Hamburg. Ermittlungserfolge nach zahlreichen Einbrüchen im März und an Ostern im Stadtgebiet. Eine Tatverdächtige ist besonders jung.

Die Polizei hat sieben Jugendliche und junge Erwachsene vorläufig festgenommen, nachdem es im März und am langen Osterwochenende vermehrt zu Einbrüchen und Einbruchsversuchen im Hamburger Stadtgebiet gekommen war. Neben zahlreichen Bürgerhinweisen hätten intensive Ermittlungen und Auswertungen der Einbruchsdezernate im Landeskriminalamt und der Soko Castle sowie des Kriminaldauerdiensts den Verdacht ergeben dass einige dieser Taten durch sogenannte „reisende Täter“ begangen wurden, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Bei den sieben Tatverdächtigen handelt es sich laut Polizei um zwei mutmaßlich 12-jährige serbische Mädchen, zwei Kroatinnen (15 und 16 Jahre alt), einen 16-jährigen Serben, einen 16-jährigen Kroaten und eine 20-jährige Italienerin. Sichergestellte Beweismittel würden aktuell ausgewertet.

Einbrüche in Hamburg: Eine Tatverdächtige ist erst zwölf Jahre alt

„Die Tatverdächtigen im Alter von 15 bis 20 Jahren wurden erkennungsdienstlich behandelt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen dem Untersuchungsgefängnis zugeführt“, so Polizeisprecher Thilo Marxsen. Daraufhin habe es am vergangenen Wochenende Einbruchstaten in Hamburg gegeben. Die beiden mutmaßlichen Kinder, die erstmals bereits Mitte März von der Polizei im Zusammenhang mit einem Einbruchsversuch in Lokstedt angetroffen worden waren, seien in die Obhut des Kinderjugendnotdiensts (KJND) übergeben worden. Die Ermittlungen dauerten weiter an.

„Insbesondere gilt es nun zu klären, inwieweit die Festgenommenen für weitere Einbrüche oder Delikte in diesem Zusammenhang in Frage kommen“, so Marxsen. Es werde auch geprüft, ob sie möglicherweise Mitglieder einer oder mehreren Banden seien.

Einbrüche verhindern: Die Tipps der Polizei Hamburg

  • Gelegenheit macht Diebe! Schließen Sie regelmäßig Ihre Wohnungstür ab, auch wenn Sie Ihre Wohnung nur kurz verlassen. Einbrecher nutzen solche Gelegenheiten und verschaffen sich in Sekundenschnelle mit einfachsten Mitteln Zugang zu Ihrem Zuhause.
  • Mechanik vor Elektronik! Es gilt, Einbrechern den Zugang in die eigene Wohnung so schwer wie möglich zu machen. Eine zertifizierte Alarmanlage kann eine mechanische Grundabsicherung ergänzen, ersetzt aber niemals einbruchhemmende Fenster und Türen.
  • Gekippte Fenster sind offene Fenster! Schließen Sie vor Verlassen der Wohnung bzw. des Hauses die Fenster. Nutzen Sie abschließbare Fenstergriffe und ziehen Sie immer den Schlüssel ab, diese können sonst wie eine Einladung wirken.
  • Keine Aufstiegschancen bieten! Sichern Sie Leitern an oder in Schuppen oder dem Grundstück gegen unbefugte Benutzung durch Anschließen bzw. Einschließen. Einbrecher können diese sonst zum Aufstieg in gelegentlich schlechter gesicherte Etagen nutzen.
  • Hier ist jemand zu Hause! Anwesenheit erhöht den Einbruchschutz! Fehlende Beleuchtung und volle Briefkästen sprechen für Einbrecher eine Einladung aus: Hier ist niemand zu Hause! Schon mittels einfacher Zeitschaltuhren können Sie in Ihrem Zuhause Anwesenheit simulieren. Betten Sie bei längerer Abwesenheit Ihre Nachbarn um Unterstützung, zum Beispiel können diese sich um eingehende Post kümmern.
  • Investition in Sicherungstechnik lohnt! Seit 2014 unterstützt der Staat Ihr Bemühen um Sicherheit durch staatliche Förderung von polizeilich empfohlenen Maßnahmen zum Einbruchschutz. Wichtig hierbei: Der Antrag muss vor der Umsetzung der Maßnahmen gestellt und bewilligt werden, zudem ist der Einbau der Technik vom Fachhandel vorzunehmen.
  • Ein traumatisches Erlebnis!Ein Wohnungseinbruch ist ein traumatisches Erlebnis – es fehlen nicht nur liebgewonnene Erinnerungsstücke, schlimmer wird häufig noch das Eindringen fremder Menschen in die Privatsphäre und einen als sicher geglaubten Raum empfunden. Hilfe finden Einbruchsopfer bei Hilfsorganisationen wie zum Beispiel dem Weissen Ring.