Hamburg. Gewerkschaft Ver.di bestreikt schon wieder die Fährgesellschaft Hadag. Diesmal ist es für Fahrgäste noch schlimmer als im Februar.

Die Warnstreik-Welle von Ver.di trifft erneut die Fahrgäste der Hamburger Hafenfähren mit voller Wucht: Die Gewerkschaft hat seit Donnerstag um 4 Uhr zu einem 48-stündigen Ausstand bei der Hadag aufgerufen. Kein einziges Schiff der Flotte lief am Morgen aus. Am sonst stark frequentierten Anleger in Teufelsbrück war es menschenleer.

Eine Hadag-Sprecherin hatte bereits am Mittwoch "massive Auswirkungen" des Streiks angekündigt. Man gehe nicht davon aus, unter diesen Umständen den Betrieb aufnehmen zu können. Damit dürften alle Fähren im Hamburger Verkehrsverbund HVV für zwei Tage still stehen.

HVV Streik: Hafenfähren stehen zwei Tage still

Inwieweit Schiffe im Einzelfall während des Warnstreiks doch noch ablegen, will das Unternehmen "situativ" entscheiden. Erst mit dem Ende des Ausstands, den die Gewerkschaft für Sonnabend um 4 Uhr angekündigt hat, soll der Betrieb wieder planmäßig anlaufen. Bereits Mitte Februar hatte ein Warnstreik den Fährverkehr des HVV auf der Elbe für einen Tag komplett zum Erliegen gebracht.

Beim Warnstreik geht es um einen Haus-Tarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert für Hadag-Mitarbeiter 700 Euro mehr im Monat. Außerdem sollen sich die Schichtzulagen verbessern und Auszubildende deutlich mehr Geld erhalten.

Hadag wirft Ver.di mangelnde Bodenhaftung vor

Verständnis für den erneuten Warnstreik gibt es bei der Hadag nicht. Angesichts der zeitlich schon vereinbarten nächsten Verhandlungsrunde am 24. April sei das Verhalten von Ver.di nicht nachvollziehbar, erklärte das Unternehmen. Man habe in der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot mit einer Erhöhung der Tarifentgelte um fast 20 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten vorgelegt. Der Forderung der Gewerkschaft fehle "jegliche Bodenhaftung".