Die Partei lud den umstrittenen Ex-AfD-Chef in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, ein. Das gefiel nicht jedem.
Hamburg. Rund 500 Demonstranten haben am Donnerstagabend in Wilhelmsburg gegen eine AfD-Veranstaltung, an der auch der umstrittene AfD-Politiker André Poggenburg teilnahm, protestiert. Nicole Jordan, AfD-Bezirkschefin von Hamburg Mitte, lud Poggenburg für eine Rede auf ihr Privat-Grundstück am Ernst-August-Deich ein. Der ehemalige Parteichef in Sachsen-Anhalt sprach dort vor knapp 50 Gästen über sein Rentenkonzept.
Unter dem Motto "Aufstehen gegen Rassismus" äußerten Demonstranten – mutmaßlich aus dem linken Spektrum – am Deich ihren Protest friedlich bei lauter Musik. Die Polizei war mit zwei Hundertschaften vor Ort und sicherte das Gebäude ab. Um 21.30 Uhr war die Veranstaltung und die Demonstration beendet.
Poggenburg von AfD-Spitze abgemahnt
Poggenburgs Einladung hatte auch parteiintern für Ärger gesorgt. Wegen seines Auftritts in der Hansestadt sorgen sich der Hamburger Landesvorstand und die Bürgerschaftsfraktion um das Ansehen der Partei.
Als AfD-Chef in Sachsen-Anhalt hatte Poggenburg Türken als Kameltreiber bezeichnet und Menschen mit zwei Pässen heimat- und vaterlandsloses Gesindel genannt. Daraufhin wurde er von der Parteispitze abgemahnt und musste von seinen Ämtern zurücktreten. Das nahm Poggenburg zum Anlass, um die Partei als „Rattenloch“ zu bezeichnen. Eine Äußerung, für die er sich später entschuldigte.