Hamburg. Vor dem Internationalen Frauentag ist das Interesse an geschlechtsspezifischen Themen groß. Was Hamburg zum Gendern wissen will.

Am 8. März feiert die Welt den Internationalen Frauentag. In Deutschland wird dieser Tag seit mehr als 100 Jahren begangen. Er entstand vor dem Ersten Weltkrieg als Initiative sozialistischer Organisationen: Ziel war die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt.

Google Suchtrends in Hamburg zum Internationalen Frauentag

Und wer hat's erfunden? Eine deutsche Frau: Die Sozialistin Clara Zetkin (1857-1933) schlug 1910 beim II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen vor, einmal im Jahr den Internationalen Frauentag zu begehen. 1921 wurde das Datum auf den 8. März gelegt. In vielen Ländern der Welt, ist dieser Tag längst ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland haben bislang nur Berlin und Mecklenburg-Vorpommern den 8. März zum gesetzlichen Feiertag erklärt.

Google wäre nicht Google, hätte der Konzern – mit Zentrale an der Hamburger ABC-Straße – als Erschaffer der weltweit meistgenutzten Suchmaschine aus Anlass des Weltfrauentags nicht ausgewertet, nach welchen geschlechtsspezifischen Themen in den vergangenen zwölf Monaten und in den ersten Monaten 2023 in Hamburg gegoogelt wurde.

Google: Rekord-Suchinteresse in Hamburg 2023

  1. Women's empowerment
  2. Frauen
  3. Schwarzer Feminismus
  4. Misogynie
  5. Slut-shaming
  6. Mansplaining
  7. Frauenrechte
  8. Gender Pay Gap
  9. Feminismus
  10. Gendern

Besonders stark steigendes Suchinteresse verzeichnet Google für Hamburg in den vergangenen zwölf Monaten in diesem Zusammenhang bei den Themen "Vereinbarkeit von Beruf und Familie", "Abtreibungsrechte" "Gender Budgeting" und "Gender System".

Das Thema Gendern polarisiert zurzeit besonders in der Hansestadt nicht zuletzt wegen der umstrittenen Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ und wird daher häufig gegoogelt. Die Initiative will geschlechtergerechte Sprache in Verwaltung und Bildung verbieten lassen. Hierfür sollen 10.000 Unterschriften gesammelt werden.

Der Senat erlaubt seit Juni 2021, geschlechterneutrale Formulierungen zu verwenden. Bei den Suchanfragen bei Google spielt sich vor allem die Unsicherheit der Hamburgerinnen und Hamburger im Umgang mit einer gendergerechten Sprache, aber auch das allegemeine Interesse an dem Thema wider.

Google: Top-Ten-Fragen zum Gendern in Hamburg

In den vergangenen zwölf Monaten haben Hamburgerinnen und Hamburger bei Google folgende Fragen zum Thema Gendern gestellt:

  1. Wie gendert man richtig?
  2. Was ist gendern?
  3. Warum gendern?
  4. Was bedeutet gendern auf deutsch?
  5. Wie gendert man Pförtner?
  6. Wie gendert man Reinigungskräfte?
  7. Wie gendert man Meister?
  8. Wie gendert man Hausmeister?
  9. Gendern – wer hat es erfunden?
  10. Wie gendert man Milchmädchen ?

Google: Top-Ten der geschlechtsspezifischen Themen in Hamburg

Im Vergleich entspricht das Suchinteresse der Hamburgerinnen und Hamburger in den vergangenen zwölf Monaten den detuschlandweiten Suchtrends. Es gibt nur eine Verschiebung von Platz 8 und 9.

  1. Menstruation
  2. Elternzeit
  3. Brustkrebs
  4. Endometriose
  5. Gendern
  6. Feminismus
  7. Menopause
  8. Misogynie (Deutschland: Gaslighting)
  9. Gaslighting (Deutschland: Misogynie)
  10. Sexismus