Hamburg. In einem Hamburger Seniorenwohnstift kam es zu einem tödlichen Streit. Den Mordvorwurf lässt die Staatsanwaltschaft fallen.

Wegen tödlicher Messerstiche auf seinen Nachbarn in Hamburg-Fuhlsbüttel soll ein 61-Jähriger nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für zwölf Jahre ins Gefängnis. Ursprünglich lautete die Anklage auf Mord – das hätte zwingend eine lebenslange Haftstrafe zur Folge. Die Staatsanwaltschaft bewertete die Tat am Freitag jedoch als Totschlag, wie die Gerichtspressestelle mitteilte.

Der Anklage zufolge soll sich der Mann mehrere Jahre lang über seinen 66 Jahre alten Nachbarn in einem Wohnstift für ältere Menschen geärgert haben. Am Abend des 2. Mai 2022 sei er deshalb mit einem Küchenmesser in dessen Wohnung gegangen, um ihn zu töten. Er habe mindestens zwölfmal kraftvoll in den Oberkörper seines Opfers gestochen.

Prozess in Hamburg: Nachbar erstochen – Verteidiger plädiert für fünf Jahre Haft

Der 66-Jährige verblutete und erstickte in seiner Wohnung. Noch am selben Abend hatte sich der mutmaßliche Täter in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel gestellt.

Der Verteidiger des 61-Jährigen beantragte, seinen Mandanten zu fünf Jahren Haft zu verurteilen. Die Strafkammer am Landgericht will ihr Urteil am Montag verkünden.