat die Menschen in Schleswig-Holstein aufgerufen, zurückhaltend Silvester zu feiern. „Ich wünsche allen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern einen ruhigen, aber trotzdem schönen Silvesterabend und alles Gute für das Jahr 2022“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag. „Damit der Start ins neue Jahr auch ein guter wird, ist meine herzliche Bitte, sich auch am Silvesterabend an die Regelungen zu halten.“
Nicht ohne Grund habe die Landesregierung die Corona-Regeln noch einmal nachgeschärft, sagte Günther. „Denn wir haben jetzt auch über Weihnachten gesehen, dass die Infektionszahlen auch in Schleswig-Holstein nach oben gegangen sind.“ Am Mittwochabend waren für das Land 1451 neue Fälle registriert worden. Die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg deutlich auf 181,8. Damit haben mittlerweile fünf Länder eine geringere Inzidenz als Schleswig-Holstein, das lange die niedrigsten Zahlen hatte.
Um sich selbst und andere möglichst gut vor dem Virus zu schützen, sei es wichtig, sich an die Regelungen zu halten, betonte Günther. „Das gilt für Veranstaltungen genauso wie für private Treffen, wo wir jetzt maximal zehn Personen festgelegt haben.“ Er rate dazu, sich auch vor privaten Treffen selbst zu testen oder in ein Testzentrum zu gehen. Dies schaffe eine zusätzliche Sicherheit. „Und noch ein Tipp nebenbei: Impfen geht auch über diese Tage“. In den Impfstellen seien noch Kapazitäten frei.
Boostern statt Neujahrsempfang: Rathaus wird zum Impfzentrum
Seit dem 18. Jahrhundert lädt der Erste Bürgermeister am 1. Januar die Hamburgerinnen und Hamburger ins Rathaus ein, um Neujahrsgrüße für den Senat entgegenzunehmen. Diesmal ist alles anders. Statt zum Neujahrsempfang lädt die Stadt Hamburg zum 1. Januar 2022 von 11 bis circa 17 Uhr zum Neujahrsimpfen ins Hamburger Rathaus ein.
An diesem Termin werden ausschließlich Drittimpfungen (Boosterimpfungen bzw. Auffrischimpfungen) auf Grundlage der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission angeboten. Diese Impfungen sind empfohlen für Personen über 18 Jahren, deren vollständiger Impfschutz (14 Tage nach der Zweitimpfung) bereits mindestens drei Monate zurückliegt. Das bedeutet: Eine Auffrischimpfung erhalten am 1. Januar 2022 nur Personen, die vor dem 15. September 2021 ihre Zweitimpfung erhielten.
Mit Wartezeiten ist zu rechnen. Bürgerinnen und Bürger können sich über das Twitter-Profil des Hamburger Senats (@Senat_Hamburg) sowie auf der Internetseite www.hamburg.de/corona darüber informieren, wie lange die Wartezeit in etwa beträgt.
Die Besucherinnen und Besucher werden über das Hauptportal und die Senatstreppe in die Festsäle geführt. Eine Prüfung der Impf-Voraussetzungen findet mobil in der Warteschlange statt, die Dokumentenprüfung (Impfausweis, Lichtbildausweis) erfolgt im Turmzimmer. Die Impfungen werden in Kabinen im Kaisersaal vorgenommen. Im Großen Festsaal befindet sich der Ruhebereich.
Hamburg weitet Impfangebot im Januar aus
Die städtischen Impfangebote werden in Hamburg im Januar erneut ausgeweitet. An allen bereits eingerichteten Standorten kommen zusätzliche Öffnungstage hinzu, in Bergedorf und Harburg werden zudem zusätzliche Standorte eröffnet. Das teilte die Sozialbehörde am Donnerstag mit.
Für den Monat Januar gelten folgende Öffnungszeiten (bei den offenen Angeboten kann es zu Wartezeiten am Einlass kommen; letzter Einlass jeweils 30 Minuten vor Ende).
