Hamburg. „Hamburg ist bereit“, sagt auch Verkehrssenator Tjarks. Doch es gibt noch Diskussionen zwischen Bund und Ländern zum Starttermin.
Die Einführung des bundesweiten 49-Euro-Tickets könnte sich möglicherweise weiter verzögern. Die Verkehrsminister von Bayern und Baden-Württemberg sehen die Verantwortung dafür bei Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der noch einige Antworten schuldig sein soll.
Der Hamburger Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks (Grüne), sagte auf Abendblatt-Anfrage zu der Diskussion: „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass das Deutschland-Ticket schnellstmöglich kommt, denn es wird jetzt benötigt, um die Menschen spürbar zu entlasten. Hamburg leistet seinen Beitrag, will eine schnelle Umsetzung und ist bereit, mit dem Ticket im Hamburger Verkehrsverbund zu starten. Es ist bereits vorbestellbar.“
HVV: 49-Euro-Ticket laut Tjarks eine historische Chance für ÖPNV
Das geplante Ticket, so Tjarks, sei eine historische Chance, den öffentlichen Personen-Nahverkehr noch attraktiver zu machen sowie nachhaltige Mobilität zu stärken und bundesweit zu vereinfachen“, sagt der Senator. „Diese sollten wir gemeinsam nutzen. Hamburg hat und wird den Prozess weiterhin konstruktiv begleiten und wünscht sich dies auch vom Bund sowie den Verbänden.“
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Nach Abendblatt-Informationen lehnen manche Bundesländer und auch mehrere Verkehrsverbünde ab, das Ticket wie beschlossen nur digital anzubieten. Es gibt Bedenken, dass möglicherweise nicht jeder im Besitz eines Smartphones ist, um das Ticket online zu kaufen. Doch das Digitalangebot würde eine deutliche Kostenersparnis beim Vertrieb bedeuten. Kritiker bemängeln auch, der Bund habe die Fragen des Beihilferechts noch nicht abschließend mit der Europäischen Union geklärt.
49-Euro-Ticket: HVV-Chefin geht von Einführung am 1. Mai aus
Anna-Theresa Korbutt, HVV-Geschäftsführerin, sagt zu den Schwierigkeiten: „Die Verhandlungen zum Deutschlandticket sind ein anspruchsvoller Prozess zwischen 16 Ländern, Branchenvertretern und dem Bund. Ebenso wie Herr Wissing möchten wir im HVV das Deutschlandticket so schnell wie möglich einführen und stehen bereits seit Anfang des Jahres in den Startlöchern.
Wichtig für den zeitnahen Umsetzungserfolg sei, dass alle politischen Instanzen zu allen relevanten Konditionen des Deutschlandtickets einen gemeinsamen Konsens finden und dass das notwendige Gesetzgebungsverfahren sowie das grüne Licht von der EU dazu kommen.“ Korbutt ergänzte: „Wir setzen darauf, dass dies bis zum 1. Mai gelingen wird.“