Das Restaurant Clounys im Alstertal bietet hohe Qualität. Schon die Vorspeisenvariationen wissen zu überzeugen.

Unlängst regte mein Ressortleiter an, mich mal ein wenig in den Walddörfern umzutun – siedeln dort doch zahlreiche treue Abendblatt-Leser. Da ich diesem bezaubernden Geschöpf natürlich keinen Wunsch abschlagen kann, begann ich flugs zu recherchieren und bin alsbald mit einer tollen Neuentdeckung für Sie fündig geworden! Das Clounys in der Rolfinckstraße, dort wo sich einst das La Casetta befand, ist, laut Website, „ein wunderbarer Ort für Fine Dining im Alstertal“.

Restaurant Hamburg: Im Clounys ist der Küchenchef ein kulinarisches Schwergewicht

Im Gegensatz zu anderen Seiten, die hohe Erwartungen wecken und nicht erfüllen, haut beim Clounys die Selbsteinschätzung hundertprozentig hin: Der Laden ist licht und geschmackvoll eingerichtet, der Service ist ausnehmend freundlich und beseelt, und mit Robert Kleinschmidt aus dem Tarantella haben sich die Betreiber auch noch ein veritables kulinarisches Schwergewicht als Küchenchef geangelt.

Geboten wird tadellose Qualität aus besten Zutaten – auch zur Mittagszeit

Überaus preiswürdig für die gebotene tadellose Qualität aus besten Zutaten präsentiert sich die Mittagskarte: Wer sich dann im noblen Ambiente an zartem, würzigem rosa Roastbeef mit einem höchst spannenden Bratkartoffelsalat, Sauce Tatare und Salat oder saftigen Königsberger Klopsen mit Kartoffelstampf und Roter Bete gütlich tut und dafür jeweils 14 Euro berappt, hat sicher nix falsch gemacht.

Auf der höherpreisigen Abendkarte überzeugen schon „Clounys Vorspeisenvariationen“

Lobenswert: Mittags wie abends gibt’s das gute Gaue-Brot mit drei leckeren Dips kostenfrei vorweg. Auf der Abendkarte geht es naturgemäß etwas höherpreisiger zur Sache, dafür wird aber richtig aufgefahren. So tummeln sich bei „Clounys Vorspeisenvariationen“ (p. P: 25 Euro) auf einer prachtvollen Etagère unter anderem zarte Rinderfiletstreifen, saftige Garnelen in einem hoch aromatischen, reduzierten Krustentierschaum mit gutem Kräuterpüree, hauchdünner, knuspriger Flammkuchen mit Scamorza-Käse, gehobeltem Trüffel und – verzichtbarem – süßem Balsamico, solides Matjestatar und sehr gute knusprige Gemüse-Tempura.

Neben gekonnten Fischgerichten gibt es exzellentes Fleisch aus aller Welt

Zart, vorbildlich dünn mit krosser aromatischer Panade, dem erwähnten Bratkartoffelsalat und klassischem Gurkensalat präsentieren sich die zwei Wiener Kalbsschnitzel (30 Euro). Ein interessanter Hauptgang sind die BBQ Beef Short Ribs: Saftig geschmort, mit sehr guten Pommes, einem meisterhaften Cole Slaw-Salat und einer mir persönlich etwas zu süßen BBQ-Sauce (26 Euro).

Neben guten, klassisch und gekonnt bereiteten Fischgerichten liegt ein Schwerpunkt der Karte bei „Fleisch aus aller Welt“: Der geneigte Gast kann wählen zwischen auf den Punkt gereiften australischen, US-, pommerschen und norddeutschen Steakspezialitäten. Das haut aber, eingedenk der heutigen Fleischpreise kein Wunder, mehr oder minder deftig ins Portemonnaie: 350 Gramm, allerdings megamäßiges, australisches Entrecôte kosten 48 Euro, am günstigsten ist die norddeutsche Färse in „Heidequalität“ zu haben: 250 gr. Entrecôte für 29 Euro, Beilagen on top.

Restaurant Clounys: Geschmackvolles Ambiente und faire Weinpreise

Die Weinkarte ist kundig und gut zusammengestellt, die Preise sind recht fair, und es werden gute Weine offen zu moderaten Kursen ausgeschenkt. Von daher ist das im Dezember eröffnete Clounys tatsächlich, wie die charmante Kellnerin so nett formulierte, „unser Weihnachtsgeschenk an die Walddörfer“ und lohnt auch weitere Anreisen.

Rolfinckstraße 19, 22391 Hamburg, Tel. 28 53 82 40, clounys.com, Mo-Do 9–21 Uhr, Fr-So 9 –22 Uhr