Hamburg. Seit Donnerstagabend fallen am Airport in Fuhlsbüttel für 24 Stunden alle Flüge aus. So ist die Lage am Flughafen.
Für Fluggäste kommt es an diesem Freitag dick: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten an etlichen Airports zum Warnstreik aufgerufen. Auch am Hamburger Flughafen geht seit Donnerstagabend nichts mehr – alle der eigentlich geplanten 126 Abflüge und 127 Ankünfte mit rund 32.000 Passagieren am Freitag sind gestrichen worden.
Entsprechend verwaist sind dann auch die An- und Abflughallen am frühen Freitagmorgen: Außer den Mitarbeitern des Airports verlieren sich in Terminal 2 gerade einmal 20 bis 30 Passagiere. „Heute Morgen sind die Terminals wie leergefegt", sagt Flughafensprecherin Katja Bromm. "Es finden wie angekündigt keine Starts und Landungen statt. Die betroffenen Passagiere – und das sind immerhin 32.000 – sind nicht zum Flughafen gekommen, nur sehr wenige Ausnahmen sind vor Ort erschienen." Aus ihrer Sicht seien es weniger als 100. Von den Mitarbeitern seien lediglich einiger wenige vom Passagierservice zur Arbeit gekommen.
Flughafen Hamburg: Terminal wegen Streik wie leergefegt
Zwei Frauen, die eigentlich zu einem lange geplanten Wanderurlaub nach Mallorca fliegen wollten, sitzen nun dennoch in Hamburg fest. Die beiden Freundinnen wurden von ihrem Reiseveranstalter trotz des lange angekündigten Streiks dazu aufgefordert, zum Airport zu kommen und sich hier weiter zu informieren. Eine der verhinderten Wanderinnen reiste sogar extra aus Rostock an.
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Drei Reisende strandeten auf ihrem Weg von Österreich nach Manchester in Hamburg und suchen nun nach einem Hotel. Sie haben wenig Verständnis für den Streik. Die Männer wollen nun bis morgen warten und hoffen auf einen Flug am Sonnabend.
Streik am Flughafen Hamburg: "Können vom Lohn kaum leben"
Eine Mitarbeiterin der Sicherheitsfirma FraSec hat durchaus Verständnis für die Probleme der Passagiere: „Wir wollen nicht die Fluggäste treffen, wir wollen in erster Linie vermeiden, dass es zu einem richtigen Streik kommen muss", sagt sie. Leider seien die Fluggäste dennoch die Leidtragenden.
Aus Sicht der FraSec-Mitarbeiterin ist es kaum möglich, vom bisherigen Verdienst zu leben. Viele Beschäftigte müssten sich mit Nebenjobs über Wasser halten. Den FraSec-Mitarbeitern geht es um höhere Zuschüsse für den Schichtdienst. Beschäftigte anderer Subunternehmen fordern etwa zehn Prozent mehr Gehalt.
Flughafen Hamburg bestreikt: Das können Passagiere tun
Alle betroffenen Fluggäste, die noch weitere Fragen zu den Auswirkungen des Streiks haben, werden gebeten, Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen und nicht zum Flughafen zu kommen. Bei Fragen zu Ausfällen und Umbuchungen stehen die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder der Reiseveranstalter zur Verfügung.