- Impfzentrum Hamburg-Mitte, im Bezirksamt Mitte, Caffamacherreihe 1-3: sonntags, 11:00 bis 17:00 Uhr. Ab dem 15. Januar zusätzlich auch sonnabends, nur nach vorheriger Terminbuchung.
- Impfzentrum Hamburg-Nord, EKZ Hamburger Meile: dienstags bis sonnabends je 12:00 bis 18:00 Uhr; zusätzlich montags nur nach vorheriger Terminbuchung.
- Impfzentrum Wandsbek, Friedrich-Ebert-Damm 160a:
- Dienstags und donnerstags, 14:00 bis 20:00 Uhr; zusätzlich montags, mittwochs und freitags nur nach vorheriger Terminbuchung.
- Impfzentrum Bergedorf, Chrysanderstraße 4: dienstags und freitags 14:00 bis 20:00 Uhr; zusätzlich donnerstags und sonntags nur nach vorheriger Terminbuchung.
- Impfzentrum Bergedorf, Bethesda-Krankenhaus, betreut durch ein Impfteam der Stadt: montags und mittwochs, 14:00 bis 20:00 Uhr.
- Impfzentrum Harburg, EKZ Phoenix-Center: montags, dienstags und mittwochs 12:00-18:00 Uhr (nur bis 5. Januar). Ab dem 10. Januar wird das Impfzentrum Harburg an einen anderen, zentralen Standort in Harburg verlegt und die Öffnungszeiten werden ausgeweitet.
- Impfzentrum Neugraben: Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Süderelbe, Am Johannisland 2-4: ab 8. Januar sonnabends15:00 bis 21:00 Uhr, zusätzlich donnerstags nur nach vorheriger Terminbuchung.
- Impfzentrum Altona, Kühnehöfe, Tasköprüstraße 1-3: montags, dienstags und sonntags 13:00 bis 19:00 Uhr; zusätzlich mittwochs und freitags nur nach vorheriger Terminbuchung.
- Impfzentrum Eimsbüttel, Hamburg-Haus, Doormannsweg 12: sonntags 14:00 bis 20:00 Uhr; zusätzlich sonnabends nur nach vorheriger Terminbuchung.
Dithmarschen: Corona-Ausbruch nach Party in Meldorf
In Dithmarschen gab es nach Angaben des Kreises bei einer Tanzveranstaltung in Meldorf am 18. Dezember mehrere Infektionen. Nach einem Bericht des NDR feierten dort rund 900 Menschen. Das Einlass- und Hygienekonzept sei lückenlos dokumentiert, zitierte der Sender den Veranstalter. Eine Kreissprecherin sagte dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag SHZ, die Veranstalter hätten mittlerweile Fehler eingeräumt.
Der Kreis Dithmarschen verzeichnet derweil die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein. Sie stieg am Mittwoch auf 323,4 (Vortag 256,7). Die Kreisverwaltung vermutet, dass der Grund für den Anstieg der Infektionszahlen in der Meldorfer Party zu suchen ist.
Wegen der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen haben die Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel ihren Betrieb eingeschränkt. Laut SHZ sind dort aktuell mehr als 70 Mitarbeitende als enge Kontaktpersonen entweder in Quarantäne oder vorsorglich freigestellt worden.
Hamburg meldet 1622 Neuinfektionen und 14 Tote
Dramatischer Anstieg der Corona-Zahlen: Die Hamburger Sozialbehörde hat am Donnerstag 1622 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 343 Fälle mehr als am Vortag und 516 Fälle mehr als vor einer Woche. Damit steigt die Inzidenz auf 360,4 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (Vortag: 333,3). Der bisherige Höchstwert in der Pandemie lag am 21.12. bei 1336 Neuinfektionen. Die aktuellen Daten sind nach wie vor weniger aussagekräftig als üblich, da wegen der Feiertage mit Melde-Verzögerungen zu rechnen ist.
