Hamburg. Anlass des Protests von Extinction Rebellion ist die Räumung des Dorfes Lützerath. Eine Aktivistin klebte sich an der Einfahrt fest.
Einen Tag nach der Räumung des Dorfes Lützerath für den Braunkohletagebau hat die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion (XR) in Hamburg vor der Niederlassung des Energiekonzerns RWE mit einer Blockade protestiert. Am Montag versammelte sich kurz vor 15 Uhr eine Gruppe Protestierender vor dem Haupttor an der Drehbahn (Neustadt).
Die Polizei Hamburg zählte sieben Personen, die sich an der nicht angemeldeten Versammlung beteiligt hätten. Sie zeigten Plakate mit der Aufschrift „Klimakiller = kriminelle Vereinigung“ und „Handelt endlich klimaneutral“.
„Kohle, Öl und Gas müssen unter der Erde bleiben, sonst muss die Menschheit früher unter die Erde“, sagte XR-Aktivistin Margret Schmidt (56) dem Abendblatt. Auf der Hand, mit der sie sich neben der Einfahrt an der Fassade festklebte, stand geschrieben: „Ihr klebt an Kohle, wir an Luft und Leben.“
Die Versammlung verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Eine technische Einheit begann am Nachmittag damit, den Klebstoff zu lösen.
Extinction Rebellion protestiert bei RWE in Hamburg gegen Lützerath-Räumung
„Wir sind hier als Eltern, manche sogar als Großeltern, weil wir nicht tatenlos zusehen wollen, wie die Zukunft unserer Kinder zerstört wird“, sagte Katja Schreiner, die ebenfalls an der Blockade teilnahm. „Es ist erschütternd, dass die Zerstörung weiter vorangetrieben wird und junge Menschen, die sich wie in Lützerath dagegen wehren, bedroht, kriminalisiert und traumatisiert werden.“
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Die Versammlung wurde schließlich gegen 16.30 Uhr aufgelöst. Etwa 15 Polizeikräfte waren an dem Einsatz beteiligt. Extinction Rebellion kündigte an, eine weitere Versammlung anzumelden.
RWE lässt die rheinische Siedlung Lützerath abreißen, um den von ihr betriebenen Braunkohletagebau Garzweiler zu erweitern. Die Räumung des Orts war am Sonntag nach tagelangen Protesten abgeschlossen worden.