Hamburg. Das erfolgreiche Bundesprogramm wird in der Hansestadt ab Juli mit Landesmitteln fortgesetzt. Was ab 2024 geplant ist.

Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ wird in Hamburg vom 1. Juli bis 31. Dezember mit fünf Millionen Euro aus Landesmitteln fortgesetzt. Von 2024 an werden das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ und das Landesprogramm „Kita-Plus“ in ein gemeinsames Programm überführt, wie die Sozialbehörde am Dienstag mitteilte.

„Dieser Teilerfolg der gemeinsamen Kraftanstrengung aller Länder und zahlreicher Initiativen auf Bundesebene hat ein kurzes Aufatmen ermöglicht“, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD).

Hamburg finanziert Sprach-Kitas – "zentraler Schlüssel für Bildungsgerechtigkeit"

Sprache ist laut Schlotzhauer „ein zentraler Schlüssel für die Bildungs- und Chancengerechtigkeit aller Hamburger Kinder“. Das gelte umso mehr für Kinder aus Familien, in denen Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird. Mit der Fortführung des Bundesprogramms biete Hamburg den beteiligten Kitas Planungssicherheit.

Hamburg konnte laut Sozialbehörde durch die Teilnahme am Bundesprogramm Sprach-Kitas überdurchschnittlich profitieren. Jede vierte Hamburger Kita erhält Bundesmittel aus dem Programm. Insgesamt 336 zusätzliche Fachkräfte und 27 Fachberatungen hätten seit 2016 einen zentralen Beitrag geleistet, die Kitas auf dem Weg zu einer inklusiven Bildungseinrichtung zu begleiten, hieß es.

Das seit 2016 wirksame Bundesprogramm ergänzt das 2013 eingeführte Landesprogramm „Kita-Plus“, das mit jährlich rund 20 Millionen Euro besonders belasteten Kitas zusätzliche Mittel für ihre personelle Ausstattung zur Verfügung stellt. „Unser Ziel ist es, ab 2024 das Beste aus beiden Programmen in einem neuen Landesprogramm zusammenzuführen“, sagte Schlotzhauer.

CDU Hamburg: Darf kein „Sprach-Kita-Light-Programm geben“

Mit der Fortführung des Bundesprogramms korrigiere der rot-grüne Senat „die katastrophale Fehlentscheidung der Ampel in Berlin“, das Erfolgsprogramm einzustellen, sagte die familienpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Silke Seif. Nun dürfe es aber kein „Sprach-Kita-Light-Programm in Hamburg geben“.

Insa Tietjen, Kita-Expertin der Linken, wertete die Ankündigung der Senatorin als einen „Erfolg für alle Eltern, Beschäftigte und die Kitas, die gegen jede Kürzung in der Kita-Sprachförderung energisch protestiert und Unterschriften gesammelt hatten“. Die monatelange Unsicherheit für viele Kinder und Beschäftigte sei nun beendet.