Hamburg. Anhänger des HSV und von Hannover 96 nehmen eine Bahn von „Start Unterelbe“ auseinander. Mit gravierenden Folgen.

Das Zugpersonal wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als die Bundespolizei zu alarmieren: Am Sonnabend haben etwa 500 Fußballfans des HSV und von Hannover 96 einen Zug des Anbieters „Start Unterelbe“ verwüstet.

In der Bahn, die auf dem Weg zum Hamburger Hauptbahnhof war, müssen sich schlimme Szenen abgespielt haben: „Der Zug sieht aus wie ein Schlachtfeld“, bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei am Mittag dem Abendblatt. Und: „Das Unternehmen hatte uns zum Schutz privater Rechte angefordert.“

Zug mit Fans des HSV und Hannover 96 sah aus wie ein Schlachtfeld

Die alarmierten Beamten stoppten den Zug um 12.15 Uhr im Bahnhof Harburg und begannen, die Personalien aller Insassen, die offensichtlich Fan-Bezug hatten, aufzunehmen. Alle anderen durften sofort weiterreisen.

Um die Aktion möglichst zügig abzuwickeln, wurden von der Bundespolizei mehrere Kontrollstellen eingerichtet. „Unsere Beamten forderten alle Fans zuvor per Lautsprecherdurchsage auf, ihre Papiere bereitzuhalten, diese wurden dann abgefilmt. Deshalb war es möglich, die Aktion innerhalb von 45 Minuten durchzuziehen“, so der Sprecher. Die Kontrollaktion selbst verlief friedlich.

Überall Aufkleber – Bahn ist erst mal unbenutzbar

Der Zug ist allerdings vorläufig unbenutzbar, der Reinigungsaufwand immens, weil etwa alle Fenster und Wände mit Aufklebern der Fan-Szene übersät sind. „Zusätzlich sind alle Waggons völlig vermüllt worden“, so der Bundespolizei-Sprecher.