Hamburg. Boris Herrmann steht im Ocean Race vor einer wichtigen Etappe. Sie könnte das ganze Rennen noch einmal durcheinanderwirbeln.

Boris Herrmann ist am Sonntagabend mit einem Sieg im sogenannten In-Port-Race in die fünfte Etappe des Ocean Race gestartet. Das kleine Rennen direkt vor der Küste Nordamerikas war der Auftakt zur Etappe über den Nordatlantik nach Aarhus in Dänemark, das am Sonnabend wegen schlechter Wetterbedingungen abgesagt werden musste.

Herrmann und sein Team überquerten bei leichten Winden als zweite um 20.15 Uhr deutscher Zeit die Startlinie, kurz hinter dem amerikanischen Team 11th Hour Racing. Innerhalb der gut eine Stunde dauernden ersten Wettfahrt schob sich die Malizia-Seaexplorer schnell an dem amerikanischen Team vorbei und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab.

Ocean Race: Boris Herrmann unter den letzten vier verbliebenen Teilnehmern

Die leichten Winde machten den Seglern allerdings deutlich zu schaffen. „Es ist ein langsamer Start in die fünfte Etappe“, sagte Teammanagerin Holly Cova live von einem Presseboot während des Starts.

Direkt im Anschluss, ohne einen weiteren Start, ging das Rennen in die fünfte Etappe des Ocean Race über. „Wer an der Tonne führend ist, der ist auch Sieger des In-Port-Race, es gibt heute keinen zweiten Start“, so Holly Cova.

Ocean Race: Enges Rennen um die Führung

Zwischen zehn und zwölf Tage werden die Jachten für die rund 3500 Meilen lange Etappe brauchen. Das Besondere: Die fünfte Etappe wird doppelt gezählt, der Sieger bekommt also zehn wichtige Punkte.

Derzeit ist es ein enges Rennen um die Führung in der Gesamtwertung. Das Team Holcim PRB führt nach wie vor, allerdings nur noch mit einem Punkt Vorsprung, dicht gefolgt von 11th Hour Racing und dem Team Malizia von Herrmann. „Noch ist alles drin. Denn gewissermaßen wird das Rennen jetzt noch einmal neu gestartet, weil die drei führenden Teams so dicht beieinanderliegen“, sagte Herrmann dem Abendblatt noch vor wenigen Tagen.

„Das heißt aber für uns auch, dass wir gerade auf die kommende fünfte Etappe volle Konzentration legen müssen. Und auf dem Atlantik, über den es geht, ist für uns alles drin. Wir haben den absoluten Anspruch vorn mitzufahren. Sowohl bei dieser Etappe als auch ich der Gesamtwertung.“

Wie Teammanagerin Holly Cova am Abend verriet, ist Co-Skipperin Rosalin Kuiper übrigens die einzige Frau in den fünf Teams, die bis hierhin an allen fünf Etappen teilgenommen hat. Alle Informationen über das Rennen und ein Race-Tracker mit den einzelnen Positionen der Jachten gibt es unter www.theoceanrace.com und unter www.team-malizia.com.