Hamburg/Bremen. 36-jähriger Mann schockt im Zug eine junge Frau. Als er sich gerade auf eine weitere Tat vorbereitet, kommen unliebsame Zeugen hinzu.

Immer wieder im Zug: Schon wieder hat ein Mann in der Bahn sein Geschlechtsteil entblößt und auf diese Weise eine junge Frau belästigt. Bundespolizisten nahmen den 36-Jährigen am frühen Dienstagmorgen im Hauptbahnhof Bremen fest.

Der Mann soll, so die Bremer Bundespolizei, gegen 5.30 in einem EC auf dem Weg von Hamburg nach Bremen vor der 29-Jährigen seinen Penis entblößt haben. Die Frau informierte sofort das Zugpersonal, kurz vor der Ankunft in Bremen. Davon offensichtlich unbeeindruckt schritt der Exhibitionist sogleich zur nächsten Tat – in einem anderen Waggon. Er war gerade dabei, sein Geschlechtsteil erneut aus der Hose zu nesteln, als die Bundespolizisten ihn erwischten.

Exhibitionist entblößt sich: Mann will gerade vor Bundespolizisten blank ziehen

„Bei Ankunft des Zugs im Hauptbahnhof Bremen stellte die Bundespolizei den Mann in einem anderen Zugabteil mit erneut geöffneter Hose fest“, sagte Bundespolizei-Sprecherin Juliane Hartwich. Der Verdächtige habe auf der Suche nach weiteren Opfern zwischenzeitlich den Waggon gewechselt. Er sei alkoholisiert gewesen, wie sich bei einer Atemkontrolle herausgestellt habe, sagte Hartwich dem Abendblatt. Alkoholtypische Ausfallerscheinungen habe er jedoch nicht gezeigt.

Die Bundespolizei-Inspektion Bremen ermittelt jetzt wegen exhibitionistischer Handlungen gegen den 36-Jährigen. Zeugenhinweise nimmt sie unter der Telefonnummer 0421/162997777 entgegen.

Weiterer Exhibitionist erst vor drei Wochen im Bahnhof Harburg gefasst

Tatort Zug – es ist erst drei Wochen her, dass ein 35-jähriger Exhibitionist im ICE von Bremen nach Harburg zuschlug. Der Mann berührte zunächst eine 24-Jährige und dann eine 20-Jährige gegen deren Willen im Gesicht und im Schulterbereich, setzte sich dann in deren Sichtweite hin, öffnete seine Hose und berührte sein Geschlechtsteil. Ein 23-Jähriger alarmierte das Zugpersonal, in Harburg nahmen Bundespolizisten den Täter fest.

Auch Fahrgäste der Hamburger S-Bahn mussten bereits leidvolle Erfahrungen mit Exhibitionisten machen, eine Frau begegnete zu unterschiedlichen Zeitpunkten sogar dreimal (!) demselben (Serien-)Täter. Mitte Juni 2022 wurde der 72-Jährige, der sich unzählige Male vor seinen Opfern ausgezogen und Hand an sich gelegt hatte, zu 21 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.

Jedes Jahr werden in deutschen Zügen mehr als 500 solcher Taten erfasst.

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Übrigens: In den mit Abstand meisten Fällen handelt es sich bei Exhibitionisten um Männer, und nur Männer können sich auch wegen Exhibitionismus strafbar machen, das legt § 183, Absatz 1, des Strafgesetzbuches fest. Dort heißt es: „Ein Mann, der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“ Damit ist Exhibitionismus das einzige Delikt, bei dem das Geschlecht des Täters eine Rolle spielt.

Gegen eine 31-Jährige, die sich Ende Dezember in einem ICE von München nach Nürnberg vor einer Mutter und deren 13-jährigem Sohn selbst befriedigt hatte, konnte deshalb nur wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ ermittelt werden.