In 20 Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 238 Patienten mit einer Corona-Infektion behandelt, 70 von ihnen auf Intensivstationen. Laut RKI-Berechnung liegt die 7-Tages-Inzidenz bei Hospitalisierungen von Hamburgerinnen und Hamburgern aktuell bei 2,86 (Vortag: 2,05). Die Zahl der Todesfälle liegt inzwischen bei 1987 (+14).
Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt deutlich
Die Zahl der neu erfassten Ansteckungen mit dem Coronavirus in Niedersachsen ist deutlich gestiegen. Die Inzidenz lag am Donnerstag nach Angaben der Landesregierung bei 144,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Vortag lag der Sieben-Tage-Wert noch bei 128,2. Während der Feiertage und zum Jahreswechsel geben die Daten laut Robert Koch-Institut aber nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage wider.
Der Indikator für die Krankenhausaufnahmen stieg von 4,2 auf 4,4. Der Wert gibt an, wie viele Covid-19-Patienten innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die Auslastung der Intensivbetten im Land mit Covid-19-Patienten stieg von 8,9 auf 9,1 Prozent.
Seit Heiligabend und bis einschließlich 15. Januar gilt in Niedersachsen landesweit die Warnstufe 3. Im Alltag greift damit vorrangig die 2G-plus-Regel, die den Zugang auf Geimpfte und Genesene mit negativem Corona-Test beschränkt. Zudem dürfen maximal zehn Personen bei privaten Treffen zusammenkommen. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt.
Bürgermeister: Müssen uns an regelmäßige Impfungen gewöhnen
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte rechnet angesichts der Corona-Krise mit einer noch länger anhaltenden Impfkampagne. „Ja, wir werden uns daran gewöhnen müssen, uns regelmäßig impfen zu lassen“, sagte der SPD-Politiker dem „Weser-Kurier“ mit Blick auf das kommende Jahr. „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, uns freiwillig zu testen, bevor wir alte oder vorerkrankte Menschen treffen. Und wir werden uns daran gewöhnen müssen, in vielen Alltagssituationen noch Masken zu tragen.“
Bovenschulte zufolge wird es auch künftig immer wieder Corona-Infektionswellen geben, bei denen viele Menschen erkranken. „Aber am Ende werden wir lernen, mit dem Virus zu leben“, sagte er. Das Risiko schwerer Krankheitsverläufe sei mit regelmäßigen Impfungen relativ gering. Er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, „zur gesellschaftlichen Normalität zurückzufinden“.
Das Bundesland Bremen hat bundesweit die höchste Impfquote: Rund 83 Prozent der Einwohner haben die Grundimmunisierung erhalten, bei den Erwachsenen sind es sogar rund 96 Prozent.
Corona-Ausbruch nach Party in Kampen: "Rotes Kliff" schließt
Corona-Ausbruch auf Sylt: Nach einer Party am Heiligabend mit gut 120 Gästen im Club "Rotes Kliff" in Kampen sind zwölf Gäste positiv auf das Virus getestet worden. Das teilte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland mit.
Der Großteil von ihnen lebe auf der Nordseeinsel, weitere Ergebnisse werden aber noch erwartet. Der Kreis geht davon aus, dass sich die Infizierten mit der Omikron-Variante angesteckt haben. Eine Sequenzierung stehe aber noch aus.
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Inzidenz in Schleswig-Holstein klettert auf über 180
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist in Schleswig-Holstein am Mittwoch deutlich gestiegen: Die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 181,8 (Stand: 18.36 Uhr) – nach 158,1 am Dienstag. Auch die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus stieg erneut – auf nun 1451 Fälle. Am Vortag waren es 1131 neu erfasste Fälle gewesen.
Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in Kliniken gekommen sind, sank erneut auf 2,58 (Dienstag: 2,61). Im Krankenhaus lagen den Angaben der Landesmeldestelle zufolge 171 Covid-Patienten – 8 weniger als am Tag zuvor. Wie auch am Dienstag wurden weiter 47 Covid-19-Schwerkranke auf Intensivstationen betreut. Die Zahl der Corona-Toten im Land seit Beginn der Pandemie stieg um zwei Menschen auf 1883.
