Bergedorf. Seit mehr als zwei Jahren ist das Team der Lokalen Präsenz im Einsatz. Welche Ordnungswidrigkeiten sie am häufigsten aufschreiben.

Sie hatten einen Start zur denkbar ungünstigen Zeit im ersten Corona-Jahr. Doch die im Juni 2020 neu geschaffene Gruppe Lokale Präsenz der Polizei hat sich bewährt: Jährlich schreiben die zehn Angestellten im Polizeidienst Tausende Ordnungswidrigkeiten in Bergedorf auf. Allein über das vergangene Jahr waren es fast 15.000 Verfahren, informiert die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Angestellten – die teils aus dem Polizeidienst kommen und teils geschulte Quereinsteiger sind – sollen eine Lücke füllen, die auch mit dem Aus der Bezirklichen Ordnungsdienste entstand. Das dreist falsch geparkte Auto, Müllecken, zugewachsene Schilder: Alle Ärgernisse im öffentlichen Raum fallen in ihre Zuständigkeit. Wobei das Thema Parken einen Schwerpunkt bildet, wie die Statistik des Teams zeigt: 2020 wurden von Juni bis Dezember knapp 7800 Verkehrsordnungswidrigkeiten aufgeschrieben, 2021 dann mehr als 14.600 und in auch diesem Jahr sind es schon fast 10.000. Hinzu kommen die Abschleppvorgänge: Ungefähr 200 bis 300 sind es je Halbjahr. Dagegen nehmen sich die anderen Vorgänge gering aus: „Sonstige Ordnungswidrigkeiten“ gab es im Startjahr 56, in 2021 nur 26 und in diesem Jahr sogar nur vier.

Polizei schreibt nicht nur Knöllchen, sondern hilft auch bei Objektschutzaufgaben

Dabei soll das Team längst nicht nur Parkknöllchen schreiben – denn das ist eine Hauptaufgabe des Landesbetriebs Verkehr. Es geht um allgemeine Präsenz und um das Aushelfen, wo Personal benötigt wird. Beispielsweise bei Objektschutzaufgaben oder bei der Begleitung von Schwertransporten.

An dem Konzept soll auch nicht gerüttelt werden. „Mit dem beschriebenen Aufgabenfeld ist der Einsatzbereich der Lokalen Präsenz so breit aufgestellt, dass damit auch auf sich verändernde Bedingungen und Anforderungen, wie zum Beispiel Maßnahmen während der Pandemiebekämpfung, kurzfristig reagiert werden konnte und weiterhin kann“, meint Polizeisprecher Thilo Marxsen.