Hamburg. Ein abgeschlepptes Auto kostete den Halter bislang 340 Euro. Nun wird der Tarif drastisch erhöht. Die Polizei nennt den Grund.

Ein Schnäppchen war es noch nie, wenn das Auto abgeschleppt wurde. Doch ab dem 1. Januar 2023 müssen Falschparker in Hamburg richtig tief in die Tasche greifen, da die Abschleppkosten immens steigen: 470 Euro muss ein Halter künftig zahlen, wenn sich ein Abschleppdienst um den Wagen gekümmert hat.

Bislang mussten die Autobesitzer 340 Euro für einen abgeschleppten Pkw bezahlen. Das bedeutet, dass die Kosten im neuen Jahr um rund 38 Prozent steigen. Die nun anstehende Erhöhung bestätigte Polizeisprecher Holger Vehren dem Abendblatt. "Von den 470 Euro sind 170 Euro Verwaltungsgebühren." 300 Euro verdient also das Abschleppunternehmen.

Abschleppen in Hamburg wird teurer – wegen erhöhter Kosten

Wird das Auto in die „Zentrale Verwahrstelle für abgeschleppte Fahrzeuge“, im Volksmund Autoknast, gebracht, wir es sogar noch teurer. Dann zahlt der Halter noch einmal 83,70 Euro oben drauf.

Nach Angaben der Polizei werden die Abschleppverträge alle fünf Jahre neu ausgeschrieben. Wie auch die "Bild" berichtete, haben die 18 Unternehmen dieses Mal jedoch wesentlich höhere Tarife aufgerufen, die sich auf einem Niveau bewegen. "Die Abschleppdienste haben die Preissteigerung mit erhöhten Kosten begründet", so Vehren. Das bezieht sich unter anderem auch auf gestiegene Spritkosten und Personalkosten.

Abschleppen in Hamburg: 2021 waren 15.152 Pkw im Autoknast

Auch für Umsetzungen von Autos müssen Halter ab dem 1. Januar wesentlich mehr bezahlen: Statt 200 Euro werden nun 380 Euro fällig. Für abgebrochene Abschleppvorgänge werden die Autobesitzer nun mit 270 Euro zur Kasse gebeten – bislang waren es 210 Euro.

Für die Abschleppunternehmen sind die Parksünder also ein gutes Geschäft. Im vergangenen Jahr brachten sie 15.152 Autos auf Hamburgs unbeliebtesten Parkplatz – die Verwahrstelle an der Ausschläger Allee in Rothenburgsort. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Dirk Nockemann hervor. Zudem wurden 15.348 Wagen umgesetzt.

Je mehr Autos, je mehr potenzielle Falschparker, dessen Fahrzeuge abgeschleppt werden – insofern dürfte zumindest die Abschleppdienste der Blick auf den Pkw-Bestand in Hamburg erfreuen. Nach Angaben des Senats gab es Anfang 2019 noch 786.402 Autos in der Stadt. Doch dieser Wert ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. 2020 waren es 797.427 Pkw, vergangenes Jahr 799.434 und für 2022 wurden sogar 807.618 Autos vermerkt.