Im Vergleich der Städte und Kreise ist die Sieben-Tage-Inzidenz erneut im Kreis Dithmarschen mit 323,4 am höchsten. Danach folgen Herzogtum Lauenburg (238,5) und Segeberg (236,3). Den niedrigsten Wert gibt es – wie am Dienstag – in Lübeck mit 98,2.
820 Disko-Besucher müssen wegen Corona in Quarantäne
Rund 820 Besucher der Henstedt-Ulzburger Diskothek „Joy“ müssen in Quarantäne. Bei mindestens einem Gast sei eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante bestätigt worden, teilte der Kreis Segeberg am Mittwoch mit. Auch genesene und geimpfte Kontaktpersonen müssen für 14 Tage in Quarantäne. Jeder, der Heiligabend oder am 1. Weihnachtstag im „Joy“ war, gilt als enge Kontaktperson, weil die Omikron-Variante als deutlich übertragbarer als andere Varianten gilt und im „Joy“ ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand gefeiert werden durfte, wie die Behörde mitteilte. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung waren die 2G-plus-Regeln beim Einlass korrekt kontrolliert worden.
Geschäftsführer Joey Claussen hat nach Angaben der Kreisverwaltung 622 Besucher mit Online-Tickets am Mittwoch per Mail informiert. Rund 200 weitere Gäste hätten ihre Karten an der Abendkasse gekauft. Um diese Gäste ausfindig zu machen, bittet Claussen um Mithilfe der per Mail Angeschriebenen. „Wir haben seit September alle geltenden Vorgaben umgesetzt und unser Möglichstes getan, um eine Situation wie diese zu verhindern“, teilte der Geschäftsführer mit. „Aber wir wussten immer, dass es keine einhundertprozentige Sicherheit gibt, und nun müssen wir gemeinsam versuchen, größeren Schaden zu verhindern.“
Die Quarantäne endet den Angaben zufolge nicht automatisch, sondern erst nach einer behördlichen Aufhebung. Alle anderen Mitglieder der betroffenen Haushalte müssen zunächst nicht in Quarantäne, sollen aber freiwillig auf alle nicht notwendigen Kontakte verzichten. Sollte ein Besucher des „Joy“ Symptome entwickeln, müssen auch alle Haushaltsmitglieder unabhängig vom Impfstatus zu Hause bleiben.
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Hochansteckende Omikron-Variante in Hamburg jetzt dominant
Die Omikron-Variante des Coronavirus hat in Hamburg die Vorherrschaft übernommen. Das geht aus Zahlen von sequenzierten PCR-Tests hervor, die dem Abendblatt vorliegen. Sie stammen aus dem Labor Dr. Heidrich, das unter anderem die Verdachtsfälle aus dem Arztruf Hamburg untersucht und täglich meldet.
Vor drei Wochen fanden die Mitarbeiter dort nur einen einzigen Omikron-Fall unter den positiven Tests. Am 16. Dezember betrug der Anteil der hochansteckenden Variante bereits 22 Prozent. „Heute sind es 50 Prozent“, sagte gestern Dr. Jens Heidrich. Sein Labor macht in drei Schichten rund 2000 Tests pro Tag. „Es ist zu vermuten, dass Omikron spätestens Ende Januar Delta verdrängt haben wird und die alles beherrschende Variante ist.“
Auch Prof. Adam Grundhoff vom Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie rechnet damit, dass Omikron in Hamburg bereits für die Mehrzahl der Infektionen verantwortlich ist. Da der Anteil zwischen der ersten und der zweiten Dezemberwoche um den Faktor 3,4 gestiegen sei und Mitte Dezember für zehn Prozent der Fälle verantwortlich war, dürfte er heute bei über 50 Prozent liegen. „Wir haben natürlich nie den Echtzeitwert, weil wir uns auf die Sequenzierung verlassen. Aber es gibt gute Aussagen qualifizierter PCR-Tests, die die Omikronvariante zuverlässig erkennen“, so Grundhoff. Dass Hamburg bereits als „Hochburg der Omikronvariante“ gilt, könne auch an Feiern in Innenräumen liegen. „Wir wissen, dass sich Omikron auch über Geimpfte verbreitet. Dass da das Feiern ohne Maske in engen Räumen trotz 2G in einer Großstadt eine wichtige Rolle spielt, ist eine naheliegende Hypothese.“ Er sei aber sicher, dass die Omikron-Zahlen auch in den anderen Bundesländern schnell nachzögen.
