Hamburg. HSV-Beachvolleyball-Duo gehört bei der Weltmeisterschaft zum größeren Favoritenkreis. Auch Müller/Tillmann und Ehlers/Wickler aus Hamburg dabei.
In der Sonne Mexikos planschte Laura Ludwig mit Söhnchen Teo im Pool, Louisa Lippmann (29) stets an ihrer Seite. Die Stimmung könnte bei der Olympiasiegerin (2016) und Weltmeisterin (2017), beides mit Kira Walkenhorst (32), und ihrer neuen Beachvolleyballpartnerin kaum besser sein.
Mit EM-Bronze im Rücken will das HSV-Duo jetzt auch bei der Weltmeisterschaft angreifen. Vor dem Saisonhöhepunkt in Tlaxcala (6. bis 15. Oktober) sei „ein gewisses Vertrauen in das, was wir machen, definitiv da“, sagte Ludwig (37). Was die Zielsetzung angeht, wolle sie sich trotz der Fortschritte in den vergangenen Monaten jedoch lieber zurückhalten. WM-Favoritinnen sind die Spielerinnen aus Brasilien und den USA.
Ludwig/Lippmann sind bei Topturnieren fürs Hauptfeld gesetzt
Für Ludwig/Lippmann steht die sportliche Entwicklung weiter im Vordergrund. Erst im vergangenen November feierte Ludwig nach der zweiten Babypause ihr Comeback im Sand, seitdem trainiert sie mit Lippmann für Olympia 2024 in Paris. Der Weg dorthin ist weit.
Nach den jüngsten Erfolgen bleiben dem aufstrebenden Paar als Zwölfte des sogenannten Entry-Rankings bei den nächsten Topturnieren aber die Kräfte raubenden Qualifikationsspiele erspart. Die kosteten Ludwig/Lippmann zuletzt eine womöglich bessere Platzierung als Rang fünf bei den Elite-16-Turnieren am Hamburger Rothenbaum und in Paris. Der WM-Modus mit maximal zwei Spielen am Tag dürfte ihnen entgegenkommen, besonders Ludwig, die in Paris Schulterprobleme plagten.
Im Juli in Kanada hatte es das erste Mal „Klick gemacht“
Mit Platz drei bei der EM Anfang August in Wien gelang den beiden „ein Riesen-Meilenstein“, wie Lippmann in der ZDF-Dokuserie „Laura Louisa - Road to Paris“ erzählte. Auch Ludwig weiß um die Bedeutung des bislang größten gemeinsamen Erfolges: „Aus dieser Bronzemedaille haben wir Überzeugung und Bestätigung für unsere tägliche Arbeit gezogen.“
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Beim Challenge-Turnier in Edmonton (Kanada), bei dem die beiden Hamburgerinnen im Juli das Viertelfinale erreichten, habe es „das erste Mal ,klick’ gemacht“, sagt Ludwig: „Dort hat es angefangen, dass wir nicht mehr so verkopft, sondern mit mehr Überzeugung ins Spiel gegangen sind.“ Sie bekämen „langsam eine Konstanz rein, die uns vorher fehlte“.
Louisa Lippmann springt auf der Welttour am höchsten
Das liegt auch an Lippmann, die nach ihrer erfolgreichen Hallenkarriere das Spiel im Sand immer besser adaptiert und laut ihrer Partnerin „nicht mehr so viel Gehirnschmalz vergeben muss, was überhaupt auf dem Feld passieren muss“. Bereits jetzt ist Lippmann die beste Blockerin auf der Welttour, niemand springt höher als sie.
In Lippmanns erster Saison wäre es „utopisch gewesen, wenn wir von Anfang an Gas gegeben hätten“, betonte Ludwig. Jedes Turnier sieht das Duo als „Entwicklungsprozess“, auch die WM, bei der Ludwig/Lippmann als eines von vier deutschen Teams aufschlagen.
60.000 US-Dollar Preisgeld bei Frauen und Männern
Bei den Frauen sind in Svenja Müller/Cinja Tillmann (Eimsbütteler TV/TuSa Düsseldorf) die deutschen Meisterinnen und WM-Dritten des vergangenen Jahres dabei, zudem als Außenseiterinnen Karla Borger/Sandra Ittlinger (Düsseldorf). Das einzige Männerteam stellen die deutschen Meister Nils Ehlers/Clemens Wickler (ETV). Sie erreichten vergangene Woche beim Elite-16-Turnier in Paris das Finale. Dort fehlten bei den Männern indes die ersten drei der Weltrangliste. Bei der WM schlagen bei Frauen und Männern 48 Teams auf.
Den Siegern winkt in Mexiko neben 60.000 US-Dollar Preisgeld das Olympiaticket. Gedanken an die Qualifikation für Paris versucht Ludwig beiseite zu schieben, diese würden „zu viel Energie verbraten“. Auf das, was sie und Lippmann bisher geleistet hätten, betonte Ludwig, sei sie „jedenfalls schon stolz“. (sid/HA)