Hamburg. Gezielte Attacken auf Polizisten und Feuerwehrleute zu Silvester in Hamburg. So will die Innenbehörde reagieren.
Hamburger Polizei und Feuerwehrleute sind in der Silvesternacht gezielt mit Pyrotechnik angegriffen worden. Nach Angaben des NDR sollen durch Böller auch viele Kinder verletzt worden sein. Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger nannte es "erschreckend", in welcher Art und Weise Menschen mit Feuerwerkskörpern "aggressiv angegangen und regelrecht beschossen wurden." Das sorgt nun für Diskussionen, ob das Böllerverbot in Hamburg künftig ausgeweitet werden müsse.
Zum Jahreswechsel waren Böller und Silvesterraketen nur rund um die Binnenalster und den Rathausmarkt verboten. Doch das könnte sich ändern: Es werde eine detaillierte Lageauswertung geben, um zu klären, ob es an bestimmten Orten eine erhöhte Gefährdung durch Feuerwerkskörper gegeben habe, kündigte die Innenbehörde am Montag an. Dies könne dazu führen, dass eine Ausweitung des Feuerwerksverbots auf weitere Bereiche der Stadt rechtlich geprüft werde, sagte Behördensprecher Daniel Schaefer.
Böllerverbot: "Extreme Übergriffe" in Hamburg – neue Silvester-Diskussion
Die Innenbehörde werde anhand der Bilanz der Silvesternacht analysieren, in welchen Bereichen der Stadt die Situation besonders eskaliert sei. Daraufhin wolle man über eine Ausweitung des Böllerverbots entscheiden – und prüfen, ob das rechtlich möglich sei.
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Die Übergriffe auf die Einsatzkräfte in Hamburg "waren extrem", so Feuerwehrsprecher Unger. Im Vörn Brook in Schnelsen erlitt ein Feuerwehrmann etwa eine Brandverletzung am Bein, als er und seine Kollegen beim Löschen von Müllcontainern mit Vogelschreck beschossen worden seien. Auf St. Pauli bekam ein 51-jähriger Beamter aus einer Gruppe heraus einen Schlag auf den Kopf und wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. In Niendorf attackierte ein Mann einen Notarzt und einen Sanitäter.
Böller-Angriffe in Hamburg: "Haben wir so noch nicht erlebt"
„Was soll das? Wir kommen als Feuerwehr, als Rettungsdienst, um Feuer zu löschen, um Menschen zu retten, und werden dann beschossen. Dass man zu Silvester mal einen Böller abbekommt oder es einen Querschläger gibt, das passiert. Aber dass man so gezielt angegriffen wird, haben wir so noch nicht erlebt", so Unger.
„Wir nehmen die Vorkommnisse und insbesondere die Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht sehr ernst“, erklärte Schaefer. Innensenator Andy Grote (SPD) wünschte den im Einsatz verletzten Kolleginnen und Kollegen eine schnelle und vollständige Genesung.
Nach Böller-Angriffen: Fegebank schaltet sich in Diskussion ein
Am späten Nachmittag schaltete sich auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) in die wieder aufgeflammte Diskussion um ein mögliches Böllerverbot ein. Sie schrieb bei Twitter, man müsse in Anbetracht der Exzesse der Silvesternacht "genau prüfen, was wir tun können, damit sich das nicht wiederholt. Ob Ausweitung der Verbotszonen oder ein generelles Verkaufsverbot", Bund und Länder müssten jetzt zu einem gemeinsamen Weg finden, "die zu schützen, die anderen helfen wollen".