Auch Grundhoff glaubt, dass noch im Januar Omikron die Deltavariante verdrängt haben wird. Mit der Fähigkeit, auch Immunisierte zu reinfizieren, weise Omikron das typische Merkmal einer sogenannten endemischen Virusvariante auf. Wie die Grippe könnte es künftig saisonal für Infektionswellen sorgen, ohne jedoch in einem Ausmaß wie bisher Menschen schwer krank zu machen.
Laborarzt Heidrich sagte: „Die gute Nachricht ist: Es wird aufhören. Wir werden lernen, mit Coronaviren wie mit Erkältungsviren zu leben.“
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
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Impfaktion von Asklepios zu Silvester
„Impfen, boostern, Berliner“, unter diesem Motto läuft eine Impfkampagne von Asklepios am Silvestertag. Sechs der sieben Kliniken beteiligen sich an der Aktion am 31. Dezember von neun bis 13 Uhr, nur die Klinik in Harburg ist nicht dabei.
Coronavirus: Hamburgs Impfstellen
- Impfwillige haben in Hamburg zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Ein Termin muss in den meisten Einrichtungen nicht vereinbart werden. Über das ganze Stadtgebiet verteilt bieten zum Beispiel Jobcenter, Bibliotheken und Einkaufszentren Schutzimpfungen an: Hier geht's zur Übersicht der Corona-Impfstationen in Hamburg
- Auch in vielen Krankenhäusern können Impfwillige eine Corona-Schutzimpfung erhalten, hier allerdings nur mit einem Termin. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch (040-42 82 84 000) oder online: Die impfenden Krankenhäuser in Hamburg
- Darüber hinaus verabreichen auch viele Arztpraxen Impfungen gegen das Coronavirus.
- Alle Infos zu Booster-Impfungen in Hamburg finden Sie hier
Mehr als 1000 Termine mit den Impfstoffen Biontech und Moderne stehen bereit. „Wir wollen die Impfkampagne der Bundesregierung unterstützen“, so Konzernsprecher Rune Hoffmann. Wer sich gegen Corona impfen lasse möchte, muss vorab einen Termin vereibaren – zum Beispiel über die Webseite der Stadt www.hamburg.de. Die Termine sind ab 28. Dezember abends ab 20 Uhr freigeschaltet.
Die neuen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick:
- Für private Zusammenkünfte und Feiern gilt eine Kontaktbeschränkung für Geimpfte und Genesene auf bis zu 10 Personen (Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet).
- Ungeimpfte dürfen nur noch mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und maximal zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts zusammentreffen.
- Tanzveranstaltungen sind verboten, Stehplätze in gastronomischen Betrieben ebenfalls.
- Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde ab 23 Uhr. Ausnahme: Zu Silvester gilt die Sperrstunde erst ab 1 Uhr am Neujahrstag.
- In allen Innenräumen und im ÖPNV wird das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen.
- Überregionale Großveranstaltungen finden ohne Publikum statt.
- Vom 31. Dezember 2021, 15 Uhr, bis 1. Januar 2022, 9 Uhr, ist das Zünden von Feuerwerk und Böller (Pyrotechnik) auf öffentlichem Grund verboten.
- Im selben Zeitraum gilt ein Ansammlungsverbot: Es dürfen sich maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen oder zusammenstehen.
Lesen Sie hier die Corona News für den Norden vom Vortag