Hamburg. Ein 61 Jahre alter Mann soll einen 66-Jährigen mit einem Küchenmesser erstochen haben. Der Ärger war wohl über Jahre angewachsen.
Schon sehr lange muss es in ihm gebrodelt haben und das lag vor allem an seinem Zorn über den Lärm, den sein Nachbar ein Stockwerk unter ihm in der Wohnanlage am Kurzen Kamp (Fuhlsbüttel) fabrizierte. Zumindest nahm der Hamburger Klaus F. es so wahr.
Für ihn war sein 66 Jahre alte Mitbewohner jedenfalls ein steter Quell der Verärgerung. Zwar konnte Klaus F. seine Wut jahrelang in Schach halten. Doch am 2. Mai dieses Jahres entlud sie sich ultrabrutal, als der 61-Jährige seinen missliebigen Nachbarn mit zwölf Messerstichen tötete.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen den 61-Jährigen Anklage wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen erhoben, seit Donnerstag verhandelt das Landgericht in dem Fall. Demnach suchte Klaus F. am 2. Mai zwischen 19.40 und 20.40 Uhr seinen im ersten Geschoss lebenden Nachbarn auf und stach ihm wuchtig das Messer mit der 16 Zentimeter langen Klinge zwölfmal in den Körper. Das Opfer erlitt unter anderem schwerste Verletzungen im Bauch- und Brustbereich, so die Anklage. Der Mann verblutete am Tatort.
Hamburger gesteht Mord an Nachbarn
Am Morgen nach der Tat entdeckte die Mitarbeiterin eines mobilen Pflegedienstes den leblos in seiner Wohnung liegenden 66-Jährigen. Noch am Abend des gleichen Tages meldete sich Klaus F. in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel und gestand den Justizbeamten dort, dass er seinen Nachbarn im Streit getötet habe. Dabei gab er ihnen auch die mutmaßliche Tatwaffe.
Zum Auftakt des Prozesses, der von einem psychiatrischen Sachverständigen begleitet wird, kündigte der Verteidiger von Klaus F. eine Erklärung seines Mandanten an. Ein Urteil wird nicht vor dem 16. Dezember erwartet.