Hamburg. Der Hamburger Erzbischof hat den verstorbenen früheren Papst gewürdigt. Bürgermeister Peter Tschentscher hob seine Verdienste hervor.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat den verstorbenen früheren Papst Benedikt XVI. als „prägenden Lehrer und Theologen“ gewürdigt. Als Professor, Bischof, Präfekt der Glaubenskongregation, als Papst und auch nach seinem Rücktritt als Papst habe er sechs Jahrzehnte lang Theologie und Kirche mitgestaltet und mitgeprägt.
„Auf mich hat ein Gedanke Papst Benedikts besondere Wirkung: Christsein ist keine Theorie, kein Gedankengebäude, sondern zuerst Begegnung mit einer Person, mit Jesus Christus“, sagte Heße am Sonnabend.
Erzbischof Heße: Benedikt XVI. war „prägender Lehrer“
Besonderen Respekt habe er vor Benedikts Rücktritt gehabt. „Er wusste seine schwindenden Kräfte realistisch einzuschätzen und hatte die Größe loszulassen.“ Neben seiner Theologie und seiner „grandiosen Fähigkeit zur freien Rede“ werde er wohl mit diesem frei gewählten Rücktritt in die Geschichte eingehen, so Heße.
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Tschentscher würdigt verstorbenen Benedikt XVI.
Bundesratspräsident Peter Tschentscher (SPD) hat den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als einen der bedeutendsten Theologen seiner Zeit gewürdigt. Er habe die Traditionen der katholischen Kirche aus großer Überzeugung vertreten und zugleich den Dialog mit Vertretern der evangelischen Kirche, des Judentums und des Islam geführt, erklärte Hamburgers Bürgermeister am Samstag.
„Wie seine Wahl zum ersten deutschen Papst der Neuzeit und sein Rückzug aus den offiziellen Ämtern 2013 bewegt auch sein Tod die Gläubigen in Deutschland und seiner bayrischen Heimat in besonderer Weise.“
Papst Benedikt XVI. hatte Amt als Pontifax freiwillig niedergelegt
Am Sonnabend, 31. Dezember, gab der Vatikan offiziell bekannt, dass der emeritierte Papst gestorben ist. Bereits in den vorausgegangenen Tagen hatte es immer wieder Meldungen über den ernsten Gesundheitszustand des Deutschen gegeben. So war über Nierenprobleme berichtet worden.
Papst Benedikt hatte 2013 sein Amt als Pontifex freiwillig niedergelegt. Dies war seit 700 Jahren nicht mehr passiert. Überhaupt war Benedikt nach Coelestin V. erst der zweite Papst der katholischen Geschichte, der aus freien Stücken zurücktrat. Als Grund nannte er sein fortgeschrittenes Alter und seine angeschlagene Gesundheit.