Hamburg. Trassenführung muss wegen sensibler Projekte geändert werden. Kommt nun ein „Hochleistungsbussystem“ für die Luruper Chaussee?
- Die bisherige Planung für die S32 gefährdet Forschung in der Science City Bahrenfeld
- Das verzögert den Bau der neuen S-Bahn-Linie
- Die Stadt prüft nun "Hochleistungsbussystem"
Zur besseren Anbindung der Science City Bahrenfeld könnte ein „Hochleistungsbussystem“ eingesetzt werden, konkret für die Magistrale der Luruper Hauptstraße, Luruper Chaussee, Bahrenfelder Chaussee und Stresemannstraße. Das lässt die Verkehrsbehörde mit einer Machbarkeitsstudie prüfen, wie aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Heike Sudmann hervorgeht.
Ziel der Untersuchung sei es, „eine möglichst kurz- bis mittelfristig umsetzbare Lösung“ für den öffentlichen Personennahverkehr auf dieser Magistrale zu erarbeiten, bis eine Schienenanbindung fertig sei. Ob das Bussystem nach Inbetriebnahme der geplanten S-Bahn-Linie 32 bleiben könnte, ist noch nicht entschieden. Ein Ersatz für die S-Bahn soll es aber in keinem Fall sein.
S-Bahn Hamburg: S32-Trasse gefährdet Forschung in der Science City
Wie berichtet, muss die Trasse der geplanten neuen S-Bahnlinie 32 wohl um ein Stück versetzt werden. Ursprünglich sollte sie unter der Luruper Chaussee entlangführen.
Der S-Bahn-Verkehr könnte allerdings für Erschütterungen und Magnetfelder sorgen, die hochempfindliche Experimente in nahe gelegenen Gebäuden der Universität Hamburg und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons gefährdeten oder gar unmöglich machten, wie ein Gutachten im Auftrag der Stadt ergeben hatte.
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S32 für Science City: Linke Hamburg kritisiert "Versteckspiel“
Heike Sudmann zufolge hatte der Senat auf Fragen der Linken-Fraktion in einem Schreiben an den Verkehrsausschuss vom 23. September 2022 mitgeteilt: „Ein abschließendes Erschütterungsgutachten liegt noch nicht vor.“ Auf Sudmanns jüngste Anfrage hin erklärt der Senat nun, es seien „weitere Untersuchungen zum Thema der Berücksichtigung der Belange der Wissenschaft und Forschung bei der S32 in Erarbeitung“. Ein abschließendes Erschütterungsgutachten könne „erst nach weiteren Planungsschritten vorgelegt werden“.
Sudmann ärgert dieses Vorgehen. „Was für ein Versteckspiel“, sagt sie. „Weshalb spricht der Senat nicht öffentlich über die Probleme mit dem geplanten Bau der S-Bahn? Erst verschleppt er jahrelang die Vergabe des Erschütterungsgutachten, dann verschweigt er die brisanten Ergebnisse. Transparente Politik sieht anders aus.“ Die Schienenanbindung für den Osdorfer Born und Bahrenfeld rücke „in immer weitere Ferne“.