Hamburg. Weil ein Streit an der Kieler Straße zu eskalieren droht, fährt die Polizei mit Großaufgebot und einer Spezialeinheit vor. Die Details.
Der Kinder-Indoorspielplatz „Rabatzz“ an der Kieler Straße hatte gerade geschlossen, da rückte die Polizei Hamburg mit zehn Streifenwagen zum Großeinsatz in der Nachbarschaft an.
In einer Autowerkstatt direkt neben dem „Jump House Trampolinpark“ in Stellingen war es gegen 19.35 Uhr zu einem Streit gekommen, wie Polizeisprecherin Nina Kaluza am Dienstagmorgen auf Anfrage sagte. Die Situation drohte zu eskalieren, als die Beteiligten nach diversen Waffen griffen.
Polizei Hamburg: Streit in Autowerkstatt in Stellingen droht zu eskalieren
Der 34-jährige Werkstadtbetreiber hatte selbst den Notruf gewählt und die Polizei zum Einsatzort gerufen. Zwei Kunden sollen mit dem Betreiber in Streit geraten sein, „mutmaßlich über die Reparatur eines PKW“. Dann zückte einer der beiden, ein 39-jähriger Mann, ein Messer und bedrohte sein Gegenüber.
Daraufhin rief der 34-Jährige zwei Männer als Verstärkung, die mit einer Schusswaffe und einem Baseballschläger bewaffnet waren. Später fand die Polizei eine Pfeffer-Gaspistole am Tatort, die den Verdacht erhärtet, dass es sich dabei um die beschriebene Waffe handeln könnte.
Streit in Werkstatt in Hamburg-Stellingen: Polizei durchsucht Lokal
Die fünf Beteiligten waren beim Eintreffen der Einsatzkräfte noch vor Ort, und die hinzugerufenen Unterstützer im Alter von jeweils 29 und 36 Jahren kurz darauf in Handschellen. Die beiden wurden vorläufig festgenommen, dann wurden ihre Wohnanschriften, „sowie ein vor Ort befindliches Lokal, indem einer der Männer arbeiten soll“, untersucht.
Dabei wurden Beweismittel sichergestellt. Genaue Angaben liegen dazu bislang keine vor.
Waren schon in Alsterdorf im Einsatz: USE nach Stellingen gerufen
Die Beamten waren bei dem Einsatz in Begleitung von Polizeihunden. Unterstützt wurden sie zudem von Einsatzkräften der USE (Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen). Diese war auch beim Amoklauf in Alsterdorf sofort zur Stelle, als Philipp F. in einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas in der Straße Deelböge acht Menschen tötete.
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Mangels Sachgründen wurden die beiden Männer am Montagabend wieder freigelassen. Gegen den Kunden, der das Messer gezogen hatte, und die hinzugerufenen Männer wurden Strafverfahren wegen „wechselseitiger Bedrohung“ eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.
Dass es in der Werkstatt schon zum zweiten Mal zum Polizeieinsatz kam, konnte Polizeisprecherin Nina Kaluza nicht bestätigen.