Hamburg. Häufig wird zum Weihnachtsfest Hund oder Katze verschenkt – und später wieder abgegeben. Was man vor der Anschaffung bedenken sollte.
Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) stoppt vorerst die Vermittlung von Tieren. Damit möchte das Tierheim Süderstraße dem Leid von Haustieren vorbeugen, die zum Weihnachtsfest unüberlegt angeschafft und verschenkt werden und dann später möglicherweise wieder abgegeben werden.
Unter dem Motto „Weihnachtskonsum mit Tierleben? Nein, danke!“ stoppt das Tierheim an der Süderstraße seine Vermittlung vom 20. bis 26. Dezember. „Wir beteiligen uns nicht am Weihnachtsgeschäft mit Tieren, die als unüberlegte Geschenke herhalten müssen. Um die Qualität unserer Vermittlung weiter sicherzustellen, legen wir daher eine Vermittlungspause ein“, sagt die Erste Vorsitzende des HTV Janet Bernhardt. Nach dem 26. Dezember werden Tiere wieder nach vorheriger Terminvergabe vermittelt.
Was man vor Anschaffung von Haustieren bedenken sollte
Bernhardt macht noch einmal darauf aufmerksam, wie wohlüberlegt die Anschaffung eines Haustieres sein muss: „Die Versorgung und Kosten eines Tieres und der zeitliche Aufwand werden leider schnell unterschätzt. Ein Hund kann das Teenager-Alter eines Menschen erreichen, eine Katze schafft vielleicht sogar 20 Jahre.“ Die Menschen sollten sich unbedingt dieser Verantwortung bewusst sein, gerade im Krankheitsfall und bei Urlaubsreisen muss an die Versorgung der tierischen Mitbewohner gedacht werden.
Besser sei es, sich ein Haustier generell nach den Feiertagen aus dem Tierheim zu holen. Denn: „Ein neues tierisches Familienmitglied sollte sich abseits des Festtagstrubels in seine Umgebung eingewöhnen können.“ Janet Bernardt appelliert, kein Tier einfach aus dem Internet zu kaufen. „Auch wenn das Angebot lockt: Gerade hinter vermeintlich seriösen Kleinanzeigen stecken oft katastrophale Haltungs- und Zuchtbedingungen. Das betrifft nicht nur illegal gehandelte Welpen, die sehr wahrscheinlich besonders auch zu Weihnachten verkauft werden.“
Ebenso kurbele jeder Kauf bei solch unseriösen Vermehrern sowie in Zoohandlungen die „Tierproduktion“ an, während die Tierheime hierzulande voll seien.
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Corona-bedingt bleibt das Tierheim vom 16. Dezember bis zum 4. Januar für den Publikumsverkehr geschlossen. Die Vermittlung läuft mittels Terminvergabe bis zum 19. Dezember weiter.