Hamburg. Neue Pläne für die vielbefahrene Durchgangsstraße: Wird der Bereich entlang des Eppendorfer Parks für private Pkw gesperrt?
Gerade erst wurde ein wesentlicher Teil der Martinistraße zur Tempo-30-Strecke erklärt. Jetzt gibt es neue Pläne für die einspurige, vielbefahrene Durchgangsstraße zwischen Eppendorf und Hoheluft.
Wie das Abendblatt erfuhr, wird derzeit geprüft, ob der Abschnitt zwischen Curschmannstraße und Frickestraße – also des Bereichs entlang des Eppendorfer Parks – für den privaten Autoverkehr gesperrt werden kann. Durch die Umwandlung in eine sogenannte Kommunaltrasse dürften dort dann nur noch Busse, Taxis, Radfahrer und natürlich Rettungswagen unterwegs sein. Ein entsprechendes Gutachten, das das Bezirksamt gerade erstellen lässt, soll im Sommer vorliegen.
Sperrung der Martinistraße für Autos, um Platz für Busse zu schaffen
Nach Abendblatt-Informationen geht die Idee dafür von der Hochbahn aus. Das Unternehmen ist auf das Bezirksamt Hamburg-Nord zugekommen, weil es einen Überliegerplatz für die Busse der Expresslinie X35 benötigt. Ausgesetzte Busse sollen dort während ihrer Einsatzpausen warten.
Da die Martinistraße und die Gehwege dort sehr schmal sind, hatte die Polizei eine solche Fläche entlang der Straße bislang abgelehnt. Aus diesem Grund war zuvor übrigens auch schon das Einrichten von Radfahrstreifen nicht genehmigt worden.
Gutachten soll Details klären
Könnte nun der Autoverkehr aus dem besagte Streckenabschnitt rausgehalten werden, wäre es möglich, die Haltestelle „UK Eppendorf“ in Richtung Tarpenbekstraße zu verlängern, so dass im vorderen Teil der Fläche ausgesetzte Busse warten können. „Das wäre dann ähnlich wie am Klosterstern, wo es sehr gut funktioniert“, sagt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Wenden könnten die Busse in einem alten, heute als Parkplatz genutzten Wendekreisel, der in vergangenen Zeiten von der Straßenbahn benutzt wurde.
Das Gutachten soll nun unter anderem klären, welche Auswirkungen die Einrichtung einer Kommunaltrasse auf die Nebenstraßen und auf die Erreichbarkeit des UKE hätte. Da die Curschmannstraße selbst nicht betroffen wäre, könnte das Klinikum weiterhin mit dem Pkw angefahren werden – zumindest von Westen, also von Lokstedter Steindamm, Falkenried und Löwenstraße aus.
Martinistraße: Nichts über Kopf des UKE entscheiden
„Wir entscheiden nichts über den Kopf des UKE. Erst, wenn klar ist, dass das Einrichten einer Kommunaltrasse keine negativen Einfluss auf dessen Erreichbarkeit hat, haben wir die Möglichkeit, weiter zu prüfen – etwa, wie genau man den Autoverkehr aus dem Streckenabschnitt raushält“, sagt Philip Engler, der sich im Bezirksamt um das Thema Nachhaltige Mobilität kümmert.
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Im Universitätsklinikum selbst werden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung generell begrüßt. „Die geplante Einführung einer Tempo-30-Strecke für die Martinistraße erhöht die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, die mit dem Fahrrad zum UKE kommen“, sagt der ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Christian Gerloff. „Langfristig wünschen wir uns die Martinistraße jedoch als echte Fahrradstraße.“