Hamburg. Statt Diesel haben Autofahrer Super-Benzin getankt – ahnungslos. Nun gibt es die ersten Motorschäden. Was Betroffene tun sollten.

Bei der Shell-Tankstelle an der Alsterkrugchaussee ist es bei der Befüllung der Bodentanks am vergangenen Donnerstag zur einer folgendschweren Verwechslung gekommen: Kunden, die an diesem Tag die Tankstelle angesteuert und vermeintlich Diesel getankt hatten, fuhren mit Super-Benzin im Tank los.

Umgekehrt hatten diejenigen, die den Benzin-Zapfhahn benutzt hatten, Diesel im Tank. Diverse Autofahrerinnen und Autofahrer dürften an diesem Tag wenige Minuten nach dem Tanken mit ihren Pkw liegen geblieben sein. Der falsche Treibstoff im Tank führt – hat man den Wagen damit gestartet – unvermeidlich zu einem Motorschaden. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über das Malheur.

Panne bei Shell-Tankstelle in Hamburg

Wie konnte es zu dieser Panne kommen? "Die Ursache wird noch untersucht", sagt Shell-Sprecherin Cornelia Wolber auf Anfrage des Abendblatts. "Als wahrscheinlich nehmen wir jedoch an, dass aufgrund menschlichen Versagens Diesel aus dem Tankkraftwagen in den Bodentank für Benzin und Benzin aus dem Tkw in den Bodentank für Diesel entladen wurde".

Die Premiumprodukte V-Power Racing und V-Power Diesel seien nicht betroffen gewesen. Die Zapfsäulen für Diesel, E5 und E10 seien unmittelbar nach Bekanntwerden geschlossen worden – und sind es noch immer.

Shell will Motorschäden nach Tankstellen-Panne zahlen

Vom heutigen Dienstag an würden die Premiumprodukte bis zur Behebung des Problems zum Preis der Standardkraftstoffe angeboten. "Wir bedauern die negativen Umstände, die sich daraus für einige Kunden ergeben haben", so Cornelia Wolber. Betroffene sollten die Werkstatt aufsuchen. "Durch die Produktvermischung entstandene Fahrzeugschäden, werden wir gegen entsprechenden Nachweis ersetzen".

Wie teuer die Panne das Unternehmen Shell zu stehen kommt, hängt davon ab, wie viele Fahrzeuge mit dem falschen Treibstoff gestartet sind: Ist der Motor schon gelaufen, kann ein Austausch des gesamten Einspritzsystems einschließlich Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitungen und Tank erforderlich sein. Und das kann laut ADAC mehrere Tausend Euro kosten.