Hamburg. Uni-Mitarbeitende sollen einen „interdisziplinären Anlaufpunkt für die Digitalisierung der Naturwissenschaften“ erhalten.

Daten können Gold wert sein, nicht nur für Firmen, auch für Forschende. Um etwa aus Tausenden von Messwerten wichtige Informationen herauszufiltern, braucht es allerdings spezielle Computerprogramme – und Fachleute, die damit umgehen können. Entsprechende Expertise in Hamburg will die Wissenschaftsbehörde stärker bündeln: So sollen bisher unterschiedlich untergebrachte Arbeitsgruppen der Universität Hamburg in einen Gebäudekomplex am Albert-Einstein-Ring 8–10 ziehen.

Auf einer Nutzfläche von knapp 3200 Quadratmetern mit Büro-, Seminar-, Labor- und Praktikumsräumen werden vom kommenden Sommer oder Herbst an 80 bis 100 Hochschulmitarbeitende forschen und Lehre für Studierende anbieten. Das Haus soll als „interdisziplinärer Anlaufpunkt für die Digitalisierung der Naturwissenschaften in Bahrenfeld“ fungieren und den neuen Wissenschaftsstadtteil, die Science City Bahrenfeld, stärken, erklärt der Senat in einer Drucksache.

Science City: Auch TUHH und Desy profitieren

Ein Nutznießer des Gebäudes wird das Center for Data and Computing in Natural Science sein, ein Kooperationsprojekt der Uni Hamburg mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) und der Technischen Universität in Harburg. Dessen Team unterstützt Datenanalysen in Physik und Biologie.

Ebenfalls einziehen werden Mitarbeitende des House of Computing and Data Science der Uni Hamburg. Sie sollen nicht nur Naturwissenschaftler unterstützen, sondern je nach Bedarf Forschenden aus allen Disziplinen an der Hochschule helfen, etwa Altphilologen, denen künstliche Intelligenz bei der Enträtselung von Inschriften auf Grabsteinen helfen könnte, oder Ethnologen, die große Textmengen analysieren lassen möchten. Weitere Nutznießer des Gebäudes werden die Mitarbeitenden des Zentrums für Bioinformatik der Uni sein. Außerdem soll dort künftig das Anfängerpraktikum Physik stattfinden.