Hamburg . Eltern von Kita-Kindern und Nutzer sozialer Einrichtungen müssen sich in der kommenden Woche auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
In Sachen Arbeitskampf kommt die Hansestadt nicht zur Ruhe. Bereits am kommenden Mittwoch, dem Internationalen Frauentag, geht es mit einem Warnstreik der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst weiter. Bundesweit ruft dazu die Gewerkschaft Verdi auf – in Hamburg rechnet sie mit bis zu 2500 Streikenden. Eltern von Kita-Kindern und Nutzer sozialer Einrichtungen müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
Bereits im Vormonat gab es mehrere Warnstreiks in Hamburg – mit teils drastischen Auswirkungen: Am 1. Februar legten Beschäftigte der Hochbahn die Arbeit nieder und den öffentlichen Nahverkehr lahm. Am 16. Februar waren unter anderem die HPA- und Hadag-Beschäftigten an der Reihe. Am 17. Februar ging am Flughafen nichts mehr – an diesem Tag waren rund 32.000 an- und abreisende Passagiere bei 253 Flügen erwartet worden. Am 18. Februar wurden die Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf die Stadtreinigung ausgeweitet.
Warnstreik in Hamburg: Kita-Schließungen und Einschränkungen
Mit dem Warnstreik am Mittwoch reagierten die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst auf das „völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, so die Gewerkschaft. Es könne zu „Einschränkungen des Betriebs bis hin auch zu Schließungen kommen“. Aufgerufen seien die Beschäftigten der Kita-Träger Elbkinder, Ballin–Stiftung, ASB Kitas, Studierendenwerk, Hamburger Schulverein und Asklepios Kitas. Und die der Sozialdienste Fördern und Wohnen, Leben-mit-Behinderung Hamburg, Lebenshilfewerk, Alida Schmidt Stiftung, Elbe Werkstätten. Nach einer Kundgebung auf dem Gänsemarkt um 9.30 Uhr ist ein Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus geplant.
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Im Sozial- und Erziehungsdienst seien mehr als 80 Prozent der Beschäftigten Frauen, sagte die Hamburger Verdi-Fachbereichsleiterin Hilke Stein zum Streiktermin am Internationalen Frauentag. Sie wollten nun deutlich machen, dass sie „bereit sind, für ihre Forderung nach 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr zu kämpfen“, so Stein. Die Arbeitgeberseite bietet eine Entgelterhöhung von fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Zuletzt waren im Mai 2022 alle pädagogischen Fachkräfte an Kitas und Kliniken in Hamburg auf die Straße gegangen, um vor allem für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu kämpfen. „Jetzt geht es ums Gehalt“, sagte Gewerkschaftssekretär Michael Stock dem Abendblatt.