Hamburg. Im März werden wieder weltweit Tausende Menschen für den Klimaschutz protestieren. Auch in Hamburg ist eine große Demo geplant.
Nach den Protesten gegen den Abriss des Dorfes Lützerath und das Abbaggern von Braunkohle ruft die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) nun zum zwölften globalen Klimastreik auf: Am 3. März werden wieder weltweit Menschen auf die Straße gehen, um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Auch in der Hamburger Innenstadt ist eine große Demonstration geplant.
Start und Ende des Protestzugs in Hamburg ist laut Informationen der Organisation der Jungfernstieg. Die Demo beginnt dort um 13 Uhr. Die genaue Route steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest – die Demonstration wird jedoch mit Sicherheit Auswirkungen auf den Verkehr haben.
Die Veranstalter hoffen auch dieses Mal auf eine rege Beteiligung mit Tausenden Teilnehmern, wie Sprecherin Pauline Wackermann auf Anfrage mitteilt. Die angemeldete Teilnehmerzahl liegt bei 7000 Personen, erwartet werden aber weit mehr. Beim letzten globalen Klimastreik waren in Hamburg nach Angaben des Veranstalters 19.000 Menschen auf die Straße gegangen.
Fridays for Future kündigt großen Klimastreik an – auch in Hamburg
Die Klimabewegung Fridays for Future setzt sich für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und der 1,5 Grad-Grenze ein. Sie kritisiert, dass die Klimapolitik der Bundesregierung die eigenen Ziele breche. Alleine im Verkehrssektor müssten nach Ansicht der Klimaaktivisten die jetzigen Ambitionen vervierzehnfacht werden, um diese einhalten zu können. Die Ziele der Bundesregierung seien der Gruppe zufolge ohnehin nicht ausreichend, um einen fairen Anteil zum Abkommen beizutragen.
“Die heutigen humanitären Katastrophen bei einer 1,2 Grad wärmeren Welt sollten unser allerletztes Stoppschild sein. Schon jetzt sind laut des IPCC-Berichts 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen akut gefährdet. Das vorsätzliche Festhalten am fossilen Status Quo, das sich über die 1,5 Grenze hinwegsetzt, hat wortwörtlich fatale Folgen. Deshalb stellen wir uns als Gesellschaft dieser Brutalität in den Weg und erkämpfen Klimagerechtigkeit", sagt Elisa Bas, Sprecherin von Fridays for Future Hamburg.
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Fridays for Future will am 3. März in Hamburg demonstrieren
Konkrete Kritik äußert Fridays for Future auch an der Stadt Hamburg: Im Bausektor werde beispielsweise auf Freiwilligkeit beim Sanieren gesetzt, statt es verpflichtend zu machen. "Die reinste Blamage in Sachen Klimapolitik in Hamburg. Rot-Grün feiert sich für das Einhalten von unzureichenden Klimazielen, die sie nur durch zugekaufte CO2-Zertifikate erreicht haben, und schafft es dabei nicht, die Transformation voranzutreiben", so Annika Kruse, Sprecherin von Fridays for Future Hamburg. Die Verspätung beim Vorlegen von Zwischenstandsbericht, Klimaschutzgesetz und -plan, koste wertvolle Zeit.
"Wir erwarten, dass Hamburg endlich seine Verantwortung einsieht und anfängt dementsprechend zu handeln. So kann es definitiv nicht weitergehen. Es braucht endlich sinnvolle Maßnahmen, statt weiteres Greenwashing”, sagt Kruse.
Fridays for Future: Demo am 3. März in Hamburg
Fridays for Future hat in der Vergangenheit bereits mehrfach zu weltweiten Klimaprotesten aufgerufen. Der letzte globale Klimastreik der Gruppe hatte im September 2022 stattgefunden. Nach Angaben des Veranstalters gingen damals 19.000 Menschen auf die Straße, um ein Zeichen für besseren Klimaschutz in der Hansestadt zu setzen. Die Hamburger Polizei hatte von 15.000 Teilnehmenden gesprochen.
Klimastreik in Hamburg – die Großdemo in Bildern
Zuletzt hatten sich rund 600 Hamburger Anhänger der Klimabewegung gegen die Räumung der von Klimaaktivisten besetzten Ortschaft Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier eingesetzt. Auch die Hamburgerin Luisa Neubauer und die führende Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden waren vor Ort. In Hamburg waren zudem zahlreiche Menschen für den Erhalt von Lützerath und einen raschen Ausstieg aus der Braunkohleförderung auf die Straße gegangen.