Hamburg. Hamburger Frauenzeitschrift muss aus wirtschaftlicher Not vorerst aufgeben. Für „Emotion“ kann es aber eine Zukunft geben.

Die Hamburger Frauenzeitschrift „Emotion“ ist insolvent. Das gab Verlegerin Kasia Mol-Wolf (49) am Freitag auf Instagram bekannt. Sie habe die Plattform mit Überlegung gewählt, sagte sie in ihrer Botschaft. Sie müsse den Weg zum Amtsgericht antreten und es schmerze sie sehr, sagte sie mit trauriger Stimme. Die liquiden Mittel seien zu knapp. Mol-Wolf machte gestiegene Papierpreise und Druckkosten für die Insolvenz verantwortlich, die Corona-Pandemie und die anhaltend hohe Inflation sowie den Ukraine-Krieg. Und: „Investoren haben uns im Stich gelassen.“ Sie hätten sich „nicht für uns entschieden“.

Die in der Hamburger Medienszene umtriebige „Emotion“-Verlegerin und Autorin sagte allerdings auch, sie selbst habe Fehler gemacht. Dennoch glaube sie an die „Kraft der Marke“ und blicke nach vorn. Sie glaubt an eine Zukunft für die Zeitschrift nach der Insolvenz. Mol-Wolf hatte „Emotion“ im Jahr 2009 von Gruner + Jahr in einem sogenannten „Management-Buy-Out“ erworben und im eigenen Verlag weitergeführt.

„Emotion“: Insolvenz bei Instagram verkündet

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In ihrer Videobotschaft sagte sie außerdem, es könne mit einem selbstverständlich verkleinerten Team weitergehen, wenn eine Sanierung gelinge. Die Redaktion sitzt an der Hoheluftchaussee in einem Hinterhof. „Emotion“ hatte einen eigenen Preis für „inspirierende Frauen“ ins Leben gerufen. Das Geschäftsfeld hatte der Verlag neben dem Magazin und digitalen Angeboten durch Konferenzen mit dem Fokus auf Frauen und Karrieren erweitert.

Mol-Wolf sagte, das Team habe eine „Plattform von Frauen für Frauen“ geschaffen. Es sei gelungen, zu zeigen, dass Frauen an ihre eigenen Stärken glauben müssten. Sie wolle nichts beschönigen, aber es könne gelingen, „Emotion“ weiter herauszubringen. Im Printgeschäft liege das Magazin „gegen den Markttrend“ über dem Vorjahr.

In den Kommentaren unter dem Instagram-Post geben sich die Nutzerinnen und Nutzer bestürzt. Viele bedauern die Insolvenz. Eine schrieb: „Ich habe mit allen gerechnet, nur nicht mit dieser Nachricht! Danke für deine Offenheit und Transparenz. Wir drücken alle Daumen, dass das was du mit dein Team geschaffen hast, auch weiterhin bestehen bleibt. Ihr seid ein relevanter Zeitgeist-Titel und bietet eine tolle Plattform für inspirierende Frauen.“