Altona. Altonas Bezirksamtsleiterin hatte sich für eine Kontrolle der Fahrtüchtigkeit ausgesprochen, aber nur als Privatperson gesprochen.

Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) weist Äußerungen des renommierten Rechtsmediziners Prof. Klaus Püschel in Teilen zurück. Püschel hatte am Dienstag von Bergs Vorstoß für eine stärkere Kontrolle der Fahrtüchtigkeit von betagten Autofahrerinnen und -fahrern unterstützt, dann aber kritisiert, dass sie diese Äußerungen, wie berichtet, nur als Privatperson getätigt hatte. „Sie drückt sich vor einer Entscheidung“, so Püschel im Abendblatt, „deshalb bitte ich Frau von Berg, jetzt die Initiative zu ergreifen und das Thema auf die politische Agenda zu setzen.“

Unfälle von Senioren: Von Berg hat kein politisches Mandat

Gegenüber dem Abendblatt wies von Berg jetzt darauf hin, dass sie als Bezirksamtsleiterin zwar viel Verantwortung trage, aber kein politisches Mandat habe. Entsprechend könne sie nur Anstöße geben – was sie mit ihrem Vorstoß auch getan habe. „Ich bin ja nicht die seniorenpolitische Sprecherin der Bürgerschaft“, so von Berg. Auch aus Entscheidungen der Altonaer Bezirksversammlung müsse sie sich „qua Amt“ heraushalten.

Ansonsten findet sie Püschels Äußerungen aber „völlig richtig“, zumal sie auch wissenschaftlich untermauert seien. Püschel hatte verbindliche Richtlinien gefordert, nach denen ab einem bestimmten Alter die Verkehrseignung medizinisch und psychologisch überprüft werden sollte. Weiter sagte von Berg, dass sie für ihren Vorstoß „viel Gegenwind“ erhalten habe. Es sei ihr aber darum gegangen, einen Anstoß zu geben, „und entsprechend stehe ich natürlich zu dem Gesagten“.