Hamburg. Regenwetter und Coronaregeln trüben die Bilanz. Bis zu 50 Prozent Einbußen. Volksfest hofft auf eine Perspektive auf den Winterdom.

Der Sommerdom geht in die letzte Runde, bevor er am 29. August abends wieder seine Tore schließt. Der Präsident des Schaustellerverbands, Robert Kirchhecker, hofft darauf, bis zum Ende der Woche die Marke von 500.000 Besuchern zu knacken. Insgesamt zieht er aber eine gemischte Bilanz.

„Es gibt einige Gewinner, aber auch sehr, sehr viele Verlierer“ sagt Kirchhecker. Die Besucher seien aufgrund der Zeitfenster, innerhalb derer die Dombesucher den Markt betreten und verlassen müssen, tendenziell etwas hektischer gewesen. Die Buden, in denen normalerweise eher länger verweilt wird – also die Gastronomie oder Anbieter von Geschicklichkeitsspielen – hätten bislang Einbußen von bis zu 50 Prozent verzeichnen müssen.

Ein Drittel weniger Schausteller auf Hamburger Dom

184 Schaustellerinnen und Schausteller hatten ihre Buden und Fahrgeschäfte auf dem eingezäunten Gelände aufbauen dürfen. Das ist etwa ein Drittel weniger als sonst, der Abstände wegen. Toni Paulsen ist mit seiner Ausspielhalle“Las Vegas“ gegenüber vom Riesenrad vertreten. Die Greifarmautomaten blinken in allen Farben. Alle drei Minuten schallt Kirmesmusik durch sein Geschäft. Auch für Paulsens Angebot – er ist seit 1960 auf dem Dom vertreten – müssen sich die Besucherinnen und Besucher Zeit nehmen. In diesem Sinne gehört auch er zu den Verlierern des Doms.

Verbandschef Kirchhecker bleibt aber Optimist: Sollten wie erhofft bis zum Ende der Woche 500.000 Gäste über die Meile geschlendert sein, wäre zumindest ein Viertel der Besucherzahlen aus der Zeit vor Corona erreicht. „Da kann man sehen, dass wir doch vermisst wurden und der Dom nach wie vor gewollt ist“ schließt Kirchhecker.

Wetter in Hamburg trübt Sommerdom

Zudem seien die Besuchs-Zeitfenster zumeist ausgebucht gewesen. „Bei wirklich schlechtem Wetter haben vielleicht 40 bis 50 Prozent die Timeslots nicht wahrgenommen.“ Es ist somit eher das regnerische Wetter der vergangenen Wochen, das dem Sommerdom einen Strich durch die Rechnung, gemacht hat, als die Sorge vor Corona. Das Gesundheitskonzept sei gut gewesen, es sei über den Zeitraum von drei Wochen kein Corona-Fall bekannt geworden.

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Auch für den Winterdom sehe Kirchhecker sehr gute Chancen. Dann aber, so regt er an, solle man über Lockerungen hinsichtlich der Maskenpflicht oder eine längere Verweildauer für die Besucher nachdenken. Auf dem Winterdom wird auch Paulsen mit dem „Las Vegas“ wieder dabei sein, dann vielleicht als Gewinner.